Apple erwägt Zusammenarbeit mit Versicherung

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Eh, die Lebenserwartung mit eingerechnet ist der fette Raucher für die Krankenversicherung noch teurer, schließlich wird er, statistisch, weniger lang Beiträge zahlen, verursacht aber trotzdem deutlich höhere Kosten.
Nö.
Je älter ein Mensch in Deutschland wird, um so stärker steigen die Krankheitsbedingten Kosten.
Gleichzeitig sinken die Beiträge zur GKV im Alter aufgrund des meist geringeren Einkommens bei Rentnern.

Die meisten Menschen sterben nun mal nicht gesund, und wenn ich mit 65 an Krebs sterbe, benötige ich mit 70 nicht mehr eine jahrelange Behandlung bei einer Demenzerkrankung.
Natürlich hat der Raucher seine Erkrankung selber gefördert und jemand der im Alter an Demenz und/oder einer der vielen anderen Altersbedingten Erkrankungen erkrankt kann dafür absolut nichts, jedoch für die Krankenkassen, werde ich je länger ich lebe, überproportional teurer.

Warum sind die Gesundheitskosten in Schweden, gemessen am BIP, genauso hoch wie in Deutschland, wo dort doch 50% weniger der Menschen rauchen, gegenüber Deutschland?
In Griechenland, wo es gegenüber Deutschland noch mal ein Drittel mehr Raucher gibt, sind die Gesundheitskosten sogar bedeutend geringer.

Rauchen, schlechte Ernährung udg. sind sicherlich der Gesundheit alles andere als zuträglich,
jedoch automatisch darauf zu schließen, das diese Gruppen auch automatisch höhere Kosten im Gesundheitsbereich verursachen gegenüber der Gesamtgruppe, ist extrem kurz gedacht.
 

SomeUser

Ingol
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Moin!

Warum sind die Gesundheitskosten in Schweden, gemessen am BIP, genauso hoch wie in Deutschland, wo dort doch 50% weniger der Menschen rauchen, gegenüber Deutschland?
In Griechenland, wo es gegenüber Deutschland noch mal ein Drittel mehr Raucher gibt, sind die Gesundheitskosten sogar bedeutend geringer.

Also zumindest diese Argumentation geht wirklich vollkommen ins Leere. Stumpf die Kosten verschiedener Ländergesundheitssysteme gegenüber zu stellen, da kann man ja auch gleich den Verbrauchsangaben der Automobilhersteller glauben. ;)

Nur mal so, warum in GR die Kosten geringer sein können:
- kein überbordendes Verwaltungssystem
- geringere Medikamentenkosten
- geringere Gehälter von am Gesundheitsystem hängender Menschen
- generell geringere von diesem System zu übernehmende Kosten
- geringerer Anteil an Versicherten
- ...

Übrigens kann man das auch umgekehrt gleich auf Schweden anwenden. Dort gibt es nämlich eine sehr umfassende Grundversicherung, gleichzeitig eine deutliche größere Fläche die medizinisch versorgt werden muss (deutlich größere Transportkosten im Vergleich zu Deutschland), deutlich höhere Gehälter, ...

Also bitte, kein Vergleich vom Äpfel und Birnen. Selbst in Deutschland durch die Gesamtkostenstruktur durchzusteigen ist ja schon, nunja, "schwierig". Insbesondere weil die drei bestehenden Gruppen (Patienten/Krankenkassen, Krankenhäuser/Ärzte, Medikamenten-/med. Zubehörhersteller), da ja auch nur wenig Transparenz zeigen bzw. erfahren. Das ist in anderen Ländern teilweise deutlich anders. Insofern ist ein Vergleich an dieser Stelle quasi zum Scheitern verurteilt.
 
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Montfort

Gelbe Schleswiger Reinette
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Ich denke, was unserem Gesundheitswesen schadet, sind riesige Paläste der Versicherungen und hohe Boni der Geschäftsführung.
 
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Battiste

Gloster
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KI, Fitnesstracker usw sind wohl die grösste Gefahr für die Menschheit wie wir sie kennen..
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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da kann man ja auch gleich den Verbrauchsangaben der Automobilhersteller glauben. ;)
Die sind ja nicht falsch. Der Gesetzgeber hat den NEFZ definiert und anhand diesen werden die Werte ermittelt, d.h. das liegt also nicht an den Automobilherstellern, sondern am Gesetzgeber. Mit dem WLTP und anderen Testmethoden wird im realen Betrieb getestet, ergo der Gesetzgeber hat nachgebessert.
Im Allgemeinen wird es immer schwer sein, weil jeder Fahrer/in anders am Fahrpedal hängt. Wenn man es so sieht, dann kann ich Apple auch keinen Glauben schenken, wenn es um den Akku geht, denn dieser hält auch nicht die versprochene Zeit. Alle Werte werden nunmal unter Laborbedingungen ermittelt, die meist vom Gesetzgeber definiert werden und da ist tricksen ein leichtes Spiel.

hohe Boni der Geschäftsführung.
Diese Boni gibt es in jeder Branche, z.B. auch bei Apple. Leider normal, da die Damen und Herren da Oben, nur dem Weg des Geldes folgen.
 

SomeUser

Ingol
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Moin!

Ich denke, was unserem Gesundheitswesen schadet, sind riesige Paläste der Versicherungen und hohe Boni der Geschäftsführung.
Diese Boni gibt es in jeder Branche, z.B. auch bei Apple. Leider normal, da die Damen und Herren da Oben, nur dem Weg des Geldes folgen.

1. Es gibt auch Versicherungen, die keine "Paläste" haben. Es steht - auch in der GKV - frei, die Versicherung zu wechseln.
2. Es spricht überhaupt nichts gegen hohe Grundgehälter und/oder Boni. Sofern sich diese Ausgabe unter'm Strich rechnet. Aber das ist natürlich nur dieses Genöhle von außen, ohne jemals wirklich im Detail was zu tun gehabt zu haben, oder?
Und zum Thema "Leider normal, dass da nur dem Geld gefolgt wird": Ich kenne ja nun wahrlich genügend Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte. Und nein, es nicht nicht nur(!) der Ruf des Geldes entscheidend. Aber natürlich ist es auch ein Aspekt. Oder würde jemand von euch, wenn er ein signifikantes Mehr an Gehalt und/oder interessante neue Aufgaben angeboten bekommt, keinen Wechsel in Erwägung ziehen? Ob man diesem Ruf nun bei 30 TEuro p.a., bei 60 TEuro p.a., bei 100 TEuro p.a. oder bei 1.000 TEuro p.a. folgt, ist am Ende des Tages das selbe.


Die sind ja nicht falsch. Der Gesetzgeber hat den NEFZ definiert und anhand diesen werden die Werte ermittelt, d.h. das liegt also nicht an den Automobilherstellern, sondern am Gesetzgeber. Mit dem WLTP und anderen Testmethoden wird im realen Betrieb getestet, ergo der Gesetzgeber hat nachgebessert.
Im Allgemeinen wird es immer schwer sein, weil jeder Fahrer/in anders am Fahrpedal hängt. Wenn man es so sieht, dann kann ich Apple auch keinen Glauben schenken, wenn es um den Akku geht, denn dieser hält auch nicht die versprochene Zeit. Alle Werte werden nunmal unter Laborbedingungen ermittelt, die meist vom Gesetzgeber definiert werden und da ist tricksen ein leichtes Spiel.

Genau. Und ebenso ist es mit den Gesundheitskosten. Wenn ich die kompletten Rahmenbedingungen nicht kenne oder ignoriere, taugt ein Vergleich mit dieser Angabe nicht.
 

Verlon

Tiefenblüte
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Rauchen, schlechte Ernährung udg. sind sicherlich der Gesundheit alles andere als zuträglich,
jedoch automatisch darauf zu schließen, das diese Gruppen auch automatisch höhere Kosten im Gesundheitsbereich verursachen gegenüber der Gesamtgruppe, ist extrem kurz gedacht.

Das Ziel unseres Gesundheitssystems ist aber nicht, dass die Menschen möglichst früh sterben, damit sie weniger Kosten verursachen. Das Ziel ist, wie der Name es schon sagt, die Menschen gesund zu halten. Bewegungsmangel, Übergewicht oder Rauchen sind da definitiv kontraproduktiv und meiner Meinung nach ist es sinnvoller, die Ursache anzugehen als die daraus resultierende Krankheiten zu therapieren.

Bluthochdruck Bsp. korreliert enorm mit Übergewicht. Anstatt demjenigen jahrzehntelang Blutdrucksenkende Medikamente zu verschreiben, wäre es besser schon vorher durch Anreize für mehr Bewegung zu sorgen so dass erst gar nicht der gefährlich hohe Blutdruck entsteht. Ja, mag sein, dass er ohne Bewegung kostengünstig mit 60 Jahren an einem Schlaganfall stirbt, aber soll das wirklich der Sinn und Zweck des Systems sein?
 

kelrin

Lambertine
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Das Ziel ist, wie der Name es schon sagt, die Menschen gesund zu halten.

Wir reden aber hier über - man beachte den Namen - Krankenversicherungen. Einfach zu behaupten, dass sich aus dem System ein Anreiz oder vielleicht sogar ein Zwang zur Gesunderhaltung ableiten lässt ist ganz schön gewagt.
Natürlich ist zB massives Übergewicht (wahrscheinlich) ein Riskiofaktor für's Krankwerden. Auf der anderen Seite gibt es in einem freien Land das Recht, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten und da muss es schon eine Menge Gründe geben, bevor mir einer vorschreibt, was ich wann wie zB zu essen habe. Ein Bekannter von mir arbeitet bei einer Bank als Führungskraft und soll jetzt seine Mitarbeiter auch aktiv auf gesundheitliche Probleme ansprechen ("Herr Kelrin, ich glaub, sie treiben zu wenig Sport und werden deswegen fett...!") Auch vermutete psychische Belastungssituationen sollen vom Vorgesetzten aktiv angegangen werden... So etwas find ich total gruselig.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Je älter ein Mensch in Deutschland wird, um so stärker steigen die Krankheitsbedingten Kosten.
Gleichzeitig sinken die Beiträge zur GKV im Alter aufgrund des meist geringeren Einkommens bei Rentnern.
Man sollte aber auch bedenken, dass Menschen, die ein halbwegs gesundes Leben führen, meist bis ins hohe Alter auch recht fit und gesund bleiben. Besonders, da mit der Zeit ja mehr und mehr Menschen alt werden, die in ihrem Leben keine “Knochjobs” machen mussten, weniger Abgase atmeten, besseres Essen genossen und von immer besserer Gesundheitsvorsorge profitierten. Und auch wenn es immer den Anschein macht: Die überwiegende Mehrheit der Ü80iger ist fit und nicht pflegebedürftig (ich glaube, es waren 90-95%, die keine Pflege benötigen und noch immer recht mobil sind).

Natürlich ist zB massives Übergewicht (wahrscheinlich) ein Riskiofaktor für's Krankwerden. Auf der anderen Seite gibt es in einem freien Land das Recht, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten und da muss es schon eine Menge Gründe geben, bevor mir einer vorschreibt, was ich wann wie zB zu essen habe.
Klar, darf man selbstbestimmt leben. Aber es kann mir keiner erzählen, dass man freiwillig dick und krank ist. Andersherum muss man für einen gesunden Lebensstil auch nicht wirklich auf etwas verzichten (es sei denn, man hat Diabetes o.ä.). Fleisch, Süßes etc. ist alles kein Problem, wenn man ausreichend Bewegung hat und ein wenig Sport macht. Und jedem Menschen macht irgendeine der tausenden Sportarten Spaß.
Meiner Meinung nach die Besten Option ist, wenn man (sofern von der Strecke her möglich) das Rad zur Arbeit nimmt. Man kann bei Regen ja immer noch auf Auto oder ÖPNV ausweichen, aber neben dem postiven Gesundheitseffekt ist Radfahrer auch noch Stimmungsfördernd und wer ein Auto hat, spart mit jeder Radnutzung auch noch bares Geld.
 
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saw

Sondergleichen von Welford Park
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Und auch wenn es immer den Anschein macht: Die überwiegende Mehrheit der Ü80iger ist fit und nicht pflegebedürftig

Die Zahl Pflegebedürftiger in Deutschland, wird sich bis 2050, gegenüber 2005, in etwa verdoppeln.
(Quelle: Statistisches Bundesamt, 2010)
Mit ein Grund ist nun mal, je länger ich lebe, um so größer die Wahrscheinlichkeit das ich an altersbedingten Krankheiten erkranke.
Hart gesagt, früher sind die Leute zu jung gestorben um an Demenz udg. zu erkranken.
Da aber viele Krankheiten heute, und in Zukunft noch besser sogar, behandelbar sind und glücklicherweise ein längeres Leben ermöglichen, werden andere, altersbedingte Erkrankungen sehr viel häufiger auftreten.
Ich denke wir sind uns alle einig, dass es wünschenswert ist, dass die Menschen länger gesund leben,
jedoch den KK ist dies erst einmal egal, die kalkulieren Kosten in Relation zu ihren Einnahmen.
Aber es kann mir keiner erzählen, dass man freiwillig dick und krank ist.
Und mir kann keiner erzählen, dass jemand der dick ist, auch automatisch krank ist.
Zumal Menschen mit Übergewicht (in Maßen) eine statistisch höhere Lebenserwartung haben.....

Auch wenn ich mich eher als Fit und trainiert bezeichnen würde,
würde ich nie auf die Idee kommen, nun jemandem empfehlen zu wollen wie er leben soll und erst Recht nicht,
in wie fern er sich mehr zu bewegen hat.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Die Zahl Pflegebedürftiger in Deutschland, wird sich bis 2050, gegenüber 2005, in etwa verdoppeln.
Richtig. Da aber nur ein kleiner Prozentsatz der Menschen pflegebedürftig wird, ist selbst eine Verdoppelung immer noch nicht so ein dramatisch hoher Prozentanteil. Außerdem muss man bedenken, dass bis 2050 sich die Medizin und Automatisierung deutlich weiterentwickeln wird.
Ich gehe daher davon aus, dass das kein großes Problem in Zukunft ist.

Und mir kann keiner erzählen, dass jemand der dick ist, auch automatisch krank ist.
Man kann mit absoluter Wahrscheinlichkeit sagen, dass Dicke Menschen Probleme mit Blutdruck, Kreislauf und Gelenken haben werden - der menschliche Körper ist dafür einfach nicht ausgelegt.

Zumal Menschen mit Übergewicht (in Maßen) eine statistisch höhere Lebenserwartung haben.....
Dick sein und ein wenig Übergewicht haben ist schon ein Unterschied. Wobei besagte Studien mittlerweile durch ebensoviele Studien widerlegt worden ist. Sprich: Man weiß es nicht genau.
 
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Sauron

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Dick sein ist eine komplett schwammige Beschreibung. Was gilt als dick?
 
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saw

Sondergleichen von Welford Park
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Da aber nur ein kleiner Prozentsatz der Menschen pflegebedürftig wird,
Von 2,5 Millionen, auf 5 Millionen, würde ich nun keinen kleinen Prozentsatz nennen.....
Außerdem muss man bedenken, dass bis 2050 sich die Medizin und Automatisierung deutlich weiterentwickeln wird.
Die Medizin hat sich Jahrhunderte lang weiter entwickelt,
eins ist sie eher nicht geworden, günstiger.
Das stimmt allerdings. Ich meine hier wirkliche Adipositas.
Das sollte man in einer Diskussion dann auch sagen und nicht mit einem schwammigen "dick" argumentieren.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Von 2,5 Millionen, auf 5 Millionen, würde ich nun keinen kleinen Prozentsatz nennen.....
Von 3% auf 6% ist jetzt nichts, was man als alarmierend bezeichnen könnte.

Die Medizin hat sich Jahrhunderte lang weiter entwickelt,
eins ist sie eher nicht geworden, günstiger.
Die Medizin ist für die breite Masse günstiger geworden. Dass es die ein oder andere wirklich teure Behandlungsmethode gibt, fällt da nicht so sehr ins Gewicht.

Das sollte man in einer Diskussion dann auch sagen und nicht mit einem schwammigen "dick" argumentieren.
Wir befinden uns aber nicht in einer wissenschaftlich korrekten Diskussion. Daher: Falsa demonstratio non nocet.