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[UPDATE] E-Books: US-Richterin bestätigt illegale Preisabsprachen von Apple

Martin Wendel

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Wie Reuters berichtet, hat US-Richterin Denise Cote entschieden, dass Apple gegen das Kartellrecht verstoßen und gemeinsam mit wichtigen Verlagen konspiriert habe, um die Preise von E-Books in die Höhe zu treiben. Zu einem späteren Zeitpunkt soll ein Schadenersatzverfahren eingeleitet werden. Ziel der Ende 2009 begonnen unerlaubten Preisabsprachen zwischen den fünf Verlegern, die mittlerweile bereits Vergleichszahlungen in Millionenhöhe angeboten haben, und Apple sei gewesen, Amazons Vormachtstellung am boomenden E-Book-Markt zu untergraben.[PRBREAK][/PRBREAK]

Denn durch die Verträge mit den Verlegern sicherte sich Apple zu, dass kein anderer Händler die Bücher günstiger bekommen sollte als Apple selbst (wir berichteten). Unter diesem Druck musste schließlich auch Amazon mitziehen und die Preise erhöhen. Bei der Ausführung dieser Konspiration habe Apple eine zentrale Rolle gespielt, so Richterin Cote. Ohne Apples Mithilfe wären die Preise der E-Books, die von Amazon teilweise zuvor noch um 9,99 US-Dollar verkauft wurden, nicht auf bis zu 14,99 US-Dollar angestiegen. Apple hat noch keine Stellungnahme abgegeben.

[UD=11. Juli, 11:36 Uhr]Wie Apple gegenüber AllThingsD bestätigt hat, wird man das Urteil anfechten. Apple habe keine unerlaubten Preisabsprachen durchgeführt und man werde sich gegen die falschen Anschuldigungen wehren. "Wir haben nichts falsch gemacht und werden gegen die Entscheidung der Richterin in Berufung gehen."[/UD]


Bildschirmfoto 2013-07-10 um 16.11.29.jpg
Via Reuters
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Cohni

Ananas Reinette
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Das sollte nun die letzten Zweifler davon überzeugen, dass Apple nicht der Saubermann-Konzern ist, wie er gerne vorgibt zu sein, sondern sich ganz "normal" wie alle anderen kapitalistischen Riesen verhält...

Nichts gegen Apple im speziellen. Das System ist so. Preisabsprachen, Bestechung, Einflussnahme auf die Politik...die Globalplayer geben sich da nichts. Gesetze hin oder her. Es geht um Milliarden.

Nicht falsch verstehen, das ist kein Apple-Bashing. Ich mag deren Produktphilosophie sehr. Aber mehr auch nicht. Der Rest ist normaler Kapitalismus mit einer aus raffinierten Werbung errichteten Fassade.
 

gaol

James Grieve
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Kann man jetzt mit günstigeren eBooks rechnen? (Also auch von Thalia...)
 

Martin Wendel

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Aufgrund der Buchpreisbindung wohl nicht.
 

Bananenbieger

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Warum nicht? Die Buchpreisbindung erlaubt problemlos, dass eBooks weniger als die Papierbücher kosten. Taschenbuchausgaben eines Buches kosten ja auch weniger als die hochwertig gebundene Ausgabe des gleichen Titels.
 

Martin Wendel

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Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Verstöße gegen die Buchpreisbindung abmahnen kann, war ursprünglich der Auffassung, dass die Buchpreisbindung nicht für diese Publikationsform gelte. 2008 änderte der Verband seine Ansicht vollständig und begründet dies unter anderem mit der Angst vor der Erosion der Preisbindung insgesamt.[SUP][8][/SUP] Seit Januar 2009 setzt der Verband diese Auffassung auch durch,[SUP][9][/SUP] sodass die Buchpreisbindung faktisch auch für E-Books besteht.
Zitat von Wikipedia, muss natürlich nicht stimmen.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Doch das stimmt. Nur bedeutet Buchpreisbindung nicht, dass die eBooks nicht günstiger als die gedruckten Bücher sein dürfen. Es bedeutet nur, dass eBooks bei jedem Händler gleich teuer sein müssen.
 

Martin Wendel

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Er fragte, ob man mit günstigeren Büchern auch hierzulande rechnen kann. Aufgrund der Buchpreisbindung gibt es aber auch bei E-Books keinen "freien" Wettbewerb, also werden die Bücher wohl auch nicht günstiger werden. ;) Ganz abgesehen davon ist der Unterschied zwischen gedrucktem Buch und E-Book meist viel zu klein, aber das ist ein anderes Kapitel.
 

Bananenbieger

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Im Grunde genommen hat "er" ganz zusammenhangslos gefragt, oder siehst Du da einen Zusammenhang zwischen der US-Richterin und der deutschen Buchpreisbindung ;)

Hierzulande sind eBooks einfach noch viel zu teuer und die Buchverlage einfach noch viel zu konservativ (kennen wir ja bereits von Musik- und Filmindustrie...). Das muss aber trotz Buchpreisbindung nicht sein, wobei die Buchpreisbindung langsam auch mal zu hinterfragen wäre.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Gibt es denn einen anderen Grund für die Buchpreisbindung als die Preise hoch zu halten? Ich dachte immer genau das wäre die Idee dahinter?
 

Martin Wendel

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@ Bananenbieger: Er fragte, ob sich "jetzt" die Preise hier ändern. Ich erweitere meine Antwort etwas: Nein, werden sie aufgrund einer US-Richterin nicht. Zusätzlich verhindert die Buchpreisbindung die "natürliche" Preisbildung und die Verlage selbst zeigen derzeit noch recht wenig Interesse, an der Preisgestaltung zu rütteln.
 

Lurgo

Fießers Erstling
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Gibt es denn einen anderen Grund für die Buchpreisbindung als die Preise hoch zu halten? Ich dachte immer genau das wäre die Idee dahinter?
Man schiebt als Argument eine größere Vielfalt vor. Am Ende ist es so, dass vielleicht eine handvoll mehr Bücher erscheinen mögen, dafür aber jeder Straßenatlas teuer verkauft werden kann. Der andere Hintergrund ist wohl, die kleinen Buchhändler vor den großen zu schützen. Andererseits gab es für den Gemüsehändler um die Ecke auch keine Obstpreisbindung, genauso für den Bäcker usf. Das Gesetz ist aus dem 19. Jahrhundert und wird von der Lobby seitdem erfolgreich verteidigt, ähnlich unserer Handwerksordnung.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Im Grunde ist es ja nicht schlecht. Unter dem Strich sind die großen Ketten und Konzerne auf lange Sicht schlecht für den Verbraucher (Ausnahmen bestätigen die Regel...)