[MacBook] Verbraucht Netzteil Strom?

[Iritator]

Hallo zusammen,

nachdem ich mein altes Macbook(Ende 2008) aufgerüstet habe schalte ich es praktisch nie aus; nutze Standby. Nun frage ich mich was eigentlich sparsamer ist: das Netzteil immer dranlassen oder wenn es geladen ist, das Kabel trennen? Und mal abgesehen davon:
verbraucht das Netzteil an sich Strom, wenn es an einer Steckdose angeschlossen ist (ohne Kontakt zum Macbook)?

 

[Schomo]

Schau dir das mal an: https://reductionrevolution.com.au/...4-macbook-pro-laptop-power-consumption-review

 

[Iritator]

Okay, ich brauche das Netzteil also nicht von der Buchse zu trennen. Ob es aber überhaupt Sinn macht das Ladekabel zu trennen, wenn die Batterie geladen ist, steht da nicht. Ich vermute mal, dass ich mehr Strom verbrauche wenn es ständig angeschlossen ist.

 

[Macbeatnik]

Mehr Gedanken solltest du dir um den Akku machen, denn der sollte, damit er gesund und munter bleibt, ab und an arbeiten und nicht am Tropf hängen. (ab und an bedeutet wirklich nur ab und an). Daher macht es schon sinn, das Ladekabel alle paar Tage mal abzustöpseln und den Rechner nur über Akku laufen zu lassen.

 

[MACaerer]

Ein Netzteil besteht bekanntlich aus einem primären und einem sekundären Stromkreis. Da es sich um ein Schaltnetzteil handelt hängt am primären Stromkreis eine elektronische Schaltung, die den Eingangsstrom erst gleichrichtetet und dann wieder hochfrequent zerhackt und auch eine Leistungsregelung durchführt. Die Schaltung hat naturgemäß eine gewisse Verlustleistung und braucht daher auch im unbelasteten Zustand etwas Strom, wenn auch nicht viel. Das ist also nicht wirklich das Problem. Aber wie @Macbeatnik schon geschrieben hat tut man mit deinem dauerhaft angeschlossenen Netzteil dem Akku keinen Gefallen. Dadurch dass er ständig mit der erhöhten Restladespannung auf 100% gehalten wird köchelt er immer schön vor sich hin, was sich auf jeden Fall negativ auf die Akku-Lebendauer auswirkt. Konkret: bei erhöhter Akku-Temperatur gibt es eine höhrere Oxitationsrate der Lithium-Ionen, die dadurch als Ladungsträger ausfallen. Der Akku baut schneller seine Kapazität ab.

MACaerer

 

[Iritator]

Ok, dann stecke ich das Stromkabel wie bisher aus, wenn vollgeladen ist.

 

[GunBound]

Mein erstes MacBook Pro von 2006 war immer am Strom. Folge: Akku nach einem Jahr kaputt (aufgeplatzt).
Beim zweiten (mid 2012) brauchte ich den Akku, bis die Reserveanzeige erschien. Resultat hiervon: fast tausend Ladezyklen und noch knapp 80% Restkapazität nach mehreren Jahren. Es kam zwar immer wieder die Meldung, dass der Akku gewechselt werden müsse, Probleme hatte ich jedoch nie damit.
Mein jetziges (2016) bekommt eine ähnliche Behandlung. Momentaner Stand: 177 Zyklen und 94.1% Kapazität nach 14 Monaten.

 

[ottomane]

Ich habe meins seit fünf Jahren fast immer an der Steckdose. Erst jetzt zeigt es Schwächen. Man kann so ein Gerät einfach benutzen.

 

[noddler]

Wenn der Akku auf 100% geladen ist, dann findet im Unterschied zu einem NiMH Akku keine Erhaltungsladung statt. Das bedeutet, dass der Akku ein paar Prozentpunkte Strom liefert und dann wieder auf 100% geladen wird. So kommen innerhalb relativ kurzer Zeit sehr viele Ladezyklen zusammen. Das schadet dem Akku in jedem Fall. Deshalb ist es besser , das Netzteil hin und wieder abzuziehen, auch wenn das Gerät nicht benutzt wird.

 

[MACaerer]

Naja, die Teil-Ladezyklen addierten sich natürlich, so dass es von der Zahl der Ladezyklen eigentlich egal ist ob ich 10 Teilladungen mit 10% oder eine Vollladung mit 100% mache. Das Problem dabei ist allerdings. dass Lithium-Ionen-Akkus zwischen 95% und 100% Ladezustand mit der erhöhten Ladeschlussspannung von 4,2V pro Zelle geladen werden müssen um überhaupt 100% Ladezustand zu erreichen. Die normale Ladespannung beträgt dagegen nur 3,7V pro Zelle. Die Ladeschlussspannung stresst den Akku deutlich mehr als der übrige Ladevorgang. Das an einem Laptop mit Li-Ionen-Akku angeschlossene Ladegerät lädt auch nicht ständig, sondern wartet bis die Akku-Ladung auf ca. 95% abgefallen ist und lädt dann wieder auf 100% auf. Das heißt der Akku befindet sich ständig im Stresszustand und wird dadurch sehr wahrscheinlich schneller altern.

MACaerer

 

[ottomane]

Ob die jahrelange Vorsicht das vielleicht eine Jahr mehr Laufzeit nach fünf Jahren rechtfertigt? Für mich nicht.

 

[MACaerer]

Kann man natürlich so sehen ja. Andererseits, wenn ich ein MacBook ständig am Netzteil hängen habe widerspricht das irgendwie dem Sinn eines mobilen Geräts. Da darf man sich zu Recht fragen ob es nicht ein Desktop-Gerät besser tut.

MACaerer

 

[GunBound]

Ist doch kein Mehraufwand. Bin ich zuhause, so habe ich mein Netzteil auf dem Tisch liegen und muss lediglich zwei Stecker einstecken, sobald die Meldung des tiefen Ladestandes kommt. Unterwegs bin ich sowieso an den Akku gebunden.
Wenn mir der Akku dadurch länger hält, so nehme ich diesen "Mehraufwand" gerne auf mich. Insbesondere, da Akkus seltene Erden enthalten und zu allem Übel in den Apple-Laptops von heute nicht mehr händisch ersetzbar sind.

 

[uwe9]

Ob die jahrelange Vorsicht das vielleicht eine Jahr mehr Laufzeit nach fünf Jahren rechtfertigt? Für mich nicht.

... zumal ein Li-ion Akku auch ohne Benutzung altert.

 

[doc_holleday]

Ob die jahrelange Vorsicht das vielleicht eine Jahr mehr Laufzeit nach fünf Jahren rechtfertigt? Für mich nicht.

Im Prinzip ist dein "vielleicht" der interessante Punkt.

Wieviel mehr an Nutzungszeit liegt denn durchschnittlich zwischen "Akkupflege missachtet" und "Akku gut gepflegt" (jeweils gemäß oben genannter Kriterien)?

1%? 5% 10%? 50% 100%? 500%?

 

[franky273]

Ich achte einfach nicht wirklich darauf, wenn das MBP am Schreibtisch liegt, ist es auch am Strom, wenn nicht, dann halt nicht.
Mein altes Macbook Air hatte nach knapp 4 Jahren dann immernoch 84% Akku Kapazität und hielt locker 8h durch bei mäßiger Nutzung. Was will man denn mehr.
Im Vergleich:
Mein Thinkpad auf Arbeit war nach 6 Monaten am Akku schon durch, das ist eine andere Liga,
Fairerweise: Das neue (T460p) hält nun aber auch schon erheblich länger schon durch ohne dass der Akku merklich beeinträchtigt ist, und das liegt auch zu 99% im Dock, außer hin und wieder mal ne Stunde in nem Meeting ...

Ich benutz die Geräte einfach ... wenn ich mich wegen sowas stresse bringts auch nix, und wenn's meist eh dauerhaft am Strom hängt, kann einem die Akkuleistung streng genommen auch egal sein. ^^

 

[MacTobsen]

Kann man natürlich so sehen ja. Andererseits, wenn ich ein MacBook ständig am Netzteil hängen habe widerspricht das irgendwie dem Sinn eines mobilen Geräts. Da darf man sich zu Recht fragen ob es nicht ein Desktop-Gerät besser tut.

MACaerer

Selbst wenn man 99% der Zeit am Schreibtisch arbeitet, ist ein iMac/Desktop in dem 1% der mobilen Anwendung eher unpraktisch

Zum Thema Akku bleibe ich bei der Überzeugung: Einfach benutzen und dabei Extreme vermeiden. Also weder Tiefenentladung, als auch dauerhafter Betrieb am Netzteil.

 

[MACaerer]

Was ist wohl der Unterschied zwischen "ständig" und "1% mobiler Nutzung"? Ganz klar, seinen Mac einen mehr oder weniger langen Zeitraum mobil einzusetzen geht mit einem Desktop Mac nicht. Das war aber auch nicht wirklich der Kern meiner Aussage.

MACaerer