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Vieles was wir heute an Software kaufen ist unfertig entwickelt. Das merkt man zum einen daran, dass das Wort „Update“ für uns kein Fremdwort mehr ist. Auch für den Betrieb vieler unserer Geräte, sei es Fernseher, Bluray-Player, Internet-Router, Digitalkamera, Mobiltelefon und sogar für Autos ist Software nötig, die in einigen Fällen regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Das nervt, denn die Hersteller lagern technisches Unvermögen und die Probleme mit schnellen Release-Zyklen auf den Kunden aus. [prbreak][/prbreak]
Erst kürzlich kam ich auf die Idee, aus noch vorhandenen, plus geschenkten Bauteilen einen kleinen Windows-PC zusammen zu schrauben. Man weiß ja nie, wann man mal ein Windows braucht. Als Apple-User komme ich zwar nicht so oft in die Verlegenheit, aber Gelegentlich muss ich mal Frau und Freunden helfen und da schadet es nicht.
Gesagt, getan. Auch ein lizensiertes Windows 7 war noch vorhanden und konnte verwendet werden. Dann aber ging der Spaß los. Nach erfolgreicher Installation kamen sage und schreibe 129 Updates hinzu. Danach noch ein Service-Pack und noch mal ca. 100 Updates. Mehr als eine Stunde hat der Spaß gedauert, bis das System auf dem aktuellen Stand war. Okay, das ist Windows, das kennt man ja und man lässt sich bewusst darauf ein.
Wenn es nur die Computer wären, die regelmäßig mit Updates versorgt werden müssten. Weit gefehlt. Wer die aktuellen Spielekonsolen sein eigen nennt, kennt das Problem auch. Okay das sind natürlich auch nur Computer, aber doch mit einer definierten Hardware-Basis. Bei Konsolenspielen ist es zur Gewohnheit geworden, dass neu erschienene Games vor dem ersten Start zunächst mal ein „Day-One-Update“ bekommen. Meistens in zig Gigabyte Größe. Mit anderen Worten, bevor man überhaupt das erste mal spielen kann, muss man tonnenweise Daten übertragen. Wohl dem, der in einem mit großer Bandbreite versorgtem Gebiet lebt und einen drosselfreien (V)DSL-Zugang hat. Ein Beispiel: Das gerade erschienene Spiel Assassins Creed Unity wollte ein 40 Gigabyte großes Update ziehen. Update? Das war das komplette Spiel!
Auch der Bluray-Player braucht regelmäßig ein neues Update. Deswegen haben ja auch alle verkauften Geräte praktischer Weise gleich eine LAN-Buchse eingebaut. Nicht, dass das Update die Funktion der Geräte verbessern würde, nein hier wird nur regelmäßig der Kopierschutz aktualisiert, damit man auch weiterhin der Gängelung der Filmindustrie unterliegen kann.
Das ein Internet-Router ab und zu Sicherheits-Updates benötigt, kann man ja noch verstehen. Schließlich geht es hier um Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre und letztendlich auch um Geld. Das ich meinen Fotoapparat updaten soll sehe ich nicht ein. Auf dem iPhone stehen täglich Updates für die diversen Apps auf der Liste. Oftmals mit der lapidaren Aussage: „Stabilitätsverbesserungen und Fehlerbeseitigungen“. Man bekommt den Eindruck, die Apps bekommen nur deshalb ein Update, weil sie damit wieder in den Fokus der Anwender rutschen. Aber auch Apple selber spart nicht mit Flicken. Eben erst ist iOS 8.1.2. erschienen und in Kürze kommt iOS 8.1.3. Was glauben die eigentlich, was man den ganzen Tag macht? Auf Updates warten?
Ich möchte gar nicht zusammenzählen, wie viel Lebenszeit ich mit dem Warten auf Updates verbracht habe. Diesen Text schreibe ich, während im Wohnzimmer die Xbox mal wieder viele Gigabytes zieht. Eine Frage stelle ich mir aber doch: Ist es wirklich so schwierig, von vorne herein korrekte und fehlerarme (ich schreibe bewusst nicht fehlerfreie) Software zu entwickeln? Muss immer der zahlende Kunde der Beta-Tester sein.
Ich gebe zu, dass man manche Dinge nicht unbedingt in Gänze testen kann. Systeme, die auf hohe Last ausgelegt sind, lassen sich vielleicht nur schwer in letzter Konsequenz ausprobieren. Hier muss man auf die Massen warten. Aber auch dafür gibt es Lösungen. Das Stichwort heißt Public Beta mit Einladung. Manche Firmen haben bereits davon Gebrauch gemacht.
Auch ein weniger schneller Release-Wechsel wäre vielleicht eine Möglichkeit. Dann bestimmen nicht mehr die ohnehin überforderten Marketing-Abteilungen, wann eine Software auf den Markt kommt, sondern (wahrscheinlich wie früher) die Entwicklungs-Abteilung. Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen, wenn es mehr fertige Software und weniger häufige Updates gäbe.
Edit: Martin Fischer von Heise sieht es übrigens ähnlich wie ich: Bananen-Software für Spieler!
Erst kürzlich kam ich auf die Idee, aus noch vorhandenen, plus geschenkten Bauteilen einen kleinen Windows-PC zusammen zu schrauben. Man weiß ja nie, wann man mal ein Windows braucht. Als Apple-User komme ich zwar nicht so oft in die Verlegenheit, aber Gelegentlich muss ich mal Frau und Freunden helfen und da schadet es nicht.
Gesagt, getan. Auch ein lizensiertes Windows 7 war noch vorhanden und konnte verwendet werden. Dann aber ging der Spaß los. Nach erfolgreicher Installation kamen sage und schreibe 129 Updates hinzu. Danach noch ein Service-Pack und noch mal ca. 100 Updates. Mehr als eine Stunde hat der Spaß gedauert, bis das System auf dem aktuellen Stand war. Okay, das ist Windows, das kennt man ja und man lässt sich bewusst darauf ein.
Wenn es nur die Computer wären, die regelmäßig mit Updates versorgt werden müssten. Weit gefehlt. Wer die aktuellen Spielekonsolen sein eigen nennt, kennt das Problem auch. Okay das sind natürlich auch nur Computer, aber doch mit einer definierten Hardware-Basis. Bei Konsolenspielen ist es zur Gewohnheit geworden, dass neu erschienene Games vor dem ersten Start zunächst mal ein „Day-One-Update“ bekommen. Meistens in zig Gigabyte Größe. Mit anderen Worten, bevor man überhaupt das erste mal spielen kann, muss man tonnenweise Daten übertragen. Wohl dem, der in einem mit großer Bandbreite versorgtem Gebiet lebt und einen drosselfreien (V)DSL-Zugang hat. Ein Beispiel: Das gerade erschienene Spiel Assassins Creed Unity wollte ein 40 Gigabyte großes Update ziehen. Update? Das war das komplette Spiel!
Auch der Bluray-Player braucht regelmäßig ein neues Update. Deswegen haben ja auch alle verkauften Geräte praktischer Weise gleich eine LAN-Buchse eingebaut. Nicht, dass das Update die Funktion der Geräte verbessern würde, nein hier wird nur regelmäßig der Kopierschutz aktualisiert, damit man auch weiterhin der Gängelung der Filmindustrie unterliegen kann.
Das ein Internet-Router ab und zu Sicherheits-Updates benötigt, kann man ja noch verstehen. Schließlich geht es hier um Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre und letztendlich auch um Geld. Das ich meinen Fotoapparat updaten soll sehe ich nicht ein. Auf dem iPhone stehen täglich Updates für die diversen Apps auf der Liste. Oftmals mit der lapidaren Aussage: „Stabilitätsverbesserungen und Fehlerbeseitigungen“. Man bekommt den Eindruck, die Apps bekommen nur deshalb ein Update, weil sie damit wieder in den Fokus der Anwender rutschen. Aber auch Apple selber spart nicht mit Flicken. Eben erst ist iOS 8.1.2. erschienen und in Kürze kommt iOS 8.1.3. Was glauben die eigentlich, was man den ganzen Tag macht? Auf Updates warten?
Ich möchte gar nicht zusammenzählen, wie viel Lebenszeit ich mit dem Warten auf Updates verbracht habe. Diesen Text schreibe ich, während im Wohnzimmer die Xbox mal wieder viele Gigabytes zieht. Eine Frage stelle ich mir aber doch: Ist es wirklich so schwierig, von vorne herein korrekte und fehlerarme (ich schreibe bewusst nicht fehlerfreie) Software zu entwickeln? Muss immer der zahlende Kunde der Beta-Tester sein.
Ich gebe zu, dass man manche Dinge nicht unbedingt in Gänze testen kann. Systeme, die auf hohe Last ausgelegt sind, lassen sich vielleicht nur schwer in letzter Konsequenz ausprobieren. Hier muss man auf die Massen warten. Aber auch dafür gibt es Lösungen. Das Stichwort heißt Public Beta mit Einladung. Manche Firmen haben bereits davon Gebrauch gemacht.
Auch ein weniger schneller Release-Wechsel wäre vielleicht eine Möglichkeit. Dann bestimmen nicht mehr die ohnehin überforderten Marketing-Abteilungen, wann eine Software auf den Markt kommt, sondern (wahrscheinlich wie früher) die Entwicklungs-Abteilung. Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen, wenn es mehr fertige Software und weniger häufige Updates gäbe.
Edit: Martin Fischer von Heise sieht es übrigens ähnlich wie ich: Bananen-Software für Spieler!
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