Foxconn und Apple erwägen 7-Milliarden-Dollar-Investition in US-Displayfabrik

Martin Wendel

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Foxconn erwäge eine Investition von 7 Milliarden US-Dollar, um eine neue Displayfabrik in den USA zu bauen, verriet der Foxconn-Vorsitzende Terry Gou kürzlich. Apple sei an einer Beteiligung interessiert, da sie selbst Display-Panels für ihre Geräte benötigen. Die neue Fabrik würde 30.000 bis 50.000 Arbeitsplätze bringen. Gou nennt aber eine Bedingung: Foxconn würde finanzielle Anreize benötigen, damit eine solche Investition wirtschaftlich wäre – Zugang zu günstigem Land und Strom.

Apple hat zu den Aussagen des Foxconn-Vorsitzenden bisher keine Stellungnahme abgegeben. Wie The Verge schreibt, sei jegliche Beteiligung von Apple an dem Projekt als politischer Sieg für den neuen US-Präsidenten Donald Trump zu werten. Dieser hat im Wahlkampf ja mehrmals die Auslagerung der Produktion von Apple-Produkten nach China scharf kritisiert. Generell verfolgt Trump eine Politik des Protektionismus und möchte die US-Wirtschaft vor ausländischen Anbietern schützen.

Nach Aussagen von Terry Gou sei der Aufstieg dieser Form des Protektionismus "unausweichlich". Er stellt jedoch in Frage, ob US-Kunden bereit sind, den zusätzlichen Preis für die Verlagerung der Arbeitsplätze zu bezahlen. "In der Zukunft zahlen sie vielleicht 500 US-Dollar mehr für [US] Produkte, aber diese sind nicht zwangsweise besser als ein 300-Dollar-Telefon", so Gou. Derzeit wird von Foxconn Pennsylvania als möglicher Standort für die Fabrik gehandelt – ein Bundesstaat, der seit 1988 erstmals mehrheitlich einen republikanischen Kandidaten wählte.

Bild von Prachatai (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten

Via The Verge
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ChavezDing

Champagner Reinette
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Nach Aussagen von Terry Gou sei der Aufstieg dieser Form des Protektionismus "unausweichlich". Er stellt jedoch in Frage, ob US-Kunden bereit sind, den zusätzlichen Preis für die Verlagerung der Arbeitsplätze zu bezahlen. "In der Zukunft zahlen sie vielleicht 500 US-Dollar mehr für [US] Produkte, aber diese sind nicht zwangsweise besser als ein 300-Dollar-Telefon", so Gou. Derzeit wird von Foxconn Pennsylvania als möglicher Standort für die Fabrik gehandelt – ein Bundesstaat, der seit 1988 erstmals mehrheitlich einen republikanischen Kandidaten wählte.

Die Frage ist halt, ob es überhaupt ein 300 Dollar Telefon geben wird wenn der gute Donald Strafzölle auf importierte Produkte erhebt.

Und ganz abgedreht wirds dann wenn die EU ihrerseits Strafzölle für eingeführte US Produkte erhebt.

Langfristig ist die Strategie für den Eimer, aber in vier Jahren sind wir den Clown ja auch hoffentlich wieder los...
 

tom

Meraner
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Die Frage ist halt, ob man in den vereinigten Staaten überhaupt in der Lage ist, Displays in der gleichen Qualität zu fertigen. Ganz so einfach ist das verlagern von Standorten nicht. Aber man kann auch nur Komponenten bis zum erforderlichen Grad verarbeiten ;)
 

Dominik Ramb

Damasonrenette
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Ein iPhone ist ja so schon nicht teuer genug.... :D
Kann man ruhig nochmal aufschlagen. :rolleyes:
 

walbri

Thurgauer Weinapfel
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".....Langfristig ist die Strategie für den Eimer, aber in vier Jahren sind wir den Clown ja auch hoffentlich wieder los…"

Ich hoffe doch sehr stark, dass die Welt ihn schon vor Ablauf der vier Jahre wieder los ist...
 

Günne1

Hildesheimer Goldrenette
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Lasst ihn doch erstmal machen. Viel reden können unsere Politiker auch... ich mag Trump auch nicht, dennoch bin ich der Meinung das er durch sein nicht Politiker Dasein auch vieles richtig machen kann. So wie er rüber kommt als Mensch muss nicht gleichzeitig das gleiche für seinen Job als Präsidenten gelten.

Und falls er wirklich so ein Spinner ist wie viele Glauben, gibt es in der USA genügend Beschränkungen die ihn bremsen können.

Also wartet doch erstmal seine ersten 100 Tage ab ;)
PS: weder Clinton noch Trump fand ich jemals geeignet für den Job. Aber jetzt muss man sich damit abfinden. Vielleicht wird er gar nicht so beschissen wie viele glauben!
 

Yiruma

Sternapfel
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Der Mensch ist leider so.
Er muss direkt unmissverständlich seine Meinung mitteilen.
Abwarten ist nicht gewollt.
Ich bin auch Deiner Meinung, und wir werden schon sehen was kommt.
 
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Mitglied 105235

Gast
Das mit den Abwarten ist halt so eine Sache, die ersten Tätigkeiten die er direkt nach seine Einführung als Präsident gemacht hat. War diese Obama Care wieder einzustampfen bzw. zu lockern und danach aus TTP aus zusteigen...

Wie das genau kommt mit der Firma werden wir schon noch mitbekommen (oder auch nicht), falls die Planung länger dauert als seine Amtszeit.
 

Colosus

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Nun, was auch immer eine "Abwarten-Haltung" bringen mag, so ist es doch ein Blick in die Geschichtsbücher, der einem die Klarheit verschafft was kommen wird.

Der Donald denkt gerne noch an die alte Zeit zurück in der der Binnenmarkt der USA ausreichend war um Jobs und Konsum zu generieren...aber die Globalisierung lässt sich halt nicht aufhalten, genauso wie Embargos und Strafzölle am Ende sich gegen die Wirtschaft wenden. Und auch Donald wird dies nur wenn, dann sehr sehr dezent (aber natürlich verbal provokativ) umsetzen.

Ob die Amis ihn nach 4 Jahren abwählen? Das sei mal dahin gestellt, selbst Bush jr., durfte bleiben.
 

Günne1

Hildesheimer Goldrenette
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Meine nur das ein wahrer Geschäftsmann/Frau mit nicht Trump Charakter auch Deutschland gut tun könnte. Halte das für einen Vorteil. Das mit dem Obama care ist natürlich erstmal nicht sonderlich zufriedenstellend, aber wenn nur ein bisschen Wahrheit in seiner Aussage steckt, dann hat er ja anscheinend was besseres im Schreibtisch liegen. Deshalb meinte ich abwarten. Wenn er nur Müll verzapft ist er schnell weg vom Fenster.
 

Simply1337

Ingrid Marie
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Es ist schon erstaunlich wie schnell der Wandel doch eintritt. Aber andererseits kenne ich das von Unternehmer Trump nicht anders. Bereits vor der Kandidatur zum US-Präsidenten und den daraufhin folgenden Auftritten habe ich mich schon mit Donald Trump beschäftigt. Unternehmerisch ein Top-Kerl. Da gibt es nichts zu meckern. Dabei ist mir aber eines klar geworden: Wenn Trump sagt, dass etwas so gemacht wird, dann tut er dies auch. Dies sieht man an der schieren Geschwindigkeit wie er seine Pläne in die Tat umsetzt. Das hat bei ihm nichts mit "Ich mach das eben anders als andere US-Präsidenten" zu tun. Nein, so ist der Kerl drauf.

Leider ist ein Land, vor allem ein Land wie die U.S.A. zu regieren etwas ganz anderes als betriebswirtschaftlich und unternehmerisch klug und perfekt zu handeln. Ob er das im Gesamten schaffen kann? Ich weiß es nicht, wir werden sehen. Lassen wir ihn einfach seine Arbeit machen. Dieses "not my President" ändert doch nun auch nichts an der Tatsache, dass er im Amt ist.

Back to Topic:

Die Frage steht natürlich im Raum: Kann man so etwas wirklich in den U.S.A. fertigen, oder fehlt hierzu das Know-How? Andererseits beherrscht das Silicon Valley schon seit längerem das digitale Zeitalter. Know-How bzgl. Technik ist also auf jeden Fall auch in den U.S.A. vorhanden. Auch die Gespräche mit Konzernen zur Erarbeitung einer Lösung sind hierzu natürlich als konstruktiv zu verbuchen.

Natürlich kann man das auch ein bisschen durch Tricksen lösen, ähnlich wie bei Made in Germany: Man lässt alles irgendwo in China produzieren und klebt nachher zwei fertige Teile in Deutschland zusammen und schreibt Made in Germany drauf. (Der Satz hatte etwas Ironie inkludiert)
 

Simply1337

Ingrid Marie
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Die Handwerker, die sein Casino in Atlantic City mitgebaut haben, haben da eine dezidiert andere Meinung :) Gibt sicher auch noch andere,.

Wer einen 100%igen Perfektionisten sucht, der sucht vergebens. Das mit Atlantic City war ein Fehlschlag, das gehört dazu. Dennoch gut von Dir, diesen zu erwähnen. Bleibt zu hoffen, dass seine Arbeit als Präsident kein Fehlschlag wird.

Da das positive überwiegt bleibe ich bei "Unternehmerisch ein Top-Kerl". Und bevor noch jemand kommt: Auch im Ressort in Schottland lief nicht alles zu 100% sauber und viele Leute waren sauer. Aber auch in Stuttgart sind wegen der Arbeiten an Stuttgart 21 viele Leute sauer, gebaut wird trotzdem. ;)
 

meru

Winterbanana
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Apple hat schon vor D.T. angefangen wieder was selbst in den USA zu fertigen.

Wir alle müssen wieder etwas mehr in unseren eigenen Ländern herstellen.
Wir können nicht alles in China kaufen, wo sollen die zukünftigen Generationen das Geld dann hernehmen? Wenn alles nach China geht. Das einzigste was die Chinesen bei uns kaufen sind Firmen und Technologie.

mfg Meru
 

seventh

Celler Dickstiel
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Das geht in Deutschland nur noch mit Robotern. Deutsche Löhne kann sich kaum ein Produkt leisten.

Naja, D ist schon lange kein Land mit guten Löhnen mehr.

Das unternehmerische Risiko die Bildschirme für Fernseher in den USA zu fertigen ist meiner Meinung nach gering. Die Dinger werden immer größer und Transportkosten aus Asien sind auch nicht billiger geworden. Dass sich Apple mit seinen Displays einklinkt, ist sehr klug und in dieser Form übrigens vor etwa einem Jahr schon avisiert wurden. Da gab es den Herrn Trump als Präsident noch nicht
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Das mit Atlantic City war ein Fehlschlag,
Jep, 4 Mal sogar, so oft waren die Casinos insolvent bevor er abgehauen ist ;)
Seine Fluglinie, der Vodkahandel und die Sache mit den Steaks, okay... hat halt nicht geklappt....
Seine Universität..... äh.... wurde geschlossen bevor diese pleite ging und er hat sich raus gekauft bei den Leuten die er betrogen hat.

Sorry, aber da von einem
zu sprechen, halte ich für gewagt.

Sein wirtschaftliches Risiko wusste er vielleicht bisher stets gut, auf andere zu verteilen,
bei seiner jetzigen Position, besteht dafür keine Möglichkeit mehr.

Ich bin mal gespannt was Apple macht, wenn die US Automobilfirmen für ihre in den USA verkauften Fahrzeuge, welche im Ausland gefertigt wurden, hohe Zölle zahlen sollen, wie schaut es dann mit den im Ausland gefertigten iPhones und Mac aus?
Werden die auch mit Straf-Zöllen belegt und einige hundert Dollar teurer?
 
Registriert
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Bisher habe ich noch keinen Bericht eines Wirtschaftsexperten gelesen, der einen Erfolg für Trumps protektionistischen Weg teilt.
Im Gegenteil, selbst kurzfristige Erfolgsmeldungen hinsichtlich größerer Beschäftigungszahlen in den Vereinigten Staaten werden nur von kurzer Dauer sein.

Wenn ich diese Nachricht hier richtig deute, will man eine Investition im eigenen Land durch eine Allianz mit Foxconn auf breiteren Schultern abfedern. Ich finde, das ist eine kluge Entscheidung und unter diesen Bedingungen die beste Lösung um diesen Narzissten im Weißen Haus Genüge zu tun (solange er dort noch ist).
 
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Toolmaker

Stechapfel
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Zitat:
"Naja, D ist schon lange kein Land mit guten Löhnen mehr."

Mag sein.
Aber mit guten Lohnnebenkosten.
 

ottomane

Golden Noble
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Naja, D ist schon lange kein Land mit guten Löhnen mehr.

Dann schau dir mal an, was ein Facharbeiter bei VW verdient. Das ist teilweise absurd, ja sogar regelrecht ungerecht, wenn man es in Relation zu einigen hochqualifizierten/verantwortungsvolleren Jobs setzt.

PS: Nicht, dass ich ihm das Geld nicht gönne, aber es muss auch ins Gesamtgefüge passen.
 
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