LaTeX: Newbies helfen Newbie

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Hallo,

da ich in wenigen Wochen mit meiner Dissertation beginne, habe ich mich nun endlich durchgerungen, auf LaTeX umzusteigen. Das MacTeX-Paket war schnell runtergeladen, aber nun geht der Ärger schon los. Das Image lässt sich nicht mounten - 700MB für den Papierkorb, ein denkbar schlechter Start :(

Deshalb erstmal ein paar Fragen an alle, die selbst erst seit kurzem damit arbeiten:

  1. Welche Programme erleichtern den Einstieg eines Newbies, und von welchen Programmen würdet Ihr einem Einsteiger abraten?
  2. In welchen Bereichen gab's ggf. Probleme, und wie habt ihr sie gelöst?
  3. Wo findet man ein Tutorial, dass erstens in deutscher Sprache verfasst ist und zweitens auch für nicht-Informatiker verständlich ist?

Sorry, aber ich bin nun mal ein eingefleischter Mac-User. Software muss für einen wie mich normalerweise selbsterklärend sein, zumindest sollte man die Bedienung mit wenigen und einfachen Worten beschreiben können.
 

Zettt

Doppelter Melonenapfel
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Hi

Ich hab damals meine besten Informationen bei weinelt.de gefunden. Eine kurze Uebersicht der wichtigsten Befehle. Es gibt noch ein Wikibook. (Kann man auch als PDF runterladen)
Und die zwei Buecher ueber die Hobbits:
LaTeX - eine Enführung und ein bißchen mehr...
LaTeX - Fortgeschrittene Anwendungen (oder: Neues von den Hobbits)

Tutorial kenn ich leider keins. Ich hab damals einfach angefangen es zu benutzen. Die erste Aufgabe die ich mir stellte, war ein Deckblatt (also ein Template) was ich fuer meine Arbeiten fuer die Uni immer brauche zu erstellen. Dabei hatte ich soviele Schwierigkeiten das ich danach relativ leichten Zugang zu LaTeX fand. LoL War echt lustig. Wenn dir Coden keinen Spass macht, also auch hier und da mal ein PDF NICHT erstellen zu koennen und dann erstmal auf Fehlersuche zu gehen. > Lass es!

Ich bin von LaTeX nicht mal wegen dem Schriftbild begeistert sondern weil es in Plain Text funktioniert und ueberall. Das heisst es gibt schier keine Moeglichkeit, als das ich meine Arbeiten nicht fertig kriegen wuerde. Zur Not schreib ich mit TextEdit.

Als Programm kann ich dir TextMate empfehlen. Die ganzen Snippets und Commands (die vor allem auch Umgebungsabhaengig sind. Also wenn du zum Beispiel gerade innerhalb einer Tabelle bist funktionieren, du drueckst Enter und es wird eine neue Tabellenzeile erzeugt mit inklusive dieser Zeichen: )
Code:
\\
 &
Es gibt einen TextMate Screencast Podcast da gibts auch inzwischen schon 4 LaTeX Screencasts. Die helfen auch.

http://skiadas.dcostanet.net/afterthought/2006/01/09/textmate-latex-screencast-no-1/
http://skiadas.dcostanet.net/afterthought/2006/01/16/textmate-latex-screencast-no-2/
http://skiadas.dcostanet.net/afterthought/2006/01/24/textmate-latex-screencast-no-3/

;)
Viel Spass

EDIT:
http://www.apfeltalk.de/forum/vergleiche-zwischen-latex-t72776.html
 
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thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Schöner Überblick. Ich stürze mich gleich mal auf die Links. Danke, Zettt!
 

chrisrig

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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700MB für den Papierkorb

Huch 700MB, ganz schön heftig!

Brauch man das wirklich alles?

Hast du ein paar Mirrors zur Hand, am besten ftp?

Grüße :)
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Huch 700MB, ganz schön heftig!

Brauch man das wirklich alles?

Hast du ein paar Mirrors zur Hand, am besten ftp?

Grüße :)

Zum Glück sind 700MB an der Uni eine Sache von ca. 5 Minuten. Vielleicht war's auch nur ein Fehler bei der Übertragung. Die Checksummen-Überprüfung schlug fehl o_O

Ich habe dann ein funktionierendes Paket von hier heruntergeladen, und bereits mein erstes LaTeX-Dokument erstellt :)
 

KayHH

Gast
Das was man nicht braucht kann man einfach entsorgen, da vieles einfache Textdateien sind, allerdings sollte man wissen was man tut. Ich rate jedoch davon ab, da die üblichen Distris das enthalten, was sich als Standard heraus kristallisiert hat. So kann man Quellen anderer LaTeX-Benutzer eigentlich immer auch dann übersetzen, wenn man von den entsprechenden Paketen noch nie etwas gehört hat. Es gibt auch noch Minimalinstallationsdistris, allerdings muss man dann damit rechnen ständig irgendwas nachinstallieren zu müssen. Auch hier im Forum werden öfter mal Tipps gegeben, welche Pakete benötigen die in den Minimalkonfigurationen nicht dabei sind.


KayHH
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Nochmal ein dickes Dankeschön für Eure Antworten. Bereits nach kurzer Zeit habe ich eine Ahnung bekommen, wie mächtig LaTeX ist. Und als langjähriger Autor von einfachen HTML-Seiten ist mir eine Tag-Sprache natürlich nicht völlig suspekt.

Der Tipp mit den beiden Hobbit-Texten [1] [2] hat mir übrigens besonders weitergeholfen. Das war exakt das, was ich gesucht hatte :)
 

KayHH

Gast
Ich freu' mich über jeden Bekehrten. Ich nutze LaTeX seit über 20 Jahren und finde es immer wieder geil, wie toll die Ergebnisse mit solch „einfachen“ Mitteln werden.


KayHH
 

Zettt

Doppelter Melonenapfel
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snoman

Bismarckapfel
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Ich habe (um 1993) meine ersten Gehversuche mit dem LaTeX-Kochbuch der Uni Gießen gemacht. das ist eine schöne Zusammenstellung aller Basiseigenschaften, die man zum Einstieg entweder der Reihe nach durcharbeiten oder als schnelles Nachschlagewerk nutzen kann.

Für das komfortable TeXen gibt es zahlreiche Editoren, der bequemste (weil WYSIWYG-ähnlich) ist sicher LyX, allerdings ist der zum einen eher für die Bewältigung von Standarddokumentationsaufgaben geeignet und hält zum anderen den TeXer von der eigentlichen Satzarbeit fern. Das mag man gut oder nicht gut finden. Meine Empfehlung: Zunächst ohne LyX starten, dann schlidderst Du am Erlernen der absolut notwendigen TeX-Grundlagen auch nicht vorbei.

Happy TeXing und willkommen im Klub der Schriftbild-Verwöhnten :)

Gruß
Snoman
 
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schiffi

Allington Pepping
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Also mir hat am Anfang noch die Doku "The comprehensive LATEX Symbol List" sehr geholfen und jetzt eigentlich immer noch. Für alle möglichen Sonderzeichen und methematisches Zeug ziemlich gut. Link
Ansonsten die schon genannten Dokumentationen. Aber am schönsten ist es immer noch wenn man Stunden damit verbringt, sein Dokument so hinzukriegen, wie man es gerne hätte und dass der Code dann auch noch kurz und übersichtlich ist. Da lernt man meistens Tricks, die man für die aktuelle Arbeit gar nicht bräuchte. Auf jeden Fall immer wichtig: NIE aufgeben ;)

Gruß

Patrick
 
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thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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*mecker*

Für das komfortable TeXen gibt es zahlreiche Editoren, der bequemste (weil WYSIWYG-ähnlich) ist sicher LyX

LyX ist mal wieder so ein Fall: erst der Download von einem ziemlich unübersichtlichen FTP-Server (wo man sich erst durch Unterordner quälen muss, bevor man das richtige DiskImage findet)... dann ein Installer, der vier (!) Fehlermeldungen ausspuckt... und zuletzt eine GUI, die aussieht, als wäre sie von Kindergartenkindern an einem verregneten Bastelnachmittag zusammengestückelt worden. Genau so sollte ein Mac-Programm nicht aussehen.*


*) diese Kritik bezieht sich natürlich auf LyX, und nicht auf snoman, der das Programm empfohlen hat!
 

Zettt

Doppelter Melonenapfel
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Meine Empfehlung: Zunächst ohne LyX starten, dann schlidderst Du am Erlernen der absolut notwendigen TeX-Grundlagen auch nicht vorbei.

Lyx hab ich auch noch in Verwendung, weil Tabellen ja nicht immer besonders schoen mit LaTeX gehen. Ich setze die darin auf und exportier dann das .tex File. Und dann copy > paste
 

Maksi

Gast
LyX ist mal wieder so ein Fall: erst der Download von einem ziemlich unübersichtlichen FTP-Server (wo man sich erst durch Unterordner quälen muss, bevor man das richtige DiskImage findet)... dann ein Installer, der vier (!) Fehlermeldungen ausspuckt... und zuletzt eine GUI, die aussieht, als wäre sie von Kindergartenkindern an einem verregneten Bastelnachmittag zusammengestückelt worden. Genau so sollte ein Mac-Programm nicht aussehen.*

In welchem Fachgebiet möchtest Du denn schreiben? Ich schreibe in Politikwissenschaft und in Philosophie zwei Diplomarbeiten und für meine Zwecke ist LyX als Haupteditor sehr gut geeignet, Feintuning mach ich dann in purem LaTeX. LyX hat einige Vorteile und einige Nachteile, zu den großen Vorteilen gehört das Verstecken von Tags und die volle Konzentration auf den reinen Inhalt der Arbeit (was bei LaTeX ja immer so angespriesen wird), die bedeutend einfachere Tabellenfunktion (sofern Du nichts superspezielles brauchst) und die geniale Navigation im Navigationsmenü (geht aber in anderen Programmen evtl. auch). Vor dem finalen Ausdruck exportiere ich es aber dann als LaTeX und arbeite da noch mal die eine oder andere Kleinigkeit ein. Nachteile gibt es für mich bislang keine, da ich mit vielen TeX-spezifischen Sachen wie Formelsatz u.Ä. nicht zu tun habe - kann ich also nicht beurteilen. Daher auch meine Frage, nach Deinem Einsatzgebiet, dass Du kein Informatiker bist hast Du ja schon angedeutet. LyX macht halt viele Befehle, die man sonst händisch eintippen müsste, per Menübefehl oder Tastenkombination - pretty Mac-like, if you ask me.

Des Weiteren: LyX ist im MacTeX-Diskimage enthalten. Dort hast Du eh alles very Mac-like ;), da viel einfacher als der i-Installer. Die neue Version 1.5 (derzeit beta3) ist noch nicht enthalten, würde ich aber empfehlen, da große Verbesserungen vorgenommen wurden. Bei Bedarf kann ich Dir eine PPC-Version schicken, bitte PM an mich.

Weiters noch enthält LyX eine gut verständliche Einführung und ein einfaches Tutorial. Und wenn Du dann über LyX hinaus willst, gibt es immer noch die vielen anderen Handbücher und Möglichkeiten da draußen, bis hin zu XeTeX.
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Ich bin Psychologe und werde im Bereich der empirischen Bildungsforschung / Wissenschaftsdidaktik promovieren. Komplexe Formeln wird es dabei eher nicht geben, wohl aber große Tabellen. Meine Mitarbeit im Projekt beginnt im Juli, sodass ich die nächsten Wochen für die Einarbeitung in LaTeX nutzen kann. Spezielle Anforderungen werden sich mit Sicherheit sowieso erst beim Schreiben ergeben. Vorerst sollte ein Kennenlernen der Basics reichen.
 

Maksi

Gast
Ich bin Psychologe und werde im Bereich der empirischen Bildungsforschung / Wissenschaftsdidaktik promovieren. Komplexe Formeln wird es dabei eher nicht geben, wohl aber große Tabellen. Meine Mitarbeit im Projekt beginnt im Juli, sodass ich die nächsten Wochen für die Einarbeitung in LaTeX nutzen kann. Spezielle Anforderungen werden sich mit Sicherheit sowieso erst beim Schreiben ergeben. Vorerst sollte ein Kennenlernen der Basics reichen.

zum Kennenlernen perfekt: nimm einfach eine alte Seminararbeit her und setze Sie in LaTeX (z.B. TeXShop) und in LyX und spiele rum. Leg auch eine Literaturdatei (z.B. in BibDesk) an und versuch, alle Literaturhinweise richtig hinzubekommen etc., also eine perfekte Vorlage nach Deinen Wünschen zu erstellen. Dann siehst Du schon, ob Dir der Arbeitsstil taugt oder nicht. Freilich ist es viel einfacher, von vornherein gleich in LaTeX/LyX zu schreiben, aber das kommt dann ja eh.