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Linux 1mal1

  • Ersteller Sithlord
  • Erstellt am

Sithlord

Gast
Hallo erstmals,

Linux ist ja nicht unbedingt bekannt für seine Bedienerfreundlichkeit, aber sehr wohl für seine Offenheit. Ich habe diesen Thread eröffnet um dieverse Begriffe zu erklären.

Also gut was ist:

UNIX und Linux, das gleiche`? Verwandt?
Darwin? UNIX? Oder was ist Darwin genau?
Mac OS X hat im Kern ein UNIX? Was heißt das eigentlich?

Wie lässt sich Linux auf Mac mit G5 installieren?
Kann man jetzt auch mit BootCamp Linux installieren?

Bitte um Antwort. Vielleicht können wir hier in diesen Thread weiter Linuxfragen klären.
Der nette Pinguin ist zwar top, aber auch top exotisch.
 

SkyWombat

Uelzener Rambour
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Sithlord schrieb:
Hallo erstmals,

Linux ist ja nicht unbedingt bekannt für seine Bedienerfreundlichkeit, aber sehr wohl für seine Offenheit. Ich habe diesen Thread eröffnet um dieverse Begriffe zu erklären.

Also was die Bedienfreundlichkeit angeht so haben einige Linuxdistributionen inzwischen durchaus einen mit Win/Mac OS vergleichbaren Komfort erreicht

UNIX und Linux, das gleiche`? Verwandt?
Darwin? UNIX? Oder was ist Darwin genau?
Mac OS X hat im Kern ein UNIX? Was heißt das eigentlich?

OS X basiert auf FreeBSD was genauso wie Linux ein Unix Derivat ist. Fuer die grafische Oberflaeche wird auf einem Unix System normalerweise ein X-Server verwendet, die Aqua Oberflaeche von OS X beruht allerdings nicht auf X und ist auch nicht OpenSource. Darwin ist der OpenSource Teil von OS X und ist eine BSD Abwandlung.
 

Sithlord

Gast
o_Ohmmm.... aha...


also, danke SkyWombat für deine Mühe. Allerdings versteh ich kein Wort von dem was du hier schreibst. Kann man dass auch für Dummys wie mich erklären? Danke, auch für die Links zu den Wikipedia-Artikel, aber kann man das auch nicht kurz und knapp zusammenfassen? Linux ist für mich immer noch ein Rästel.
 

lodger

Normande
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Ich beantworte hier mal die Fragen 1 bis 3, da diese vorallem auf Basiswissen abzielen. Zur Installation von Linux gibt es im Internet sehr ausführliche Anleitungen, auf die ich weiter unten verweise.

1.) Anders als OS X, AIX, Solaris, * BSD UNIX und wie sie alle heißen, ist Linux nicht durch die Weiterentwicklung des Systems aus dem Original UNIX Quelltext entstanden, sondern ein kompletter Neuaufbau (auch wenn die Firma SCO das anders sieht). Daher ist Linux auch kein UNIX Derivat (Ableger), sondern ein UNIX Klon. Dennoch verhält sich Linux in vielen Dingen genau so wie andere, "echte" UNIX Systeme.

2.) Darwin ist der quelloffene "Unterbau" von Mac OS X und stammt vom "NeXTStep" System ab, einem von NeXT in den 80er Jahren entwickelten, auf BSD UNIX basierendes Betriebsystem. Mit "Unterbau" ist die unterste Systemebene von OS X gemeint, also all das was dem "normalen" User durch die Nutzung der grafischen Oberfläche verborgen bleibt. Hier werden, wie bei BSD UNIX auch, Systemdienste gestartet, gestoppt, verwaltet und hier liegen auch deren Konfigurationen. Und hier befinden sich auch die Hilfsprogramme wie z.B. "hdiutil", welche u.a. bestimmte Wartungs- und Verwaltungsaufgaben auf der Kommandozeile ermöglichen. Darwin und der Mach Kernel sind als quelloffene Softwaredownloads sowohl für Intel als auch für den PowerPC verfügbar. Was fehlt ist die Quartz API und alle, bei Mac OS X für die GUI relevanten, Komponenten. Diese werden nur von Apple mit OS X ausgeliefert.

3.) Ja, Mac OS X hat einen UNIX Kern. Genau gesagt einen "Mach Microkernel", den Apple von der Berkeley Universität in Kalifornien lizensiert hat. Linux hingegen ist im Gegenzug dazu ein monolithischer Kernel. Wo da genau die Unterschiede liegen, könnt ihr sicher in einem entsprechenden Wiki oder bei Google erfahren, das würde den Rahmen einer einfachen Antwort sprengen. Für den Anfang reicht es zu wissen, das der Kern (Kernel) das Herzstück eines UNIX Systems ist. Er kommuniziert mit der Hardware, lädt Treiber für spezielle Komponenten und stellt diese Komponenten in Form von Gerätedateien (Devices) dem System zur Verfügung. Zudem ist der Kernel auch noch für das Speichermanagement, die Prozessverwaltung und viele andere, essentielle Funktionalitäten verantwortlich. Man kann sich das stark vereinfacht als eine Art "command.com" vorstellen, allerdings mit weitaus mehr Funktionalität.

Wichtig ist vielleicht noch, darauf hinzuweisen das "Linux" streng genommen ohnehin nur der Systemkern (Kernel) ist. Die Systemumgebung drumherum (Shell, Tools, Editoren etc.) ist eigentlich die GNU Systemumgebung. Daher ist auch oft die Kombination von GNU Systemumgebung + Linux Kern gemeint, wenn man über "das Linux System" spricht.

4.) Für die Installation von Linux auf PowerPC Macs gibt es folgende Anleitung, die sich zwar auf den Mac mini bezieht, aber genau so gut auch für G5 Systeme gültig ist.

5.) Theoretisch sollte das gehen, ja. Einfach mit BootCamp von der jeweiligen Linux CD (z.B. Ubuntu oder SuSE) booten und das sollte es gewesen sein.
 
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Sithlord

Gast
Etwas stört mich dennoch. Ich hab Bootcamp noch nicht ausprobiert, werden dann aber auch die Treiber von Apple auch für das Linux bereitgestellt?
 

SkyWombat

Uelzener Rambour
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Sithlord schrieb:
Etwas stört mich dennoch. Ich hab Bootcamp noch nicht ausprobiert, werden dann aber auch die Treiber von Apple auch für das Linux bereitgestellt?

Nein, Treiber sind betriebssystemspezifisch, daher sind die von Apple bereitgestellten Win-Treiber natuerlich keine Linux-Treiber. Es koennte problematisch werden Powermanagmentfunktionen des MBP, sowie Blauzahn und W-Lan unter Linux zum laufen zu ueberreden. Dabei kommt es jetzt aber auf deine Hardwarekomponenten an. Aeltere Komponenten werden in der Regel sehr gut unterstuetzt.
 

lodger

Normande
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Sithlord schrieb:
Etwas stört mich dennoch. Ich hab Bootcamp noch nicht ausprobiert, werden dann aber auch die Treiber von Apple auch für das Linux bereitgestellt?
Falscher Denkansatz! ;)

Treiber werden ausschließlich vom Linux Kern zur Verfügung gestellt. Das gilt für Macs wie PCs wie XBoxen wie alles andere, worauf sich Linux installieren lässt. Entweder sind diese Treiber direkt im Kern enthalten (einkompiliert) oder sie können als Module nachgeladen werden. Die Treiber selber werden meistens von unzähligen, ehrenamtlich und aus Spaß an der Sache arbeitenden Entwicklern zum Systemkern beigesteuert (suche dazu bei Google nach "Open Source Konzept"). Die Treiber sind also Angelgeneheit der Linux Kernel Entwickler. Es hält sich zwar immer noch das Gerücht, Linux mangele es an vielen Treibern, dies ist mittlerweile jedoch nicht mehr zu rechtfertigen. Dennoch gibt es Teilbereiche (z.B. Winmodems) bei denen, z.B. aus lizenzrechtlichen Gründen oder aufgrund mangelnder Spezifikationen, einzelne Treiber fehlen.

Wer bislang noch nicht in der Linux Welt unterwegs war, dem mag das alles etwas fremd vorkommen, aber glaubt mir: es funktioniert gut und das schon seit Jahren.
 
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lodger

Normande
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SkyWombat schrieb:
Nein, Treiber sind betriebssystemspezifisch, daher sind die von Apple bereitgestellten Win-Treiber natuerlich keine Linux-Treiber. Es koennte problematisch werden Powermanagmentfunktionen des MBP, sowie Blauzahn und W-Lan unter Linux zum laufen zu ueberreden. Dabei kommt es jetzt aber auf deine Hardwarekomponenten an. Aeltere Komponenten werden in der Regel sehr gut unterstuetzt.
Die Airport Karte wird von Linux nicht erkannt ergo auch nicht unterstützt, da Broadcom (der Hersteller des Airport Chipsatzes) die dafür notwendigen Spezifikationen nicht zur Verfügung stellt. Solche, meist strategischen, Entscheidungen der Hardwarehersteller sind ein immer wieder und sehr kontrovers diskutiertes Problem in der Linux Community. Der Bluetooh Chipsatz wird zwar erkannt, aber auch damit habe ich bislang keinen Erfolg gehabt.
 

quarx

Brauner Matapfel
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lodger schrieb:
5.) Theoretisch sollte das gehen, ja. Einfach mit BootCamp von der jeweiligen Linux CD (z.B. Ubuntu oder SuSE) booten und das sollte es gewesen sein.
Kann genau das eventuell mal jemand ausprobieren? :eek:
 

Walli

Blutapfel
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SkyWombat schrieb:
Also was die Bedienfreundlichkeit angeht so haben einige Linuxdistributionen inzwischen durchaus einen mit Win/Mac OS vergleichbaren Komfort erreicht
Whoa, dann muss sich da ja im letzten Jahr deutlich was getan haben. Als ich das letzte Mal Linux drauf hatte fühlte sich alles noch sehr holzig an.
 

lodger

Normande
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Walli schrieb:
Whoa, dann muss sich da ja im letzten Jahr deutlich was getan haben. Als ich das letzte Mal Linux drauf hatte fühlte sich alles noch sehr holzig an.

Das mag sein. Vorallem SuSE Linux hebt sich da hervor, die haben sehr viel Feinschliff geleistet. Allerdings kann ich bestätigen, das OS X von der subjektiven Empfindung her als Desktop System weitaus angenehmer zu bedienen ist. Hängt aber eben von der verwendeten Distribution und dem verwendeten Linux Desktop (bei mir KDE) ab.
 

nickie12

Tokyo Rose
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Die Treiber für Netzwerksachen müssten normalerweise unter Linux mit den ndiswrapper gehen. das ist aber auch nun höhere Mathematik
 

lodger

Normande
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nickie12 schrieb:
Die Treiber für Netzwerksachen müssten normalerweise unter Linux mit den ndiswrapper gehen. das ist aber auch nun höhere Mathematik

Evtl. klappt das auf einem Intel Mac, aber ich denke mit einem PowerPC Prozessor werden diese DLLs (denn das sind ja die original Windows DLLs + Wrapper) wohl kaum funktionieren. Ein Erfahrungsbericht wäre erwünscht ...
 

nickie12

Tokyo Rose
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Das sollte ne Antwort auf die Frage sein:
Etwas stört mich dennoch. Ich hab Bootcamp noch nicht ausprobiert, werden dann aber auch die Treiber von Apple auch für das Linux bereitgestellt?

Und das wurden sie ja nicht ;)
 

lodger

Normande
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nickie12 schrieb:
Das sollte ne Antwort auf die Frage sein:


Und das wurden sie ja nicht ;)
Weil ja, wie bereits erwähnt, in der Linux Welt die Treiber eine Angelegenheit des Kernels sind und somit von der Linux Community entwickelt bzw. bereitgestellt werden. :innocent:
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Sithlord schrieb:
Also gut was ist:

UNIX und Linux, das gleiche`? Verwandt?
Darwin? UNIX? Oder was ist Darwin genau?
Mac OS X hat im Kern ein UNIX? Was heißt das eigentlich?

Zur Zeit ist UNIX ein Marke der OpenGroup. Aktuell darf sich jedes OS UNIX nennen, daß die Zertifzierung der OpenGroup erfolgreich durchlaufen hat. Bei dieser Zertifizierung wird das OS gegen die SingleUNIXSpec getestet, ein Teil dieser SUS ist in Form von ISO-Normen definiert. Weder MacOS X noch Linux sind aktuell zertifiziert und dürfen daher nicht UNIX genannt werden. Man darf zwar ein OS UNIX konform implementieren, aber es darf nur dann UNIX genannt werden, wenn man die ofizielle Zertifizierung durch die OpenGroup hat durchführen lassen.

Neben dieser aktuellen Definition was ein UNIX ist und was nicht, gibt es noch ein historische Betrachtung. UNIX wurde in den Bell Labs von AT&T entwickelt, zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde der Sourcecode von AT&T auch an verschiedene Universitäten lizensiert. Es gibt/gab daher eine AT&T UNIX Version (System I, ...) und später eine Version der Universität Berkley (Berkley System Distribution -> BSD). Man spricht in dieser traditionellen Auffassung von einem UNIX, wenn das OS auf sich auf den original Sourcecode von AT&T zurückführen läßt.

Zwischem dem AT&T UNIX und dem BSD UNIX gab es entscheidenen Unterschiede. Einer der besonderes auffallenden ist der Unterschied in den Netzwerkmodelle. System V (AT&T) und 4.x BSD verwenden unterschiedliche Ansätze.

Dieses BSD dient später einer anderen Universität (Carnegie Mellon University: CMU) als Forschungsobjekt, um einen alternativen Kernel (Mach Microkernel) für ein BSD zu entwickeln. Bis zum Release 2.5.x war der Mach Kernel fest mit einem BSD "Oberbau" verbunden. Erst mit dem Release 3 wurde der Mach Kernel so umgestaltet, daß es möglich war auch andere OS mit diesem Kernel zu verwenden. Zum Beispiel hat die OpenSoftwareFoundation (OSF) zusammen mit Digital Mach 3 benutzt, um ein neues System V kompatibel UNIX zu implementieren: OSF/1 (später auch als Digital UNIX oder Tru64 verkauft).

NeXT bzw. Apple nutzen schon seit längerem Mach in dem als NEXTSTEP bekannt gewordenen OS.