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Aperture - ersetzen durch Capture One? – pro und contra

  • Ersteller Mitglied 39040
  • Erstellt am

Mitglied 39040

Gast
Da es ja (trotz allen Durchhaltevermögens der durchweg freudigen Aperture-Benutzer) leider wohl doch nur eine Frage der Zeit ist, bis wir uns vom geliebten Programm verabschieden müssen, möchte ich anregen, eine Sammlung von Gedanken und Eindrücken von denkbaren anderen Optionen anzulegen.

Hier sollte es um Capture One Pro gehen. (ich habe seit gestern die V. 9 an Start)

A.a.O. habe ich bereits gemeldet, daß mich die Oberfläche und die Bedienungsumständlichkeit von C1P gar nicht für sich einnimmt – im Gegenteil: Aperture wirkt wesentlich mehr aus einem Guß und die Bedienung (Import-Export vor allem) scheint mir unerreicht.

Immer mitgedacht muß natürlich werden, daß man (ich zumindest!) ein Gewohnheitstier ist und daher fast jeder vertraute Workflow (und sei er auch noch so eigenartig) simpel und einleuchtend erscheint im Vergleich zu jeglichen Neuerungen…

Daher möchte ich hier konkrete Beispiele nennen und von Euch hören.


Der Import bei A bietet die Option, sogleich ein BackUp der zu importierenden Dateien an einer anderen Stelle abzulegen – das ist sehr sinnvoll und m. E. wird dies von C1P nicht ermöglicht.

Beim Export ist die Kombi Strg-Cmd-E und die Box mit den verschiedenen (leicht zu editierenden und damit persönlich anzupassenden) Parametern ebenfalls deutlich simpler zu handhaben, als der C1P-Weg, bei dem es immer dann kompliziert wird, wenn man mal in einem anderen Format ein Bild ablegen möchte.

Die GUI von C1P bemüht sich um Annäherung an A – bislang vergeblich: jedenfalls finde ich sie sehr überladen und verwirrend.

Aber nun das erste Positivum - und zwar ein mir wichtiges: Bearbeitungsqualität. Mir scheint das ausgeworfene Ergebnis unter C1P tatsächlich deutlich der A-Variante überlegen zu sein. Besonders in kritischen Fällen!

Als Beispiel hänge ich mal ein hochproblematisch belichtetes Bild an, der Einfachheit halber in JPG fotografiert und als OOC vorgestellt.
FStdOOC.jpg

Dann dessen leichte Bearbeitung mit A: Begradigung, automatischer Verbesserung und händische Aufhellung der unterbelichteten Partien.
FStdApt.jpg


C1P: nur begradigt und automatisch optimiert.
FStdC1P.jpg

Das Ergebnis spricht für Capture One, ich glaube: unzweideutig. Hinsichtlich Einfachheit der Umsetzung und Qualität des Ergebnisses.
 

lebemann

Spartan
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Hallo Jenso,
vielen Dank für die Schilderung Deiner ersten Erfahrungen mit C1P, bitte weitermachen ! :)
Wenn die Ergebnisse so gut sind, könnte es sich ja durchaus lohnen, sich mit dem Programm vertraut zu machen.
Wie ist eigentlich der Import der AP Library gelaufen ?
 

Mitglied 39040

Gast
Nach dem ersten großen Import habe ich anschließend gekreischt (fast!, grins), @lebemann:
guck Dir an, wie »übersichtlich« die Bild-Daten aufgelistet werden… so tolle Verzeichnis-Namen sah ich nur selten:
Bildschirmfoto.jpg
(lauter Monats-Erste, dann die Monats-Zweiten usw. - ÖRKS)

Ich bin noch unsicher, ob ich die Verwaltung über Catalog- oder Session-Vorbedingungen abwickeln würde: es scheint mir die Katalog-Sache näher an den Library- bzw. Mediathek-Gepflogenheiten zu liegen.

Heute abend (mit etwas Muße) werde ich nochmal einen Import »wagen«… dann mal strikt (es dauere so lange es wolle) nach dem Import-Empfehlungen und nicht freihändig.
 

Mitglied 39040

Gast
So, ein paar weitere Eindrücke:

Beim Import muß ich Abbitte tun: C1P kann doch (wie Aperture) beim Einlesen der Bilddateien zugleich ein Backup (Duplikat) an anderer Stelle anlegen.
Ich habe testhalber 2000 Bilder aus meiner Aperture-Sammlung »2015« (dort liegen meine Daten referenziert vor) in C1P importiert - der Ursprung nennt sich hier »Aufnahmeort«.
Bildschirmfoto.jpg

Damit auch C1P die Daten liegen läßt, wo sie sind (und bleiben sollen), ist »Daten Speichern - Aktueller Ort« ausgewählt.

Zugleich werden diese Daten gesichert (»BackUp aktiviert«) und zwar, nach meiner Wahl, auf einem Laufwerk meines NAS (dort habe ich den Ordner »COP9« genannt.
Nach dem Durchlauf der ganzen Prozedur findet sich dort wunschgemäß der gesamte Bildbestand (Originale) in Sicherheit…
Bildschirmfoto 3.jpg
…soweit also DOCH gut handhabbar, ähnlich wie Aperture.
 

Mitglied 39040

Gast
Euren Klicks (Danke dafür!) entnehme ich, daß etwas Interesse besteht…

Nachdem ich alles sehr brav laufen ließ (also ohne ungeduldiges Abbrechen oder sonstigen Brachial-Eingriff) zeigte C1P bei Import diese Zeiteinschätzung für das erste Einlesen der Bilddaten:
Bildschirmfoto 1.jpg

(bei mir ging etwas mehr Zeit ins Land, weil ich das gleichzeitige Sichern auf ein NAS per WLAN machen ließ - aber ich möchte alles in meinem Normalzustand testen und nicht irgendein Setup extra optimieren)

Anschließend konnte ich aber NICHT gleich losrappeln, sondern mußte noch dieses hier ertragen/abwarten:
Bildschirmfoto 2.jpg
(wieder bei mir höherer Zeitbedarf als angezeigt…)

Aber dann stand C1P mit ca 2.300 Testbildern bereit.
Und nun

NOCH eine Abbitte: dank der Geduld (naja) beim Erstellen der Vorschaubilder geht auch das Anzeigen innerhalb des Programms deutlich schneller, als bei meinen ersten Stippvisiten…
 

bml

Prinzenapfel
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Capture One Pro ist ein sehr guter RAW-Entwickler, aber nur ein mittelguter Bildverwalter, zumindest bis zur Version 8.
Manches bleibt auch im Verborgenen, wie z.B. die Möglichkeit, alle Bilder eines Ordners mit dem gleichen Schlagwort zu versehen, indem man ein Bild verschlagwortet und dann alle anderen Bilder markiert und auf das Schlagwort zieht.

Unbedingt zu empfehlen ist das PhaseOne-Forum, und ich fand auch den Blog von Paul Steunebrink hilfreich, da gibt es zudem 10% beim Kauf von Capture One.
 
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Mitglied 39040

Gast
Die Bilderverwaltung war bisher tatsächlich ein echter Schwachpunkt von C1, daher habe ich mir die auch als Nächstes angesehen, bei der Version 9.
Und bin auch hier recht angetan von den Möglichkeiten…
Aus Zeitmangel kann ich jetzt erstmal nur einen Snapshot vorführen, der eine(!) denkbare Struktur des Sortierens aufzeigt:
(wieder aus meinem »Test«)

Bildschirmfoto 4.jpg

Bilder lassen sich in Alben, Alben in Projekte und Projekte in Gruppen einordnen, also auch in diesem Bereich recht Aperture-nah – von den Begrifflichkeiten abgesehen, doch die ließen sich ja erlernen…
 

bml

Prinzenapfel
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und wenn man dann noch den Language Switcher auf Capture One loslässt, muss man bei den meist englischsprachigen Hilfen nicht immer nachdenken, was der Übersetzer gemeint haben könnte. :)
 
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Mitglied 39040

Gast
So, die Layer-Optionen, die Pinsel-Werkzeuge, Hilfslinien, die Objektiv-Korrektur, die Perspektiv-Kontrolle
…und wahrscheinlich noch einiges andere mehr…
haben den Ausschlag gegeben für meinen tatsächlichen Wechsel (heute) zu Capture One.

Den Nachmittag über habe ich alle Bilddaten importiert und dann Löschen, Verschieben in Alben&Gruppen usw. geübt.

Aperture läuft naturgemäß immer noch, doch bin ich nun nicht mehr bange vor der Zukunft.

Wenn es hier noch interessierte Leser geben sollte, würde ich weiterhin dies und das berichten, über C1 – die Ausgangsfrage aber habe ich nun für mich bereits beantwortet.
 

bml

Prinzenapfel
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Herzlichen Glückwunsch, aus meiner Sicht eine gute Entscheidung.
Interessierte Leser? Ja, hier!
 
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lebemann

Spartan
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Ja bitte weiter berichten !:)
Sobald gute Fachliteratur in Deutsch zu haben ist , werde ich wohl auch wechseln. Hast mir den Mund wässrig gemacht...
So gut Aperture ist (und das ist es wirklich) - irgendwann ist halt Schluß.
 
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Mitglied 39040

Gast
Ich hatte mir seinerzeit das Buch von Sascha Erni: »Das Praxis-Buch zu Capture One 8« bestellt; fand ich sehr gut, wenn es auch nicht ganz meine Bedürfnisse deckte (ich arbeite nicht im Studio, nicht mit Models, nicht in Sessions und nicht gern mit RAW…).

Der gute Mann (war hier auf AT auch mal aktiv) hat inzwischen weitere Sachen veröffentlich, @lebemann.
 
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Mitglied 39040

Gast
Heute will ich Euch kurz die äußerst bequeme Perspektiv-Korrektur von C1 beschreiben – in Aperture vermißt man dies ja stets.
(ich habe das unter Ap. immer mit dem plug-in von »DxO ViewPoint 2« gemacht; immer umsteigen ins plug-in, zurück zu A. usw.)

Bei C1 erfolgt alles innerhalb des normalen Bearbeitungs-Ablaufs.
Hier seht ihr das Ausgangsbild und die eingeschaltete Perspektiv-Bearbeitung:
Bildschirmfoto.jpg

Ganz simpel werden ein paar der stürzenden Linien mit dem Korrektur-Zeigern »angefasst«:
Bildschirmfoto 1.jpg

Nach Druck auf »Anwenden« erfolgt die Bearbeitung und zugleich wird ein Auswahlbereich für den evtl. Beschnitt angezeigt (natürlich ist der seinerseits bearbeitbar):
Bildschirmfoto 2.jpg

Und so sieht das Ergebnis aus, wenn man einfach alles übernimmt, wie vorgeschlagen:
Kirke.jpg

Zum Vergleich noch das Aperture-Ergebnis, welches – trotz mehr als doppelt so hohem Aufwand an Klickerei (und Zeit)! – nicht besser aussieht:
Bildschirmfoto 3.jpg

Wegen der Einfachheit der Anwendung und des mindestens gleichwertigen Ergebnisses geht auch dieser Punkt an C1.
 

Mitglied 39040

Gast
Weiter geht's mit einem weiteren Aspekt zum Wechsel auf C1: der Import von Aperture-Daten.

Zusätzlich zum bisherigen Vorgehen (Import aller Bilder/Master nach C1) habe ich jetzt einen weiteren Katalog eingerichtet (und mittlerweile den ersten gelöscht, mangels Bedarf) und zwar per Import meiner Aperture-Mediathek, als Katalog-Import.

C1 bietet dazu ein paar Möglichkeiten für den Deserteur an:
Bildschirmfoto.jpg

Das Ganze funktioniert einwandfrei und bietet den Vorteil, daß
a) mir wichtige Anpassungen übernommen werden und
b) die Datenmenge viel geringer ist, da einige Bilder, die in meinem Master-Verzeichnis lagern bereits aussortiert wurden in Aperture - diese wurden nun auch nicht importiert.

Der screenshot zeigt rechts die Browser-Leiste von C1 und im zentralen Viewer das ausgewählte Bild und zwar, wie man auch an einigen anderen Bildern im Browser erkennen kann, mit dem jeweiligen crop, der bei einigen Fotos angewendet wurde:
Bildschirmfoto 1.jpg

Wiederum ein Lob für die Macher der neuen C1-Version!
 
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lebemann

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Hallo Jenso,
in meinen Aperture Librarys befinden sich eine Menge Videos von meiner D90 und dem iPhone. Importiert Capture One diese auch und ist eine Weitergabe an iMovie möglich ?
 

Mitglied 39040

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Ich fürchte, @lebemann, daß C1 da passen muß:
ich selbst habe zwar nur 3 oder vier Videos in meiner Aperture Library gefunden, doch wurden diese nicht mit-importiert. Mag sein, daß es an meinen Grundeinstellungen liegt, aber wahrscheinlicher scheint mir, daß so etwas nicht vorgesehen ist.
C1 ist wirklich ein Foto(grafen)-Programm!

Für Videos bin ich nicht der Ansprechpartner, sorry – das ist nicht meine Welt.
 

lebemann

Spartan
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Ich habe gerade etwas gestöbert und entdeckt, dass Phase One auch Media Pro anbietet, was Fotos und Videos verwalten und mit Capture One zusammenarbeiten kann. Das ganze ist dann aber leider rein kostenmässig für mich nicht mehr interessant. Bleibt wohl nur, vorerst bei Aperture zu verweilen, oder zu Lightroom zu wechseln. Alles unbefriedigend.
 

lebemann

Spartan
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Ich habe mich gerade entschlossen, dem Apple-eigenen Foto Programm noch mal eine Chance zu geben. Daher habe ich eine große Aperture Library auf meinen Testrechner kopiert und in eine Photos Library konvertiert. Jetzt werde ich das ganze mal ein wenig testen.
Erster Eindruck: ich finde mich relativ schnell zurecht, Fotos und Videos werden importiert und die Optik ist ganz Ok.
Ich glaube, daß ich mich für meine Bedürfnisse sogar mit dem Programm anfreunden könnte, wenn essentielle Bearbeitungsfunktionen, wie die Pinsel aus Aperture hinzugefügt würden. Ebenso wäre eine Integration eines externen Bearbeitungsprogramms wie Affinity Photo oder Pixelmator schön.
Vorerst könnte ich mir sogar vorstellen, Fotos mit wenig Bearbeitungsaufwand direkt im Programm zu bearbeiten und "schwierige Kandidaten" zu exportieren und nach der Bearbeitung im externen Programm wieder zu importieren.
Mal sehn, hat ja keine Eile und der Winter ist noch lang.:)
Nichts desto Trotz werde ich mit großem Interesse Deinen Berichten zu Capture One weiter verfolgen, @Jenso , da ich das Programm von seinem Funktionsumfang und der Optik her sehr interessant finde.
 
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Mitglied 39040

Gast
Noch ein Wort zu »Media Pro«, @lebemann – damit kämest Du Deinen Wünschen auch nicht näher, denn mehr als das Verwalten der Videos bietet jenes Programm auch nicht (na gut, abspielen kann man die Filmchen darinnen).

Auch Media Pro richtet sich vorrangig an den Knipser und nicht an den Filmer: es verwaltet grandios und blitzschnell. Ob man das benötigt oder nicht, muß wieder jeder für sich entscheiden (als C1 noch sehr schwach bzgl. der Bildverwaltung war, hatte MP gewiss eine größere Daseinsberechtigung als heute).
Ich besitze MP, nutze es aber kaum (meine Datenbestände sind einfach zu übersichtlich). Reklame möchte ich also nicht dafür machen…