Feature Apple Music: Tausende Indie-Labels nach Kehrtwende dabei, Apple bezahlt 0,2 Cent pro Stream

Martin Wendel

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Nach der Kritik verschiedener Musikverbände und von Popstar Taylor Swift hat Apple vor wenigen Tagen das Konzept seines neuen Streamingdienstes Apple Music ein wenig umgekrempelt. Anstatt Plattenfirmen, Rechteinhaber und Künstler in der kostenlosen, dreimonatigen Testphase nicht zu vergüten, werden nun doch Lizenzgebühren bezahlt. Wie aus einem Bericht der New York Times hervorgeht, haben aufgrund der Änderung nun bereits "tausende Indie-Labels" Verträge mit Apple abgeschlossen. Die Vergütung im Testzeitraum beträgt dabei 0,2 Dollar-Cent pro gestreamtem Song.[prbreak][/prbreak]

Diese Gebühr beinhaltet noch nicht die Lizenzkosten, die für die Songwriter-Rechte an Publisher zu bezahlen sind. Die genauen Bedingungen dafür werden aktuell noch verhandelt, wie mehrere Unternehmen gegenüber der New York Times bestätigt haben. Die Lizenzgebühr von 0,2 Dollar-Cent pro Stream liegt dabei in etwa auf Branchenniveau. Spotify vergütet Künstler zwar nicht auf einer Pro-Stream-Basis, heruntergerechnet auf einzelne Streams bezahlt der Streaming-Marktführer bei Gratis-Nutzern aber eine ähnliche hohe Lizenzgebühr.

Apple Music startet am 30. Juni in Deutschland, das Monatsabo kostet 9,99 Euro (Einzelabo) bzw. 14,99 Euro (Familienabo). Alle weiteren Details zu Apple Music gibt es in unseren FAQ.

apple-music-iphones.png
Via New York Times
 
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jougles

Riesenboiken
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Interessant wäre nun noch was gezahlt wird, wenn ich den Song auf mein Gerät mit der Offline-Funktion herunterlade. Wird dann gezählt wie oft ich einen Song höre und dies über die Online-Verbindung mitgeteilt, damit der Künstler auch seine 2 cent statt nur 0,2 cent bekommt, wenn ich den Song 10 mal höre?
 

Martin Wendel

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Ja, da wird sicher irgendwie mitgezählt.
 

beeker2.0

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Na, da bin ich ja mal gespannt, ob vor allem die kleinen Labels und deren Künstler damit glücklich werden. Da muss ein Song 500 mal angehört werden, um 1$ umzusetzen. Wenn das mal nicht ein böses Erwachen dieser sogenannten Musik"industrie" zur Folge haben wird (um die tuts mir zwar nicht leid, aber um die kleinen labels, die kaum Geld für Werbung haben schon)
 

Simply1337

Ingrid Marie
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Interessant wäre nun noch was gezahlt wird, wenn ich den Song auf mein Gerät mit der Offline-Funktion herunterlade. Wird dann gezählt wie oft ich einen Song höre und dies über die Online-Verbindung mitgeteilt, damit der Künstler auch seine 2 cent statt nur 0,2 cent bekommt, wenn ich den Song 10 mal höre?

Ich gehe mal davon aus dass das Ganze in einer Datenbank lokal auf dem Gerät gesichert wird welche dann wenn man wieder online geht mit der auf dem Server abgeglichen wird, sodass der Künstler auf jeden Fall seine Einnahmen erhält.

@Thread-Topic: Interessant wäre jetzt noch zu wissen wie hoch die jeweiligen allgemeinen Lizenzgebühren sind. Irgendwie scheint mir nämlich diese Streaming-Geschichte was die Kalkulation angeht schon hart auf hart kalkuliert zu sein.

[EDIT:] Obwohl, für 9,99 $ p. M. könnten demnach 4.995 Songs gestreamt werden, sofern man die allgemeinen Lizenzgebühren außen vor lässt.
 

Mitglied 105235

Gast
Interessant wäre nun noch was gezahlt wird, wenn ich den Song auf mein Gerät mit der Offline-Funktion herunterlade. Wird dann gezählt wie oft ich einen Song höre und dies über die Online-Verbindung mitgeteilt, damit der Künstler auch seine 2 cent statt nur 0,2 cent bekommt, wenn ich den Song 10 mal höre?
Kann durch aus sein, die Musik App zählt ja auch deine eigenen leider wie oft du die gehört hast und gleicht das mit iTunes beim Synchronisieren wieder ab so das das der Wiedergabe Zähler dann auch in iTunes wieder auf den aktuellsten stand ist.
 

beeker2.0

Oberdiecks Taubenapfel
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Na, da bin ich ja mal gespannt, ob vor allem die kleinen Labels und deren Künstler damit glücklich werden. Da muss ein Song 500 mal angehört werden, um 1$ umzusetzen. Wenn das mal nicht ein böses Erwachen dieser sogenannten Musik"industrie" zur Folge haben wird (um die tuts mir zwar nicht leid, aber um die kleinen labels, die kaum Geld für Werbung haben schon)
 

double_d

Baumanns Renette
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Nu guck....klappt doch.
Jetzt muss nur irgendwer noch aufstehen und den Telekom Deal zugunsten von Apple Music auf Basis der Netzneutralität öffentlich verbriefen, so dass die Telekom (haben die eigentlich nur in Deutschland diesen Deal?) twittern kann, dass sie die kleinen Streamingdienste gehört hat, dann steht der globalen Übernahme des neuen Marktführers im Streamingbereich nichts mehr im Wege.

Ehrlich gesagt, habe ich vor ein bis zwei Wochen noch geglaubt, dass Apple Spotify nicht all zu viel Schaden zufügen kann.
Nun glaube ich allerdings, dass nur noch das anrechenbare Volumen einer Datenflat im mobilen Netz den sofortigen Todesstoß verhindert und das Sterben etwas hinaus zögert.
 
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Apollon05

Ingrid Marie
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Ende 2013 hat Spotify doch mitgeteilt, dass pro Stream ca. 0,6 bis 0,8 Cent pro Stream (also ab 30 Sekunden Laufzeit eines Songs) an Künstler ausgezahlt werden.

Das wäre das 3 bis 4 fache der Vergütung bei Apple.

Da Apple aber 3 Monate kein Geld verlangt (Bei Spotify Premium sind es 2 Monate), wird das Apple definitiv eine ganze Stange Geld kosten.
 

smoe

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Üblich ist Bezahlung pro Abspielung. So ist es zB bei Spotify, hört ein User einen Song 20mal wird auch das 20fache ausbezahlt.

Gibt da sogar immer wieder Bands die da versuchen zu tricksen indem sie zB ein "leeres" Album einstellen und die Fans auffordern das einfach in Endlosschleife laufen zu lassen, oder Tools die einfach einen Song immer wieder 30Sekunden lang anspielen (30s ist bei Spotify die Grenze ab der gezählt wird).

Ich bin ja gespannt ob irgendwann ein Indie mal veröffentlicht auf was sich diese 0,2ct in den 3Monaten aufsummieren und ob es den Aufschrei wert war...
 

Bio Exorzist

Gascoynes Scharlachroter
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Interessant wäre nun noch was gezahlt wird, wenn ich den Song auf mein Gerät mit der Offline-Funktion herunterlade. Wird dann gezählt wie oft ich einen Song höre und dies über die Online-Verbindung mitgeteilt, damit der Künstler auch seine 2 cent statt nur 0,2 cent bekommt, wenn ich den Song 10 mal höre?
Ist ja dann eigentlich kein Stream mehr! Könnte mir vorstellen, das für die Offline-Verfügbarmachkeit eine andere Preistabelle zum Einsatz kommt.
 

HeinerM

Galloway Pepping
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Mit Speck fängt man Mäuse...immer noch ;)
 

Onemorething

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Ist das "Stremin"g .... das wo die schmutzigen Filme & schlechte Musik rauskommt?
Aber ich merke langsam das ich alt werde, da ich bis jetzt gut ohne Straeming meine Musik auch unterwegs hören konnte.
Hab bis jetzt für mich keinen nutzen finden können da einzusteigen.
 
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Martin Wendel

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@Apollon05: Die 0,6 bis 0,8 Cent gelten insgesamt (berücksichtigen also nicht nur Free- sondern auch Premium-Nutzer).

@beeker2.0: Die 0,2 Cent gelten nur während der ersten drei Monate im Testzeitraum. Danach bekommen Künstler/Labels aliquot (je nachdem wie oft ihre Songs gestreamt wurden) ca. 71,5 Prozent der monatlichen Abogebühren.
 
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FuAn

Schafnase
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Nu guck....klappt doch.
Jetzt muss nur irgendwer noch aufstehen und den Telekom Deal zugunsten von Apple Music auf Basis der Netzneutralität öffentlich verbriefen, so dass die Telekom (haben die eigentlich nur in Deutschland diesen Deal?)

Nein ie auch in der USA dort sind allerdings bei T-Mobile noch weitere 30+ Streaming Dienste vom Volumen ausgenommen, und auch andere Anbieter haben ähnliche deals.

Den Gegnern im Sinne der Netzneutralität gegen den Telekom-Spotify Deal wird es jedoch nicht reichen, wenn Apple Music auch vom Volumen ausgenommen wird, sondern erst ruhe geben wenn der Kunde für den gesamten Traffic zur Kasse gebeten wird.
 

Amnesiace

Alkmene
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Da muss ein Song 500 mal angehört werden, um 1$ umzusetzen.

Ist doch ein gutes Geschäft.
Ein Lied das im Radio gespielt wird bringt 5,36€ pro Minute, das heißt bei einem Lied von 3,xx Minuten etwa 17€. Das heißt dass der Künstler genau so viel für die Radio Ausstrahlung bekommt wie wenn das Lied 8500 Leute streamen.
Die Top Radio Sender haben weit über eine Million Zuhörer pro Stunde.
Das heißt im Gegensatz zu Radio ist streaming ein Bombengeschäft.
 

double_d

Baumanns Renette
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Ist doch ein gutes Geschäft.
Ein Lied das im Radio gespielt wird bringt 5,36€ pro Minute, das heißt bei einem Lied von 3,xx Minuten etwa 17€. Das heißt dass der Künstler genau so viel für die Radio Ausstrahlung bekommt wie wenn das Lied 8500 Leute streamen.
Die Top Radio Sender haben weit über eine Million Zuhörer pro Stunde.
Das heißt im Gegensatz zu Radio ist streaming ein Bombengeschäft.
Du beschreibst die Ausschüttung der GEMA.
Was der Künstler davon am Ende bekommt, weiß so genau irgendwie niemand.
 
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KALLT

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Ist doch ein gutes Geschäft.
Ein Lied das im Radio gespielt wird bringt 5,36€ pro Minute, das heißt bei einem Lied von 3,xx Minuten etwa 17€. Das heißt dass der Künstler genau so viel für die Radio Ausstrahlung bekommt wie wenn das Lied 8500 Leute streamen.
Die Top Radio Sender haben weit über eine Million Zuhörer pro Stunde.
Das heißt im Gegensatz zu Radio ist streaming ein Bombengeschäft.

Mit den Unterschied, dass die Label aber nicht mehr auf den Verkauf von Singles und Alben rechnen können, da die Kosten bereits über Streamingabos laufen.

Ich bin sehr gespannt. Ich mag Spotify und Deezer nicht so wegen ihren Anwendungen und für die Webapps brauche ich Flash. Da nutze ich lieber iTunes was ich eh schon benutze.
 

thomsen1512

Salvatico di Campascio
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Wie lange muss der Song eigentlich mindestens gehört werden bevor es als "gehört" zählt?