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Einmal Nexus und zurück..

2cahllie

Thurgauer Weinapfel
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Guten Morgen,

wollte hier mal kurz berichten, wie ich letztes Jahr von einem iPad 1 zu einem Nexus 7 gewechselt habe und jetzt wieder zurück kehre.

Ich hatte das iPad direkt nach der Einführung gekauft und war sehr zufrieden damit. Die Nutzung beschränkte sich von Anfang an eigentlich nur auf Surfen, Mailen, Lesen und mal nen Film im Bette schauen. Gespielt habe ich damit eigentlich nie, dafür fand ich es zu unhandlich. Zwei Jahre war ich eigentlich ein glücklicher iPad Nutzer, obwohl ich mich gefreut hätte wenn es etwas kleiner und handlicher wäre.

Dann kam irgendwann iOS 5 und ich updatete natürlich mein Gerät. Das war der Anfang vom Ende. Das Gerät wurde fürchterlich langsam. Schnell mal den Browser startet und was nachschauen dauerte einfach viel viel länger. Nach ein paar Monaten stand ich dann vor der Entscheidung neues iPad ( obwohls mir zu groß war ) oder ein Android gerät. Vom iPad mini hatte man da nur recht unglaubwürdige Gerüchte gehört.
Der Entschluss viel dann auf ein Androidgerät. Also iPad verkauft und nach einem Android 7" geschaut. Zur Auswahl stand für mich dann ein Nexus 7 oder ein Kindle Fire HD. Schlussendlich viel die Wahl auf das Nexus 7.

Zu Beginn war ich auch sehr zufrieden. Es erfüllte alle Aufgaben, die ich an das Gerät gestellt habe. Surfen, Mailen, Lesen geht ohne Probleme. Film schauen, geht natürlich nur eingeschränkt da itunes ja nicht unterstützt wird. Aber das war mir und sollte jedem vorher klar sein.
Mit der Zeit stellte ich aber ein paar Eigenheiten fest, die für mich langsam aber sicher das Ende meines Ausflugs zu Android bedeuten.
Zum einen hatte Tim bei der Einführung des iPad minis recht. Das Display ist obwohl nur minimal in der Diagonale kleiner im tatsächlichen Gebrauch doch deutlich kleiner. So nimmt die Leiste vom Chrome im Horizontalmodus gut 25% des Bildes ein. Was beim Surfen doch erheblich stört. Zum anderen sind die kostenfreien Apps aus dem Store, für die man bei itunes 89Cent zahlen muss, durch Werbung verseucht, sodass man bei jeder Nutzung von eingeblendeter oder blinkender Werbung gestört wird.

Aber der Hauptgrund wieso ich wieder wechsele ist die Tatsache, dass sich das Gerät nicht einschalten lässt, wenn dem Gerät mal der Strom ausgeht. Wie oft passiert es, dass das Tablet zuhause rumliegt und dann der Akku leer wird. Bei iOS Geräten ist das kein Problem. Netzteil dran und eingeschaltet. Aber beim Nexus funktioniert das leider nicht. Scheinbar ist es ein allgemeines Problem, und im Netz auch bekannt, dass das Nexus des öfteren Abstürzt kurz bevor der Akku leer ist und das Gerät abschaltet. Um es wieder zum laufen zu bekommen muss man entweder das Gerät per "Affengriff" resetten oder falls das auch nichts hilft an einen Computer anschließen und dann durch längeres drücken des Netzschalters starten. Erst dann ist das Gerät wieder einsatzbereit. Selbst nach dem Update auf die neuste Androidversion tritt das Problem weiter auf. Wie kann soetwas sein. Gerade im Urlaub konnte ich mein Gerät nicht nutzen, da ich keinen Computer zur Hand hatte um meinem Gerät Starthilfe zu geben.

Daher ist das Abenteuer Android für mich beendet. Ich warte jetzt auf ein Update des iPad Minis und werden dann wieder in die gewohnt bedienungsfreundliche Umgebung von iOS heimkehren.


Bin mir sicher viele von euch auch wieder nach einem Ausflug zu Android zurück gekerht sind. Wie waren eure Erfahrungen?
 
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dusty1000

Weißer Trierer Weinapfel
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Ich bin auch von einem iPad 1 auf das Nexus7 gewechselt, habe mir allerdings zusätzlich noch ein iPad Mini gegönnt, damit ich in beiden Welten unterwegs sein kann. Ganz klar hat sich für mich dabei herausgestellt: Das iPad ist im Alltag das zuverlässigere Gerät.
Das Nexus hat eine geniale Hardwareplattform, leidet allerdings an der nicht perfekten Abstimmung zwischen Apps und OS.
Mit einigen Apps hatte ich ähnliche Probleme, wie die, die du geschildert hast. Ich weiß mittlerweile, dass es für alles Probleme eine Lösung gibt und man unter Android so gut wie alles konfigurieren kann, was man nur will. Einfach in der Bedienung, besonders für Anwender, die nicht viel "basteln" möchten, ist Android gerade deshalb eher nicht.
Ich persönlich nutze das Nexus7 daher eher als Bastelgerät. Dafür ist es ideal.
 

2cahllie

Thurgauer Weinapfel
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So werde ich es in Zukunft auf handhaben.
Muss auch sagen, dass ich die Widgets, die so viele auch für iOS haben wollen mittlerweile überhaupt nicht mehr nutze. Zu beginn war ich begeistert von Widgets auf dem Desktop aber nach einigen Monaten kristallisierte sich heraus, dass ich sie nicht genutzt habe, bzw. nie drauf geschaut habe um die Informationen zu erhalten.
 

10tacle

Mecklenburger Orangenapfel
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Interessant.
Bei mir ist es ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass ich nicht mein iPad sondern mein iPhone ausgewechselt habe.
Wie im "Ich hab was neues"-Thread erwähnt, habe ich mir letzte Woche spontan ein Nexus 5 gegönnt.
Hier mal ein zugegeben recht langer Bericht meines bisher recht kurzen Android-Trips, falls es wen interessiert.

Vorgeschichte:
Hintergrund war der, dass mein iPhone 5 mittlerweile ziemlich runtergekommen war.
Es hat zwar noch funktioniert und es lag kein Defekt vor, aber das Gehäuse sah doch schon ziemlich zerkratzt aus, da es besonders in Down Under nicht gerade wie ein rohes Ei behandelt wurde. Ich hab das zwar nie fallen gelassen, aber man weiß ja, wie empfindlich der schwarze Lack beim 5 war.
Naja, und der Akku war seit den letzten Monaten total hinüber. Womit ich sonst immer fast 2 Tage hinkam, fing das iPhone plötzlich an, schon nach wenigen Stunden 20-30% zu verlieren sodass es schon zum Abend hin sehr knapp wurde. Teilweise konnte man der Prozentanzeige dabei zusehen, wie die Prozente runtergehen.
Ich hätte mir natürlich auch für 10€ einen Akku bestellen und den mal eben einbauen können. Ist ja seit dem iPhone 4 kein Thema mehr: Schrauben raus, Klappe auf, Akku raus, neuer Akku rein.
Konnte ich mich bis zum Ende hin aber nicht wirklich zu aufraffen.

Jedenfalls hab ich dann aber schon länger mit einem 5c geliebäugelt. Was sich da in der Öffentlichkeit als Ladenhüter entpuppt hat, gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Das iPhone 5c macht trotz Kunststoffgehäuse einen verdammt wertigen Eindruck, fühlt sich richtig super an und liegt wunderbar in der Hand. Normaler Weise bin ich ja Verfechter des Aluminiumgehäuses, aber das 5c hat's mir schon ein bisschen angetan, da ich außerdem auch den Eindruck habe, dass man da nicht so penibel drauf aufpassen muss, weil es kratzresistenter zu sein scheint.

Nunja, dann hab ich letzte Woche aber mal bei Kleinanzeigen gestöbert und stoße zufällig auf einen Kerl, der sein Nexus 5 gegen ein iPhone tauschen möchte. Das Nexus war nahezu brandneu, mit OVP, Rechnung und allem drum und dran.
Und da kam mir der Gedanke: Wieso eigentlich nicht? Ich musste keinen Cent dafür aufbringen, da es ein 1:1 Tausch war. Zudem wäre das iPhone 5 sowieso demnächst weggekommen und durch was Neues ersetzt worden. Also einfach mal ausprobieren, zu verlieren habe ich jedenfalls nichts.
Immerhin bin ich damals mit dem iPhone 3g (nicht 3gs) in die Smartphone-Welt eingestiegen und seitdem Apple immer treu gewesen. Ein Android-Phone hatte ich also noch nie, hab aber dafür schon öfter mal gehört, dass das Nexus ja das Android-Phone schlechthin ist. Zwar kein High-End, aber dafür alles aus einem Guss mit Google, was am Ende ja viel ausmachen kann.
Alles klar, Nachricht geschrieben, Treffen vereinbart und sich getroffen. Die Geräte noch auf Werkseinstellungen zurückgesetzt, sich ein bisschen unterhalten und dann wieder nach Hause gefahren.

Das ist die Vorgeschichte.

Der Start:
Dann habe ich das Nexus mit Neugierde in Betrieb genommen.
Leider kann ich nicht so sehr in die Materie eingehen wie der Redakteur hier. Ich bin kein Artikelschreiber und verfolge auch keinen professionellen Ansatz. Ich schildere nur meine bisherigen Erfahrungen. Es geht mir auch keineswegs um Fakten und Datenblätter, ich tippe einfach wild drauf los.

Was ich vorweg sagen muss: Ich habe auch gar nicht erst versucht, das Nexus mit all meinen Apple-Diensten zu verknüpfen. Bis auf die iCloud-Kontakte, die benötige ich natürlich schon. Die hab ich mit Hilfe der App "CardDAV" auf mein Nexus ziehen können. Aber davon abgesehen, habe ich es für das Erste vermieden, hier alles mögliche zusammenzulegen. Ist vielleicht nur Spinnerei von mir, aber ohne zu wissen, ob ich das System überhaupt für immer behalten werde, wollte ich nicht die ganzen Google-Dienste in Gang setzen. Ich bin sowieso der Meinung, dass Google eine Idee zu neugierig ist und dazu sag ich auch später noch ein, zwei Sätze. Da sich das Gerät aber auch ohne Google+ und co. im vollem Umfang nutzen lässt, sehe ich da erstmal kein Problem.

Installiert ist übrigens Version 4.4.4. "Gerootet" habe ich das System nicht, da ich a) keine Lust habe, mich da einzulesen, und b) ich sowieso nichts von Jailbreaks halte. Schon bei iOS hab ich öfter mal einen JB installiert gehabt, aber am Ende wusste ich dann trotzdem nie, was ich jetzt großartig machen sollte. Seitdem interessieren mich solche Themen nicht mehr.

Hab mir dann die ganzen Einstellungen angesehen, den Homescreen, die Widgets, den Play Store und auch das Gerät selbst, welches wirklich solide daherkommt. Bei einem Neupreis von 350€ für 16 GB kann man natürlich nicht meckern. Es ist nicht dieses typische Billigplastik, wie man es von gewissen anderen Smartphones kennt. Nein, das Nexus fühlt sich wirklich mal vernünftig an. Natürlich kein Vergleich zum durchweg hochwertigen iPhone, aber man kann echt nicht meckern. Und das für einen Preis von 350€, das ist schon ein echter Witz. Die Kamera würde ich auch als "gut" einstufen. Kann mich hier nirgends beklagen.

Displaygröße und Komfort:
Die für mich auffälligsten Veränderungen in den ersten Minuten der Benutzung waren natürlich die Displaygröße und die drei Buttons am unteren Bildschirmrand, weswegen ich zuerst auf diese zwei Punkte eingehen möchte.

Für mich gab es immer nur den einen Homebutton. Bei Android gibt es drei davon: einen Zurück-Button, den Homebutton (den wir auch als solchen kennen) und den Multitasking-Button.
Es hat seine Zeit gedauert, bis ich dieses Konzept verinnerlicht habe - und so richtig drin hab ich's immer noch nicht.
Denn wie ich es von iOS seit Version 7 gewohnt bin, habe ich ständig versucht per Wischgeste von links nach rechts eine Seite zurückzugehen. Schon beim verhältnismäßig kleinen iPhone ist es mir irgendwann zu lästig geworden, den Daumen immer erst in die obere linke Ecke zu bewegen. Die Wischgeste als Ersatz für den Zurück-Button empfand ich als eine der angenehmsten Verbesserungen seit iOS 7, die ich nicht mehr missen wollte - egal ob im Browser, in den Systemeinstellungen oder in Apps.

Bei Android gibt es das leider nicht und so muss ich entweder in die obere linke, oder in die untere linke Ecke kommen um einen der Buttons zu drücken.
Es gibt genau genommen nämlich zwei Zurück-Buttons: einmal den Software-Button in der App oben links, wie es ihn auch noch in iOS gibt, und einmal den berührungssensitiven Hardware-Button am Gerät selbst. Wahrscheinlich hat das den Grund, dass der Nutzer sich aussuchen soll, wo er lieber hingeht.
Damit tue ich mich aber ehrlich gesagt noch ein bisschen schwer und am liebsten hätte ich einfach keinen von beiden - hier fehlt mir die Wischgeste von Apple.
Ja, richtig gelesen. Für den oberen Button muss ich das Gerät in der Hand ein Stück nach unten rutschen lassen und den Daumen immer noch relativ weit nach oben strecken. Viele können sich scheinbar daran gewöhnen, ich finde es ehrlich gesagt ein bisschen unbequem. Der untere Button ist da schon leichter zu erreichen, allerdings muss ich das Gerät dann so weit unten festhalten, dass ich mit dieser Haltung dafür nicht mehr in den oberen Bereich komme, wenn ich zum Beispiel die Mitteilungszentrale öffnen will, ohne die Haltung erneut zu ändern. Ein Teufelskreis.

Und da helfen mir auch keine drei Buttons. Ich sehe keinen Mehrwert darin, einen einzigen Button auf drei Buttons aufzuteilen. In der Hinsicht lobe ich mir die Konsequenz von Apple, dass man alles wunderbar mit einem Knopf regelt. Das macht das Gerät minimalistischer und man kann trotzdem alles damit machen. Da muss man gar nicht überlegen welchen Knopf man überhaupt drücken muss. Klar ist das Gewohnheit, und die meisten Menschen kennen das ja gar nicht anders. Ist man aber jahrelang iPhone-User gewesen, weiß man, dass es einfacher geht, und so sind mir die drei Knöpfe schon irgendwie ein Dorn im Auge. Multitasking benötigt ebenfalls keinen eigenen Knopf.
Und dass ich auch ständig irgendwie versehentlich auf einen der berührungssensitiven Buttons komme und ungewollt eine Funktion auslöse, hab ich ja noch nicht einmal erzählt. Auch deshalb ist mir der Homebutton von Apple lieber.

Wie man sich jetzt vielleicht schon denken kann, bin ich ganz klar Verfechter der Einhandbedienung. Die zweite Hand benutze ich nicht. Das hab ich beim iPhone auch nie so gemacht und das möchte ich mir nicht abgewöhnen müssen. Mit einer Hand geht's beim Nexus zwar auch, meine Hände sind schließlich nicht klein, aber als komfortabel kann ich das bei allem Respekt nicht bezeichnen. Es ist physisch einfach nicht machbar, dass man es genauso bequem benutzen kann wie das iPhone. Es sei denn man hat übergroße Hände.
Was das große Display an sich angeht. Das kann natürlich Spaß machen, so ist das nicht. Deswegen hab ich ja auch ein iPad Air in 9,7" anstelle des iPad Minis, damit das mobile Surfen vom Bett/von der Couch aus so schön wie möglich ist. Und mein iMac musste damals natürlich auch von Anfang an gleich das 27" Modell sein. Meine nächste Anschaffung wird dann sehr wahrscheinlich ein neuer Fernseher sein, der gerne an die 50" groß sein darf, da mir die 32" mittlerweile viel zu klein sind. Und bei keinem dieser Geräte würde ich auf die Idee kommen zu sagen "Das ist mir zu groß".

Und ja, auch beim Smartphone ist es schön, viel Platz zu haben, das gebe ich schon gerne zu, wenn man sich mal Fotos oder Videos anschaut. Da macht das Nexus schon Spaß. Aber dennoch ist das Smartphone für mich das einzige Gerät, wo ich felsenfest davon überzeugt bin, dass es nicht größer sein muss, da hier die Mobilität immer noch im Vordergrund steht und prinzipiell nichts anderes als ein "Handy" ist - zumindest meiner Meinung nach. Zwischendurch mal kurz was googlen, Nachrichten lesen/schreiben oder Fotos knipsen und verschicken - das geht mit 4" bereits alles ganz wunderbar.
Das ist meine Ansicht, aber darüber wurde hier natürlich schon zig Male diskutiert und jetzt schweife ich ab.

Bevor das jetzt so rüberkommt: es ist nicht meine Absicht das Nexus schlecht zu reden.
Ich habe einfach für mich gemerkt, dass mich große Displays tatsächlich eher nerven als mir nützen, so wie ich es immer prophezeit habe.

Das System und seine Bedienung:
Aber nun zum Betriebssystem. Dieses Android, wovon die ganze Welt seit Jahren redet. Der iOS-Killer, das Linux der Smartphones, die Freiheit und die grenzenlosen Möglichkeiten. Ist da wirklich so viel dran, oder reden sich die Leute nur einen Wolf, wie so oft. Das wollte ich wissen.

Im Grunde ist der Aufbau des System in manchen Punkten sehr ähnlich, nur designtechnisch liegen Welten dazwischen (dass ich Android im Gegensatz zu iOS rein optisch ziemlich bescheiden finde, ist kein Geheimnis).
Aber auch in der Bedienung gibt es ein paar Unterschiede.
Der Hauptscreen hat nur eine Auswahl an Apps, während man über den Button unten in's große Menü mit allen installierten Apps kommt. Erserer ist also eine Art Desktop, wo man die Verknüpfungen ablegen kann. Okay, ich probier mal. Ich habe mir also die Apps, die ich etwas häufiger verwende, dann mal alle auf den "Desktop" gepackt, und dabei auch weitestgehend die Struktur so aufgebaut, wie ich sie bei iOS hatte.
Damit kann ich mich bisher denke ich ganz gut arrangieren, aber es erweckt für mich einen leicht überladenen Eindruck. Bei iOS brauch ich nicht zwei Screens. Hab ich nie vermisst. Ich habe meinen Homescreen unter iOS stets aufgeräumt und benötige diese Unterteilung nicht, geschweige denn den Button für die gesamte App-Liste. Der komplette iOS-Screen wirkt aufgeräumter und übersichtlicher.

Als weiteres Beispiel führe ich da mal das wirklich tolle Control Center von iOS an, welches Apple ja angeblich bei Android geklaut hat. Das ist wieder mal so typisch. Die breite Masse interessiert sich für eine möglichst hohe Anzahl an tollen Funktionen, aber was meiner Meinung nach wichtiger ist, ist das "Wie?".
In Wirklichkeit ist Apple das nämlich bedeutend anders angegangen als Google.
Die Schnellzugriffe für WLAN, Bluetooth und co. befinden sich bei Android in der Mitteilungszentrale oben, allerdings in einer Art zusätzlichem Drop Down-Menü (zumindest bei meinem originalen Android ohne Modifikation). Nicht nur, dass ich schon durch den großen Screen Schwierigkeiten habe, die Mitteilungszentrale bequem zu erreichen. Schon allein das finde ich nicht gut. Sondern ich muss sogar mehr dafür tun, um da reinzukommen.
Bei Apple ist die Mitteilungszentrale klar vom Control Center getrennt, denn letzteres befindet sich unten, und nicht oben. Das gefällt mir wesentlich besser und ist super bequem zu erreichen.
Bei Android ist da kein Platz, denn da befindet sich schon der Schnellzugriff für die Google-Suche, welche bei Android wiederum doppelt vorhanden ist (großes Fragezeichen meinerseits?).
Einmal am oberen Bildschirmrand als Suchleiste, und eben einmal unten als Button mitten im Dock. Vermutlich versucht Google mit solchen Dingen, genau wie der doppelte Zurück-Button, einen Mittelweg zu finden, weil die Displays so groß sind. Nach dem Motto sucht's euch aus. Ich glaube das ist eine der Tücken, wenn ein System für zig verschiedene Geräte herhalten muss. Auch an einigen anderen Stellen ist mir sowas aufgefallen.

In den Einstellungen finde ich so einige Menüpunkte für die Personalisierung.
Positiv:
Sämtliche Apps, die installiert sind, kann ich deaktivieren, sodass diese nicht im Homescreen auftauchen geschweige denn sich irgendwie bemerkbar machen.
Also das find ich wirklich mal gut.
Bei iOS verfrachte ich die sinnlosen System-Apps, wie beispielsweise Aktien, Videos oder iTunes, in einen extra Ordner, in den ich nie reingehen muss. Schöner wäre es dennoch, wenn man die in der GUI einfach komplett loswerden könnte. Geht nur mit Jailbreak, aber das ist es mir nicht wert.
Aber der wohl größte Unterschied zu iOS:
Man steckt das Android-Phone an, und dann muss man sich seine Dateien halt manuell auf das Gerät kopieren (Fotos runterziehen ist dagegen auch beim iPhone kein Problem). Ein iTunes für Android ist da nicht notwendig.
Für den Mac soll ich laut Google die App "Android File Transfer" verwenden. Gesagt getan. Da öffnet sich ein kleines Fenster mit dem Dateisystem vom Handy. Da ist dann bspw. der Ordner "Photos" oder "Music". Erinnert mich an die ersten MP3-Player damals.

Ich als überzeugter Mac-User habe natürlich kein Problem damit, Fotos direkt in iPhoto zu importieren (was ich grundsätzlich so mache, und das ist gut so) oder von dort aus mit iTunes wiederum auf mein Gerät zu synchronisieren. Nutzt man bereits iOS 8 und Yosemite, so kann man von nun an auch ganz bequem via AirDrop seine Dateien hin und her schmeißen. Funktioniert alles ganz toll, aber eben nur, wenn man einen Mac hat. Da kann ich die Windows-User natürlich verstehen, die auf solche Kompromisse keinen Bock haben. Und so greift man dort in aller Regel zu Android.

Klingt bei Android jetzt natürlich alles ganz einfach. Ist meiner Meinung nach aber trotzdem ein zweischneidiges Schwert. Denn ich finde das Prinzip der Synchronisierung in den meisten Fällen durchaus toll, weil es einem viel Arbeit und Klickerei erspart. Und wenn ich bspw. die 59 Party-Fotos vom letzten Abend auf den Rechner ziehen will, dann lasse ich das von iPhoto direkt als ganzes Ereignis importieren. Das sind dann vielleicht 2 Klicks. Ich muss bei sowas nicht unbedingt den Zugriff auf das Dateisystem haben und mich mit Ordnerstrukturen herumschlagen. Ich finde, dass Apple da mit iTunes und iPhoto durchaus eine schöne Idee hatte, auch wenn diese natürlich ebenfalls nicht frei von Macken sind. Die zusätzliche Möglichkeit, Fotos auch per Drag&Drop auf das iPhone zu ziehen, wünsche ich mir trotzdem.

Allgemein habe ich aber den Eindruck, dass Android im Originalzustand nicht sooo viel mehr zu bieten hat als iOS.
Ich glaube viele gehen davon aus, dass man ein Android-System rootet.
Dann ist es aber auch kein Wunder und mit einem Jailbreak geht das beim iPhone genauso. Wie oben erwähnt, habe ich aber weder die Zeit noch das Interesse, mich mit sowas zu befassen.

Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich Android keineswegs übel finde (auch wenn ich teilweise recht kritisch klinge) und das durchaus seine Vorzüge hat. Es gibt tatsächlich Funktionen, die ich mir bei iOS wünsche, wenn auch nicht viele. Wenn ich nicht sowieso schon im Apple-Kosmos stecken würde, dann würd ich wohl auch so ein Ding benutzen. Schon allein, weil es billig ist.
Wenn das stimmt, dass Android vor wenigen Jahren noch eine totale Katastrophe war, dann hat Google die letzten Jahre einen tollen Job gemacht.
Dennoch stelle ich für mich persönlich fest:
Die meisten Funktionen von Android, die in iOS fehlen, sind reine Spielerei und nicht von Bedeutung. Vieles hab ich sogar extra deaktiviert.
Im Gegenzug ist mir aber zu vieles zu ungeschickt designed und in Sachen Bedienung, Optik und allgemeiner User-Experience reicht Android iOS bei Weitem nicht das Wasser.
Ich fange an iOS auf dem Smartphone zu vermissen. Jedes Mal, wenn ich zwischendurch nochmal das iPad benutze, fühlt es sich erleichternd an - nicht, weil es ein Tablet mit schön großem Display ist, sondern einfach weil iOS drauf läuft. Ich benutze das Nexus nicht so gerne, wie ich sonst das iPhone benutzt habe.
Und ich rede nicht vom Zusammenspiel mit anderen Apple-Geräten, das wäre auf keinen Fall fair. Aber was ich in den letzten Tagen so sehe sind alles so Feinheiten, die sich anhäufen, die das System in meinen Augen nur unnötig aufblasen, ohne mir zu nützen.
Ich behaupte, dass man eindeutig merkt, dass sich Apple für jedes Detail den Kopf zerbricht, wenn es darum geht Funktionen einzubauen. Da passt einfach alles, harmoniert und es lässt sich intuitiv bedienen ohne überladen zu wirken. Bei Android fehlt mir das oft.
Den Spruch "Bei Apple ist vieles einfacher" kann ich, was Bedienung angeht, durchaus unterstreichen.
Qualität geht hier eindeutig vor Quantität. Und deshalb bin ich ab sofort wieder auf der Suche nach einem iPhone.
Es war eine interessante, wenn auch relativ kurze Erfahrung. Wahrscheinlich wird jetzt einer sagen "Behalte das mal noch 2-3 Wochen. Aber nein, Android ist definitiv nichts für mich.
 
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Reaktionen: simmac und Kojak19

simmac

Melrose
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@10tacle : Für mich als Nexus (4) User ein recht interessanter Erfahrungsbericht.
Ein paar Anmerkungen habe ich dazu aber noch: Die Fotos kannst du immer noch mit iPhoto am Mac importieren, musst sie nicht rüberziehen.
Und zu der Suchleiste im Homescreen: Die kannst du zB durch die Verwendung eines anderen Launchers ausblenden.

Willst du nicht wenigstens Android L eine Chance geben bevor du dem "Experiment Nexus" beendet? Soll angeblich noch im September oder Oktober veröffentlicht werden, und wird viele deiner Kritikpunkte behandeln. Angefangen vom Design (da wird viel getan, besonders für Einheitlichkeit!) über eine weitaus performantere Runtime bis zum Besseren Kontrollzentrum wird da viel herumgeschraubt und optimiert.
 

10tacle

Mecklenburger Orangenapfel
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Danke für die Anmerkungen.

Vom neuen Android habe ich bereits gehört und ich glaube gerne, dass viel daran gemacht wird.
Aber letztendlich bin ich nicht sicher, ob Android mich mit einem Schlag von iOS wegbringt, wenn mir schon das aktuelle nicht soooo superduper gefällt.
Dafür bin ich mit iOS einfach noch zu sehr zufrieden, besonders mit iOS 8. Das halte ich dann ehrlich gesagt für unwahrscheinlich.

Und außerdem möchte ich auch einfach wieder mein 4" iPhone zurück. Das Nexus ist mir einfach zu groß.
Ich weiß, das ist nichts für die Zukunft, denn jetzt ist Apple ja auch auf größere Displays umgestiegen.
Aber für die nächste Zeit wird mir das 5c reichen.

Und was ich im Erfahrungsbericht total unterschlagen habe... ohne Lightning geht gar nicht... :)
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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9.267
Ein sehr schöner und hilfreicher Bericht, danke dafür.

Ich selbst bin über diverse iPhones irgendwann beim Galaxy S3 und mittlerweile beim Note 3 angekommen.

Für meine Zwecke und Bedürfnisse das zur Zeit beste Smartphone am Markt, auf das Note 4 schiele ich schon, in der Hoffnung, dass Samsung dem TouchWiz-Launcher noch ein paar Zickereien austreibt.
 

10tacle

Mecklenburger Orangenapfel
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Danke dafür!

Ganz vergessen:
Die Fotos kannst du immer noch mit iPhoto am Mac importieren
Das stimmt natürlich.
Da hab ich mich aber wirklich unglücklich ausgedrückt.
Und ich sehe gerade, dass ein Satz darunter wirklich Quatsch ist, so wie ich ihn geschrieben habe.

Also dass man mit iPhoto auch vom Android-Phone importieren kann wusste ich schon, schließlich geht's auch mit normalen Kameras oder direkt von SD-Karte.
Aber mir ging es allgemein um die Bindung an iPhoto und iTunes.
Mein Satz ging nämlich noch weiter, und da hab ich geschrieben, dass spätestens wenn man den umgekehrten Weg gehen will (also Fotos von Mac/PC -> iDevice), dann kommt man um iPhoto/iTunes nicht rum. Und genau da hab ich als Mac-User in 90% der Fälle kein Problem mit, weil ich ja ohnehin alles in iPhoto/iTunes drin habe. Das meinte ich damit.

Wie gesagt wünsch ich mir die Möglichkeit, bei iOS optional via File Browser Fotos draufzuziehen, zusätzlich aber auch.
Falls man mal ein einzelnes Bild rüberziehen will, dass des iPhoto-Imports nicht würdig ist, dann geht das viel flotter.