Neue Datenschutzrichtlinie: WhatsApp vor Weitergabe der Telefonnummern an Facebook

[Arcane]

Durch Facebook allein habe ich ca. 60% direkt ausfiltern können. Wenn ich das in Zeit umrechne, ist mein Gewinn erklecklich.

Dürfte ich fragen, was genau dich letztendlich dazu gebracht hat, alleine durch FB Profile eventuelle Bewerber schon vorweg zu selektieren? Waren das Fotos von Saufgelagen? Geteilte Fotos von Spaß Gruppen? Anstößige Inhalte? Attention-whore posts? Politische Kommentare, die dir nicht gepasst haben?

Ich frage, weil all eben genanntes in so gut wie jedem Profil meiner Kumpels in irgend einer Art und Weise vor kommt und alle haben Berufe, welche entweder einen Hochschulabschluss voraus setzen, oder arbeiten in einer Führungsposition.

Ich will damit sagen, dass FB Profile absolut Null darüber aussagen, wie gut jemand für einen Job geeignet wäre. Selbst wenn einer seine Profil Seite im Ghetto-Slang vollmüllt und täglich Bier-Bilder postet heißt das nicht, dass derjenige nicht der beste Arbeitnehmer sein könnte, den Firma xy je gehabt hätte oder der nächste Firmenchef.

 

[Mitglied 105235]

Jetzt kam unter iOS bei mir gerade die Aufforderung, den neuen Richtlinien zuzustimmen.

Man kann aber auch den Harken entfernen, so das man nicht will das Informationen mit Facebook geteilt werden und so ein "besseres" Erlebnis an Werbung bekommt.

Durch Facebook allein habe ich ca. 60% direkt ausfiltern können. Wenn ich das in Zeit umrechne, ist mein Gewinn erklecklich.

Würde sicherlich nicht nur @Arcane interessieren, welche Informationen für dich Ausschlaggebend waren das du hier schon Bewerber ausmistest?

 

[Kojak19]

@Arcane

Klar darfst du fragen:

Ob nun regelmäßige Saufgelage, Betäubungsmittelkonsum oder vielleicht auch nur die Inhalte, die gepostet werden.
Es geht hierbei nicht um eine Flasche Bier, aber Menschen, die sich jedes Wochenende die Birne zuknallen bekommen bei mir keinen Job.

Politisches Gebrabbel, sofern nicht völlig grenzdebil, interessiert mich nicht.
Ich schließe nur Rasissmus und Diskriminierung aus.

Facebook verrät bei Zugänglichkeit mehr über den Menschen als ich im Bewerbungsgespräch je erfahren könnte.

Und mit jemandem, der das nicht durchschaut und sein Profil mit entsprechendem Inhalt füttert, will ich schlicht nicht arbeiten.

Möglich, dass mir dadurch mal ein Mitarbeiter mit Potential durch die Lappen gegangen ist, aber den Preis muss man halt zahlen.

Dein Beispiel mit den Führungskräften ist zwar ganz ulkig, die Führungskräfte die ich so kenne haben jedoch alle recht passive Profile. Die machen privat auch mal einen drauf, sind jedoch helle genug, das nicht im Internet breit zu treten.

 

[Mitglied 115348]

Na ja... Ein Hochschulabsolvent*in muss ja nicht per se über eine dem Job entsprechende, charakterliche Eignung verfügen.

Das eine oder andere Profil gibt schon weitreichende Einblicke in Teile der Persönlichkeit. Über das Formelle hinaus.

Generalisierte, gewohnheitsmäßige Fehleinstellungen, überdauernde Gleichgültigkeit gegenüber soz. Normierungen, Regeln/Rechten anderer... Durch das Verhalten der Person zum Ausdruck kommende Neigungen...

Schon teilweise interessante Nebeninfos, abseits des professionellen/beruflichen Umfeldes.

 

[Mitglied 105235]

Die machen privat auch mal einen drauf, sind jedoch helle genug, das nicht im Internet breit zu treten.

Oder so helle, das es nicht das ganze Internet sieht sondern nur Freunde oder sogar nur die Leute mit denen man einen drauf gemacht hat

 

[Kojak19]

@ts2000

Genau das.

Darum ist Facebook Fluch und Segen zugleich.
Viele machen sich keine Gedanken über ihr virtuelles Ich.

Da wird schamlos alles breitgetreten und gebrabbelt, wie der Schnabel gewachsen ist. Immer mit dem Hintergedanken der fälschlicherweise angenommenen Anonymität.

Aber das Internet vergisst nicht, es verschleiert nicht, es kann nicht unterscheiden zwischen gut und gefährlich.

Die heutige Generation wächst mit einem völlig verqueren Bewusstsein über ihr eigenes Spiegelbild im Netz auf, ohne Ahnung, dass die dümmlichen Posts ihnen früher oder später gewisse Türen zuschlagen.

Facebook und google sind bereits eine besorgniserregende Datensammlung, der Mensch bereits gläsern.

Und ich bin persönlich manchmal sprachlos ob der Ignoranz, die der ein oder andere bei diesem Thema vorweist.

@m4d-maNu

Das reicht ja auch völlig aus, um es nicht "breit zu treten"

 

[Martin Wendel]

Man kann aber auch den Harken entfernen, so das man nicht will das Informationen mit Facebook geteilt werden und so ein "besseres" Erlebnis an Werbung bekommt.

Die Infos landen trotzdem bei Facebook. Siehe hier:

Die Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten und für andere Zwecke, wie Verbesserung von Infrastruktur und Zustellsystemen, des Verstehens der Art der Nutzung unserer bzw. ihrer Dienste, der Absicherung der Systeme und der Bekämpfung von Spam, Missbrauch bzw. Verletzungshandlungen.

 

[Arcane]

Es geht hierbei nicht um eine Flasche Bier, aber Menschen, die sich jedes Wochenende die Birne zuknallen bekommen bei mir keinen Job.

Geht es dir hierbei um das veröffentlichen auf FB, oder generell?

Ich bin zwar prinzipiell deiner Meinung, aber man sollte hier auch differenzieren können. Ich spreche hierbei von der Festival Saison im Sommer, in der es durchaus möglich ist über zwei bis drei Monate hinweg ein Festival nach dem anderen mitzunehmen (zumindest war es das bei mir vor zehn Jahren mal) . Eventuelle Exzesse und Bier-Party Fotos bleiben hierbei nicht (oder nur sehr schwer) aus.
Entsprechende Reaktionen darauf sind wohl eine Frage des Types. Die eine Gruppe Personalchefs sortieren Leute die gröhlend mit nem Bier auf einem Zeltplatz stehen aus, die andere Gruppe war wachrscheinlich selber dabei und hat das Foto geschossen und die juckt das recht wenig, was jemand am Wochenende macht.

Witzige Story am Rande: Ich habe meinen jetzigen Chef vor ein paar Jahren auf Wacken kennen gelernt, da er und seine Kumpels genau neben uns gezeltet hatten (man, hatten wir gefeiert) und war keine drei Wochen später zum Bewerbungsgespräch in seiner Firma. Da hatte ich allerdings keinen blassen Schimmer davon, dass gerade er der Chef dieser Firma ist. Wie dementsprechend die Begrüßung und das Gespräch verlaufen sind, brauche ich denke nicht zu erläutern.

Aber ich habe komplett vergessen, dass eigentlich jeder meiner Kumpels sein Profil nur für Freunde sichtbar hat. Das ist dann wohl wieder etwas anderes...

 

[Kojak19]

Wie bereits geschildert, ich filtere nicht die aus, die sich in der "Festival-Saison" jedes Wochenende volllaufen lassen, sondern diejenigen, die so dämlich sind und die ganze Welt ausschweifend daran teilhaben lassen.

Grundsätzlich muss es mir als Chef egal sein, was der Mitarbeiter in seiner Freizeit macht. Ich erwarte jedoch sie mir zustehende und bezahlte Leistung im Betrieb.

Wenn ich solche Bilder bei Facebook finden kann, muss ich jedoch hinterfragen, ob der Kandidat das, was ich verlange, zu leisten im Stande ist.

Nenn es meinetwegen Einstellungstest. Die erwähnte Gruppe hat halt nicht bestanden.

Ich habe seinerzeit übrigens mehr Hauptschulabsolventen als Hochschulabsolventen beschäftigt, bei ausgeglichener Zahl an Bewerbungen.

Ausschlaggebend war tatsächlich häufig Facebook. Bei den meisten Studenten gab es zu Hauf Posts, bei denen ich mich fragen musste, wann der Student denn einmal in unserer Welt ankommen möchte.

Die Hauptschüler waren meist bodenständiger und dichter an der Realität.

Und das ist für mich der Vorteil an Facebook.

Ich muss als Chef nicht nach Schulzeugnissen und hanebüchenen Arbeitsbescheinigungen gehen. Ich kann direkt ins hier und jetzt schauen und den Bewerber nach heutigem Stand beurteilen.

Eigentlich ist das viel fairer als das Schulzeugnis.
Was interessiert mich denn das Zeugnis eines damals 16-jährigen?
Der Wisch sagt nichts aus.

Mal ein Beispiel:

Wenn ich auf Facebook regelmäßige, aktuelle Bilder von Kind und Frau finde, impliziert das eine gefestigte Beziehung und einen Rückzugsort für den Mitarbeiter, an dem er neue Kraft sammeln kann.

Finde ich nur Bilder mit Kind, aber ohne Frau, impliziert das einen Stressfaktor.

Das sind Indizien die nicht stimmen müssen, aber kommen dann noch neue Bilder von Saufgelagen hinzu, fliegt der Kandidat aus der Liste.

 

[saw]

Finde ich nur Bilder mit Kind, aber ohne Frau, impliziert das einen Stressfaktor.

Wenn die Frau nun aber explizit nicht auf FB erscheinen will?
Zumal Du ja meist nur das öffentliche Profil sehen kannst, eventuell sind die Familienbilder, postings von Schulungen und Weiterbildungen, ehrenamtlichen Dingen etc. ja auch auf "nur Freunde" gestellt?

Die meisten wissen doch garnicht wie ihr öffentliches Profil ausschaut.
Bei sich selbst und wenn man es bei Freunden anschaut, sieht man ja nur das vollständige, außer man klickt auf "aus der Sicht von" an.


Ich tue mich schwer damit, Leute nach ihren Profilen einzuschätzen.
Meist bin ich mir nur bei extremen Menschen sicher.
Wer ständig nur postet, dass es beim Österreicher alles besser war etc. ist gleich ohne schlechtes Gewissen unten durch und raus bei mir.

 

[DoktorToast]

Wenn ich auf Facebook regelmäßige, aktuelle Bilder von Kind und Frau finde, impliziert das eine gefestigte Beziehung und einen Rückzugsort für den Mitarbeiter, an dem er neue Kraft sammeln kann.

Finde ich nur Bilder mit Kind, aber ohne Frau, impliziert das einen Stressfaktor.

Dass das Diskriminierung ist, ist dir aber bewusst? Im Bewerbungsgespräch wäre die Frage danach unzulässig.

Unabhängig davon, rein aus Interesse: Was kommt bei dir besser an:
Passive, relativ inaktive Profile oder Profile die aktiv zur Selbstdarstellung genutzt werden (Hochglanzfotos, Urlaubsfotos usw., also quasi die normalen "mein Leben ist so toll und ich bin so ein klasse Typ"-Profile). Jetzt mal rein auf Facebook bezogen.

Bei Instagram ist das ja durch den Fokus auf Bilder sowieso was Anderes (lohnt sich aber als Personaler aber garantiert auch da mal rein zu schauen - und festzustellen dass die Person die auf FB plötzlich wie der "letzte Assi" rüber kam auf Instagram plötzlich sein Highlife präsentiert).

Letztendlich zeigt jedes Profil eben nur das, was die Leute sehen sollen.

 

[Kojak19]

Ich sagte ja expliziert: Solche Bilder "implizieren".
Es war ein Beispiel von vielen Parametern, aus denen man sich das Puzzle dann zusammenbauen kann.

Dass ich solche Fragen nicht stellen sollte ist mir bewusst, tue ich aber auch nicht. Ich beurteile, was öffentlich und für jeden zugänglich zur Schau getragen wird.

Ob das Diskriminierung ist entscheiden dann Gerichte, nicht Forenuser. Das kann man oberflächlich sicherlich so auslegen, jedoch bestimme immer noch ich wer in meiner Firma arbeitet. Und wenn ich die Probanden nicht für befähigt halte siebe ich sie aus.

 

[Mitglied 105235]

Dass das Diskriminierung ist, ist dir aber bewusst? Im Bewerbungsgespräch wäre die Frage danach unzulässig.

Das ein Personaler nicht sagen muss warum man abgelehnt wurde ist klar oder?

Was willst den machen, ihn verklagen? Ob das so Sinnvoll für das Arbeitsklima dann sein wird...

Letztendlich zeigt jedes Profil eben nur das, was die Leute sehen sollen.

Wenn jemand mein Profil anschaut, der mich nicht kennt, so sieht diese Person nichts außer das Profil- und Titelbild.

Das ist von mir bewusst so eingestellt, wenn ich aber überlege wie oft ich schon bei den Kommentaren auf diversen Facebook Seiten auf die User-Profile geklickt habe. Musste ich erschreckender weiße Feststellen das ich so gut wie immer vollen Einblick hatte was die User so alles auf Facebook posten... Die wenigsten haben Ihr Profil nur für ihre Freunde offen.

Und ich kann mir nicht vorstellen, das wirklich alles was sie so gepostet haben für die komplette Öffentlichkeit sein sollte.

 

[wolf1210]

warum soll ich mich mit sowas überhaupt beschäftigen ? soziale Netzwerke haben etwas exibitionistisches für mich an sich und ich will nicht dass jemand egal wieviel über mich weiss,das fängt bei mir schon beim sicheren Surfen an und hört beim Einkaufen mit Punkte sammeln auf,ich verstehe nicht wie unbedarft die Leute ihre Daten aus der Hand geben (Kopfschütteln)

 

[Mitglied 115348]

Also vielleicht mal die Kirche im Dorf lassen...
Daran, sich ein möglichst vollständiges Bild von einer Person zu machen, wie sie sich gibt, was sie denkt, was sie zu leisten fähig ist, usw., ist mitnichten verwerflich oder in irgendeiner Form gar verboten.
Es ist Standard und gang und gäbe.
Dazu zählen Zeugnisse und Arbeitsergebnisse genauso wie die hier beschriebenen Medienkanäle.
Wer, als Entscheider, diese Parameter zwischen x und y, in welcher Form abwägt oder bewertet, ist immer auch davon abhängig, was er oder sie als relevant in Bezug auf die Person oder den dahinter stehenden Job bewertet.
Wenn ein Entscheider, auf der Grundlage sämtlicher ihm zur Verfügung stehenden Informationen entscheidet, dann macht er nicht mehr als seine Arbeit im Sinne des Unternehmens.
Daran ist bei weitem nichts diskriminierend.

 

[au37x]

Es darf halt niemand benachteiligt werden, weil er eventuell nirgends ein Profil online stehen hat.

 

[Mitglied 167358]

"Neue Datenschutzrichtlinie: WhatsApp vor Weitergabe der Telefonnummern an Facebook"

 

[Tollwut]

Bei mir wird bisher noch keine Möglichkeit angezeigt zuzustimmen, respektive zu widersprechen...

 

[Kojak19]

Es darf halt niemand benachteiligt werden, weil er eventuell nirgends ein Profil online stehen hat.

Das passiert ja auch nicht

 

[Schupunkt]

Und das lässt sich in Facebook auch einstellen, ganz ohne Fake-Namen. Man muss sich nur mal mit den Datenschutzeinstellungen auseinandersetzen. Tun leider nur wenige.

Das hat allerdings auch Gründe, viele wissen einfach nicht wie... Es liegt ja auch nicht in Facebooks Interesse das Leute ihre Accounts anonymisieren, weshalb diese Einstellung recht gut versteckt werden.