Serkan A. und Spyridon L. abschieben?

Winddancer

Bismarckapfel
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Tja. Abschieben ist keine Lösung. Beide haben die meiste Zeit Ihres Lebens hier verbracht. In Ihren "Heimatländern" will sie auch niemand haben. Außerdem wäre das ja garkeine Strafe. Und was wäre wenn es Deutsche gewesen wären?

"Resozialisieren" kann man sie nicht oder zumindest wüsste niemand wie. Offensichtlich wurde ja einiges mit den beiden angestellt, wie man auch in der Nicht-Regenbogenpresse nachlesen kann.

Für Jahre einsperren? Wer zahlt das? Der Staat - ergo die Steuerzahler - ergo wir. Ich will aber nicht für derart charakter-, skrupel- und hirnlose Kreaturen zahlen.

Amerikanische Verhältnisse und Todesstrafen einführen? Nein Danke! Außerdem sollte sich niemand anmaßen über Leben und Tod zu entscheiden.

Was bleibt? Australien evakuieren und die gute alte Gefängniskolonie wieder einführen. Satelliten überwacht, paar Schiffchen drum und wir ham Ruhe. ;)
 

Thaddäus

Golden Noble
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Denn Straftaten, die von Immigranten begangen werden, "könnten ja verhindert werden, wenn man sie nicht reinlässt". Viele Menschen sehen hier eine vermeindliche Lösung (Abschiebung, härte Einwanderungspolitik), während "deutsche" Straftäter ja schon immer da waren und deshalb etwa sind, was man einfach akzeptieren muss.

Es geht hier nicht darum die Tat zu verharmlosen. Ich meine damit, dass wenn das zwei Deutsche getan hätten nicht minder dramatisch wäre.

Und ja: Ich bin durchaus der Ansicht, dass man da einfach ein Auge drauf haben muss. Sonst können wir auch gleich die Ausländerbehörde abschaffen und einen Haufen Geld sparen...
 

der Mo

Stechapfel
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Junge, Junge... die ersten Einträge in diesem Thread klingen ja wie eine Redaktionssitzung bei der "Grand Dame" der Boulevardblätter. Zumindest stelle ich mir so den Ton im deutschen Organ des Populismus vor.

So weit ich weiß, wurde Serkan in München geboren. Falls er die längste Zeit seines Lebens in der Türkei oder einem anderen außerdeutschen Land verbrachte, bitte ich, mich darüber aufzuklären. Solange denke ich aber, dass das Problem quasi hausgemacht ist. Mit einer Abschiebung könnte man sich zwar schnell des Kriminellen entledigen, doch wäre das Problem damit ja nicht behoben. Und ich glaube, dass solch purer Aktionismus zwar für die nächste Zeit die Mehrheit der Deutschen ruhig und gnädig stimmt, aber weiter doch nichts erreicht.

Auch wenn es ungemein schwieriger sein könnte - zudem teurer als ein lebenslanger Gefängnisaufenthalt der Beiden - die Ursachen dafür zu finden (und diese zu bekämpfen), warum ein Deutscher (in diesem Fall mit türkischen, in vielen anderen Fällen mit deutschen Wurzeln) mehrfach straffällig wird und dennoch nicht resozialisiert werden kann. Schon allein aufgrund der hohen Zahl deutscher Gewalttäter, welche sich nun einfach nicht abschieben lassen, sollte es sich lohnen, ein bisschen in dieser Richtung zu handeln.

Ehrlich gesagt, weiß ich momentan nicht, was ich von einer Abschiebung halten soll. Besonders im Fall von Serkan. Die BILD hat nur 24h Zeit, eine neue Schlagzeile zu finden. Wir können und sollten uns mehr Zeit nehmen, ein Urteil zu finden.
 

abi

Zabergäurenette
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Und ja: Ich bin durchaus der Ansicht, dass man da einfach ein Auge drauf haben muss. Sonst können wir auch gleich die Ausländerbehörde abschaffen und einen Haufen Geld sparen...

und wer hält ein auge auf die deutschen drauf?
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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Es geht hier nicht darum die Tat zu verharmlosen. Ich meine damit, dass wenn das zwei Deutsche getan hätten nicht minder dramatisch wäre.

Ich wollte aufzeigen, dass es den Menschen leider nicht egal ist, wer eine Straftat begeht, obwohl es faktisch völlig egal ist. Ich bin der Ansicht, dass eben dieses Denken in Bezug auf Abschiebung und härtere Bedingungen bei der Einwanderung der Grund ist, warum Straftaten von Immigranten in den Medien so hochgebauscht werden.

Ob die Tat so durch die Medien gegangen wäre, wenn zwei deutsche die Tat begangen hätten wage ich zu bezweifeln.
 

Wunderkind

Rhode Island Greening
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Der gute Ton im Internet

Zu dieser Diskussion fällt mir eine Untersuchung des Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie an der Uni Leipzig (2007 / 2008)ein. Dazu folgender Auszug:

Mit "besorgniserregender Selbstverständlichkeit" lassen Gesprächsteilnehmer ausländerfeindlichen Ressentiments freien Lauf. Die Abneigung gegen alles, was vermeintlich fremd ist, wird in den Diskussionen schnell zum Gruppenkonsens.
Viele Menschen empfinden einen hohen Druck, sich einer gefühlten gesellschaftlichen Norm anzupassen. Sanktionen gegenüber vermeintlichen Abweichlern werden akzeptiert. Die Folge: Die Ausgrenzung von Ausländern, aber auch sozial Schwächeren wie etwa Arbeitslosen wird gesellschaftsfähig.
Mit dem Begriff "Demokratie" können viele nichts anfangen. Die meisten beschränken ihr Demokratieverständnis auf Wahlen - die wiederum finden viele erschreckend unbedeutend. Konsequenz: eine "alarmierende Geringschätzung des demokratischen Systems". Demokratie gilt nur so lange etwas wert, wie sie individuellen Wohlstand garantiert.

Allerdings beängstigend! Das zeigt, wie sehr einige die Anonymität im Internet genießen und andererseits wie in vielen deutschen Wohnzimmern bzw. "hinter vorgehaltener Hand" über dieses Thema gesprochen werden muss. Zweifelsfrei ist die Tat nur verachtenswert und m.E. die Strafe angemessen. Auch hat der Richter die Grenze zum Jugendstrafrecht in diesen speziellen Fällen korrekt gezogen.

Hallos Beitrag bezog sich (wie ich es verstanden habe) eher auf dem Ton dieses Threads, daher muß ich ihm zustimmen und danke für diesen guten Beitrag. Wenn hier im Thread von "Pack" und "Assozialen" geschrieben wird, die man nur abschieben sollte, frage ich mich, ob diese Wortwahl in einem öffentlichen Raum angemessen ist oder ob man nicht dadurch eine ungeheure Zahl von Menschen in eine sehr kleine Schublade steckt - vielleicht durch eine emotionale Wortwahl, ohne es zu merken.
Missversteht mich nicht: ich weiß, daß besagte Teilnehmer dieses Threads speziell und ausnahmslos Serkan und Spyridon ansprechen (<ironiemodus an> und ansonsten absolut objektiv zu diesem Thema stehen <ironiemodus aus>), doch vor dem Hintergrund, daß schon millionenfach Menschen sogar ihre persönliche Freiheit aufgaben, nur weil jemand populistisch und eindimensional eine Lage beleuchtet, sollte man mit abfälligen Äußerungen in solchen Diskussionen vorsichtig sein. Denn obwohl man durch die beleidigende Wortwahl nur das Unverständnis und die Verachtung einer solchen Tat demonstrieren möchte, provoziert es zur Verallgemeinerung und schafft Nährboden für z.B. Extremisten, die sich in Ihrer unhaltbaren Meinung bestätigt sehen.

Daher sollte, besonders in solch anonymisierten Gesprächen auf die Wortwahl geachtet werden, wenn es um brisante Themen geht.

PS: Wenn jemand etwas konstruktives zu diesem Thema antworten möchte, freue ich mich sehr, aber bitte erspart mir: "Ey.. ich hab auch einen Freund der Ausländer ist, war nicht so gemeint".

Schönen Abend allen!
 
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Moninho

Gast
Junge, Junge... die ersten Einträge in diesem Thread klingen ja wie eine Redaktionssitzung bei der "Grand Dame" der Boulevardblätter. Zumindest stelle ich mir so den Ton im deutschen Organ des Populismus vor.

So weit ich weiß, wurde Serkan in München geboren. Falls er die längste Zeit seines Lebens in der Türkei oder einem anderen außerdeutschen Land verbrachte, bitte ich, mich darüber aufzuklären. Solange denke ich aber, dass das Problem quasi hausgemacht ist. Mit einer Abschiebung könnte man sich zwar schnell des Kriminellen entledigen, doch wäre das Problem damit ja nicht behoben. Und ich glaube, dass solch purer Aktionismus zwar für die nächste Zeit die Mehrheit der Deutschen ruhig und gnädig stimmt, aber weiter doch nichts erreicht.

Auch wenn es ungemein schwieriger sein könnte - zudem teurer als ein lebenslanger Gefängnisaufenthalt der Beiden - die Ursachen dafür zu finden (und diese zu bekämpfen), warum ein Deutscher (in diesem Fall mit türkischen, in vielen anderen Fällen mit deutschen Wurzeln) mehrfach straffällig wird und dennoch nicht resozialisiert werden kann. Schon allein aufgrund der hohen Zahl deutscher Gewalttäter, welche sich nun einfach nicht abschieben lassen, sollte es sich lohnen, ein bisschen in dieser Richtung zu handeln.

Ehrlich gesagt, weiß ich momentan nicht, was ich von einer Abschiebung halten soll. Besonders im Fall von Serkan. Die BILD hat nur 24h Zeit, eine neue Schlagzeile zu finden. Wir können und sollten uns mehr Zeit nehmen, ein Urteil zu finden.

So sehr ich den Weg schätze, den du mit deinem Post einschlägst, denke ich doch, das wir die Problemlösung, also nur das Wie, nicht das wirkliche Umsetzen, denn das müssen wir alle, den "Profis" überlassen. Dieser Thread zeigt schon wie gegensätzlich die Ansichten, da glaube ich kaum, dass "wir" fähig wären das Problem selbst zu lösen. Aber ich begrüße wirklich den Weg den du einschlägst :-D
Ups, bin ja immer noch hier, tja das Thema fesselt :oops:
 

Thaddäus

Golden Noble
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und wer hält ein auge auf die deutschen drauf?

Das erledigt Herr Schäuble... :p

Auch hat der Richter die Grenze zum Jugendstrafrecht in diesen speziellen Fällen korrekt gezogen.

Wie kommst du denn darauf? Schwere Straftat (versuchter Mord), beide sind volljährig, wieso zum Teufel kommt da Jugenstrafrecht zum tragen? Ich merk schon ich könnt schon wieder der Decke entlang rennen...
 

Moninho

Gast
Ich wollte aufzeigen, dass es den Menschen leider nicht egal ist, wer eine Straftat begeht, obwohl es faktisch völlig egal ist. Ich bin der Ansicht, dass eben dieses Denken in Bezug auf Abschiebung und härtere Bedingungen bei der Einwanderung der Grund ist, warum Straftaten von Immigranten in den Medien so hochgebauscht werden.

Ob die Tat so durch die Medien gegangen wäre, wenn zwei deutsche die Tat begangen hätten wage ich zu bezweifeln.

Ich möchte dir in einem klitzekleinen Punkt widersprechen: Das Wer ist doch, zumindest denke ich so, wichtig für das Warum. Trotzdem beweise ich meine fehlende Standfestigkeit und "wechsle" die Seiten. In erster Linie sollte es darum gehen solche Vorfälle zukünftig zu verhindern.
 

abi

Zabergäurenette
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Ich möchte dir in einem klitzekleinen Punkt widersprechen: Das Wer ist doch, zumindest denke ich so, wichtig für das Warum.

das WER ist manchmal auch wichtig. aber wenn man in den medien betonen muss, dass es z.b. ein adoptierter (integrierter) "ausländer" war - de facto ein einheimischer - und wenn es für die medien eben wichtig ist zu betonen, dass es "ja nicht einer der "unsrigen" war", dann ist etwas faul...
 

CRiMe

Englischer Kantapfel
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Moin,

kurzer Gedanke zwischendurch (der gerne ohne Kommentar stehen bleiben kann):

Wie viele User haben hier auf Apfeltalk schon geschrieben, dass ihr Macbook oder iMac der letzte SchIce wäre, weil besagter Poster eben nun einmal ein Montagsgerät erwischt hat. Apple wird generell verdammt und als das Letzte hingestellt. Wir alle wissen, dass das nicht so ist, und das wird dem TO dann auch oft mit Nachdruck vermittelt. Zum Teil relativ heftig.

Warum werden also Menschen einer Herkunft so oft gleichgesetzt und keinen interessiert es ?
Es wird im Gegenteil noch weiter darauf rumgehackt und sich gegenseitig zugestimmt. o_O

Es geht hier natürlich nicht darum, diese Straftaten mit Apple gleich zu setzen, sondern es ist nur eine Anspielung auf die falsche Verallgemeinerung von einzelnen auf die Allgemeinheit von Menschen zu schliessen, welche in jedem Fall falsch ist.

Und für alle, die gleich sagen: Die beiden haben fast einen alten Mann umgebracht... Das ist sehr wohl was anderes...

Darauf wollte ich nicht hinaus und spreche ich auch gar nicht an (deshalb auch der OT-Button), sondern nur auf die, wie oben bereits beschrieben, Verallgemeinerung die man bei einigen hier zwischen den Zeilen lesen kann und mir sauer wieder hochkommt.

Also fühlt euch nicht gleich alle angesprochen.

Gruss
CRiMe
 
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Thaddäus

Golden Noble
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Das wäre nun wirklich eine ganz andere Diskussion, die ich bestimmt nicht gutheissen würde...
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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...In erster Linie sollte es darum gehen solche Vorfälle zukünftig zu verhindern.

Es hätte von Anfang an darum gehen müssen. Die Probleme mit mangelnder Integration sind seit etlichen Jahren bekannt, aber es gibt immer noch zu wenige Integrationsprogramme.
Statt dessen werden die Immigranten in Wohnblöcken zusammengepfercht und sich selbst überlassen. Bei dieser Praxis kann es keine vernünftige Eingliederung in die (deutsche) Gesellschaft geben, weil die Migranten unter sich bleiben und mit der Kultur des Gastgeberlandes nicht in Berührung kommen.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Statt dessen werden die Immigranten in Wohnblöcken zusammengepfercht und sich selbst überlassen. Bei dieser Praxis kann es keine vernünftige Eingliederung in die (deutsche) Gesellschaft geben, weil die Migranten unter sich bleiben und mit der Kultur des Gastgeberlandes nicht in Berührung kommen.

Das klingt wieder wie "Ach wir bösen Deutschen / Schweizer usw. helfen denen ja gar nicht"...

Mein Gott, lassen wir die Kirche doch mal im Dorf. Irgend ein türkischer Vater der noch nicht mal richtig deutsch kann verhindert mit allen mitteln, dass seine Tochter an einer Klassenfahrt teilnimmt. Wo bemüht sich denn der Vater um Integration? Und das ist nur eines von vielen Beispielen...

Und DA behaupte ich ganz klar, dass wir härter durchgreifen müssten, mit bestimmten Voraussetzungen. z.B., dass die Tochter im Sinne der Integration an einer Klassenfahrt teilzunehmen hat. Wer sich damit nicht abfindet, der soll es bleiben lassen, dann aber auch bitteschön in seinem Land bleiben...