Raid 1 als Backup Variante

BigMacPro

Carola
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Hallo Apple Gemeinde,

ich habe einige Artikel bezüglich Datensicherung bzw. Spiegelung bei Raid-System gelesen und möchte auch ganz am Anfang klar stellen - dass mir die gänginge Meiung "Raid ist kein Backup" bekannt ist. Aber ich habe hier eine andere Lösung im Kopf, die ich gerne umsetzten würde.

Folgendes Szenario.

Synology DS414 Station
4 x 3 TB Platten

Derzeit läuf ein Raid 5 System.

Ich habe folgende Idee im Kopf.
- Umstellen auf Raid1
- Für all meine Daten reicht eine 3TB Platte.
- Eine Platte möchte ich in einem Banksafe legen und regelmäßig tauschen.

Kann ich bei Raid1 auch 1 Platte als "Original" festlegen und 3 Kopien anlegen lassen?
Kann ich also jederzeit einfach hergehe und eine Platte herausnehmen und durch die, die im Safe lag
austauschen, damit diese dann wieder auf den neusten Stand gebracht wird?

Wäre super, wenn sich ein RAID - Freak dazu äußen könnte.

danke und Gruss
Christian
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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Wäre super, wenn sich ein RAID - Freak dazu äußen könnte.
Es müsste sich ein Synology-Freak äußern. So, wie ich DSM kenne, wird es nicht gehen. Aber man könnte zwei Platten definieren, die eine in Slot 1 lassen, die andere in Slot 2 und die restlichen Platten quasi regelmäßig für den Austausch für die Platte in Slot 2 hernehmen - also das RAID-1 absichtlich degraden und rebuilden. Es gibt auch tatsächlich Verrückte, die sogar im professionellen Umfeld meinen, so vorgehen zu können (allerdings mit professionellem Equipment in HP-Servern und SAS). So richtig toll kann ich das nicht finden, aber eigentlich stecken da auch viele Vorurteile drin. Letztlich ist die Datenintegrität über SATA sicherlich besser als über USB... Probleme bekommt man bestimmt bei der Haushaltung der Platten (welche ist jetzt was? Welcher Stand war das nochmal?), ganz zu schweigen, wie sich das NAS in den Fällen verhält (versehentlich die falsche Platte herausgezogen und ausgeschaltet, mit der älteren Platte gebootet - was passiert dann? Wahrscheinlich ist das fürs NAS absolut legitim; für den Dateninhaber katastrophal).

Ziemlich sicher wird gleich wieder der Thread zerrissen.
 
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BigMacPro

Carola
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Danke Dir.... bezüglich "zerreisen" wirst du wohl recht haben :)

Das mit dem "falsche Platte herausziehen" und "ältere Platte updatete die neuere" etc.. habe ich auch schon befürchtet.
Da hast Du sicherlich recht... er wird wohl doch daraus hinauslaufen, doch auf einer USB Platte mit SuperDuper das
übliche Backup zu machen...
 

trexx

Mecklenburger Orangenapfel
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Ist sicher die übersichtlichere und einfachere Methode. Zudem wäre man dann auch bei einem eventuellen Fehler im DSM abgesichert. Und man spart sich die langen Rebuilds.
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Da ich die Synology-Geräte nicht kenne, kann ich das nicht wirklich beurteilen, aber beim Lesen kam mir der Gedanke, dass das Handling doch bestimmt furchtbar anstrengend ist. Ohne lassen sich die Plattenwechsel so einfach vollziehen?

In der Firma haben wir die Festplatten in dafür gemachten Wechselrahmen, die auf ein entsprechendes Gegenstück im Server passen. Ist aber vermutlich eine teure Lösung.

Was das Verwalten der Stände angeht, ist mir jetzt noch die Fähigkeit von Time Machine mehrere Zielmedien zu nutzen in den Sinn gekommen. Ich gehe mal davon aus, dass TM es eigenständig schafft zu ermitteln, auf welcher Platte sinnvollerweise die nächste Sicherung anzulegen ist und ich vermute es ist diejenige mit dem ältesten vorherigen Stand. Wenn man aus diesem Konglomerat einzelne Platten rein- bzw. rausrotiert, dann sollte eigentlich immer der jeweilige älteste Stand aktualisiert werden.

Mit all meiner Unsicherheit hilft das wahrscheinlich nicht viel weiter, aber vielleicht kommt dir ja so eine andere Idee, die dich deinem Ziel näher bringt.
 

BigMacPro

Carola
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@trexx: teile deine Meinung auch, umso mehr ich darüber nachdenke. Vor allem kam mir gerade der Gedanke, was wäre, wenn mir die DSM auf Grund von Blitzschlag oder Diebstahl komplett abhanden kommt. Ist die Platte dann ohne den ursprünglichen Controller voll lesbar?
@Doc: wechsel ist einfach, da im Wechselrahmen. Klappe vorne auf, Platte einfach herausziehen - dauert 3 Sek. - sonst wäre es wirklich zu aufwendig
@ottomane: Danke für den Link... das schaue ich mir sicherlich mal an.

Ich habe auch irgendwo gelesen, dass das erstellen des Rebuilds auch Probleme machen kann.
 
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trexx

Mecklenburger Orangenapfel
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Vor allen Dingen dauern die Rebuilds auch bei kleineren Platten echt lange und in der Zeit sind die Daten ja nicht redundant vorhanden. Zusätzliches Backup also eh Pflicht. Mit der bordeigenen Synology App HyperBackup X kann man die Inhalte am USB der Synology sichern. Geht recht komfortabel. Dazu ab und an ein SuperDuper Backup sollte gut machbar sein.
 

markthenerd

Cellini
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... Datensicherung bzw. Spiegelung bei Raid-System gelesen und möchte auch ganz am Anfang klar stellen - dass mir die gänginge Meiung "Raid ist kein Backup" bekannt ist.
Aha. Schön, man braucht nicht die Erfindung des Rades zu definieren. ;)

Aber ich habe hier eine andere Lösung im Kopf, die ich gerne umsetzten würde.
Aha. Und was für eine Lösung denn? Was Du im weiteren erläuterst ist m. M. nach eine interessante Betätigung, besonders sinnvoll allerdings nicht.

Grundsätzlich: RAID in welchem Level auch immer ist im professionellen Bereich angebracht. Als Privatanwender verpfeffert man nur herzhaft sinnlos Zeit.
 

kelevra

Stahls Winterprinz
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Der Sinn eines RAID im privaten Umfeld hat sich mir auch noch nicht erschlossen. Privat benötige ich hauptsächlich Backups, aber keine Redundanz.

Sinnvoller halte ich es eher NAS mit mehreren Festplatten so zu betreiben, dass man entweder die Kapazität erhöht oder intern Backups anlegt. Was Backupstrategien angeht kann man sicherlich ebenfalls ganze Threads füllen.
 
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kelevra

Stahls Winterprinz
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Und was benötigt man dazu? Richtig, ein RAID wie z.B. 5 oder 6.

RAID 5 oder 6 bietet vor Allem Parität und somit Ausfallsicherheit, sodass 1 bzw. 2 Platten ausfallen können, bis es zum Totalausfall kommt. Gleichzeitig wir der Datendurchsatz gesteigert. Beides hat erstmal nichts mit der Kapazität zu tun, ganz im Gegenteil kann in beiden RAID Modi nicht die volle Kapazität der eingesetzten Laufwerke genutzt werden.

Für den privaten Gebrauch reicht meines Erachtens ein JBOD aus. Von mir aus kann man noch mehrere Festplatten zu einem Laufwerk bündeln, was auch viele Betriebssysteme und NAS bieten, sogenannte Speicherpools. Dabei wird nicht zwangsläufig ein RAID0 eingesetzt, also kein Stripping. Je einfacher das Speichersystem aufgebaut ist, desto weniger anfällig ist es für Fehler. Und je einfacher ein Speichersystem aufgebaut ist, desto einfacher ist es die Daten mit anderen Systemen auszulesen, etwa wenn es zu einem Hardwaredefekt am NAS kommt.

RAID1 / 10 / 5 / 6 werden dann interessant, wenn man Speicherdurchsatz, Redundanz von Daten oder beides benötigt. Das sehe ich im privaten Umfeld nicht zwangsläufig gegeben.

Persönlich nutze ich 8 8 TB Platten mit ZFS, wobei jeweils 4 Platten zu einem Pool zusammengefasst sind. Kein Stripping, kein Mirror. Dabei dient der eine Pool als Speicher, der andere als Backup. Wobei ich dieses Setup keinem absoluten Laien empfehlen würde.

Ein normales NAS mit 2-4 Festplatten ist für den Heimeinsatz völlig ausreichend.
 
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kelevra

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Ach ja, im Urlaub kann das mal passieren.
 

enux

Transparent von Croncels
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Ich muss @markthenerd hier zustimmen. Im privaten Bereich kommt es wohl nur in sehr speziellen Fällen auf Hochverfügbarkeit an.
Wegen privater Dokumente, Urlaubsfotos oder auch der Musiksammlung habe ich ein NAS mit genau einer Festplatte und per eSATA eine als Backup angeschlossen, die ich mit einer zweiten unregelmäßig tausche. Zum Beispiel wenn sich viel am Datenbestand getan hat.
Große NAS-Systeme sind teuer und werden mit der Komplexität des Setups auch zeitraubend. Ob man das privat wirklich braucht?

Für den professionellen Bereich ist das was anderes, da hier die Rechnung eine völlig andere ist.
 
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lessthanmore

deaktivierter Benutzer
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Große NAS-Systeme sind teuer und werden mit der Komplexität des Setups auch zeitraubend. Ob man das privat wirklich braucht?
Ein NAS von Synology mit vier Festplatten (SHR(2)) empfinde ich jetzt nicht wirklich als Overkill.
Mir ist bereits einmal eine Platte abgeraucht und ich war froh um die Ausfallsicherheit (nicht wegen der Hochverfügbarkeit).
Backups laufen bei mir einmal komplett mit allen Daten auf eine externe Platte (einmal pro Woche) und einmal pro Woche auf Synology C2. Zudem hängt das Ding an einer USV.