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Hashtags: Der unsinnige Versuch einer Struktur

Michael Reimann

Geschäftsführung
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Seit es die so genannten Sozialen-Medien gibt, aber eigentlich seit der Einführung von Twitter gibt es die so genannten Hashtags. Man erkennt sie daran, dass es Worte sind, vor denen ein so genanntes „Hash“ (#) steht. In der Frühzeit des Internets, als noch nicht jeder mitmachen konnte, wurde das Zeichen gerne auch Raute oder Gartenzaun genannt. Ich finde Hashtags gehören auf den digitalen Müllhaufen.

In der Gründerzeit der Sozialen-Netzwerke waren diese Form der Markierung eine praktische Möglichkeit, dem ohnehin recht unstrukturierten Datenstrom der Nachrichten eine halbwegs überschaubare Ordnung zu geben. Hashtags erklären sich fast von selber, sind durch Menschen leicht lesbar und erlauben den Zugriff auf riesige Datenmengen.

Was rege ich mich also auf? Ist doch alles gut. Leider nicht. Spätestens seit Instagram das Licht der Welt erblickt hat und seit Facebook ebenfalls Tags unterstützt, läuft die Sache aus dem Ruder. In Instagram spielen sie eine zentrale Rolle. Zwar kann man auch einen ganz normalen Text zu seinem Foto schreiben, aber Instagram bietet anhand der eingegebenen Worte auch gleich die passenden Hashtags an.
Hashtags bieten keine Struktur


Der damit zu erzielende Effekt ist leicht erklärt. Je mehr Hashtags unter einem Post stehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dieses Bild findet. Denn die kleinen Tags sind allesamt anklickbar. Klickt man also auf eines der Hashtags, sucht das System nach anderen Posts, die auch dieses Tag verwenden. Wer einmal auf Instagram nach #Nofilter oder #Now gesucht hat, wird verstehen, was ich meine.

Das wäre alles ja gar nicht so schlimm. Im Gegenteil, es kling sogar äußerst praktisch. Aber es ist alles andere als das. Durch das massive Verwenden von Hashtags – im Prinzip schreiben die Leute jetzt vor #jedes #Wort #einen #Gartenzaun #in #der #irrigen #Hoffnung, #dass #nun #gerade #ihr #Post #im #Daten-#Dschungel gefunden wird. Das dabei die Lesbarkeit der „Bildunterschrift“ vollkommen auf der Strecke bleibt, scheint keine Rolle mehr zu spielen.

Auch diese Tatsache wäre im Grunde egal, wenn das Bild für sich selber sprechen könnte und würde. Dann würde man schlicht und ergreifend die visuelle Information aufnehmen und einfach auf den stümperhaften Versuch des Fotografen, Aufmerksamkeit zu erhaschen (erhashen!), verzichten. Leider sind die meisten Fotos auch dafür nicht geeignet, aber das soll hier nicht das Thema sein.
Unleserlich bleibt Unleserlich


Warum ich der Meinung bin, dass Hashtags auf den digitalen Müll gehören? Neben der Nichtlesbarkeit der Posts ergeben wahllos gesetzte Tags keinen Sinn. Wie groß ist bitte die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand nach #Gartenzaun sucht? Und selbst wenn sie hoch wäre, warum reicht es dann nicht einfach Gartenzaun zu schreiben? Moderne Systeme wie Twitter und Facebook brauchen keine Hashtags mehr, um Content zu liefern. Außerdem ist das Datenaufkommen in den Netzwerken so gigantisch groß, dass Hashtags – insbesondere wenn es keine Vorgaben für sie gibt – überhaupt keine Vorteile bringen.

Ganz schlimm wird es übrigens, wenn die Instagram- und Facebook-Konten verbunden werden. Dann landen die Posts mit den unsinnigen und unzähligen Hashtags auch noch auf Facebook. Die Lesbarkeit wird dadurch auch nicht wirklich verbessert.
Auf den Müll mit Hashtags


Also weg damit. Wer keine sinnvolle Bildunterschrift bei Instagram hinbekommt, lässt sie einfach ganz weg. Was nützt es denn, wenn tausende Menschen per Zufall auf mein Foto kommen, nur weil sie auf das Hash #Sonnenuntergang getippt haben. Erreiche ich damit mehr Aufmerksamkeit? Bekomme ich mehr Follower? Werde ich berühmt? Vielleicht ja, aber sinnvoll ist es nicht.

Begraben wir also die Hashtags auf dem digitalen Friedhof der Internet-Geschichte. Vielleicht gleich neben dem sich drehenden @ und dem Animierten Bildschirmhintergrund. Da liegen sie genau richtig.
 

.holger

Borowitzky
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Bei Twiter sind ein oder zwei #Hashtags noch sinnvoll um damit den Kontext bei limitierter Zeichenlänge anzugeben. Statt "Bezülich der G20 Versammlung in Hamburg möchte ich anmerken:" vor einen Tweet zu schreiben reicht auf ein einfaches #G20.

Das ist aber auch der einzige Fall wo Hashtags sinnvoll sind. Vor allem bei Instagram stört es mich - besonders wenn Leute Sachen wie "#Beautiful #girl #Hamburg #Berlin #hair #food" unter ein Bild von ner Katze packen. Die Hashtags sind sogar widersprüchlich. Schade, dass man die nicht einfach ausblenden kann.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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#für_echte_Sprache wäre der einzige, den ich gelten lassen wollte.

Interessanter Einwurf, dieser Artikel.
 
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eXiNFeRiS

Schöner von Bath
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Ich weiß bis heute nicht was das ist...mir aber egal. :p
 

Verlon

Wöbers Rambur
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also bei Twitter finde ich hashtags ganz nützlich, um Tweets zu bestimmten Themen zu finden.
 

randomuser20

London Pepping
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Bei Twitter sind Hashtags echt wichtig. Bei Instagram können Hashtags auch von Nutzen sein. Bspw. wenn man nach bestimmten Bildern, wie #Ostsee sucht. Alles andere ist aber relativ Quatsch.
 

strandvej

Schweizer Glockenapfel
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Ich zitiere:
"Wie immer lautet unser Hashtag: #apfeltalklive"

Und schon ergibt ein Hashtag wieder Sinn.
Natürlich ist ein ausschütten dieser Tags in Massen kompletter Quatsch. Aber ist wohl auch nur ein Suchen nach den 15 Minuten Ruhm.

Daher sei dem Autor ein wenig Gleichmut und ein kleines bisschen Ignoranz nahegelegt um über diese nervige #Flut hinweg zu sehen.

Wie sangen schon die Comedien Harmonists:
"Ein bisschen Leichtsinn kann nicht schaden, lass der Jugend ihr Vergnügen..."

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MikeZ

Freiherr von Berlepsch
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Bei Flickr, 500px & co kann man auch Tags angeben. Solange die thematisch zu dem Beitrag passen und zur Kategorisierung beitragen, habe ich deshalb kein Problem damit. Sie sind sogar die Voraussetzung dafür, dass man überhaupt etwas findet. Dass das zum Teil etwas exzessiv betrieben wird ist ein anderes Thema...
 
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gaffer

Schöner von Nordhausen
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Die grösste im INet verbreitete Scheußlichkeit ist allerdings der Unterstrich
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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unter Legasthenie leidende Menschen fahren mit Hashtags auch nicht besser, von Suchenden ganz zu schweigen, man gebe nur mal #lourve ein.
.
 
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raven

Golden Noble
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Gut gibt es den Artikel von @Michael Reimann
Denn ab JETZT weiss sogar ich für was Hashtags sind. Abgesehen davon, müsste ich jedesmal auf meinen *Spickzettel* wie eben sehen wie die Tastenkombi am Mac für # ist. Es ist alt + 3
 

raven

Golden Noble
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Ja, die Schweizer mit ihren Extrawürsten beim Tastaturlayout;)

Warum? Ist das in DE anders? Aber du hast recht, ich habe eine schweizer Tastatur. Nie werde ich den Moment vergessen, als ich verzweifelt das @ (auf dem G) beim Umstieg von Win auf Mac tat. Die Rautetaste ist hier echt nicht vohanden. :)
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Links neben der EingabeTaste auf der deutschen Tastatur Und das @ ist bei uns auf Alt+L
 

leerzeichen

Salvatico di Campascio
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im Prinzip schreiben die Leute jetzt vor #jedes #Wort #einen #Gartenzaun #in #der #irrigen #Hoffnung, #dass #nun #gerade #ihr #Post #im #Daten-#Dschungel gefunden wird.

Süß wie du den Menschen, die jedes einzelne Wort eines Satzes hashtaggen, die Intelligenz unterstellst, das mit Vorsatz zu tun. Die haben einfach nicht verstanden wofür Hashtags sind und machen das, weil man nunmal Hashtags benutzt und das cool ist.