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Magazin Vor Ort: Bei kreativen iKids

Ulrich Reinbold

Hauptstadtredaktion
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16.06.14
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So ein Apple Store ist ziemlich chic. Die Niederlassung am noblen Hamburger Jungfernstieg mit Blick auf die Alster gehört zweifellos zu den schönsten Örtlichkeiten Apples in Deutschland. Über die große Glastreppe geht es in den ersten Stock, links, rechts, links abbiegen, dann stehen wir vor dem „Briefing Room". Ein großer, heller Holztisch umgeben von Design-Stühlen dominiert den Raum. Auf Sideboards präsentiert Apple sein komplettes Geräte-Portfolio. An den Wänden hängen große Bildschirme. Hier kann Apple besondere Termine vom Business-Gespräch bis zur Schulung problemlos und ungestört durchführen. So wie heute. Am großen Tische sitzen acht Kinder zusammen mit ihren erwachsenen Begleitern. Deshalb sind wir hier. Einen Tag lang schauen wir den Kids bei einem von Apples jährlichen „Sommer Camps“ zu. Unter dem Motto „Kreative Köpfe gesucht“ erfahren die Kindern dort, wie sie ihre Vorstellung und Fantasie in Filmen oder interaktive Büchern umsetzten können. Und was die Kids da machen ist wirklich beeindruckend. [prbreak][/prbreak]

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Es ist leise, sehr leise. Irgendwie haben wir mehr Stimmung erwartet. Mehr Schulhof. Allerdings kennen sich die Kids erst seit einem Tag. Dazu wird jedes Kind von einem Erwachsenen begleitet. Klar, dass es da nicht zu wilden Klassenzimmer-Szenen kommt. Doch bereits von Beginn an ist hier alles ungezwungen. Die Kinder sitzen entspannt vor den MacBooks am großen Tisch. Obwohl die heutige Sitzung noch nicht angefangen hat, wird schon alles für heute vorbereitet. Am Vortag haben die jungen Teilnehmer viel darüber erfahren, wie ein Video gemacht wird. Worauf ist zu achten, wenn man schöne Videos filmen möchte? Passende Perspektive ist gut, schnelle Schwenks sind das weniger. Auch wurden Themen für die Videos überlegt und anschließend dazu Storyboards gezeichnet. Hinsichtlich der Idee hatten die Kids volle kreative Freiheit. Einige kamen bereits mit einer Filmidee in den Workshop, andere fanden während des Kurses ihr Thema. Bei Bedarf halfen die Apple-Mitarbeiter. Anschließend ging es an die Umsetzung. Dafür war ein Nachmittag lang Zeit. Heute ist alles im Kasten.

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Bevor es losgeht, wird das Material noch schnell auf die Laptops kopiert. Es ist nicht nur Film, einige Kids haben auch Fotos mitgebracht. Schaut man sich um, dann hat die normale Kompaktkamera noch nicht ausgedient. Es stehen noch recht viele der kleinen Geräte auf den Tischen. Videos und Bilder macht man auch ohne iDevice. Aber natürlich wurde von einigen mit iPhone, iPad und iPod fotografiert und gefilmt.

Sehr unverkrampft geht es dann los. Kurz begrüßen die drei Apple-Mitarbeiter Katja, Andreas und Morgan alle Teilnehmer. „Na, erinnert Ihr Euch noch an uns? Heute werden wir Euer gefilmtes Material zu einem Video zusammenstellen“, leitet Morgan mit sympathisch englischem Akzent den heutigen Tag ein. Das Ziel ist somit bekannt. Aus dem Rohmaterial werden fertige Videos gemacht. Mit Schnitt, Vertonung und allem Drum und Dran.

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Wie das geht, erklärt Genius Andreas am großen Bildschirm. So wird der Clip markiert, auf diese Weise kann man Filmstellen auswählen und eingefügt. Das macht man, um den Filmton zu verändern. Er erklärt nur eben so viel, dass die Kids gleich einsteigen können. „Das war dann auch die ganz, ganz kurze Einführung“, sagt Andreas nach fünf Minuten. „Jetzt lasst mal ein bisschen arbeiten. Wir erklären Euch dann wie alles genau funktioniert.“ Am besten lernt es sich eben durch Ausprobieren. Fangen die Kids jetzt einfach so an? Oh nein. Katja stellt sich vor die jungen Camper. „Also dann“, sagt die blonde Apple-Mitarbeiterin. Es kommt ein Countdown. „Drei, zwei, eins“, alle zählen gemeinsam runter. Dann wir geklatscht. Einmal. Los geht es. Verwundert und erstaunt schaut sich das Apfeltalk-Team an. Wir sind überrascht. Was soll das? „Die Kinder sind hier schließlich nicht in der Schule“, erklärt man uns später. Im „Sommer Camp“ steht vorne kein Lehrer, der den Kids sagt, wann sie anfangen sollen. Hier soll es eben anders sein und nicht wie sonst im Alltag der jungen Filmemacher. „Alle zusammen geben das Startsignal.“ Ein Trick aus der gruppendynamischen Werkzeugkiste. Dazu passen auch die grünen „Sommer Camp“-Shirts, die Kinder und Genius-Mitarbeiter im Kurs tragen. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Darüber hinaus ist es eine schöne Erinnerung.

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Konzentriert arbeiten die Kinder an den Macs. Hier und da fliegt ein Arm in die Luft. Katja, Andreas und Morgan helfen schnell weiter. Zu Beginn gibt es mehr Fragen als Helfer. Da muss der ein oder andere Jung-Regisseur mal warten oder einfach weiter selbst probieren. Drei Genius-Experten bei acht Kindern sind dennoch ein sehr gutes Betreuungsverhältnis. Den Apple-Mitarbeitern merkte man deutlich an, dass sie mit Spaß dabei sind. Anbiedernd ist von den Dreien keiner. Es ist jedoch schon eine gewisses Lehrer/ Schüler-Atmosphäre spürbar. Das stört nicht. Die Ruhe und Geduld des Apple-Teams strahlt spürbar auf die Kinder aus. Die Kids lassen sich durch nichts stören. Die Apfeltalk-Besucher wurden von den Kinder überhaupt nicht beachtet. Stück für Stück bringen sie ihre Videos voran.

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Nicole verfilmt die Geschichte einer Flaschenpost von der Titanic. Die Fünftklasslerin hat hierfür sogar einen tatsächlichen Passagier als Absender recherchiert. Gefilmt wurde an einem idyllischen Kanal mit dicht bewachsenem Ufer, von Entengrütze grünem Wasser und Schwan im Hintergrund. Ein bisschen schüchtern erzählt die Nachwuchs-Filmerin von Ihrem Video und der Umsetzung.

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Der zwölfjährige Philipp macht einen Film über seinen Tag und die Fahrt zum und vom Apple Store. Im Video hat er Zeichnungen mit bewegten Bildern kombiniert. Ein Film im Stil eines „Roadmovies“ oder besser „Railmovies“ - wegen der S-Bahn. Konzentriert mischt Philipp den Ton unter. „Gestern hat man uns gezeigt, dass die Musik zum Film passen muss.“ Die gemächliche Zugfahrt unterlegt der Junge daher mit ruhiger Musik. Genius Katja gibt ihm dabei noch ein paar Tipps.

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Die Ideen der Kinder sind interessant, die Themen vielfältig: Dokumentation, Mini-Spielfilm, Animationsfilm oder ein Video in Werbeclip-Optik. Auch bei der Umsetzung haben die Kids tolle Einfälle. Da kommt das Licht für die Aufblende auch mal vom Hochziehen des Rollos.

Morgan geht immer wieder herum. „Na, wie läuft es bei Dir?“, fragt er und hilft bei Bedarf. Immer wieder fragen die Kids wie man Dinge mit iMove machen kann. Es geht aber nicht nur um Apples Video-Software: „Wie schreibt man „Requisiten?“ Die Eltern sind aus allem ziemlich ausgeblendet. Sie plaudern untereinander, schauen Ihren Kindern über die Schulter. Doch das Video ist Sache der Kids. Das ist auch nicht ungewöhnlich. „Sie macht auch sonst zu Hause viel mit dem Computer“, erzählt Nicoles Mutter über ihre Tochter. Natürlich haben die teilnehmenden Kinder schon Computererfahrung. Einige haben bereits Filme gemacht.

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July arbeitet an einer Dokumentation über Harry Potter. Zusammen mit Ihren Freundinnen hat sie schon häufiger Videos gefilmt. Dabei interessiert sie vor allem dokumentarisches, wie sie auch mit ihrem „Sommer Camp“-Video zeigt. Ganz passt der Inhalt noch nicht. Sie braucht mehr Kommentar. Daher nimmt sie den Mac und setzt sich vor dem „Briefing Room" auf eine Bank. Dort ist es ruhiger. Jetzt kann July ungestört Ihren Text einsprechen. Andreas hilft ihr. Einmal mehr zeigen sich die Tücken der Videoproduktion. Man muss das Rohmaterial sichten und knapp halten. Leicht wird das Video zu lange. Die Filme sollen nicht länger als drei Minuten dauern. Für July heißt das eine Auswahl treffen, sich kurz halten und nur auf das Wesentliche reduzieren.

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Marvin zeigte wie groß Kreativität und Begeisterung bei den acht bis zwölf Jahre alten Kindern, an die sich das „Sommer Camp“ richtet, ist. Einen Stop Motion-Film mit Lego-Figuren und Spielzeugauto hat der Junge gedreht. Dafür hat Marvin über 70 Fotos geschossen. Sorgfältig werden die Bilder eingefügt, die Geschwindigkeit für die Szenen gewählt und alles mit Soundeffekten vertont. Allerdings stimmt das Timing seines Trickfilms noch nicht. Morgan hilft ihm die Szene so anzupassen, dass alles aussieht, wie es sich der Elfjährige vorstellt.

Marvin bezeichnet sich selbst als begeisterten Hobby-Filmer. Er filmt bereits seit einiger Zeit auch zusammen mit seinen Freunden. Nicht nur Trickfilme, sonder auch mal Krimis. Bislang wurden die Filme mit Microsofts Movie Maker geschnitten. Von den Möglichkeiten von Apples iMovie ist der junge Kreative begeistert. Gerne möchte er einen neuen Computer und eine neue Kamera haben, um zukünftig noch bessere Filme zu machen. Sein Video macht großen Eindruck. „Hast Du den Film mit den Lego-Figuren gesehen?“, flüstern sich die Kinder zu. Stop Motion begeistert die Kids. Selten war es leichter, selbst Trickfilme zu erstellen.

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Nach 90 Minuten ist dann auch der zweite Tag des „Sommer Camps“ zu Ende. Alle Videos sind fertig geworden. Am dritten Tag dürfen die Kids ihren Film vor der ganzen Gruppe auf dem großen Bildschirm präsentieren. Nach Stimmung und Begeisterung hatte jedes der Kinder viel Spaß an der Veranstaltung. Das Apples Angebot bei den Kindern ankommt zeigt Marvin ganz deutlich. Neben dem Film-Kurs hatte er in diesem Sommer auch am iBook-Workshop teilgenommen. Mit ihm und vielen anderen hat Apple nicht nur „Kreative Köpfe gesucht“, sonder auch gefunden.

Mit iKid: Apple für die Kinder und iKid: Was geht ab im Sommer Camp haben wir in unserer dreiteiligen Serie bereits über Apples Sommer Camp und die Hintergründe berichtet und auch einen Kommentar geschrieben. Auch in Apfeltalk Live #50 haben wir uns eine Sendung lang mit dem Sommer Camp und weiteren Bildungsfragen beschäftigt. Viel Spaß!

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Fotos. Rolf Wöhrle
 
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