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[iPad Pro 12,9"] iPad Pro und Apple Pencil als interaktives Whiteboard für Lehrer und Dozenten

joschijoschi

Apfel der Erkenntnis
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Viele Lehrer und Dozenten haben sehnsüchtig auf das große iPad und den Pencil gewartet. Ich habe mal einen Review dazu erstellt, der vielleicht gerade für Leute aus dem Bildungsbereich interessant sein könnte. Ich wollte nicht, dass es im Sammelthread zum iPad Pro untergeht, ich hoffe, das ist so o.k.

Hier der link:
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Viele Lehrer und Dozenten haben sehnsüchtig auf das große iPad und den Pencil gewartet
Hast du da eine repräsentative Umfrage gemacht mit ausreichend Teilnehmer? Ich empfinde die Tafel/Kreide und speziell für Mathematik Vorlesungen den klassischen Projektor (mit der Endlosfolie ;) ) als die bessere Wahl. Für Powerpoint reicht doch auch ein Laptop oder ein Surface. Die Unirelevanten Programme laufen eh nicht auf dem iPad (Pro), sei es Matlab/Simulink, die vollständige Programmierumgebung, Catia etc.

Ich finde der Student soll noch aktiv auf Papier mitschreiben, anstatt dauernd auf Bildschirme zu starren (außer in BWL VWL oder so, da ist alles Powerpoint ^^). In der Schule, sei es Grundschule, Realschule oder Gymnasium erst recht (außer in irgendwelchen Informatik, Computer Veranstaltungen).

Das Gerät ist ein nettes Spielzeug für den technikaffinen Lehrer/Dozenten. Gabs an sich auch schon früher und wurde auch genutzt (unter Windows und vor der Surface Zeit).
 

kellermann

Golden Delicious
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Tafel/Kreide haben mittlerweile auch an Schulen ausgedient. Moderner Unterricht verwendet heute interaktive Whiteboards. Ich persönlich kann mir Mathematikunterricht ohne diese Technik kaum noch vorstellen.
 

ImpCaligula

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Tafel/Kreide haben mittlerweile auch an Schulen ausgedient. Moderner Unterricht verwendet heute interaktive Whiteboards.

Ist das so heute? Also an allen Schulen? Oder wenn nicht an allen Schulen - an der Mehrheit aller Schulen? Ist das so, dass es da keine Kreide und Tafel mehr gibt bzw. nicht mehr genutzt werden?
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Tafel/Kreide haben mittlerweile auch an Schulen ausgedient. Moderner Unterricht verwendet heute interaktive Whiteboards. Ich persönlich kann mir Mathematikunterricht ohne diese Technik kaum noch vorstellen.
Ich denke die elektrische Hilfe wird teilweise als Hilfsmittel verwendet. An der Tafel und Kreide kommt keiner vorbei (kann ich aus meinem Freundeskreis bestätigen, von Grundschule,Gymnasium bis zur Hochschule) und das finde ich auch gut so. Es gibt bestimmt Schulen, wo der Unterricht komplett digital abläuft aber das ist noch die Minderheit.
 

kellermann

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Selbst hier in den "Pleitestädten" des Ruhrgebietes kenne ich keine Oberstufe ohne Whiteboards.
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Selbst hier in den "Pleitestädten" des Ruhrgebietes kenne ich keine Oberstufe ohne Whiteboards.
Das heisst also nicht, dass jedes Klassenzimmer/Raum so etwas hat, sondern nur einige Räume. Dies bedeutet also die Technik wird als Hilfsmittel genutzt, ist aber nicht Standard (so jedenfalls kenne ich das, ein paar Zimmer sind damit ausgestattet, der Rest hat klassisch eine Tafel).
 
Zuletzt bearbeitet:

paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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Abseits von Lehrern / Dozenten sehe ich unsere Projektmanager und Aussendienstler mit dem iPad-pro.
Insbesondere in Meetings in denen wir viele Gedanken sammeln wird (noch) viel auf Flipcharts gezeichnet und später abfotografiert. Das lässt sich bestimmt prima per iPad pro + Pencil + Beamer lösen. Man skizziert die Gedanken, teilt sie per Beamer und hat gleichzeitig eine elektronische Sicherung…

Hätte es gern schon mal getestet, aber mangels Pencil geht da nix
 

joschijoschi

Apfel der Erkenntnis
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Da ich unter anderem auch Schulen im Bereich Medienausstattung berate, kann ich etwas dazu sagen. Zum einen gibt es tatsächlich noch sehr viele Schulen, in denen höchstens vereinzelt Whiteboards vorhanden sind, zum anderen ist meine Erfahrung, dass sehr viele Whiteboards nicht wirklich als interaktive Tafel, sondern nur als Projektionsfläche für den Beamer verwendet werden, und dafür sind die Dinger einfach viel zu teuer. Meine generelle Kritik an den interaktiven Boards ist, dass man das Klassenzimmer abdunkeln muss, um vernünftig damit arbeiten zu können. Eigentlich sollte man froh sein, wenn ein bisschen Tageslicht und ein paar Sonnenstrahlen ins Klassenzimmer eindringen. Im Grunde leiden sämtliche Systeme, die mit Beamern arbeiten darunter, dass eben nichts dunkler dargestellt werden kann, als die weiße Projektionsfläche selbst. Das führt dazu, dass ein Beamer Bild grundsätzlich sehr kontrastarm ist, hinzu kommen relative Unschärfe und Lüftergeräusche.
Meiner Meinung nach ist es für Schüler unzumutbar, auf so ein Medium den ganzen Tag zu starren. Wer schon einmal längere Zeit bei einem Vortrag war, bei dem Beamer benutzt wurden, weiß wovon ich spreche.
Die grundsätzlich besseren Technologieen sind daher große Monitore. An meiner Schule werden hierzu sehr große Fernseher verwendet, die machen weder Geräusche, noch muss man stark abdunkeln, weil ein Fernseher von sich aus schwarz ist und Licht absorbieren kann, so dass ein echter Kontrast hergestellt werden kann. Wer schon einmal beim Public Viewing in einen Biergarten ein Beamer Bild mit dem eines Fernsehers verglichen hat, weiß wovon ich spreche.
Weitere Nachteile klassischer interaktiver Whiteboards sind: Man muss sie immer wieder kalibrieren, es ist ein Computer dazu erforderlich, der im Zweifelsfall auch mal nicht funktioniert, weil beispielsweise der Schulserver, der gerade nicht arbeitet, und man muss sich von den Schülern abwenden, um daran zu schreiben.
Die Vorteile des iPads sind: Man hat alle notwendigen Medien, bis auf den externen Monitor, in einem Gerät. Man kann in Blickrichtung der Schüler arbeiten (wie bei einem Overheadprojektor), man muss nicht kalibrieren, man hat seine Unterrichtsmaterialien immer auf dem Gerät dabei. Man kann mit der eingebauten Kamera beispielsweise Gegenstände aus dem Unterricht direkt ins Tafelbild einfügen, wenn man die entsprechenden Apps verwendet. Man kann die Tafelbilder als PDF exportieren und den Schülern digital zur Verfügung stellen.

Ich selbst arbeite seit Jahren an meiner Schule mit dem iPad als interaktives Whiteboard. Über ein entsprechendes Kabel oder ein Apple TV ist dann das iPad mit einem großen Fernseher verbunden.
Die Schüler bestätigen mir, dass sie trotz des etwas kleineren Bildes am 70 Zoll Fernseher, die Schrift wesentlich besser lesen können, als am Smartboard, die physikalischen Gründe habe ich ja schon genannt.

Klassische interaktive Whiteboards mit Beamertechnologie sind eine Übergangstechnologie, die durch Großbildschirme ersetzt werden, wobei es auch sicherlich in Zukunft Systeme geben wird, bei denen der Computer und die Touch Technologie im Bildschirm eingebaut sein werden. Solche Systeme gibt es auch bereits schon auf dem Markt für sehr viel Geld.
Ein Fernseher, der ein günstiges Massenprodukt darstellt, mit einem iPad Pro und dem Pencil kombiniert, ist immer noch die preiswertere und aus meiner Sicht auch flexiblere Lösung.
Ich habe alle meine Arbeitsblätter und Tafelbilder immer bei mir, muss mich nicht mit irgendwelchen Netzlaufwerken herumschlagen, mich an keinem Server anmelden usw.

Der nächste Schritt für mich wäre dann, dass man auch mal die Schüler mit solchen Geräten ausstattet. Interaktive Bücher würden enorme pädagogische Möglichkeiten eröffnen. Hefte, Ordner usw. könnte man auch digital organisieren. Handschrift würde nicht verloren gehen, solange man mit einem Stift vernünftig auf dem Gerät schreiben kann. Der Schulranzen würde wesentlich leichter werden. Es wären kollaborative Arbeitsformen möglich, die Schüler würden entsprechend ihrer beruflichen Zukunft, viel mehr Medienkompetenz vermittelt bekommen. Mir ist klar, dass das noch Zukunftsmusik ist. Momentan gibt es kaum vernünftige digitale Bücher bei den Schulbuchverlagen. Es fehlt das Geld für eine solche Ausstattung für Schüler und nicht zuletzt gibt es, je nach Bundesland, für Schulen kein Supportnetz für Apple Produkte, man hat sich langfristig auf klassische Netzwerklösungen mit Windows Computern festgelegt.

Dennoch bin ich der Überzeugung, dass das, was in Gesellschaft und Beruf bereits Normalität ist, wenn auch mit Jahrzehnten Zeitversatz irgendwann in den Schulen ankommen wird.
 

ImpCaligula

deaktivierter Benutzer
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Selbst hier in den "Pleitestädten" des Ruhrgebietes kenne ich keine Oberstufe ohne Whiteboards.
Moment....

Tafel/Kreide haben mittlerweile auch an Schulen ausgedient. Moderner Unterricht verwendet heute interaktive Whiteboards. Ich persönlich kann mir Mathematikunterricht ohne diese Technik kaum noch vorstellen.
Du hast geschrieben, dass an Schulen die Tafeln bereits ausgestorben sind. An Schulen...

Sorry... mein Kind geht aufs Gymnasium - Tafel im Klassenraum...
Dann habe ich in der Verwandtschaft und Bekanntschaft noch Lehrer aus mehreren Bundesländern - Tafeln im Klassenraum...
Ich selbst helfe ab und zu an der FH aus ... Tafeln im Seminarraum

Würde jetzt BW und Bayern auch nicht als arm bezeichnen.
Lange Rede - kurzer Sinn - einfach eine nicht gültige Pauschalisieren von Dir. An so ziemlich allen Grund- Haupt- Realschulen und auch Gymnasien ist die Tafel an der Wand immer noch Standard. Oder jedenfalls nicht wie Du behauptest gar nicht mehr vorhanden.

Zum einen gibt es tatsächlich noch sehr viele Schulen, in denen höchstens vereinzelt Whiteboards vorhanden sind,
Ja da ist jemand der aus der Realität spricht... so sieht es nämlich aus...
 
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Butterfinger

Kaiser Alexander
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Man kann die Tafelbilder als PDF exportieren und den Schülern digital zur Verfügung stellen.
Ich verstehe alles was du deutest aber wo bleibt das Mitschreiben? Der Mensch lernt doch eigentlich nur, wenn er es selber geschrieben hat. Wozu macht man sich Zusammenfassungen, wozu machen sich, Schüler, Studenten Spickzettel (die sie dann nicht nutzen).

Der nächste Schritt für mich wäre dann, dass man auch mal die Schüler mit solchen Geräten ausstattet. Interaktive Bücher würden enorme pädagogische Möglichkeiten eröffnen. Hefte, Ordner usw. könnte man auch digital organisieren. Handschrift würde nicht verloren gehen, solange man mit einem Stift vernünftig auf dem Gerät schreiben kann

Ich glaube das würde zur kompletten Verdummung der Kinder führen und wir hätten noch mehr Brillenträger (diese Menge an Bildschirmen heutzutage ist ein Hauptproblem ,warum soviel Leute mittlerweile eine Brille benötigen). Gib einem Kind ein Tablet, Smartphone, schon hat es die Außenwelt vergessen und ist nicht mehr ansprechbar.

Ich finde ein Gerät, z.B. TV oder Whiteboard pro Klasse reicht, wenn man etwas interaktives zeigen möchte. Wenn ich da Rektor der Schule wäre.... würde ich dem Medienberater was erzählen, wenn der auf solche Gedanken kommen würde :) .


Das ihr nen 70 Zoll TV habt (was kein Standard ist), Respekt...die Schule muss ja mächtig Kohle haben (Privatschule?).
 

joschijoschi

Apfel der Erkenntnis
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Ich verstehe alles was du deutest aber wo bleibt das Mitschreiben? Der Mensch lernt doch eigentlich nur, wenn er es selber geschrieben hat.


Ich glaube das würde zur kompletten Verdummung der Kinder führen und wir hätten noch mehr Brillenträger (diese Menge an Bildschirmen heutzutage ist ein Hauptproblem ,warum soviel Leute mittlerweile eine Brille benötigen). Gib einem Kind ein Tablet, Smartphone, schon hat es die Außenwelt vergessen und ist nicht mehr ansprechbar.

Ich finde ein Gerät, z.B. TV oder Whiteboard pro Klasse reicht, wenn man etwas interaktives zeigen möchte. Wenn ich da Rektor der Schule wäre.... würde ich dem Medienberater was erzählen, wenn der auf solche Gedanken kommen würde :) .


Das ihr nen 70 Zoll TV habt (was kein Standard ist), Respekt...die Schule muss ja mächtig Kohle haben (Privatschule?).

Sei mir nicht böse, aber du stellst hier einige Behautungen auf, die so einfach nicht stimmen. Anscheinend meint jeder, der selbst mal eine Schule besucht hat, Fachmann in Pädagogik und Didaktik zu sein.

1. Der Mensch lernt nicht nur das, was er geschrieben hat. Es gibt Menschen, die können seitenweise Texte abschreiben, ohne zu wissen, was sie gerade abgeschrieben haben, gleiches gilt übrigens fürs (Vor) lesen. Am besten lernt man, wenn man anderen etwas erklärt. Guter Unterricht enthält Phasen, in denen Schüler sich Inhalte selbst erarbeiten und dann anderen erklären. Abgesehen davon hatte ich ja geschrieben, dass man auf einem iPad mit dem Pencil sehr gut mitschreiben könnte. Unabhängig vom Medium halte ich aber einfaches Abschreiben, also das zu kopieren was an der Tafel steht, für relativ sinnlos. Man lernt eher etwas, wenn man selbst Texte verfasst, zusammenfasst oder etwas protokolliert. Zum reinen verteilen von vorgefertigten Informationen eignen sich digitale Medien bei weitem besser, als ein Blatt Papier, auf dem man Wort für Wort abschreibt, was der Lehrer vorgeschrieben hat. Das kostet nur Zeit und man lernt relativ wenig dabei. als Ausnahme sehe ich vielleicht noch das Vokabelnlernen, wenn man die Schreibweise pauken muss. Da macht es vielleicht Sinn, die Wörter auch ein oder mehrmals selbst zu schreiben. Das machen die Kinder aber sowieso zu Hause und nicht in der Schule. Auch hierfür gibt es übrigens hervorragend die Apps mit gestaffelten Wiederholungen im Karteikartensystem.

2. Ob Bildschirme Fehlsichtigkeit hervorrufen, würde ich gerne mal von einem Augenarzt klären lassen. Dass man beim Lesen bei wenig Licht schlechte Augen bekommt, wird auch von Großmutter zu Großmutter weiter erzählt, stimmt aber laut meinem Augenarzt auch nicht.

3. Dass Kinder an ihren Handys kleben und nicht mehr ansprechbar sind, sagt zunächst einmal nur aus, dass dieses Medium geeignet ist, die Aufmerksamkeit der Kinder extrem zu binden, es wäre intelligent dies für unterrichtliche Zwecke zu nutzen, natürlich mit den richtigen Inhalten. Das Problem ist, dass fast alle Kinder Spiele auf den Smartphone haben und sich damit in jeder freien Minute beschäftigen. Deshalb rate ich Eltern, auf ein mobiles Gerät, das im Besitz des Kindes ist, keinerlei Spiele draufzumachen. Mein Sohn hat keine Spiele auf seinem Handy, dafür aber z.B. Lernapps. Wir haben dieses Problem mit der Handynutzung nicht. Spielen kann er trotzdem, auf dem Familienipad mit festgelegten Zeitkontigenten.

4. Nein, ich arbeite nicht an einer Privatschule. Für den Preis eines höhenverstellbaren Smartboards mit PC kann ich aber zwei Räume mit ipad und Fernseher ausstatten. Einen 70 Zoll Fernseher bekommt man für ca. 2000€.

"Wenn ich da Rektor wäre...." will ich mal so kommentieren: Zum Glück kann nicht jeder Rektor werden, genauso wie man auch für andere Berufe eine Qualifikation braucht. Auch nicht jeder, der ein iPad besitzt, ist Medienpädagoge. Bei Bildung und Medizin glaubt komischerweise immer jeder, mitreden zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:

O-bake

Aargauer Weinapfel
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Ich habilitiere mich gerade und halte dementsprechend auch Vorlesungen. Ich muss sagen, dass ich Vorlesungen mit Tafel und Kreide am besten finde. Zum einen, weil es entschleunigt und die Studenten während des anschreibens an die Tafel nochmal darüber nachdenken können und auch Zeit haben, Fragen zu formulieren. Um große Strukturen zu zeigen, nutze ich auch einen Beamer, aber reine Powerpoint-Vorlesungen sind einfach ein Graus. Die habe ich schon als Student nicht gemocht und bei den Evaluierungen durch die Studenten bekommen auch immer die Dozenten/Profs die besten Bewertungen, die eine Tafelvorlesung halten. Bei frontal 50 Seiten Powerpoint in einer Stunde durchballern, bleibt bei den Studenten nichts hängen. Da ist systematisches (und langsames) erklären viel sinnvoller.
Was ein Laptop in einer Vorlesung zu suchen hat, ist mir auch nicht ganz klar und mir wäre jetzt nicht aufgefallen, dass eben diese Studenten durch bessere Leistung auffallen. Das gleiche gilt für Vorträge. Hin und wieder kommt ein Gast, der Powerpoint mit seinem iPad steuert, bzw. davon was abliest oder es zumindest versucht. Was dabei auffällt ist lediglich, dass diese Leute im Vorfeld ewig brauchen, um ihre Peripherie aufzubauen. Die Qualität des Vortrags hängt davon auf jeden Fall nicht ab.

Das iPad ist dennoch ein Segen für den Forschungsbereich, meiner Meinung nach. Ich hab mir mein erstes (1. Generation) in meinem ersten Jahr als Doktorand gekauft. Damals musste ich 2 x 30 Minuten am Tag mit der Bahn zur Uni fahren. Bis ich das iPad hatte, habe ich mir immer alle Paper die ich lesen wollte ausgedruckt und bin dann mit entsprechend dicken Mappen inklusive Zettelwust rungelaufen. Als das iPad da war, war mir plötzlich klar, dass ich alle Paper, die ich lesen möchte, sowie alle Fachbücher in diesem kleinen Ding immer griffbereit dabei haben kann. Einfach genial, ein schier unerschöpflicher Wissensspeicher. Von daher werde ich mir vermutlich auch das Pro kaufen, um endlich richtig Din A4 Seiten lesen zu können.
Firlefanz wie Wackeltastatur und Stift interessieren mich hingegen überhaupt nicht. Wenn ich ne Tastatur brauche, nehme ich einfach mein MacBook. Notizen mache ich persönlich lieber auf Papier, wahlweise auf eine Serviette oder ein Papiertuch im Labor.
 

hellion151

Boskoop
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Lange Rede - kurzer Sinn - einfach eine nicht gültige Pauschalisieren von Dir. An so ziemlich allen Grund- Haupt- Realschulen und auch Gymnasien ist die Tafel an der Wand immer noch Standard. Oder jedenfalls nicht wie Du behauptest gar nicht mehr vorhanden.
Ganz ohne Tafeln macht in meinen Augen (zumindest z. Z.) nicht viel Sinn, denn nur um schnell zusätzlich ein kleines Schaubild zur Verdeutlichung zu skizzieren, will man doch keinen Rechner+Beamer/Smartboard anwerfen.
Außerdem muss es ja Platz geben für so Sachen wie "Die Verlesung wird in Raum xxx verlegt" (weil z. B. der Beamer streikt:p) oder "Ende der Klausur um 15:00 Uhr". Und wenn die Technik mal streikt, ist man vermutlich froh, wenn noch eine altmodische Tafel vorhanden ist...
 

joschijoschi

Apfel der Erkenntnis
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Ich muss sagen, dass ich Vorlesungen mit Tafel und Kreide am besten finde. Zum einen, weil es entschleunigt und die Studenten während des anschreibens an die Tafel nochmal darüber nachdenken können und auch Zeit haben, Fragen zu formulieren. Um große Strukturen zu zeigen, nutze ich auch einen Beamer, aber reine Powerpoint-Vorlesungen sind einfach ein Graus.

Das iPad soll ja nicht dazu dienen, irgendwelche Prästentationen ablaufen zu lassen, sondern, genau wie an einer Tafel, handschriftlich etwas gemeinsam mit den Schülern zu erarbeiten. Insofern ist es nur eine erweiterte Kreidetafel, erweitert um die Möglichkeit, ins Tafelbild auch andere Medien einzufügen und das ganze digital zu konservieren oder zu veröffentlichen.

Wenn in der Schule eine klassische Präsentation abläuft, z.B. mit Powerpoint, dann ist das in der Regel ein Referat eines Schülers, der die Präsentation selbst erstellt hat.
Es gibt (hoffentlich) einen großen Unterschied zwischen Unterricht mit Kindern und einer Vorlesung an der Uni.
 

kellermann

Golden Delicious
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Ganz ohne Tafeln macht in meinen Augen (zumindest z. Z.) nicht viel Sinn, denn nur um schnell zusätzlich ein kleines Schaubild zur Verdeutlichung zu skizzieren, will man doch keinen Rechner+Beamer/Smartboard anwerfen.
Außerdem muss es ja Platz geben für so Sachen wie "Die Verlesung wird in Raum xxx verlegt" (weil z. B. der Beamer streikt:p) oder "Ende der Klausur um 15:00 Uhr". Und wenn die Technik mal streikt, ist man vermutlich froh, wenn noch eine altmodische Tafel vorhanden ist...

Auf modernen (passiven) Whiteboards kann man auch problemlos mit normalen Whiteboardstiften schreiben.
 

hefetrinker

Zuccalmaglios Renette
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Ähm, geht es hier jetzt um Pädagogik oder um die Möglichkeiten des iPad Pro?

Es hat hier jemand eine Möglichkeit zur Nutzung des iPads in der Schule gezeigt,
und hier geht es nur noch um Tafel, Kreide, zu teuer, mitschreiben .......

Anstatt froh zu sein, was machbar ist, wird nur auf joschijoschi rumgehackt.

Es ist doch vollkommen egal, ob "die Mehrheit der Schulen noch mit Tafeln arbeitet" oder nicht.
Es geht um die Möglichkeiten.

Früher musste man zum Umschalten des Fernsehprogramms noch aufstehen.
War gut für die Figur, macht heute trotzdem niemand mehr.

Früher hatte kein Auto Einparkpiepser, heute fast jedes. Obwohl damals schon gesagt
wurde: Da verlernst Du das Auto fahren.

Leute, das nennt man Fortschritt! Und ich möchte ihn nicht missen.

Mit den Möglichkeiten des iPads hat das doch absolut nichts zu tun.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Ähm, geht es hier jetzt um Pädagogik oder um die Möglichkeiten des iPad Pro?

Anstatt froh zu sein, was machbar ist, wird nur auf joschijoschi rumgehackt.

Ich als Vater dreier schulpflichtiger Kinder erwarte von Schulen, dass sie sich primaer um Pädagogik kuemmern und nicht darum, "was machbar" ist. Sollte letzteres ersteres sinnvoll unterstuetzen, prima - und ob das so ist, genau darum dreht sich die Diskussion hier.

Leute, das nennt man Fortschritt! Und ich möchte ihn nicht missen.

Hast du eigentlich Kinder? Ich finde Jugendliche, die mittlerweile mit leerem Akku oder ohne Netz vollkommen hilflos sind, weil ihnen Konzepte wie "nach dem Weg fragen", "einen Fahrplan lesen", "zur Information gehen", "beim Kumpel eben vorbei gehen und gucken, ob er da ist" usw. vollkommen fremd sind ziemlich besorgniserregend. Da fehlen inzwischen grossflaechig absolute kommunikative und soziale Grundkompetenzen.

Und die Nutzung moderner Medien mag nicht ursaechlich sein, traegt aber sicher dazu bei. Wenn man die "analogen" Methoden nicht mehr lernt, ergaenzen moderne Moeglichkeiten und Methoden nicht mehr, sondern ersetzen. In vielen Bereichen des Erwachsenwerdens - siehe z.B. Kommunukation, lernen lernen usw. - halte ich das fuer nicht erstrebenswert.

Wie gesagt:

Es gibt (hoffentlich) einen großen Unterschied zwischen Unterricht mit Kindern und einer Vorlesung an der Uni.

Um Erwachsene (Uni) geht's aber gerade nicht.
 

hefetrinker

Zuccalmaglios Renette
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Ja, ich habe Kinder.
In einem Forum über Apple sollte es aber eigentlich nicht um Erziehungsmaßnahmen gehen.

Das meine ich damit.

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich die moderne Techniken in der Schule gut finde.
Nur meiner Meinung nach, sollte dies in einem Schulforum oder ähnlichem besprochen werden.