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ATEP289 Mac App Store Status und Notarized Apps

Jan Gruber

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Mit macOS Mojave wird Apple den macOS App Store spürbar überarbeiten. Auf iOS sahen wir diesen Schritt bereits vergangenes Jahr, dieses Jahr zieht Apple quasi auch auf dem Mac nach und liefert ein neues Design ab. Im Jahr 2010 führte Apple den Store unter macOS ein. Der Erfolg liegt aber deutlich hinter dem von iOS zurück.

Dafür gibt es natürlich einige potentielle Gründe. Böse Zungen mögen jetzt sagen: Apple hat seit 2010 auch fast nichts am App Store getan. Die Schritte die getan wurden, waren eher negativ. So wurden Systemupdates fix mit dem App Store verheiratet, ein Schritt den Apple mit macOS Mojave wieder zurücknimmt. Zudem gibt es auf dem Mac natürlich Konkurrenz, die es auf iOS nicht gibt. Das mobile Betriebssystem ist völlig geschlossen, die Installation von Apps aus anderen Quellen nicht möglich. Gänzlich anders sieht es natürlich auf macOS aus, dort können Apps aus beliebigen Quellen installiert werden. Kein Wunder, dass viele Entwickler da nicht 30 Prozent an Apple entrichten wollen. Hier ist die freie Wahl die Qual für Apple.

Mac App Store - Status und Rückgewinnung
Aktuell haben sich einige Entwickler aus dem App Store zurückgezogen oder bieten ihre Anwendungen erst gar nicht dort an. Die Gründe liegen auf der Hand: Einerseits die Gebühr, andererseits auch die Eischränkungen die damit für Entwickler hinzukommen. Auch unter macOS gibt es die Freigabe und natürlich die Guidelines. An all diese Dinge müssen sich Entwickler sonst nicht halten.

Kommen wir zu einem Überblick über den aktuellen Stand im Store und die Qualität der Apps an sich. Ganz vorne liegen natürlich immer die Anwendungen von Apple. Diese werden in der Regel, vor allem mit aktueller Hardware, kostenlos angeboten. Im Hinblick auf andere Apps liegt aktuell Disc Cover 3 weit vorne. Sowohl in Anbetracht der Downloads als auch in Sachen Umsatz. Ohne diese App jetzt zu kennen oder kritisieren zu wollen - gefühlt kenne ich aber wenig Berichterstattung dazu. Dort dominieren andere Apps, die außerhalb des App Stores nämlich.





Apple muss hier einen großen Schritt nach vorne machen - und war sich dessen offenbar bewusst. Gemeinsam mit dem neuen Design wurde auch die Rückkehr einiger Entwickler angekündigt. Ob und wenn ja wie Apple da nachgegeben hat, ist bisher nicht bekannt.

Mac App Store - der Zwang für Entwickler
Apple zieht aber auch auf der Gegenseite die Schrauben immer stärker an. Alles wäre einfach, wenn macOS genauso abgedichtet wäre wie iOS. Für Apple gilt das auf jeden Fall, vor allem in Hinblick auf den eigenen Umsatz. Für die Kunden mag das im Hinblick auf Sicherheit und Komfort vielleicht auch gelten - zumindest wenn Apple seine Guidelines ein wenig aufweicht. Mit macOS Mojave erhöht Apple weiterhin den Druck. Die Sicherheitseinstellungen für Apps, was die Freigabe durch den Nutzer betrifft, wurden zwar nicht angezogen, jetzt werden aber die sogenannten Notarized Apps eingeführt.

Seit OS X Leopard setzt auch Apple bei Apps auf sogenannte Sandboxes. Damit ist der Zugriff auf weite Teile des Betriebssystems, und der Nutzerdaten, nur noch schwer möglich. Dieser Schritt führte damals dazu, dass einige Entwickler den Store verließen. Jetzt gilt die Reglementierung aber auch außerhalb des Stores. Apple führte damals die Developer ID ein. Damit können Entwickler ihre Anwendungen digital zertifizieren. Jetzt geht der Konzern einen Schritt weiter und bringt Notarized Apps. Dabei wird ein digitaler Fingerabdruck je App erstellt, nach einer Freigabe von Apple. Apple betont, dass diese Review nicht den sonst üblichen Bedingungen des Stores unterworfen ist. Aktuell ist es nur eine Spekulation - aber eine sehr naheliegende: Apple setzt hier neue Daumenschrauben an. Ob sie auch angezogen werden, werden wir in den nächsten Jahren sehen.

Mac App Store - gut, aber,...
Wir haben uns bereits einmal hier im Podcast mit dem Store beschäftigt. Eigentlich ist der Mac App Store eine gute Idee. Ein zentraler Ort für Apps und Updates aller Art ist eigentlich wünschenswert. Dazu kommt ein nicht ganz unwesentlicher Sicherheitsaspekt. Der Nachteil sind die Daumenschrauben, die Apple den Entwicklern auferlegt - und die Gebühren, die beim Kauf anfallen. Der Store könnte sehr erfolgreich sein - ob er es wird, wird aber vor allem davon abhängen, ob und wie Apple allen Entwicklern entgegenkommt.

Hier könnt ihr Euch die Folge direkt anhören