Apple Music - Höhere Zahlungen pro Song als Spotify

Arcane

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Und du überlegst dir besser in Zukunft, in welcher Art und Weise du antwortest, ansonsten werden sich die moderativen Aktivitäten nicht auf das Editieren deiner Beiträge beschränken. In den Forenregeln findet sich der Hinweis auf respektvolles Verhalten, das du in Diskussionen leider oft vermissen lässt. Wenn es dir nicht möglich ist, mit mir auf respektvollem Niveau zu diskutieren, dann antworte nicht auf meine Beiträge.
Schau dir an was du geschrieben hast, vergleiche das mit der Begriffserklärung des Wortes, das du editiert hast, auf Wikipedia und dann erzähl mir nochmal, ich wäre dir gegenüber respektlos. Wenn ich dir nicht antworten soll, dann beschwer dich auch nicht darüber, dass ich mal wieder etwas unkommentiert lasse.

Du schreibst, dass die Einnahmen aus einem Song im Streaming-Modell mit 61 Cent einen ziemlichen niedrigen Stundenlohn (ganz nebenbei: Wie schließt du aus den Streams eines einzigen Nutzers eigentlich auf den Stundenlohn des Künstlers?) im Vergleich zu einer Einmalzahlung des Songs ergeben würden. Die Einnahmen bei Einmalzahlung sind mit 48 bis 90 Cent aber nicht wesentlich anders - sie können sogar noch geringer sein. Zumal betrachten wir hier die Einnahmen für einen Song innerhalb eines Jahres mit den Einnahmen für die dauerhafte Nutzung eines Songs. Ich kann hier keinen wesentlichen Unterschied feststellen und es würde mich interessieren, wo du hier einen solchen siehst.

Dass das mit dem Stundenlohn nicht ernstzunehmen war, sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Dein Denkfehler mit der Einmalzahlung liegt darin, dass du nur über einen Zeitraum eines Jahres ausgehst. Musiker bringen aber nicht nur ein Lied raus und das war's dann, sondern bringen idR alle 1-3 Jahre ein neues Album raus. Du arbeitest doch auch nicht einen Monat und lässt dir dein Gehalt auf 12 Monate verteilt auszahlen.

Und diese 61 Cent sind nicht das, was jeder Musiker bekommt, sondern ein Mittelwert. Nur ein ganz geringer Teil bekommt tatsächlich so "viel" (oder mehr). Der Großteil bekommt deutlich weniger. Bei einem Download oder dem Kauf einer CD hingegen, bekommt er deutlich mehr (am meisten durch Downloads).

EDIT:

http://webrazzi.com/wp-content/uploads/2015/04/GUARDIAN_Musicians-2015-01.png

Das bedeutet, dass (zumindest über Spotify) ein Künstler nur 0,1 Cent pro Stream bekommt
 

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Nightfall85

Luxemburger Triumph
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Alleine wieviele unsagbare schlechten Deutschpop Lieder ich über Spotify schon ertragen musste...

Sowas z.B. ergibt eher wenig Sinn.
Bei Spotify musst du dir prinzipiell nix anhören, was dir nicht gefällt. Skippst du halt nach ein paar Sekunden weg.
Ich weiß nicht genau wo die Grenze liegt, aber ich glaube man muss einen Song zu mindestens 70-80% gehört haben, damit er als "gestreamt" zählt.
Sonst würden wohl viele Leute abends vor dem Computer hängen und ihre Songs für ne Sekunde anspielen und dann neustarten.
Und das andere was du ansprichst: dass man eben mehr Musik hört, auf die man sonst nicht gekommen wäre, ist ja gerade Arcanes Punkt: Statt ein Album zu kaufen und das rauf und runter zu hören (oder auch nicht, spielt letztlich für den Künstler keine Rolle), streamst du viele verschiedene Songs, aber wohl nur wenige so oft, dass sie für den Künstler von dem du die CD gekauft hättest entsprechend viel Geld generieren.
Der Künstler muss nun darauf hoffen, dass sich genug andere Leute zu seinen Songs verirren, um relevante Streamingzahlen zu generieren. Mag passieren oder auch nicht.

Noch ein anderer Punkt, weil ich grad drüber gestolpert bin:
Spotify-Royalty-Formula.png

http://tech-mag.co.uk/spotify-pay-artists/

An der Grafik wird es eigentlich deutlich, was letztlich beim Künstler hängenbleibt.
Interessant ist vor allem der zweite Punkt: Das Verhältnis der Streams des Künstlers zu den Gesamtstreams auf Spotify.
Hier spielt natürlich die Popularität eine große Rolle: Das Indie-Album, das zwar cool ist, aber nur wenig gestreamt wird, schneidet hier natürlich deutlich schlechter ab, als Hits bekannter Künstler.
D.H. das Klientel des Streaming-Dienstes hat hier einen wesentlichen Einfluss.
Eine Jazz-Band, deren Publikum der gepflegte Gentleman ist, der Abends auf der Couch einmal das Album durchhört hat hier gegenüber dem Popsternchen mit Teenie-Publikum einen ganz wesentlichen Nachteil:
Früher hätte sowohl der Gentleman eine CD gekauft, als auch die Teenie-Tochter: beide Künstler erhalten anteilig grob gesehen dasselbe. Der Gentleman hört abends seine Jazz-CD, die Tochter hängt den ganzen Tag am CD-Spieler und lässt die Pop-CD auf Repeat dudeln.
Was passiert nun auf Spotify? Die Jazz-CD hat am Tag einen Stream, die Pop-CD zwanzig. Sprich: das Popsternchen verdient an einem Zuhörer viel viel mehr, weil der Zuhörer viel öfter hört.

Durch Streaming ist es auf einmal wichtig geworden, wie oft Musik wirklich konsumiert wird. Das war bei CDs vorher nicht der Fall. Ob im Schrank oder Dauerberieselung: Die CD ist einmal bezahlt.
Beim Streaming muss ich wirklich oft die Musik anhören um den Künstler zu unterstützen.

Da kann man nun geteilter Meinung sein, ob man das gut findet.
Ich finde das eher nicht so toll. Ich habe einige CDs hier, die ich aus ganz verschiedenen Gründen wahnsinnig gut finde, aber einige davon höre ich einfach nicht oft.
Beispielsweise aus dem Grund, weil es sehr komplexe Musik ist, die Aufmerksamkeit erfordert.
Ein System wir Spotify bevorzugt leicht zu konsumierende Musik, Musik die man immer mal nebenher laufen lassen kann.
Die wird oft gespielt, also wird damit mehr Geld verdient.
Musik die es bedingt, dass man sich damit auseinandersetzt, vielleicht noch Hintergründe anliest etc wird weniger konsumiert, also schlechter bezahlt, obwohl es meiner Meinung nach die "wertvollere" Musik ist.

Das ist mMn der Hauptunterschied:
Bei der CD kam es darauf an, wieviele Leute die CD gekauft haben.
Beim Streaming kommt es zusätzlich noch darauf an, wie oft diese Leute die Musik auch wirklich konsumieren.
 
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Martin Wendel

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Musiker bringen aber nicht nur ein Lied raus und das war's dann, sondern bringen idR alle 1-3 Jahre ein neues Album raus.
Was hat die Anzahl der veröffentlichten Alben jetzt mit der Vertriebsform (Streaming, Download oder CD) zu tun? Und warum sollte das Ergebnis ein anderes sein, wenn wir nicht ein Lied sondern von mir aus zehn Lieder betrachten oder von mir aus ein ganzes Album? Ich verstehe deinen Einwand überhaupt nicht und befürchte, dass eher du einen Denkfehler hast.

Und diese 61 Cent sind nicht das, was jeder Musiker bekommt, sondern ein Mittelwert. Nur ein ganz geringer Teil bekommt tatsächlich so "viel" (oder mehr). Der Großteil bekommt deutlich weniger.
Natürlich ist das ein Mittelwert. Genauso wie manche Musiker vom Verkauf oder Download ihrer Musik leben können und andere eben nicht ist das beim Streaming auch so. Denn es bringt einem auch nichts, wenn man an einer verkauften CD zwar mehr verdienen würde als durch einen einzelnen Streaming-Nutzer, man aber einfach zu wenige CDs verkauft.

Bei einem Download oder dem Kauf einer CD hingegen, bekommt er deutlich mehr (am meisten durch Downloads).
Vorher schreibst du noch, dass 61 Cent ein ziemlich niedriger Lohn pro Song wäre. Wenn man aber 48 bis 90 Cent pro Song verdient, ist das plötzlich deutlich mehr? Irgendwie ist es schwer, deine Argumentation zu folgen, wenn sie so - ich nenne es mal - situationselastisch ist.

Hier spielt natürlich die Popularität eine große Rolle: Das Indie-Album, das zwar cool ist, aber nur wenig gestreamt wird, schneidet hier natürlich deutlich schlechter ab, als Hits bekannter Künstler.
Genauso wie auch in den Verkaufsregalen die Popularität eine große Rolle spielt. Ist doch klar, dass wenn ein Song öfters gespielt wird, er auch einen größeren Teil des Kuchens bekommt.

Das bedeutet, dass (zumindest über Spotify) ein Künstler nur 0,1 Cent pro Stream bekommt
Ich spreche bewusst auch nur von Apple Music, da ich das Geschäftsmodell von Spotify Free für sehr schädlich halte.
 

Arcane

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Ich spreche bewusst auch nur von Apple Music, da ich das Geschäftsmodell von Spotify Free für sehr schädlich halte
Die 0,1 Cent sind das, was ein Musiker abzüglich von dem bekommt, was an die Plattenlabels geht. Hat also nichts mit der free Version von Spotify zu tun.

http://derstandard.at/2000013892412/Wie-viel-Musiker-tatsaechlich-bei-Spotify-iTunes-Co-verdienen

Und war mir nicht so, als wollte Apple in der Testphase den Musikern anfangs überhaupt nichts zahlen?

Alles andere ist mir jetzt zu mühselig, dir nochmals zu erklären. Das wurde hier bereits mehrfach geschrieben
 

Nightfall85

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Genauso wie auch in den Verkaufsregalen die Popularität eine große Rolle spielt. Ist doch klar, dass wenn ein Song öfters gespielt wird, er auch einen größeren Teil des Kuchens bekommt.

Ja und Nein.
Lies vielleicht meinen zweiten Teil noch einmal genau.

Es geht darum, dass es verschiedene Modelle von Popularität sind.
1) Bei der CD: Populär = wieviele Leute finden meine Musik interessant und kaufen deshalb meine CD?
2) Beim Streaming: Wieviele Leute finden meine Musik interessant und wieviel Zeit investieren sie darein sie zu hören?

Der erste Fall präferiert Musik für Leute, die gewillt sind, recht viel Geld für Musik auszugeben. Das kann sowohl Popmusik sein die viele Interessenten hat, aber auch die Indie-Band, die vergleichsweise viele Hardcore-Fans hat, die eben die CD kaufen.
Der zweite Fall präferiert Musik für Leute, die viel Zeit haben Musik zu hören. Also vor allem Teenager. Bzw Musik die oft gehört werden kann. Das 3,5 Minuten Popstück schneidet hier einfach viel besser ab, als das 15-minütige Progressive Rock Stück.

Böswillig könnte man sagen: Streaming fördert eher Quantität als Qualität ;)
Ist sicher nicht die ganze Wahrheit, hat aber mMn einen gewissen Wahrheitsgehalt.
 
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Martin Wendel

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Die 0,1 Cent sind das, was ein Musiker abzüglich von dem bekommt, was an die Plattenlabels geht. Hat also nichts mit der free Version von Spotify zu tun.
Doch, das hat auch damit zu tun. Da die Umsätze bei Spotify Free deutlich geringer sind als bei Spotify Premium drückt die Free-Variante natürlich auch die durchschnittlichen Erlöse der Künstler.

Alles andere ist mir jetzt zu mühselig, dir nochmals zu erklären. Das wurde hier bereits mehrfach geschrieben
Schade, ich würde deinen Gedankengängen gerne folgen.
 

Nightfall85

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drückt die Free-Variante natürlich auch die durchschnittlichen Erlöse der Künstler.

Prinzipiell ja, die Frage ist, ob das für das Ergebnis letztlich eine Rolle spielt:
Dem Künstler ist es letztlich egal, ob er nun 0,004 oder 0,006$ pro Stream bekommt.
Den interessiert nur die wirkliche Zahl, was hinterher bei rumkommt.
Die Free-User generieren ja dafür auch mehr Streams.
Ob das nun prozentual für einen Künstler gut ist oder nicht, hängt davon ab, was und wieviel die Leute hören.
 

Arcane

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Doch, das hat auch damit zu tun. Da die Umsätze bei Spotify Free deutlich geringer sind als bei Spotify Premium drückt die Free-Variante natürlich auch die durchschnittlichen Erlöse der Künstler.
Wer redet denn aber von der Free Version?! Es geht hier doch um die Umsätze der Premium Version.

Schade, ich würde deinen Gedankengängen gerne folgen.
Ich habe es dir schon erklärt. Ähnlich tat dies auch Nightfall.

Was wir jetzt allerdings wissen ist, dass ein Künstler weitaus weniger als 0,7 Cent bzw. 0,5 Cent bekommt. Wenn ein Künstler bei Spotify abzüglich dem, was das Plattenlabel bekommt pro Stream etwa 0,1 Cent bekommt, dann ist das bei Apple Music nicht viel mehr.
D.h. bei 83 Aufrufen für ein Lied pro Jahr bekommt ein Künstler keine 61 Cent, sondern eher etwas zw. 8 bis 20 Cent. Und das ist weitaus weniger als durch den Verkauf über iTunes oder einer CD.
 

Joh1

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Nicht falsch verstehen, ich bin absolut pro Streaming, auch wenn ich davor viel weniger ausgegeben habe für Musik, die oben beschriebenen 30€ hätten bei mir für Jahre gereicht, da ich meistens einfach Radio gehört habe. Jetzt zahle ich 180€ für das Familienabo, weil ich das Konzept, immer die Musik hören zu können die ich möchte, total genial finde, auch wenn es durchaus vorkommt das ich mal ein paar Wochen gar keine Musik höre.
Im übrigen habe ich auch gar nichts dagegen das Musiker an den Konzerten verdienen und nicht an CD's, wir anderen müssen auch jeden Tag aufs neue zur Arbeit, damit wir Geld aufs Konto bekommen.
Was soll ich daran jetzt falsch verstehen :D Du hast nichts gegen mein Kommentar gesagt :D
 

Martin Wendel

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Prinzipiell ja, die Frage ist, ob das für das Ergebnis letztlich eine Rolle spielt:
Dem Künstler ist es letztlich egal, ob er nun 0,004 oder 0,006$ pro Stream bekommt.
Ja, es ist von Relevanz. Die Umsätze für Plattenfirmen und Künstler aus dem Gratis-Modell vs. dem Premium-Modell unterscheiden sich um den Faktor 5 bis 7. Quelle

Wer redet denn aber von der Free Version?! Es geht hier doch um die Umsätze der Premium Version.
Wie kommst du darauf, dass es nur um die Umsätze der Premium-Version geht?
 

Joh1

Golden Noble
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Böswillig könnte man sagen: Streaming fördert eher Quantität als Qualität ;)
Ist sicher nicht die ganze Wahrheit, hat aber mMn einen gewissen Wahrheitsgehalt.
Und dennoch gibt es zB im deutschen HipHop Bereich gerade im letzten Jahr so viel gut Produzierte Musik wie wahrscheinlich noch nie.
Auch welche die teilweise nur im Stream erscheint.
Wer redet denn aber von der Free Version?! Es geht hier doch um die Umsätze der Premium Version.
Wie kommst du darauf, dass es nur um die Umsätze der Premium-Version geht?
Zudem werden sicherlich die Free User die erlöse der Premium User drücken.
 

Martin Wendel

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D.h. bei 83 Aufrufen für ein Lied pro Jahr bekommt ein Künstler keine 61 Cent, sondern eher etwas zw. 8 bis 20 Cent. Und das ist weitaus weniger als durch den Verkauf über iTunes oder einer CD.
Das ist aber nicht die Schuld der Streaming-Dienste sondern Vertragssache zwischen Plattenfirmen und Künstler.
 

Lerendy

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D.h. bei 83 Aufrufen für ein Lied pro Jahr bekommt ein Künstler keine 61 Cent, sondern eher etwas zw. 8 bis 20 Cent. Und das ist weitaus weniger als durch den Verkauf über iTunes oder einer CD.

Was du damit sagst ist, dass sich beim Stream das Label 80% der Einnahmen nimmt, beim Verkauf aber plötzlich den Samariter spielt.

Ein Song für 99 Cent auf iTunes wird zu 70 Cent für das Label, weil Apple direkt mal 30% einbehält. Wenn man rechnet dass von 0,5 beim Stream etwa 0,1 beim Künstler hängen bleibt, dann muss man ähnliches Verhalten auch bei iTunes anlegen. Wenn ein Label aus völliger Willkür bei einem Distributionsweg einfach alle Einnahmen einsteckt, dann ist das nicht die Schuld des Kundens und auch nicht die Schuld von Spotify oder Apple Musik. Davon ausgehend sind wir dann bei 14 Cent den der Künstler bekommt.

Nebenbei wird das bei der CD nicht anders sein. Ein Album aus 10-15 Liedern kostet 10-15 Euro. Über den großen Daumen also auch ein Euro pro Stück. Auch da kann der Künstler froh sein wenn am Ende 20 Cent pro Titel hängen bleiben. Das sind nämlich auch schnell mal nur 10 Cent pro Titel.


Sowas z.B. ergibt eher wenig Sinn.
Bei Spotify musst du dir prinzipiell nix anhören, was dir nicht gefällt. Skippst du halt nach ein paar Sekunden weg.

Das ergibt viel Sinn wenn man experimentierfreudig ist und einen Künstler nicht nach drei Noten direkt in die Tonne kloppt. Ich habe schon ganze Alben gehört, die ich niemals gekauft hätte, und am Ende als nicht gut empfunden habe.


An der Grafik wird es eigentlich deutlich, was letztlich beim Künstler hängenbleibt.
Interessant ist vor allem der zweite Punkt: Das Verhältnis der Streams des Künstlers zu den Gesamtstreams auf Spotify.
Hier spielt natürlich die Popularität eine große Rolle: Das Indie-Album, das zwar cool ist, aber nur wenig gestreamt wird, schneidet hier natürlich deutlich schlechter ab, als Hits bekannter Künstler.
D.H. das Klientel des Streaming-Dienstes hat hier einen wesentlichen Einfluss.
Eine Jazz-Band, deren Publikum der gepflegte Gentleman ist, der Abends auf der Couch einmal das Album durchhört hat hier gegenüber dem Popsternchen mit Teenie-Publikum einen ganz wesentlichen Nachteil:
Früher hätte sowohl der Gentleman eine CD gekauft, als auch die Teenie-Tochter: beide Künstler erhalten anteilig grob gesehen dasselbe. Der Gentleman hört abends seine Jazz-CD, die Tochter hängt den ganzen Tag am CD-Spieler und lässt die Pop-CD auf Repeat dudeln.
Was passiert nun auf Spotify? Die Jazz-CD hat am Tag einen Stream, die Pop-CD zwanzig. Sprich: das Popsternchen verdient an einem Zuhörer viel viel mehr, weil der Zuhörer viel öfter hört.

Dafür hört der Jazz-Musiker über Jahrzehnte treu seine Musik und komm so auf tausende durchlaufe, wo aus dem Mädchen eine Frau wurde und sich der Musikgeschmack geändert hat.

Ich weiß natürlich was du sagen willst, die Absoluten Zahlen sprechen aber gegen dich. Nehmen wir ein iTunes Stück zu 70 Cent für das Laben und die 0,5 Cent als Mittelwert, weil hier die die Gesamtzahl der Streams (also die Kinderzimmerbeschallung mit Justin) und die Spotify Abgaben schon inkludiert sind. Hört der Jazz-Fan sein Stück 140 mal, völlig egal ob über ein Jahr, über 10 Jahre oder über 20 Jahre, hat er dem Label genau das Geld gebracht was der Direktverkauf gebracht hätte. Ausgehend von den aktuellen Zahlen völlig unabhängig davon was im Kinderzimmer für eine Party läuft.

Das darf nicht unter den Tisch fallen. Gerade diese treuen Indie-Hörer hören über Jahrzehnte die gleichen Bands. Selbst über Spotify Spülen sie damit ganz praktisch mehr in die Kassen der entsprechenden Labels als es ein iTunes Kauf vermutlich jemals getan hätte.

Das ist mMn der Hauptunterschied:
Bei der CD kam es darauf an, wieviele Leute die CD gekauft haben.
Beim Streaming kommt es zusätzlich noch darauf an, wie oft diese Leute die Musik auch wirklich konsumieren.

Da hast du natürlich unbestreitbar recht. Ich glaube aber nicht an die tragfähige Zielgruppe der Kunden die zwar große Summen in Musik investiert haben aber selten Musik hören. Nach dem langen und tiefen Fall der Musikindustrie müsste doch jedem klar sein, dass das alte Modell aus der Zeit ohne Computer/Konsolen und 100 Privatsender nicht mehr funktioniert.
 

Arcane

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Dort steht, dass Spotify zw. 0,6 bis 0,8 Cent and Publisher und Labels zahlt. Das ist doch fast der Betrag, der in dem Artikel hier genannt wird. Und diese Statistik aus dem Artikel hat doch nur Premium User erfasst, oder seh ich das irgendwie falsch? Ansonsten wären die 0,6 bis 0,8 Cent ein Mittelwert aus Free und Premium
 

paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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....
Ich höre über Spotify garantiert 50% der Zeit Musik die ich niemals, wirklich auf gar keinen Fall, käuflich erworben hätte.
....
So werden Einnahmen für Künstler generiert die es so nicht gegeben hätte.
....
Mit 120 Euro gehört man, wie wir ja in dem Thread gelernt haben, zu den Top 5% der Musikzahler. Was soll man als Kunde denn noch machen als die Musik zu hören die einem gefällt und dafür mehr auf den Tisch zu legen als 95% der Bevölkerung?

Exakt!

Das ist aber nicht die Schuld der Streaming-Dienste sondern Vertragssache zwischen Plattenfirmen und Künstler.

Und auch da, volle Zustimmung!

Was soll man als Kunde denn "den Künstlern" noch Gutes tun ausser für Musik zu bezahlen die man sonst nicht bezahlt/gekauft hätte?
Was soll man als Kunde denn "den Künstlern" noch Gutes tun ausser doppelt soviel Geld auszugeben wie es der Durchschnitt tut?

Ich als Kunde bin bereit überdurchschnittlich viel für Musik abseits des Mainstreams auszugeben, wie die Künstler diese Marktchance nutzen, ob sie diese nutzen, wie sie ihre Verträge gestalten etc... das liegt doch nicht in meiner Macht!

Ich bin bereit jeden Monat Geld für Musik nach Wahl auszugeben, gerne auch Beträge weit über dem Durchschnitt.
Ich bin nicht mehr bereit mir deswegen Gejammer und Diskussionen anzuhören das die Künstler davon nix haben würden.

Viel Spass noch in der weiteren Diskussion... ich widme mich jetzt meiner Lieblingsplaylist und geniesse diese per Kopfhörer im superbequemen OpasOhrensessel
 

Martin Wendel

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Dort steht, dass Spotify zw. 0,6 bis 0,8 Cent and Publisher und Labels zahlt. Das ist doch fast der Betrag, der in dem Artikel hier genannt wird. Und diese Statistik aus dem Artikel hat doch nur Premium User erfasst, oder seh ich das irgendwie falsch? Ansonsten wären die 0,6 bis 0,8 Cent ein Mittelwert aus Free und Premium
Ja, das (und nicht nur das) siehst du irgendwie falsch.
 

Arcane

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Ich bin nicht mehr bereit mir deswegen Gejammer und Diskussionen anzuhören das die Künstler davon nix haben würden.
Wo hat hier denn irgendwer gejammert?
Ja, das (und nicht nur das) siehst du irgendwie falsch.
Zeigst du mir dann auch den Teil aus dem hervor geht, dass Spotify Free und Premium getrennt gelistet werden und den Teil aus dem hervor geht, wie viel Spotify in der Free Version pro Stream zahlt? Und wenn wir schon mal dabei sind gerne auch den Teil, in dem es in irgend einer Art um Free User geht? Und zu guter letzt noch den Teil in dem ich deiner Meinung nach noch falsch liege?