NTFS unter 10.11 und die Command-Line-Lösung

[Mikrolisk]

Hallo,

nach der Installation von El Capitan fiel mir nun auf, daß ich auf NTFS-Festplatten und USB Sticks nicht mehr schreiben kann. Zuvor hatte ich eine kostenlose Lösung über Fuse und Co. Unschön für uns, aber Apple hat offenbar wohl viel unter der Haube geändert.
Aktuell laufen tun wohl die kostenpflichtigen Lösungen von Paragon und NTFS-3G, die mit 20 bzw. 23 Euro daher kommen. Für die kostenlose Variante fand ich nur einen Trick über die Command Line (auf einigen wenigen Seiten):
(Quelle: http://kecodoc.com/free-ntfs-read-and-write-solutions-in-mac-os-x-el-capitan-or-older/ )

- Im Terminal "sudo nano /etc/fstab" eintippen und anmelden
- die Zeile eintippen: LABEL=DRIVE_NAME none ntfs rw,auto,nobrowse
(wobei DRIVE_NAME die NTFS-Festplatte oder der Stick sein soll, bei Leerzeichen den Backslash nutzen)
- mit Ctrl-O speichern, mit Ctrl-X den Nano-Texteditor beenden
Und schon soll man Schreibrechte haben.


Ich habe das noch nicht getestet, kenne mich auch in den Tiefen des OSX nicht so gut aus. Mir ist klar, daß ich das wohl für jeden Stick und Festplatte tun muß, die als ntfs formatiert sind. Was mir nicht klar ist: Muß ich diese Zeile ("LABEL...") auch irgendwann wieder da entfernen? Kann dieses konkrete Medium ab da dauerhaft auch beschrieben werden, solange diese Zeile existiert? Erlaubt diese fstab-Datei auch mehrere Label-Einträge oder überschreiben die sich gegenseitig?

Ich hoffe, jemand kennt sich hier damit aus und kann mir kurz und knapp etwas dazu sagen. Besten Dank schon mal!

Grüße, Andreas

 

[bluefirex]

fstab (file system table) ist eine Datei, die einem UNIX-System sagt, wie es Laufwerke zu behandeln hat. Jede Zeile ist dabei ein Eintrag. OS X regelt das normalerweise anders (mit dem diskutil tool), greift jedoch auch auf fstab zurück.

Grundsätzlich kannst du da so viele Einträge haben, wie du willst. Du musst Einträge auch nicht löschen. Wichtig wird es nur, dass du dann deine Festplatten möglichst eindeutig benennst, weil ein Eintrag sonst für mehrere Festplatten greifen kann. Du kannst aber statt LABEL=DRIVE_NAME auch die UUID (Eindeutige Nummer) verwenden: UUID=UUID_DER_PLATTE

Apple hat in OS X tatsächlich versteckten NTFS-Support (glaube schon seit Mavericks), den man auf diese Weise forcieren kann. Bitte beachte, dass LABEL=DRIVE_NAME nur dann funktioniert, wenn du eine (nicht funktionierende) Lösung wie Tuxera NTFS installiert hast. Sonst musst du immer die UUID verwenden (ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, wie man die UUID eines NTFS drives herausfindet, weil diskutil ja nur mit lesbaren Drives funktiniert).

 

[MacAlzenau]

(ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, wie man die UUID eines NTFS drives herausfindet, weil diskutil ja nur mit lesbaren Drives funktiniert).

NTFS-formatierte Laufwerke sind doch lesbar.
Die UUID müsste im Festplattendienstprogramm auslesbar sein (sofern Apple da nicht rumgepfuscht hat bei 10.10).

 

[Mikrolisk]

Besten Dank schon mal! D.h. wenn ich eine Platte per Name/Label einmal editiert habe, könnte ich dann die UUID herausfinden und den Eintrag entsprechend abändern.
Aber zumindest weiß ich nun auch, daß ich das wohl testen kann und mir nicht irgendwas zerschieße! Danke!!

 

[Rastafari]

Du willst den forcierten Schreibmodus nicht mal "testen".
Ich kann dir auch so vorhersagen, warum dieser im Werkszustand gesperrt ist und was passieren wird: Deine Daten werden GESCHROTTET. Punkt.
Empfehlung: Kauf Paragon. Punkt.

Tip für Sparfüchse:
Für SnowLeopard gibt es eine entsprechende Lizenz kostenlos (für rein private Nutzung).
Wer das noch irgendwo booten kann - oder in eine virtuelle Maschine installieren - der hat damit eine wunderprächtige Lösung, zumindest gut für gelegentliche Nutzung, für lau.

BTW
Das LABEL Flag in der fstab funktioniert wunderbar, auch bei NTFS (nur soweit es die Identifikation der Partition betrifft, versteht sich. Der Schreibmodus funktioniert dadurch noch lange nicht.)
Damit das funktioniert, muss ein Volume aber überhaupt erst mal einen Namen besitzen, den man dort eintragen kann. Windows verzichtet beim formatieren während der Systeminstallation darauf, einen solchen Namen überhaupt erst zu vergeben, normalerweise bleibt das Feld dort einfach leer. Das setzen des Namens muss man erst mal im Explorer manuell nachholen.
Ausserdem ist die Syntaxkonvention in der fstab etwas ungewohnt, bei Namen mit Leer- oder Sonderzeichen darf man dort nicht mit Anführungszeichen arbeiten. Stattdessen muss man das URL-artige Schema benutzen und zB ein Leerzeichen durch seinen numerischen Oktalcode \040 ersetzen.
(Eine hilfreiche Übersicht über die ASCII-Oktalwerte kann man sich ganz einfach im Terminal anzeigen lassen mit 'man ascii'.)

 

[SHMaverick]

....
Empfehlung: Kauf Paragon. Punkt.
....

Entschuldige, aber ich würde auch nicht einfach irgendwas kaufen! Vor dem Update auf El Capitan - was sich für mich übrigens noch nicht offensichtlich gelohnt hat, konnte ich via NTFS-3G problemlos mit meinen NTFS formatierten Platten arbeiten. 15-20 Euro für Software zu bezahlen, die möglicherweise auch nicht viel was anderes macht als man selbst im Terminal, halte ich auch für absolut überzogen. Wenn manch einer Geld-Bäume im Garten hat, kann man das machen. Ich persönlich suche und arbeite allerdings erstmal an wirtschaftlicheren Methoden!
Freue mich also wenn jemand noch ideen hat wie die ganze Problematik gelöst werden kann. Der Sudo-Weg hat nach bisherigem einmaligen Test, bei mir noch nicht gefruchtet.

LG

Stefan

 

[Rastafari]

15-20 Euro für Software zu bezahlen, die möglicherweise auch nicht viel was anderes macht als man selbst im Terminal,

Die käufliche Soft macht zwar nichts "anderes", aber sie macht das was sie tut, um Grössenordnungen besser und zuverlässiger.

Der Grund warum der in OS X bereits integrierte NTFS Treiber auf read-only beschränkt bleibt:
- Es handelt sich um die letzte frei verfügbare NTFS-Lösung, die noch unter GPLv2 verfügbar ist (bzw: war).
(Jegliche GPLv3 Software ist für Apple inakzeptabel und würde entweder eine komplette Eigenentwicklung oder den teuren Zukauf einer proprietären Lösung erfordern - vernünftigerweise bei Paragon.)
- Der reine Lesebetrieb funktioniert problemfrei, aber der Schreibsupport wurde niemals auch nur annähernd fertiggestellt.
*Niemand* setzt dieses Projekt heute noch dafür ein, der noch alle Tassen im Schrank hat.
Es wurde schon in einem Entwicklungsstadium komplett eingestampft, den man getrost als "sehr frühe Alpha-Version" bezeichnen müsste. Das Entwicklerteam hat seinerzeit jede Weiterentwicklung daran komplett eingefroren, und mit einem deutlich verbesserten Grundkonzept von Grund auf ganz neu begonnen (...und dafür das kommerzielle Unternehmen "Tuxera" gegründet).
Vor mittlerweile FAST ZEHN JAHREN!!!

Anders gesagt:
Schaltest du diesen Support zwangsweise frei und vertraust diesem Treiber dann deine Daten an, solltest du sie zukünftig besser gleich nach /dev/null kopieren, da sparst zu beim gleichem Resultat sehr viel Zeit, Mühe und verbratenes Nervenschmalz.

Ich sags gerne nochmal, etwas präziser:
- Brauchst du NTFS Schreibsupport, dann mach dafür ein klein wenig Geld locker. Sonst bekommst du nur inakzeptablen Mist geboten.
- Machst du dieses Geld locker, dann investiere es klugerweise in das richtige Produkt: Wähle Paragon. Best choice.

 

[Wuchtbrumme]

es gibt bei macupdate derzeit noch das Fall Bundle mit u.a. Paragon NTFS 3-in-1, Toast Titanium usw. für 49,99 $

 

[kybdf2]

Wähle Paragon. Best choice.

Hey, ich habe bei mir Tuxera NTFS; funktioniert bisher problemlos. Was macht Paragon zum besseren Produkt?

Umgekehrt hatte ich übrigens mal eine Zeit lang unter Windows Media Four MacDrive laufen, um dort Schreibsupport für die HFS+ Volumes zu haben. Das hat mir jedoch regelmäßig meine Daten auf der OS X Partition kaputt gemacht. Sogar ohne, dass ich vorher da von Windows etwas bewusst drauf geschrieben habe; einfach nur weil es installiert war. Das betroffene Volume konnte dann nur noch mit Disk Warrior repariert werden, das OS X eigene Disk Util hat es nicht hinbekommen. Sehr erschreckend, aber lehrreich...

 

[Rastafari]

Was macht Paragon zum besseren Produkt?

Vor allem:
Paragon bietet einen nativen Kerneltreiber, keinen (proprietär gepufferten) im Userspace.
Je nach Konfiguration (von Hardware etc) und Anwendungsfall ergibt sich dadurch ein Leistungsvorsprung so irgendwo zwischen 1:1 bis zu etwa 1:10 (Paragon verspricht keinen spürbaren Unterschied im Datendurchsatz zwischen NTFS und nativem HFS+, meiner Erfahrung nach bekommen die das auch ganz gut hin).

Media Four MacDrive

Eine sehr veraltete Lösung, für aktuelle OS X Systemvolumes ein absolutes No-Go.
Paragon liefert einen entsprechenden (optionalen) Treiber für die Windows-Seite im registrierten Paket übrigens schon mit.
(Für Windows 8.x gibt es eine etwas ältere Version davon auch kostenlos, als eigenständigen Download. Wie gut der funktioniert darfst du mich aber nicht fragen.)
Der Pool an dort kostenlos verfügbaren Produkten enthält noch mehr interessantes. Reinschauen lohnt sich.
(Anm: Die deutsche Seite enthält nur einige wenige - bereits entsprechend lokalisierte - Produkte davon. Nur die verlinkte englische Seite enthält alle Angebote.)

 

[kybdf2]

Vor allem:
Paragon bietet einen nativen Kerneltreiber, keinen (proprietär gepufferten) im Userspace.
Je nach Konfiguration (von Hardware etc) und Anwendungsfall ergibt sich dadurch ein Leistungsvorsprung so irgendwo zwischen 1:1 bis zu etwa 1:10 (Paragon verspricht keinen spürbaren Unterschied im Datendurchsatz zwischen NTFS und nativem HFS+, meiner Erfahrung nach bekommen die das auch ganz gut hin).

Ah OK, danke für die Infos. Das werde ich mir mal genauer anschauen.

Eine sehr veraltete Lösung, für aktuelle OS X Systemvolumes ein absolutes No-Go.

Das ganze ist auch länger her, aber wahrscheinlich war es selbst da schon veraltet. Dass bei Paragon auch eine Lösung dafür integriert ist, ist auf jeden Fall sehr interessant. Wie gesagt werde ich mir das mal zu Gemüte führen. Noch mal danke für die Tipps.

 

[Rastafari]

Dass bei Paragon auch eine Lösung dafür integriert ist, ist auf jeden Fall sehr interessant.

OOPS!
Kommando zurück. Wusste ich auch noch nicht, habs grade erst bemerkt:
Der Windows Treiber ist im Preis nicht mehr mit drin, das ist jetzt ein eigenes Produkt und kostet extra.
(Es gibt zwar auch ein Bundle als 3-in-1 Pack, das kostet aber auch entsprechend mehr.)
Nur für Windows 8/8.1 gibts den Treiber (merkwürdigerweise) immer noch für umsonst (für Privatnutzer). Dürfte sich um eine ältere oder etwas funktionsreduzierte Version handeln, das wird leider nicht erwähnt.
Für Win 7, 10 oder WinServer werden dagegen immer fast 20 Steine zusätzlich fällig.

Wobei man dazusagen darf:
Hat man auf der einen Seite einen vollen Schreibzugriff, wird er auf der anderen Seite ja eigentlich überflüssig.
Braucht man damit eigentlich nur noch, um seine Bedürfnisse nach einer Portion Extrawurst zu befriedigen.

 

[kybdf2]

OOPS!
Kommando zurück. Wusste ich auch noch nicht, habs grade erst bemerkt:
Der Windows Treiber ist im Preis nicht mehr mit drin, das ist jetzt ein eigenes Produkt und kostet extra.
(Es gibt zwar auch ein Bundle als 3-in-1 Pack, das kostet aber auch entsprechend mehr.)

Kein Problem, habe mir das schon genau angeschaut und selbiges festgestellt.

Braucht man damit eigentlich nur noch, um seine Bedürfnisse nach einer Portion Extrawurst zu befriedigen.

Und genau deshalb habe ich mir jetzt auch das 3-in-1 Pack gekauft. Camptune X ist für mich auch eine interessante Funktion. Momentan ist das Paket wohl reduziert und kostet knapp 40€. Da kann man bei dem Funktionsumfang nicht meckern. Jedes Ballerspiel kostet heutzutage mehr.

Noch mal danke für den Hinweis auf diese Software. Dass es die gibt ist irgendwie völlig an mir vorbei gegangen und sie macht genau das, was ich ab und zu schon mal an Funktionen vermisst habe und auf umständlicherem Wege lösen musste.

 

[Wiese35]

Hallo,
Ich brauche doch einmal die Hilfe der Fachleute. Ich habe einen Imac 27" Retina 5k mit EL Capitan 10.11,1 und habe die Software Paragon NTFS OS X 10 gekauft (Original Version). Nach der Installation, die normal durchgelaufen ist einschl. Eingabe des Produktschlüssels und der Seriennummer, wird das Programm nicht unter Finder Programme angezeigt, obgleich mein Rechner die Installation als erfolgreich angegeben hat. Weiterhin wird die externe Festplatte nicht angezeigt. Im Festplattendienstprogramm wird sie zwar richtig angezeigt, "Aktivieren"ist allerdings grau unterlegt undn kann nicht angeklickt werden.
Weiß jemand Rat, wie man die externe Festplatten zum Laufen bringt?
Da ich die CD geöffnet habe, wird man das Programm wohl kaum zurück geben können.
Vorab schon mal besten Dank
Wiese

 

[timmy38233]

Schau mal in die Systemeinstellungen, da sollte unten "NTFS for Mac OS X" gelistet sein.

 

[Rastafari]

Die aktuelle Versionsnummer von Paragon NTFS ist die 14.

 

[Wiese35]

Schau mal in die Systemeinstellungen, da sollte unten "NTFS for Mac OS X" gelistet sein.

Habe ich gemacht, ist auch gelistet, funktioniert aber trotzdem nicht. Es gibt den Hinweis "Als Startmenü einrichten" damit kann ich nichts anfangen, weiß jemand was das bedeutet?
Wiese