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Apple verteidigt Ad-Tracking Blockade

Jan Gruber

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Apple verteidigt Ad-Tracking Blockade
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Im Rahmen von iOS 11 führt Apple auch einige neue Sicherheitsfeatures in Safari ein. Diese erschweren im Wesentlichen das Tracken der Nutzer, zudem gibt es einen Blocker für automatisch startende Videos. Natürlich hat die Werbeindustrie etwas gegen diese Blockade - Apple verteidigt diese Entscheidung jetzt offiziell.

Eigentlich war ja damit zu rechnen: Die Werbeindustrie ist nicht wirklich begeistern von Apples neuen Maßnahmen in iOS 11. Bereits die Einführung der Werbeblocker in iOS 10 war ein herber Schlag. So veröffentlichte die Industrie einen offenen Brief.

An Open Letter from the Digital Advertising Community

The undersigned organizations are leading trade associations for the digital advertising and marketing industries, collectively representing thousands of companies that responsibly participate in and shape today’s digital landscape for the millions of consumers they serve.

We are deeply concerned about the Safari 11 browser update that Apple plans to release, as it overrides and replaces existing user-controlled cookie preferences with Apple’s own set of opaque and arbitrary standards for cookie handling.

Safari’s new “Intelligent Tracking Prevention” would change the rules by which cookies are set and recognized by browsers. In addition to blocking all third-party cookies (i.e. those set by a domain other than the one being visited), as the current version of Safari does, this new functionality would create a set of haphazard rules over the use of first-party cookies (i.e. those set by a domain the user has chosen to visit) that block their functionality or purge them from users’ browsers without notice or choice.

The infrastructure of the modern Internet depends on consistent and generally applicable standards for cookies, so digital companies can innovate to build content, services, and advertising that are personalized for users and remember their visits. Apple’s Safari move breaks those standards and replaces them with an amorphous set of shifting rules that will hurt the user experience and sabotage the economic model for the Internet.

Apple’s unilateral and heavy-handed approach is bad for consumer choice and bad for the ad-supported online content and services consumers love. Blocking cookies in this manner will drive a wedge between brands and their customers, and it will make advertising more generic and less timely and useful. Put simply, machine-driven cookie choices do not represent user choice; they represent browser-manufacturer choice. As organizations devoted to innovation and growth in the consumer economy, we will actively oppose any actions like this by companies that harm consumers by distorting the digital advertising ecosystem and undermining its operations.

We strongly encourage Apple to rethink its plan to impose its own cookie standards and risk disrupting the valuable digital advertising ecosystem that funds much of today’s digital content and services.

Signed,

American Association of Advertising Agencies (4A’s)
American Advertising Federation (AAF)
Association of National Advertisers (ANA)
Data & Marketing Association (DMA)
Interactive Advertising Bureau (IAB)
Network Advertising Initiative (NAI)

Stellungnahme zur Blockade


Apple selbst gibt sich gelassen, reagiert jetzt aber ebenfalls in einem Statement. Dabei nimmt der Konzern vor allem Bezug auf Cross-Site tracking und andere Funktionen, die dem Nutzer nicht transparent dargestellt und erklärt werden.
Apple believes that people have a right to privacy – Safari was the first browser to block third-party cookies by default and Intelligent Tracking Prevention is a more advanced method for protecting user privacy.

Ad tracking technology has become so pervasive that it is possible for ad tracking companies to recreate the majority of a person’s web browsing history. This information is collected without permission and is used for ad re-targeting, which is how ads follow people around the Internet. The new Intelligent Tracking Prevention feature detects and eliminates cookies and other data used for this cross-site tracking, which means it helps keep a person’s browsing private. The feature does not block ads or interfere with legitimate tracking on the sites that people actually click on and visit. Cookies for sites that you interact with function as designed, and ads placed by web publishers will appear normally.​
 
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marcozingel

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Sehr gute Entscheidung !
Auf dem Mac habe ich AdBlock und uBlock Origin installiert.
 
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wir43

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Tja, das passiert halt, wenn man die Kunden über Jahre für dumm verkauft. Jetzt wo die ersten Firmen Gegenmaßnahmen ergreifen werden sie wach und fühlen sich falsch verstanden und zu unrecht eingeschränkt.

Ad-Blocker und Anti-Tracking-Einstellungen sind dann halt der logische Schluss.
 
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ullistein

Sonnenwirtsapfel
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Wobei die Webseitenbetreiber darauf inzwischen reagieren. SPON lässt sich über die Webseite mit aktiviertem Werbeblocker kaum noch lesen, weil sofort flächendeckend ein Hinweis eingeblendet wird, man möge diesen doch abschalten.

Aber die Werbeindustrie hat es selbst verbockt, manche Werbung ist so penetrant und aufdringlich, dass es einfach nicht mehr tolerabel ist, da tut es mir für die Contentanbieter eben leid.
 

wir43

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SPON lässt sich über die Webseite mit aktiviertem Werbeblocker kaum noch lesen, weil sofort flächendeckend ein Hinweis eingeblendet wird, man möge diesen doch abschalten.

Diese Webseiten werden von mir dann konsequent ignoriert.
Einzelne, meist kleinere Seiten, trage ich in die Whitelist ein, da diese oft wenig aufdringliche Werbung schalten und auf jeden Cent angewiesen sind. Aber die ganzen großen Player, wie Bild oder SPON sind bei mir raus, selber Schuld. Haben den Bogen einfach überspannt.
 
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ottomane

Golden Noble
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Ich ignoriere solche Seiten ebenfalls. Das Modell werbefinanzierter Nachrichten halte ich für falsch. Es führt zu Journalismus, dessen Ziel alleine das Erregen von Aufmerksamkeit und damit Klicks ist. Dieses Geschäftsmodell sorgt für Sensationalismus und Hysterienachrichten. An vielen Schlagzeilen ehemals renommierter Magazine erkennt man dies deutlich.

Das Ergebnis ist Polarisierung und Angst. Diese aufmerksamkeitsgesteuerte Medienlandschaft hat m.E. großen Anteil an den politischen (Fehl-)Entwicklungen hier und anderswo.
 

ullistein

Sonnenwirtsapfel
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Das ist nur ein Dilemma, weil die wenigsten bereit sind, für Nachrichtenportale zu bezahlen. Die SZ macht das aus meiner Sicht ganz gut, dort darf man 10 Artikel in der Woche lesen, danach kostet es. SPON versucht das mit Spiegel Plus ja ähnlich, wie gut das läuft, weiß ich nicht.
 

wir43

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Wenn es ein gutes und durchdachtes Bezahlmodell ist habe ich da ja nicht dagegen, wenn mich der Inhalt interessier. Es gibt aber auch genug Anbieter, die einem trotzt Abo weiter Werbung einblenden. Da habe ich dann kein Verständnis.
 
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Milchkuh

Tokyo Rose
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Habe auf Safari 11 unter OSX upgedatet, aber unter Datenschutz sieht das immer noch gleich aus wie bei OSX 10 wie mir scheint. "Tracking durch Websites ablehnen" ist aktiviert, gab es aber auch in früheren Versionen. Ist die neue Funktion hier jetzt mit implementiert oder muss ich das irgendwo anders einstellen? Im Internet gibt es screenshots wo es hier 2 Optionen gibt.
 

El_Che

Gloster
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Adguard Pro ist hier mittlerweise wesentlich effektiver als Purify, Süddeutsche, Blödzeitung etc. sind lesbar, auf Spiegel und anderen kommt der Hinweis auf Adblocker erst gar nicht...
 

El_Che

Gloster
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Nachtrag:

Android-User sollten Chrome Canary nutzen, das ist ähnlich.
 

giesbert

Hibernal
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Habe auf Safari 11 unter OSX upgedatet, aber unter Datenschutz sieht das immer noch gleich aus wie bei OSX 10 wie mir scheint. "Tracking durch Websites ablehnen" ist aktiviert, gab es aber auch in früheren Versionen.
Ist bei mir auch so, mir ist nicht wirklich klar, was mit dem Tracking-Schutz gemeint ist. Hier kommt eigenlich nur bei den Cookie-Einstellungen die standardmäßig aktivierte Option "Nur von Websites erlauben, die ich besuche" in Frage, da so die ganzen Anzeigennetzwerke und deren Tracking-Cookie geblockt werden. Aber diese Option gab es doch schon immer? Hieß irgendwas mit "Cookies von Drittanbietern" oder so. Oder verwechsel ich da was?

Die Option "Tracking durch Websites ablehnen" ist doch, wenn ich das richtiv verstehe, nur eine Variante von "Do not track", also nur eine Bitte an den Server, die dieser einfach ignorieren kann.
 
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giesbert

Hibernal
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Das Modell werbefinanzierter Nachrichten halte ich für falsch.
Ist aber das einzige Modell, das (bislang) für breit aufgestellte Sites nennenswerte Monetarisierung erlaubt. Sites, die Spezialwissen für Spezialisten bieten, können auch von einem Abo-Modell leben, aber das sind Ausnahmen. Nebenbei: praktisch sämtliche Printobjekte verdienen ihr Geld mit Anzeigen, der Copy-Preis pro Heft deckt so pi mal Daumen gerade mal die Druckkosten.
 

giesbert

Hibernal
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SPON lässt sich über die Webseite mit aktiviertem Werbeblocker kaum noch lesen, weil sofort flächendeckend ein Hinweis eingeblendet wird, man möge diesen doch abschalten.
man kann das immerhin bei einzelnen Artikeln austricksen, indem man in den Reader-Modus umschaltet. Aber dann stellt man regelmäßig fest, dass für die Inhalte, die Spon bietet, sich der Aufwand nur in Ausnahmefällen lohnt.

Nebenbei: Tracking-Schutz ist etwas anderes als Anzeigenblocker. Das dabei mitunter Anzeigen rausfallen, ist nur ein Nebeneffekt.

Wer mal wissen will, weche unglaublichen Ausmaße das Tracking erreicht hat, der installiere mal in Firefox das Add-On Lightbeam und rufe ein paar beliebige Sites auf.

Ich könnte mit den meisten Anzeigen im Netz leben, wenn die vom Anbieter der Site selbt gehostet würden (also von dem Server kämen, den ich ohnehin gerade besuche) und ohne Cross-Site-Tracking gearbeitet würde.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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ich halte nichts von Werbeblockern. Es ist das Finanzierungsmodell, entweder man akzeptiert es oder man sucht sich halt andere Seiten. Die Werbung zu blocken, den Content aber trotzdem zu lesen und sich dann moralisch auch noch im Recht zu glauben, finde ich schon sehr befremdlich.

Davon unabhängig ist die Tracking Geschichte. Da gibt es einen Interessenkonflikt aus Datenschutz und zielgerichteter und damit effizienter Werbung. Mir ist es als Nutzer der Datenschutz wichtiger, also befürworte ich das Verhalten Apples.

Ich ignoriere solche Seiten ebenfalls. Das Modell werbefinanzierter Nachrichten halte ich für falsch. Es führt zu Journalismus, dessen Ziel alleine das Erregen von Aufmerksamkeit und damit Klicks ist. Dieses Geschäftsmodell sorgt für Sensationalismus und Hysterienachrichten. An vielen Schlagzeilen ehemals renommierter Magazine erkennt man dies deutlich.

Das Ergebnis ist Polarisierung und Angst. Diese aufmerksamkeitsgesteuerte Medienlandschaft hat m.E. großen Anteil an den politischen (Fehl-)Entwicklungen hier und anderswo.

Ich glaube nicht, dass diese Entwicklung an der Finanzierungsart liegt. Die Leser müssen ja trotzdem angelockt werdne, egal ob werbefinanziert oder nicht. Und die Mechanismen dafür sind die gleichen.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Wären die Werbeformen in den letzten zehn Jahren nicht so unerträglich aufdringlich geworden und hätten die Werbenetzwerke (und Google, wobei das eigentlich ein Werbenetzwerk mit angeschlossener Suchmaschine ist) nicht angefangen die Benutzer still und heimlich bis auf die Unterhose auszuspionieren, müssten die Kunden nicht in Notwehr zur Selbstverteidigung greifen und einfach alles blocken.

Ich versuche da schon soweit möglich den Seiten ihre Werbeeinnahmen zu gönnen und schalte Ausnahmen in adBlock, denn von irgendwas müssen die Seiten leben. Wenn es aber überhand nimmt, wird die jeweilige Seite wieder aus der whitelist gezogen und im Zweifel überhaupt nicht mehr besucht.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Ich ignoriere solche Seiten ebenfalls. Das Modell werbefinanzierter Nachrichten halte ich für falsch. Es führt zu Journalismus, dessen Ziel alleine das Erregen von Aufmerksamkeit und damit Klicks ist. Dieses Geschäftsmodell sorgt für Sensationalismus und Hysterienachrichten. An vielen Schlagzeilen ehemals renommierter Magazine erkennt man dies deutlich.

Das Ergebnis ist Polarisierung und Angst. Diese aufmerksamkeitsgesteuerte Medienlandschaft hat m.E. großen Anteil an den politischen (Fehl-)Entwicklungen hier und anderswo.
Bei wie vielen Nachrichtenseiten bist du denn dann zahlender Kunde?

Und nebenbei, Zeitungen und Zeitschriften waren schon (fast) immer werbefinanziert. Die Anzeigen sind da nicht zum Spaß drin. Die reinen Verkaufserlöse reich(t)en oft genug nur zur Deckung der Druckkosten. Geld hat man erst mit den Anzeigen verdient.

Man möge mich bitte korrigieren.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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Ich versuche da schon soweit möglich den Seiten ihre Werbeeinnahmen zu gönnen und schalte Ausnahmen in adBlock, denn von irgendwas müssen die Seiten leben. Wenn es aber überhand nimmt, wird die jeweilige Seite wieder aus der whitelist gezogen und im Zweifel überhaupt nicht mehr besucht.

Sehr gönnerhaft, den Seiten, manchmal, wenn es dir genehm ist, sogar ihre Finanzierungsgrundlage zu lassen! Toll!