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Ein Macbook auf Tauchstation

Magnus86

Grahams Jubiläumsapfel
Registriert
07.07.10
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Hallo zusammen,

ich war ja nun eine Weile nicht mehr im Forum aktiv.
Allerdings ist mir vor kurzem ein "kleines" Missgeschick passiert und ich dachte, das könnte vielleicht den ein oder anderen interessieren. Ich bin mir nicht sicher, ob hier im Forum (oder überhaupt) schon mal jemandem etwas ähnliches passiert ist. Ich versuche einfach mal, meine Erfahrungen hier mitzuteilen.

Mein treues und inzwischen etwas in die Tage gekommenes 2011er Macbook-Pro hat sich vor wenigen Tagen ein (wortwörtlich) entspannendes Bad genehmigt. Zwar wollte ich mir in nächster Zeit mal ein etwas aktuelleres Modell zulegen, allerdings hänge ich doch schon etwas an dem Burschen, weshalb ich ihn noch etwas bei mir behalten sollte.

Die kurze aber ziemlich schmerzvolle Vorgeschichte:

Nach einem langen Arbeitstag genehmige ich mir öfters mal ein entspannendes Bad...am liebsten mit einem guten Film oder einer Serie. Was liegt also näher, als sich das Macbook mit in die Wanne zu nehmen? Für einige sicher unverständlich..allerdings hat das ganze bei mir bislang immer problemlos funktioniert. Bis vor kurzem.
Das Macbook stelle ich dabei immer auf die Fensterbank gleich hinter die Badewanne, damit es von jeglichem Spritwasser etc. geschützt ist. Der "Unfall" ereignete sich eigentlich nur, weil ich zuvor vergessen hatte, das Fenster hinter dem Macbook zu verriegeln. Dieses hatte ich zwar geschlossen, allerdings den Hebel für die Verriegelung nicht geschlossen. Als die Wanne dann endlich voll war, öffnete ich die Badezimmertür und das Drama nahm seinen Lauf:

Scheinbar durch einen Luftzug beim Öffnen der Badezimmertür schlug plötzlich das Fenster auf und schleuderte das (bereits laufende) Macbook auf direktem Wege von der kuscheligen Fensterbank in die volle Badewanne.
Aus Reflex bin ich natürlich direkt hingerannt um es herauszufischen. Dummerweise erwies sich das Ganze als nicht ganz einfach, da die Wasseroberfläche mit Schaum bedeckt war. Also verweilte das Macbook knappe 10 Sekunden auf dem "Meeresgrund" meiner Badewanne.

Dank der doch recht üppigen Lüftungsschlitze, konnte das Wasser in dieser Zeit scheinbar in jede erdenkliche Ritze des Gehäuses fließen. Die "Bergung" aus der Wanne erinnerte schon etwas an ein altes geborgenes Schiffswrack, bei dem Wasser aus sämtlichen Öffnungen austrat. So dauerte es schon eine Weile, bis kein Wasser mehr aus dem Gehäuse lief..sondern nur noch tropfte. Das Macbook war natürlich inzwischen aus, und mir war beim Anblick klar: das war's

Da ich nicht vorzeitig aufgeben wollte und hoffte ich könne wenigstens ein paar Komponenten retten, habe ich die Unterseite des Unibody-Gehäuses aufgeschraubt um mir den Schaden etwas genauer angesehen. Es war wie befürchtet: Wasser. Überall Wasser. In den Lüftern schwamm es noch, die RAM-Bausteine sowie sämtliche Bauteile der Platine von dicken Wassertropfen überzogen.

Um einen weiteren Schaden zu vermeiden, habe ich als erstes den Akku abgeklemmt, die RAM-Bausteine ausgebaut und mit ein paar Zewa-Tüchern alle sichtbaren Tropfen abgetupft sowie das Macbook per Hand "trockengeschleudert". Anschließend stellte ich es seitlich aufgeklappt mit der geöffneten Unterseite vor meine lauwarme Wohnzimmerheizung. Dort sollte es nun knapp 48 Stunden ruhen.

Nach dem ersten Tag gab es noch eine kleine Pfütze unter dem Macbook..kein gutes Zeichen und ein weiterer Hinweis darüber, dass das Wasser offensichtlich überall eingedrungen ist.

Als ich am zweiten Tag nach der Arbeit nachhause kam dann der große Moment. Ich hatte ja eh nichts mehr groß zu verlieren und mich bereits mit dem Gedanken angefreundet, mir ein neueres Modell zuzulegen.Ich klemmte das Netzteil ohne angeschlossenen Akku an und tat erstmal nichts. Die LED des Netzteils beginnt grün zu leuchten...und unmittelbar darauf liefen die Lüfter an. Zwar merklich lauter, aber sie liefen.

Ein lautes Piepsen war das Nächste was ich hörte. Die PowerLED blinkte. Google sagt: Fehler auf den RAM-Bänken. Also Arbeitsspeicher gecheckt: Der untere RAM-Riegel schien defekt, also raus damit. Dann der nächste Versuch. Netzteil angeklemmt, man hört das vertraute aber leicht gequälte Geräusch des DVD-Laufwerks. Dann plötzlich ging das Macbook wieder aus, eine kurze Ruhepause..und startete:



Im ersten Moment traute ich meinen Augen nicht. Abgesehen von den unzähligen Wasserflecken auf dem Monitor und den etwas pfeifenden Lüftern, startete das Macbook nach 10 Sekunden vollständig unter Wasser als wäre nie etwas gewesen.
Meine Unachtsamkeit wurde "scheinbar" nur durch mein meckerndes Macbook gestraft, welches mir mitteilte, dass es nicht korrekt heruntergefahren wurde (das es ertränkt wurde hat es scheinbar nicht bemerkt).




Ein erstes Funktionscheck zeigt:
Trackpad läuft, Tastatur ebenfalls, Beleuchtung und sämtliche Shortkeys absolut problemlos.
Die Boxen...spielen nicht die Töne die nach iTunes-Playlist kommen sollten..schade..weiter gehts.
WLAN läuft. Das Display wirkt etwas träge, ein blauer sporadisch flimmernder Streifen zieht sich vom oberen zum unteren Bildschirmrand. Umgeben von grell leuchtenden Wasserflecken. Plötzlich bemerke ich, dass ich vergessen habe meine Playlist zu stoppen: Es meldet sich erst der rechte Lautsprecher wieder, wenig später der linke. Bis auf das fürchterlich aussehende Display läuft alles, sogar DVD-Laufwerk und USB sowie alle anderem Anschlüsse funktionieren. Scheinbar muss ich mich nur nach einem anderen Display umsehen...

Einen Tag später. Das Macbook läuft nach wie vor. Inzwischen akzeptiert es auch wieder den zweiten RAM-Riegel. Der Akku ist allerdings definitiv tot. Das Display scheint etwas besser geworden zu sein.



Tag zwei nachdem das Macbook in Betrieb genommen wird. Es ist schon etwas nervig, die ganze Zeit das Netzteil angeschlossen zu lassen. Aber es schlägt sich wacker und läuft. Die Lüfter sind inzwischen wieder bei ihrer normalen Lautstärke angekommen. Ich denke allerdings, ich sollte vielleicht mal schauen ob die Lager der Lüfter nicht durch das Wasser "trockengespült" wurden. Das Display ist nach nur einem weiteren Tag erstaunlicherweise deutlich besser geworden:



Die hellen Flecken sind beinahe vollständig verschwunden. Es sind allerdings noch einige dunklere Rückstände und Wolken zu sehen.

Tag drei, die dunklen Flecken und Wolken werden inzwischen auch weniger. Die grellen Wasserflecken sind bis auf ein paar wenige beinahe vollständig verschwunden. Das Display scheint wieder besser auf schnelle Bildbewegungen zu reagieren.



Jetzt stellt sich die Frage, wie soll die Geschichte meines Macbooks weitergehen, um ihm noch ein langes Leben zu ermöglichen?
Aktuell scheint es sich kein bisschen an den tragischen Unfall zu erinnern. Das Display ist während ich gerade diesen Beitrag über das Macbook schreibe kaum noch durch den Wasserschaden beeinträchtigt, Musik tönt knackig wie immer aus den Lautsprechern, das Trackpad nimmt noch immer jede Bewegung im Sekundenbruchteil auf und auch DVD's werden noch ohne weiteres gefressen. Alles läuft abgesehen von dem defekten Akku scheinbar problemlos. Beunruhigend, wenn man bedenkt wie lange das Macbook im laufenden Betrieb vollständig unter Wasser lag und voll lief. Ich befürchte allerdings nun, dass sich mein treuer Begleiter mit der weiteren Nutzung mehr und mehr der Korrosion geschlagen geben muss und auf lange Sicht doch dem Schaden erliegt. Ich habe bereits überlegt, mir mal ein Wochenende Zeit zu nehmen um sämtliche Komponenten gründlich mit Isopropanol zu reinigen in der Hoffnung, damit den Alterungsprozess durch den massiven Wassereinbruch zu verlangsamen. Wie auch immer die Entscheidung fällt. Wie auch immer die Entscheidung fällt. Wird es weiterhin überleben, erhält es auf jeden Fall einen Ehrenplatz bei mir. Selbst wenn man ihm inzwischen anmerkt, dass es langsam aber sicher aus der Puste kommt.
 

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saw

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Vadder hat sein iPhone 5s auch in der Badewanne getaucht,
2 Tage trocknen lassen (geöffnet) und es läuft nach 6 Monaten immer noch ohne Probleme :)