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iTunes-Filmverleih bald schon zwei Wochen nach Kinostart?

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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aber wie viele Filme kamen da jede Woche neu ins Kino?
Dir ist schon klar, dass ein häufiger Programmwechsel eben gerade *kein* Anzeichen dafür ist, dass es den Betreibern ökonomisch gut ginge?
In den letzten 25 Jahren hat sich die Anzahl der Produktionen mit mindestens 6-stelligen Besucherzahlen lediglich um ca 50% erhöht (von 99 im Jahr 1990 sukzessive auf 150 in 2014 und 2015).
Im gleichen Zeitraum hat sich aber die Zahl der insgesamt angespielten Titel mehr als verdreifacht.
Richtige Kassenknüller werden dabei spürbar seltener. Ein neues Sequel zu einstigen "Goldesel-Produktionen" wie "007", "Star Wars" oder sogar die "all kids must see" Streifen von Disney/Pixar/Dreamworks kann heute von Glück reden, nicht schon wieder von einem Til Schweiger oder einer Fortsetzung aus der Reihe "Bibi & Tina" überholt zu werden.
(Kein Witz - der bislang letzte Teil dieser albernen Kinderfilmreihe droht einer der "erfolgreichsten" Filme in 2016 zu werden. Hat bereits jetzt etwa genauso viele Besucher ins Kino geholt wie "Star Trek Beyond" und "X-Men" zusammengenommen.)

Die Investitionen und Kosten für die Betreiber vor Ort sind in den letzten 2 Jahrzehnten geradezu explodiert.
Die Gesamtzahl aller verkauften Kinotickets geht dagegen langfristig zurück.
Und das letzte Jahr war sogar noch eins der relativ guten:
1999 - 148.995.876
2000 - 152.533.174
2001 - 177.925.484
2002 - 163.909.668
2003 - 148.956.702
2004 - 156.708.757
2005 - 127.318.142
2006 - 136.679.466
2007 - 125.434.258
2008 - 129.395.770
2009 - 146.345.964
2010 - 126.609.600
2011 - 129.579.115
2012 - 135.060.935
2013 - 129.674.543
2014 - 121.740.690
2015 - 139.180.601
Dabei droht 2016 für die ohnehin schon wenigen, bis dato noch ökonomisch "eigenständigen" Kinobetreiber (aka "Familienbetriebe") hierzulande das enttäuschendste und verlustreichste Geschäftsjahr der letzten 50 Jahre zu werden. Nach den bisher vorgelegten Quartalszahlen könnte erstmals seit dem Mauerfall sogar wieder ein nur fünfstelliges Endergebnis rüberkommen.
[Quelle: Filmförderungsanstalt des Bundes (FFA)]
Netflix & Co boomen sich dagegen umsatztechnisch gerade durch die Decke.

Erinnert sich noch jemand, wie pfeilschnell vor einigen Jahren plötzlich alle Telefonzellen aus dem Strassenbild verschwunden sind?
Geniesst mal schön den Weihnachtsfilm in eurem lokalen Lieblingskino - nächsten Sommer zieht in dem Gebäude dort möglicherweise schon Amazon, Hermes oder DHL ein. Die Geier kreisen dort schon lange überm Dach.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Ich habe gerade einen Schuss gehört. In Wolfsburg.
Ein kleines Klitschen-Kino erlebt den Wiederaufstieg, nachdem es jahrelang geschlossen war.
Der Betreiber kommt kurz vor der Vorstellung noch rein, begrüßt die Zuschauer und verliert ein paar Worte über den Film.
Verpflegung ist klassisch kinolike und der Riesenvorteil gegenüber CinemaxX oder Cinestar: Werbefrei! Es geht gleich mit dem Film los.
Der Betreiber hat gerade erst kostenintensiv umgebaut und ein modernes Flair geschaffen.
Das klassische Kino ist noch lange nicht tot. Die, die den Schuss nicht hören, sind vielleicht taub.

Ja, solche kleinen Programmkinos sind Klasse.
Letztes Jahr war ich mal in Weimar im Lichthaus vom e.werk
Solch eine Atmosphäre bekommt man im Wohnzimmer nicht hin, vorallem weil man dort auch interessante und nicht nur schmatzende/knisternde Leute trifft. Sowas macht natürlich Spass

20140601_131834.jpg
 
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eXiNFeRiS

Schöner von Bath
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Der Vorteil gegenüber eines normalen Kinobesuches liegt doch auf der Hand. Man muss sich nicht ins Auto und durch den Verkehr zwängen, nicht mühselig einen Parkplatz suchen, der je nach Region und Lage dann die Hälfte an Gebühr des Eintritsspreises der Karte kostet. Wenn man dann endlich auf seinem Platz sitzt geht das Glücksspiel los ob sich ein 2m großer Hühne vor einem hinsetzt oder glücklicherweise doch lieber ein kleines zierliches Mädel. Von den unmittelbar angrenzenden Beisitzern gar nicht zu schweigen die mit Vorliebe immer dann in ihrer Chips-Tüte rumkruseln und genüsslich mit offenem Mund kauen wenn gerade eine ruhige Szene im Film ist, bei der ausnahmsweise ein Dialog stattfindet aber nicht in der Lage sind beherzt in die Tüte reinzugreifen wenn eine der 250 Action-Szenen am laufen sind bei dem einem geradezu die Ohren wegfliegen. Von Idioten die auch heute noch nicht in der Lage sind den Mute-Schaltet an ihrem Handy zu finden (wahrscheinlich überwiegend Androiden, die haben den Schalter ja nicht) will ich gar nicht erst anfangen.

Ja eine solche Möglichkeit fände ich klasse, da ich aufgrund oben aufgezählter Punkte nur noch äußerst selten ins Kino gehe und wenn dann meistens nur unter Protest und Gruppenzwang...und jedesmal, wirklich jedesmal wenn ich mich dann wieder breitschlagen lasse trifft mindestens einer der genannten Punkte zu, manchmal auch mehrere geballt. Mann wie das nervt.

Um diese Nerven zu schonen wäre ich auch gerne bereit für einen aktuellen Film das doppelte der Kinogebühr zu zahlen (in unserer Region wären das dann so ca. 25€ wenn ich mal das teuerste Kino als Masstab ansetze zu dem wir ohnehin nicht gehen) wenn man ihn dafür bequem und ohne Vollpfosten, außer denen die man sich selbst ausgesucht hat zuhause in den 4 Wänden ansehen kann.

Bei einem Betrag weit über der 25€- Marke würde ich aber auch aussteigen und einfach darauf warten bis der Streifen ins TV kommt. Ich bin aus dem Alter raus alles sofort sehen zu müssen.
 

Joh1

Golden Noble
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Die Gesamtzahl aller verkauften Kinotickets geht dagegen langfristig zurück.
Wenn man die Jahre von 1993 betrachtet waren die frühen 2000 Jahre eher eine Ausnahme und die Besucherzahlen pendeln sich wieder ein.
12.JPG
Von Idioten die auch heute noch nicht in der Lage sind den Mute-Schaltet an ihrem Handy zu finden (wahrscheinlich überwiegend Androiden, die haben den Schalter ja nicht) will ich gar nicht erst anfangen.
Ich gehe relativ häufig ins Kino in den letzten 4 jahren im Schnitt immer 1-2 mal im Monat. Ich kann mich nicht an ein einziges mal erinnern bei dem ein Telefon geklingelt hat.
 

eXiNFeRiS

Schöner von Bath
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Wenn man die Jahre von 1993 betrachtet waren die frühen 2000 Jahre eher eine Ausnahme und die Besucherzahlen pendeln sich wieder ein.
Anhang anzeigen 140208

Ich gehe relativ häufig ins Kino in den letzten 4 jahren im Schnitt immer 1-2 mal im Monat. Ich kann mich nicht an ein einziges mal erinnern bei dem ein Telefon geklingelt hat.

Ich gehe nicht häufig und erlebte es schon 2x, nicht das es geklingelt hat...es waren nur nervige WA- oder ähnliche Hinweis Töne irgendeiner App. Nicht weniger nervend als ein Anruf. ;) Fast vergessen, diejenigen Vollpfosten zu erwähnen die mit ihrem auf lautlos geschalteten Handy immer mal wieder aufs Display schauen müssen und somit eine kleine Festbeleuchtung veranstalten. Womöglich nur um die Uhrzeit zu wissen, Uhren sind ja scheinbar out.
 

mad8811

Weißer Winterglockenapfel
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Ich würde dies sehr begrüßen, allerdings wären 50 USD/€ in meinen Augen dann doch zu viel.

Ich bin zum Beispiel gerade auf dem Sprung ins Kino. Hätte ich die Möglichkeit mir den Film (Underworld) jetzt daheim anzuschauen würde ich das tun. Da ich mit Freunden schaue wären 25€ auch OK.

Lieber daheim deshalb, weil ich so immer den besten Platz habe, mich niemand stört, ich den Film bei Bedarf pausieren kann (um etwa was zu Trinken oder Naschen zu holen, falls nicht auf dem Tisch), man an keine Zeit gebunden ist usw.
 

ChavezDing

Champagner Reinette
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Dir ist schon klar, dass ein häufiger Programmwechsel eben gerade *kein* Anzeichen dafür ist, dass es den Betreibern ökonomisch gut ginge?
In den letzten 25 Jahren hat sich die Anzahl der Produktionen mit mindestens 6-stelligen Besucherzahlen lediglich um ca 50% erhöht (von 99 im Jahr 1990 sukzessive auf 150 in 2014 und 2015).
Im gleichen Zeitraum hat sich aber die Zahl der insgesamt angespielten Titel mehr als verdreifacht.
Richtige Kassenknüller werden dabei spürbar seltener. Ein neues Sequel zu einstigen "Goldesel-Produktionen" wie "007", "Star Wars" oder sogar die "all kids must see" Streifen von Disney/Pixar/Dreamworks kann heute von Glück reden, nicht schon wieder von einem Til Schweiger oder einer Fortsetzung aus der Reihe "Bibi & Tina" überholt zu werden.
(Kein Witz - der bislang letzte Teil dieser albernen Kinderfilmreihe droht einer der "erfolgreichsten" Filme in 2016 zu werden. Hat bereits jetzt etwa genauso viele Besucher ins Kino geholt wie "Star Trek Beyond" und "X-Men" zusammengenommen.)

Das ist mir durchaus bewusst, nichtsdestotrotz wurden früher auch weniger Filme produziert. Wer jetzt noch nur wenige ausgewählte Filme zeigen würde, würde die Zielgruppe schon künstlich begrenzen.

Es ist schon klar, dass immer weniger Menschen das Kino besuchen. Aber davon zu sprechen, dass das Kino "tot" sei, halte ich für stark übertrieben.

Ich finde es auch nicht schlechtes daran, dass Bibi und Tina ein erfolgreicher Kinofilm ist. Es zeigt doch nur auf, wer momentan hauptsächlich ins Kino geht. Eltern mit ihren Kindern. Die Avenger Filme, der xte X-Men usw. wer will denn sowas ständig im Kino sehen? Der wird irgendwann über Netflix geschaut oder auf BluRay geholt, von der angesprochenen Zielgruppe.
 

Benutzer 176034

Gast
Filme unterbrechen, ist nix. Ich sehe lieber keinen Film, als einen Zerhackstückelten.
Wenn ich auf Unterbrechungen stehe, kann ich auch klassisch fernsehen. Da ist andauernd Pause und ich lerne zum 1000. mal, was um halb 10 in Deutschland gegessen wird.
Aber Top-Filme müssen in eins durchrauschen, finde ich.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Sender mit Werbeunterbrechung sind bei uns Tabu!

Schon allein aus Solidarität mit Filmemachern die sich Gedanken um Szenen, Ablauf und Spannungsbogen machen und dann nicht willkürlich durch "reingerotzten" Werbemist unterbrochen werden soll.
Ich zahle GEZ und zahle die gerne für werbefreien Filmgenuss im TV sowie für teils recht gute Reportagen.
Ich habe auch schon einige hundert € in iTunes versenkt um Filme werbefrei zu sehen. Von daher bin ich für aktuelle Filme auch zu haben, allerdings nicht für 50€
 

Benutzer 176034

Gast
Naja, die Filmemacher werden auf die paar Pimperlinge der TV-Abteilung nicht zwingend angewiesen sein. Der Großteil der Einnahmen wird sicher aus Kino, Verkauf und Verleih generiert.
Aber ich verstehe Dich, @paul.mbp. Die Werbung törnt dermaßen ab, dass ich lieber entweder Öffentlich-Rechtlich schaue oder in meiner Mediathek krame oder aber auch Netflix bemühe.
Irgendwo finde ich schon was, wenn ich erst suche.
 

helge

Leipziger Reinette
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50€ für einen Film? Für 75€ bekommt man ja schon ein tolles MacBook!
 
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HeinerM

Galloway Pepping
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Kann ich so auch nicht unterschreiben. Wenn ich im lokalen Kino in einen Film gehe der seit 1-2 Tagen läuft ist der Saal fast voll (150 von 200 Plätzen belegt).
sehe ich auch so. Hier im Ruhrgebiet gibt es z.B. viele "klassische" Kinos, wie z.B. die Schauburg, wo Premieren durchgeführt werden. Hier hat der Kinobesuch noch Charme. Ich denke, dass es viele Liebhaber gibt, die dafür sorgen, dass zumindest einige Kinos noch erhalten bleiben.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Soo, angeregt durch den Kinothread gings heut zum 4.ten Advent mal mit den Kleinen ins Kino:

32€ für 2 Erwachsene + 2 Kinder
12€ für 4 Tickets im ÖPNV hin und rück
20€ für 2 mal mittleres Popcorn + Getränk
64€ für den Kinobesuch

Dazu kommen noch 45min Anreise, 45min Abreise jeweils inkl. Wartezeit
Ebenfalls hinzu kommt noch der "Genuss" von 30min Werbung vor einem bezahlten Film.

Das gesamte Erlebnis Kinobesuch dauerte also 3,5h und kostete 64€
Dafür bekamen wir netto 1,5h Film und einen übervollen Bauch inkl. Zuckerschock ;)

Also Apple und ihr Filmstudios da draussen: wir sind bereit für das Kino daheim!
Mit iTunes und ohne Werbung.
Mit Freunden von nebenan und ohne lästige An/Abreise.
Mit Essen nach Wahl und ohne überteuerte Zuckerbomben.
 

trexx

Mecklenburger Orangenapfel
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Manche Filme werden aber trotzdem für's Kino gemacht und leben auch davon. Das kostet Geld, will bezahlt werden und ein Teil der Zuschauer hat auch eine solche Erwartungshaltung. Manches wirkt zu Hause nicht so, wie vom Regisseur vorgesehen, egal was man da so an Equipment auffährt.
 
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Benutzer 176034

Gast
Vielen Dank an @paul.mbp für diesen Volltreffer von einer passenden Zusammenfassung...
Das Kino stirbt aber dennoch erst, wenn wir hier allesamt längst Asche sind... Wie heißt es hier öfter so schön: "Das ist Fakt"...
 

Martin Wendel

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Das kostet Geld, will bezahlt werden und ein Teil der Zuschauer hat auch eine solche Erwartungshaltung.
Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kosten fließt wohl in die Millionen-Gagen der Schauspieler. Es sei mal dahin gestellt, ob das tatsächlich notwendig ist oder nicht gar etwas überbewertet. ;)
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Dafür bekamen wir netto 1,5h Film und einen übervollen Bauch inkl. Zuckerschock ;)
Und woran werden deine Kinder sich in 20 Jahren lieber erinnern, den Film 2h auf dem Sofa gesehen zu haben, oder den Nachmittag mit den Eltern im Kino? ;)