Apple Watch wird der "heilige Gral des Gesundheitswesens"

Farafan

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....was das Medizinproduktegesetz und die damit zusammenhängenden Gesetze und Verordnungen für Anforderungen an die Zulassung von Geräten zur Diagnostik stellen...
Deswegen habe ich ganz bewusst einen entsprechenden Satz in den Artikel eingebaut. ;)
 

paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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Wer ungefähr eine Ahnung davon hat, was das Medizinproduktegesetz und die damit zusammenhängenden Gesetze und Verordnungen für Anforderungen an die Zulassung von Geräten zur Diagnostik stellen, weiß, dass Mr. Cook mal wieder ein bisschen in der Gegend rumfabuliert.

Im Moment liefert die AW ein paar Parameter für den Heimgebrauch, die andere Gadgets ebenso schaffen.

Bevor Apple da nicht etwas wirklich Nutzbares liefert, ist das für mich inhaltsleeres Amazing-Gequatsche.

Die Anforderungen sind in der Tat sehr hoch. Wer nachlesen und sich informieren möchte:
https://www.johner-institut.de/blog/tag/mobile-medical-apps/

Aber diese Anforderungen sind zu schaffen und es ist möglich eine App als Medizinprodukt zu zertifizieren. Auf dem smartphone geht da einiges, und die watch ist der nächste Schritt. Mit zusätzlichen Sensoren im Armband wird es dann hoffentlich auch verwertbarere Messwerte geben.
 

Farafan

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Aber diese Anforderungen sind zu schaffen und es ist möglich eine App als Medizinprodukt zu zertifizieren.
Die Frage die sich viel eher stellt ist ob man das wirklich will.
Das treibt nicht nur den Preis deutlich in die Höhe, das zwingt einen Anbieter auch gnadenlos in die Haftung wenn was schief geht.
 

Onemorething

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Wer ungefähr eine Ahnung davon hat, was das Medizinproduktegesetz und die damit zusammenhängenden Gesetze und Verordnungen für Anforderungen an die Zulassung von Geräten zur Diagnostik stellen, weiß, dass Mr. Cook mal wieder ein bisschen in der Gegend rumfabuliert.

Im Moment liefert die AW ein paar Parameter für den Heimgebrauch, die andere Gadgets ebenso schaffen.

Bevor Apple da nicht etwas wirklich Nutzbares liefert, ist das für mich inhaltsleeres Amazing-Gequatsche.


Vollste Zustimmung. ( ehemals gefällt mir Button )
 

paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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Die Frage die sich viel eher stellt ist ob man das wirklich will.
Das treibt nicht nur den Preis deutlich in die Höhe, das zwingt einen Anbieter auch gnadenlos in die Haftung wenn was schief geht.

Wenn man mit der App nicht den 1.99€ EndKunden im AppStore als Verkaufsziel hat, dann lohnt es sich durchaus den Aufwand in Angriff zu nehmen.

Die Leistungsträger, sprich die Krankenkassen, haben natürlich ein grosses Interesse an Vorsorge und Früherkennung. Bei einer zuverlässig funktionierenden App geht es dann nicht mehr um 1.99 pro User sondern um eine Beteiligung am zu erwartenden Einsparpotential. Und da die Krankenkasse ihre Risikopatienten kennt, kann solch eine App zielgerichtet in der Risikogruppe eingesetzt werden.

Eine weitere Möglichkeit um den Aufwand der Zertifizierung gewinnbringend umzusetzen sind "Zuweiser"Apps mit Funktionen zur Früherkennung / "Prädiagnose"

Mal als Trivialbeispiel HörtestApps.…
So ein Hörtest am eigenen smartphone ist schnell gemacht. Zum Arzt oder Akustiker zugehen stellt für viele eine Hürde dar.

Also tut man doch als Hersteller oder Akustikerinnung gut daran eine eigene gelabelte App rauszubringen die im Idealfall neue Kunden ins Haus lockt. Wenn man schon den Test der Firma xy genutzt hat, dann schaut man auch nach deren Produkten.

Im Beispiel mit den Krankenkassen kann man an den Einsparungen verdienen, bei den Zuweisungen beteiligt man sich am Umsatz und verdient so sein Geld.

Und mit der Haftung ist es bei Medizinprodukten sicher kritisch, aber auch da findet man Mittel und Wege. Z.B durch die Definition des bestimmungsgemässen Gebrauchs. Schliesslich soll keiner auf die Idee kommenden Puls während einer OP mit smartphone zu überwachen. Zur Früherkennung von Kreislaufproblemen hingegen kann man die Apps nutzen, wenn einem klar ist das die App lediglich Indizien liefert die Diagnose liegt dann in den Händen eines Arztes.
 

Schupunkt

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Mir scheint, der dreht langsam durch. Was versteht er unter Zukunft? In 50 Jahren? In 100 Jahren. In 5 Jahren? Dieses ungenaue Gerede nervt langsam.
Ich denke, Tim Cook sieht das Ganze durch eine US-amerikanische Brille, in deren Gesundheitssystem passt es vielleicht, die USA ist der totalen Überwachung eh schon sehr nahe, da ist der Schritt nicht mehr weit das Krankenversicherer ihren Kunden vorschreiben das sie so eine Watch zu tragen haben.
Ich sehe allerdings nicht das solche Systeme hier in Deutschland in absehbarer Zeit irgendwas verändern! Klar, manch einer lässt sich durch die Watch zu mehr Bewegung animieren, aber mehr wird da lange nicht passieren!
 

Schillerphone

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Ich glaube das machen eine Menge Leute schon freiwillig. Es gibt immer Leute, die für jede technische Neuerung zu haben sind.
 

doc_holleday

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@paul.mbp : was man bei der Zertifizierung/Zulassung/Registrierung (und Überwachung) nicht unterschätzen darf ist die Fragmentierung des Marktes die sich daraus ergeben kann.

Die Bestimmung/Anforderungen unterscheiden sich häufig von Land zu Land. Das kann dazu führen, dass gewisse Angebote nur in bestimmten Ländern möglich sind. Bis zu einem gewissen Grad färbt das dann auch auf das Produkt ab bzw. den Eindruck der insgesamt bezüglich des Produktes herrscht.

Da wird Apple dann abwägen müssen, wie sie die Marketingstrategie aufbauen. Man will ja auch nicht reihenweise enttäuschte Kunden zurücklassen, weil die groß beworbenen Features ausschließlich in Land xy (dann vermutl. USA) zur Verfügung stehen.

Unabhängig davon, stimme ich dir zu, dass es sehr davon abhängen wird, was man aus diesen Geschichten macht. Und mit der ein oder anderen cleveren Idee, die für sich genommen vielleicht gar keine große Sache darstellt, lässt sich wohl schon für gewisse Zielgruppen jenseits des AppStores etwas auf die Beine stellen.
 

McApple

Beauty of Kent
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Mir scheint, der dreht langsam durch. Was versteht er unter Zukunft? In 50 Jahren? In 100 Jahren. In 5 Jahren? Dieses ungenaue Gerede nervt langsam.
Unternehmen die im Gesundheitswesen aktiv sind, nehmen Apple als neuen Player am Markt deutlich ernster als Du.
 

Schillerphone

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Unternehmen die im Gesundheitswesen aktiv sind, nehmen Apple als neuen Player am Markt deutlich ernster als Du.

Ich vermute mal, dass die auch mehr Infos als ich haben. Wenn die sich auf diese aussagefreien Sätze verlassen würden, dann wären sie ziemlich dumm.
 

McApple

Beauty of Kent
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Ich vermute mal, dass die auch mehr Infos als ich haben. Wenn die sich auf diese aussagefreien Sätze verlassen würden, dann wären sie ziemlich dumm.
Die beobachten den Markt, die Trends und die neuen Möglichkeiten, die zu veränderten Geschäftsmodellen führen können, ganz genau. Auf jeden Fall professioneller als du und ich.

...Und jetzt redet er von vom heiligen Gral des Gesundheitswesens. ...
Du darfst ihn aber bitte nicht für einen unbewussten, oder bewussten (steigert eben die Aufmerksamkeit) Übersetzungsfehler des AT Redakteurs verantwortlich machen. Das hat er so nie gesagt, zumindest nicht in dem verlinkten Interview.
 

Schillerphone

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Du darfst ihn aber bitte nicht für einen unbewussten, oder bewussten (steigert eben die Aufmerksamkeit) Übersetzungsfehler des AT Redakteurs verantwortlich machen. Das hat er so nie gesagt, zumindest nicht in dem verlinkten Interview.

Da hast du natürlich Recht. Hätte ich überprüfen sollen.
 

belgica

Schöner von Nordhausen
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Wenn man mit der App nicht den 1.99€ EndKunden im AppStore als Verkaufsziel hat, dann lohnt es sich durchaus den Aufwand in Angriff zu nehmen..
Zeit spielt hier aber auch eine Rolle
Bevor die AW 2 alle Genehmigungen hat, damit Ärzte nicht im Knast landen wenn sich sie sich nur auf den Pulsmesser des AW verlassen, sind wir mindestens ein paar Jahre weiter.
Es ist nicht so das eine Zulassung für AW 2 automatisch eine Zulassung für die AW 5 oder 6 bedeutet,
 

paul.mbp

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@belgica ich glaube genau da ist das grosse Missverständnis.
Die ermittelten Resultate der Watch werden nicht als fertige Diagnose sondern lediglich als Indikator genutzt.

Beispiel: bei Risikopatienten für Schlaganfall kann man bestimmte Parameter der Herzfrequenz überwachen und daraus ein Gefährdungspotential ermitteln um frühzeitig den Patienten zum Arzt oder KH zu schicken. Die eigentliche Diagnose erfolgt erst dort.
Man wird aber niemals eine Apple Watch im OP verwenden um die Herzfrequenz während der Narkose zu überwachen.
 

Verlon

Tiefenblüte
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mal so als Einwand... Tim Cook hat ja nicht gesagt, dass die Watch die Sensoren und Systeme beinhalten muss. Sprich die medizinischen Sensoren / Systeme könnten von spezialisierten Drittherstellern kommen, die dann mit der Watch verknüpft sind. So braucht Apple nicht das medizinische Know-How und trotzdem ist die Watch das Tool (oder auch "heilige Gral") für das Gesundheitswesen.

Man muss nur mal auf die Watch-Webseite auf apple.de schauen, schon jetzt werden unter dem Punkt "Gesundheit" 4 dieser Systeme aufgelistet, nämlich Ochsner, Vitality, AliveCor Kardia (EKG Armband) und Dexcom (Glucose-Monitoring-System).
 

markthenerd

Cellini
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Du meinst, dein Einwortpost war sinnvoller als meiner?
SInnvoll? Na gut bei Deinem Einwortpost war immerhin noch ein Smilie dabei.

Ein interessantes Argument ist gefallen. Im US - Krankheits - Business kann eine AW mit allen möglichen Sensoren erfolgreich sein. Kann sein. In den USA ist ein Arzt der ein unüberschaubare Anzahl an unnötigen Operationen macht geachtet weil reich - erfolgreich. In der CH hat so einer schnell ein schlechtes Image.

Überhaupt stelle ich mir das eklig vor. An allen möglichen Stellen an mir kleben Sensoren die mit der AE verbunden sind. Hoffentlich nicht per Kabel. Und auch wenn Kabellos, das wird ein Gefummel, wenn meine Holde kurz bei mir vorbei kommt .....

Ich will doch Apple nicht wissen lassen um welche Uhrzeit mein Kreislauf Sprünge macht.
 

ullistein

Sonnenwirtsapfel
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mal so als Einwand... Tim Cook hat ja nicht gesagt, dass die Watch die Sensoren und Systeme beinhalten muss. Sprich die medizinischen Sensoren / Systeme könnten von spezialisierten Drittherstellern kommen, die dann mit der Watch verknüpft sind.

Auch dann braucht die Watch eine entsprechende Zulassung. Es nützt ja nichts, wenn die Geräte der Drittanbieter richtig messen, die Watch die Werte dann aber falsch ausgibt oder interpretiert.

Dazu kommt noch, dass Medizinprodukte zumindest in Deutschland eine jährliche Sicherheitskontrolle durchlaufen müssen, zumindest, wenn sie "gewerblich" genutzt werden.
 

paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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Dazu kommt noch, dass Medizinprodukte zumindest in Deutschland eine jährliche Sicherheitskontrolle durchlaufen müssen, zumindest, wenn sie "gewerblich" genutzt werden.

Jährlich, das war einmal… bei den meisten Geräten ist man zur 24monatigen Frist übergegangen.

Ob dann eine Sicherheitstechnische Kontrolle (STK) durchgeführt wird, oder eine messtechnische Kontrolle (MTK) hängt davon ab wie die Watch+Sensoren eingestuft sind. Medizinprodukt der Anlage 1 sehe ich nicht gegeben, also keine STK. Aber aufgrund der Messfunktionen wird man messtechnische Kontrollen durchführen lassen müssen. So wie bei jedem handelsüblichen Blutdruckmessgerät auch… in der Apotheke, im Sanitätsfachhandel oder dann eben im Apple Store ;) Die Einhaltung der Fristen obliegt dem Betreiber ;)