iOS 12 - Standort wird bei Notruf automatisch übertragen

Jan Gruber

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iOS 12 - Standort wird bei Notruf automatisch übertragen
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Apple hat heute überraschend ein weiteres Feature von iOS 12 via Pressemitteilung vorgestellt. Im Falle eines Notrufs übermittelt das iPhone künftig direkt den Standort an die Hilfskräfte. Bisher hat Apple die Funktion leider nur für die USA angekündigt.

Laut Apple sollen inzwischen 80 Prozent aller Notrufe von Smartphones kommen. Sofern in den USA jemand ab Herbst die Notrufnummer 911 wählt, übermittelt Apple automatisch die Standortdaten des Geräts. Dazu nutzt das Gerät das RapidSOS Internet Protokoll.

“Communities rely on 911 centers in an emergency, and we believe they should have the best available technology at their disposal,” said Tim Cook, Apple’s CEO. “When every moment counts, these tools will help first responders reach our customers when they most need assistance.”​

Apple möchte so die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit im Hinblick auf Hilfeleistung verbessern. Auch der Präsident der National Emergency Number Association gibt sich erfreut:




“We’re thrilled that Apple is giving 911 centers access to device-based location data via a thoroughly-tested, standards-based approach,” said Rob McMullen, President of the National Emergency Number Association, the 911 Association. “This will accelerate the deployment of Next Generation 911 for everyone, saving lives and protecting property.”​

Standort bei Notruf nur in den USA



Offenbar wird dieser Service nur in den USA angeboten. Die Pressemeldung liegt nur in englischer Sprache vor, es wird explizit von der Notrufnummer 911 gesprochen. Ob Apple dieses Feature auch in anderen Ländern anbietet, oder die lokalen Notrufbehörden diese Technik überhaupt nutzen können, ist indes nicht bekannt.
 

Jan Gruber

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Ich überleg seit dem Verfassen der News ob ich als alter Datenschutzler was dagegen haben kann ,...
Klar, grundlegend kann man das, faktisch seh ich da aber echt keinen Grund für. Find das ne wirklich sinnvolle Geschichte.

Das muss nicht nur sein weil man wo Besucher ist sondern beispielsweise weil es keine Adresse gibt. Ich erledige meine Lauftrainings in einem großen Naturschutzgebiet. Da gibt es Wege, die sind auch fürs Laufen gedacht, haben aber keine Namen. Ich bin da schon mal schwer "verunglückt" und musste die Rettung rufen - das war großes Kino. Wäre es wirklich lebensbedrohlich gewesen wäre ich ziemlich sicher gestorben. Ebenso kann es ja auch Unfälle geben wo man sich nicht mehr direkt artikulieren kann. Insofern ,... find ich gut. Überall bitte
 

Jan Gruber

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Ja. Per Funkzellenpeilung meinem Wissen nach? Was leider nicht nur länger dauert (damit kann ich ja leben im Zweifel) aber super ungenau ist leider. Vor allem in nem Nationalpark wo es sehr wenige Funkmasten - und damit wenig Zellen die einen "sehen" - gibt.
 

adventoure

Golden Delicious
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Naja in Europa steht doch für Fahrzeuge jetzt auch eCall zu Verfügung. Also müssen solche Daten ja irgendwie zu verarbeiten sein. Insbesondere, da meines Wissens nach inzwischen bei Notrufen auch direkt die Funkzelle aus der angerufen wird mitgeteilt wird.
 

QWallyTy

Weisser Rosenapfel
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Moin,

wäre schon toll wenn das hier auch kommen würde - dafür müssten aber erst mal die Notrufzentralen entsprechend aufgerüstet werden.

Bei uns ist das Problem zwar nicht ganz so akut wie in dem Riesenland USA aber das Naturschutzgebiet Beispiel zeigt gut dass auch hierzulande reine Funkzellenabfragen schnell an ihre Grenzen stoßen können.

Interessanter Asprekt: wenn eCall GPS übermitteln kann sollte das ja rein technisch auch von Smartphones aus machbar sein.
 

Jan Gruber

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Interessanter Punkt. Im Auto hab ich schon lang so ein System, kam damals von meiner Versicherung und nicht vom Autobauer, das klappt immer ausgezeichnet. Simkarte ist da keine drinnen, denke das geht auch irgendwie über GPS?!
 

paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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Diese Notfall-Positionsübertragung war letztendlich das Hauptargument für den Kauf einer watch. Bin sehr häufig mit dem MTB im Wald, und wenn man sich da allein ablegt ist es äusserst schwierig zu beschreiben wo man ist. Deswegen dann: Knopf auf der watch drücken, Notruf absetzen und Position übertragen.

Hoffentlich brauch ich das Feature nie. Letztes Jahr hatte es in unserer Gegend einen MTBler abgelegt, der wurde dann per Funkzelle geortet, aber man brauchte dann immer noch über ne Stunde mit dem Hubschrauber und Suchscheinwerfer sowie xx Helfer von der Feuerwehr bis er gefunden wurde.

Wenn man Hilfe braucht (deswegen nutzt man den Notruf) ist die Positionsübertragung echt Gold wert
 
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Die Banane

Blutapfel
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Viele Leitstellen in Deutschland nutzen einen Webdienst, bei dem der Anrufer allerdings zunächst via Opt-In einer Ortung zustimmen muss.
Praktisch läuft das wie folgt: Der Disponent schickt eine SMS mit einem Link. Öffnet der Anrufer diesen Link kann der Disponent über ein Webinterface den angerufenen orten.
Das schützt sicher besser vor Missbrauch als das amerikanische Modell.
 
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alex34653

Saurer Kupferschmied
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@Die Banane funktioniert wahrscheinlich ganz gut - sofern du nicht grad noch einen Notruf absetzt bevor du ko gehst (ist mir auch schon passiert nach Unfall). Dann ist nix mehr mehr „auf Link klicken, Cookies zulassen, Zugriff gewähren, DSGVO zustimmen...“

Auch unter Schmerzen mit gebrochenem Arm/Bein/Finger möcht ich das nicht machen müssen - Siri ruft dir den Notruf an
 
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paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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Viele Leitstellen in Deutschland nutzen einen Webdienst, bei dem der Anrufer allerdings zunächst via Opt-In einer Ortung zustimmen muss.
Praktisch läuft das wie folgt: Der Disponent schickt eine SMS mit einem Link. Öffnet der Anrufer diesen Link kann der Disponent über ein Webinterface den angerufenen orten.
Das schützt sicher besser vor Missbrauch als das amerikanische Modell.

Welcher Missbrauch?
Mir fällt grad kein Szenario ein das einen Missbrauch der Positionsdaten darstellt wenn eine hilfsbedürftige Person oder ein Unfallzeuge beim Notruf anruft um einen Unfall zu melden. Schon beim ersten der 5 Ws muss man sagen WO etwas passiert ist.
 
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