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Stil oder Style? - Gut gewandet durch den Alltag

iStationär

Russet-Nonpareil
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Schwarze Espandrilles, schwarze Leinenhose und weißes Tshirt mit 4 Knöpfen geht dann bei dem Wetter oder nicht? :p
 

markthenerd

Cellini
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Bei den vorherrschenden Aussentemperaturen trage ich ausschliesslich Leinen. Allerdings nicht an den Füssen. Mein Schuhwerk kommt von Sole Runner, Vivobarefoot oder Joe Nimble.
 

raven

Golden Noble
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Ich sagte, wer bei 40 Grad im Schatten für chic und nicht anlassbedingt mit langer Hose, Lederschuhen und Socken rumläuft, der hätte einen Riss in der Schüssel.
Gut das habe ich einen Riss in der Schüssel. meine Kleidung zur Zeit ist
wie immer schwarz. Was anderes habe ich nicht.

Dann berichte ich mal Kleidung ab 30° und mehr
  • Lange Hosen in Baumwolle locker nichts und nie was enganliegend ist. Körperbetont ja, eng nein und nie.
  • T-Shirt locker tailliert mit kurzn Ärmeln
  • Leichte Schuhe als Ausnahme von Scetchers Go walk 2 trage ich ohne Socken.
  • Ein farbiges Kashmirtuch, das ich immer dabei habe.Das kann man locker über die Schultern legen, wenn es irgendwo von einem Klimagerät zieht.
Sinken die Temperaturen, trage ich was ähnliches, nur ist dann das Oberteil aus feiner Wolle, an den Füssen leichte Strümpfe und geschlossene Schuhe. Das Kashmirtuch wird dann durch eine leichte lange Wolljacke (auch Cardigan genannt) ersetzt, die passend zum kurzarm Pullover ist.

T-Shirt wie Pullover mit Rundhals oder U-boot (heisst bei uns so) nie mit Ausschnitt.


Edit: Dass ich einen Knall habe muss mir keiner sagen, das weiss ich selber. Und fühle mich wohl dabei, so wohl wie es eben geht. was nicht auf die Kleidung zurück zuführen ist. Das einzige was ich noch übereleg ob, es sinnvoll wäre auf ein ganz dunles Blau auszuweichen. Nur weil es immer schwerer wird alles in schwarz zu bekommen. Bisher griff ich da immer mal in die Männerabteilung. Passt. :)
 
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landplage

Admin
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Gut das habe ich einen Riss in der Schüssel. meine Kleidung zur Zeit ist
wie immer schwarz. Was anderes habe ich nicht.
Die Tuareg kleiden sich schon seit Jahrhunderten so: Weite schwarze Kleidung aus enggewebten Stoffen. Da sie bisher in den heißen Regionen überlebt haben, wäre dieser Stil eine Überlegung wert.
 

raven

Golden Noble
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Weite schwarze Kleidung
Sehr weite Kleidung kann ich nicht tragen. Liegt daran, dass ich nur 1.64 lang bin ohne Schuhe. Das heisst, schmale Hosen und ein weiteres Oberteil oder weitere Hosen und ein schmales Oberteil. Sicher nicht alles in weit und absolut no go für mich alles eng.

Ich hatte das zweifelhafte vergnügen 2 tage mit dem ÖV unterwegs zu sein. was man da sieht ist das GRAUEN schlechthin.
Das liegt daran, dass ich Oberteile mit Spaghettiträgern und ist das Mädel noch so jung und hübsch, scheusslich finde. Sieht aus wie Unterwäsche und Bänder die das halten wollen.

Kurze Hosen oder zu kurze Rücke tragen in der Regel eh die falschen. Quetschen sich in was, wo es dann über dem Bund so quillt. *schüttel* Aber sagen dann _keuch ich passe in Grösse xyz keuch_ , merken nicht, dass zu enge Kleidung ungünstige Zonen die man eben sehr viel sieht noch ungünstiger betonen.

Ergänzung:
Ein Knie ist ein Knie, aber schön ist es nie. Passt immer uns überall. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

double_d

Baumanns Renette
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Gut das habe ich einen Riss in der Schüssel. meine Kleidung zur Zeit ist
wie immer schwarz. Was anderes habe ich nicht.
Du trägst das, weil es Dir gefällt, Du Dich darin wohl fühlst und es einfach insgesamt für Dich passt.
Alles wunderbar und überhaupt nicht Teil meiner Diskussionsgrundlage.

Mir geht es um etwas ganz anderes. Während ich wahrscheinlich Deinen jetzigen, den Temperaturen für Dich angepassten Kleidungsstil auch nicht unbedingt für ein Bankett als angemessen ansehen würde, ist die Kernaussage vieler Beiträge hier, dass dies überhaupt kein Stil, geschweige denn Style wäre, selbst wenn es überhaupt keinen Anlass gäbe.

Ich betone nochmal, dass ich Euch alle privat nicht kenne und daher Euer Wesen und auch Eure Art mit Menschen umzugehen nicht einschätzen kann und vielleicht oder sogar definitiv daneben liege, aber auch ein Outfit aus Jeans, Hemd (von mir aus Poloshirt oder T-Shirt mit Knöpfen) inkl. legerer Schuhe und leichtem Sakko kann verdammt chic sein und einigen Anlässen durchaus gerecht werden.
Genauso wie kurze Kleidung chic sein kann.

Aber von vornherein all sowas abzulehnen, empfinde ich als schlichtweg elitär und dem Sinn dieses Themas nicht entsprechend.
Einem jungen Menschen bei der Wahl der Kleidung zu helfen, wenn er sich das erste Mal überhaupt in einer bestimmten Situation befindet ist völlig ok und etwas ganz anderes, als sich vom Anblick anderer abgestoßen zu fühlen und mangelnden Respekt zu unterstellen, weil man den Anblick "ertragen" muss.

Btw. habe ich bei uns noch keinen Tuareg in traditioneller Kleidung auf einem Empfang gesehen.
Inder schon häufiger. Aber die kamen auch nicht in Sari und Kurta, sondern schlicht im Kostüm/Blazer und Anzug.
 
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raven

Golden Noble
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Alles wunderbar und überhaupt nicht Teil meiner Diskussionsgrundlage.
Dazu fällt mir nichts ein.
Aber von vornherein all sowas abzulehnen, empfinde ich als schlichtweg elitär und dem Sinn dieses Themas nicht entsprechend.

Nur zum besseren Verständnis. ich beurteile Menschen generell nicht nach der Kleidung. So wenig wie ich mich als elitär betrachte noch betrachtet werden will. Für meinen Teil habe ich nur meinen Stil den ich trage beschrieben. Und was mir gefällt oder eben nicht. Aber du hast es immerhin geschafft, dass dies mein letzter Beitrag ist. Respekt!
 

landplage

Admin
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Einem jungen Menschen bei der Wahl der Kleidung zu helfen, wenn er sich das erste Mal überhaupt in einer bestimmten Situation befindet ist völlig ok
Dazu müßte der junge Mensch auch bereit sein, sich helfen zu lassen und noch vorher wissen, daß er da Defizite/Bildungslücken hat. Aber wer im bauchfreien Top zur Abschlußprüfung kommt, hat weder das eine (Bereitschaft sich helfen zu lassen() noch das andere (Wissen um eigene Defizite).
Und diesen Anblick muß man dann ertragen...
 

double_d

Baumanns Renette
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Und diesen Anblick muß man dann ertragen...
Hier im Thread?
Was jeder von Euch Zuhause mit dem Nachwuchs, den Nichten und Neffen, der Schulklasse, den Azubis oder den Nachbarsmenschen macht und wie er damit umgeht ist allein Euer Bier.

Wer hier im Thread nachfragt, der hat es kapiert und will die Hilfe. Dafür muss man ihn nicht abstrafen oder potentielle Fragesteller durch dieses elitäre Verhalten noch verschrecken.

Nur meine Meinung.....;)
 

markthenerd

Cellini
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Tuareg ... Weite schwarze Kleidung
Da erlebe ich auch immer wieder unterhaltsames. Ich bewege mich ausser Haus grundsätzlich behütet. Derzeit besitze ich ein halbes Dutzend Akubras, australische Hüte aus Karnickelfilz. Den besten Sonnenschutz bietet ein solcher in schwarz mit breiter (4 ") Krempe.

Bin ich bei solchem Wetter wie aktuell unterwegs wird mir immer wieder gesagt, schwarz sei doch heiss. Mit meiner Antwort schwarz sei der beste Sonnenschutz ernte ich grundsätzlich Unverständnis. Ich nehme an weil den unbehüteten die Hirnzellen ausdorren. :D
 

double_d

Baumanns Renette
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Aber du hast es immerhin geschafft, dass dies mein letzter Beitrag ist. Respekt!
Weil ich genau was gemacht habe?
Erkläre es mir, denn diese Entscheidung verstehe ich nicht in Bezug auf mein Geschriebenes, da ich Dich nur im ersten Absatz direkt anspreche. Und der sollte doch nicht so missverständlich oder unglücklich formuliert sein, dass ich Dich damit beleidigt haben sollte? :eek:
 

proteus

Langelandapfel
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Liest du was du verzapfst eigentlich selbst?
Gerade DAS heutzutage viele mit Ihren Kindern, Nichten und was weiss ich noch zuhause machen, was Sie für richtig halten, führt doch zu diesen Auswüchsen. Und natürlich fühle ich mich gestört, wenn ich beim Bummeln permanent von schwitzigen Leuten in zu kurzen, zu engen oder schlichtweg nicht angemessenen Kleidern überrannt werde. Warum mich das stört? Weil es, mal abgesehen von der fiesen Optik, schlichtweg respektlos ist. Respektlos gegenüber den Mitmenschen, dem Anlass, der Örtlichkeit, vor allem aber gegenüber den Personen selbst. Sie scheren sich nur nicht darum, weil es Ihnen egal ist. Und die anderen ja auch so rumlaufen.

Und jetzt kommen wir zum Unterschied. Sage ich etwas, renne ich ständig durch die Gegend und beschimpfe die, strafe Sie mit Mißachtung oder echauffiere mich. Nein, tue ich nicht. Ich äussere aber meine Meinung in Threads wie diesem, um vielleicht den einen oder anderen "wach" zu bekommen. Das große Problem ist für viele, wenn Sie denn einmal in die Verlegenheit kommen, sich vernünftig anziehen zu müssen, sehen Sie meist noch übler aus. Ich muss nicht jeden Tag ein Hummerbesteck nutzen, es ist aber gut, es zu können, wenn es darauf ankommt.
Ich habe in einem anderen Forum einen Hochzeitsführer verfasst, weil ständig Fragen kamen, was man den wohl tragen solle, zum Teil mit den ungeheuerlichsten Auswüchsen.

Bevor du also hier mit deinem "Proletarier aller Länder" Gefasel weiter rumreitest, solltest du dir noch einmal die Ursprungsfragen des Threads anschauen. Es geht um klassische (Herren) Mode, nicht um "wie schlappe ich möglichst unbefangen rum":
Und ja, zu gewissen Anlässen gehört für mich auch entsprechende Kleidung. Das mag dir elitär und nicht zeitgemäß vorkommen, für mich ist es weder das Eine noch das Andere. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, eine Frage der Disziplin und des Respekts mir selbst, meinem Gegenüber und dem Anlass gegenüber. Und dazu zählt für mich nicht nur die Hochzeit meines Kumpels oder ein Kirchgang, sondern auch ein Stadtbummel mit meiner Holden, ein Mittagessen mit Freunden oder Geschäftspartnern und auch das Frühstück zu Hause, bei dem ich nie auf die Idee käme, in Joggingbuxe oder Bademantel barfuss am Tisch zu hocken.
Mir ist es völlig schnuppe, ob andere mich dabei sehen, Ich sehe mich. Und meine Lebensgefährtin. Gut, der Hund auch noch, dem ist es allerdings ziemlich egal.

Wenn du das nicht verstehst oder albern findest, ist es dir unbenommen. Mag auch sein, das du es snobistisch findest oder anachronistisch. Leider wirkt es wohl heutzutage so.

Schlechtes Benehmen wird heute als persönliche Note interpretiert und Millionen Fliegen können sich nicht irren. Nur weil im Sommer alle in FlipFlops rumlaufen, wird das weder richtiger noch besser, nur gegenwärtiger.
Bleibt also das Kuriosum, das Leute wie ich sich für angemessene Kleidung rechtfertigen müssen und ausgelacht werden, oder mit Attributen wie "arroganter Pinsel", hält sich für was besseres usw. bedacht werden, anstatt sich der deutsche Michel für seine "bequeme" Klamottur in Frage stellt.

Dieser Beissreflex in der Ausprägung begegnet mir auch nur in Deutschland.
 

double_d

Baumanns Renette
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Liest du was du verzapfst eigentlich selbst?
Manchmal, aber Du anscheinend nicht.

Ich habe absolut nichts gegen eine Beratung im Sinne von klassischer Herrenmode für den einen oder den anderen besonderen Anlass.
Und ich bin im Kern Deiner Aussagen darüber auch absolut bei Dir.

Als elitär bezeichne ich ausschließlich Deine Äußerungen gegenüber Deinen Mitmenschen.
Für Dich sind es alles schwitzende, unansehnliche, respektlose Individuen, die Dich permanent umgeben und die Du über die Maßen ertragen musst.
So liest es sich zumindest.

Diese Meinung sei Dir auch uneingeschränkt zugestanden. Ob Du Dich allerdings in einer Position befindest, in der Du das so offen und gleichfalls respektlos äußern kannst, ohne dass es Dir jemand zumindest "ankreiden" darf, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe auch immer wieder betont, dass ich mit meiner Annahme falsch liegen kann, da ich Dich privat nicht kenne.
Deine pauschal, abfälligen Äußerungen können auch durchaus in einer anderen Weise gemeint und Deinem Wesen nicht entsprechend sein. Aber darauf gehst Du ja beharrlich nicht ein.

Ich habe im engeren Bekanntenkreis jemanden mit einem überaus guten und extravaganten Stilverständnis. Der ist zu jedem erdenklichen Anlass immer perfekt gekleidet. Diese Reaktionen hier:
Bleibt also das Kuriosum, das Leute wie ich sich für angemessene Kleidung rechtfertigen müssen und ausgelacht werden, oder mit Attributen wie "arroganter Pinsel", hält sich für was besseres usw. bedacht werden
verdient er sich aber ausschließlich für die Art, wie er mit seinem Umfeld umgeht. Dort ist keine Hose und kein Sakko, kein Outfit dem seinen in Qualität und Style ebenbürtig und es wird, wenn überhaupt toleriert. Von anderen Kombinationen oder tatsächlich falsch gewählter Kleidung mal ganz abgesehen.

Und da kommen in Echtzeit und Realton solche Kommentare, ähnlich wie Deine, die hier erstmal nur stehen.

Mag sein, dass ich dahingehend chemisch gereinigt bin und deshalb so sensibel, oder sogar allergisch auf so etwas reagiere.
Wenn das alles nicht zutrifft, dann möge man mir verzeihen und ich halte ab jetzt meine Schnauze.

Anders und allgemein gesagt nutzt der feinste Zwirn nämlich nichts, wenn da drin ein A...loch steckt.
 

Nightfall85

Adams Apfel
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Ich verfolge jetzt diese Diskussion schon ein wenig und mir stellen sich einige ernsthafte Fragen, weil ich Dinge nicht verstehe.
Das mag ich mal an ein paar Aussagen der letzten Seiten festmachen, und bitte darum sich nicht angegriffen zu fühlen. Mir geht es wirklich um ein sachliches Verständnis:

Das Wissen über angemessene Kleidung (angemessen der eigenen Persönlichkeit, dem Anlaß, dem Ort, den anderen Teilnehmern) fehlt.

Hier finde ich die erste Schwierigkeit: Wer definiert "angemessen"? Ist "angemessen" nun das, was der Knigge vorgibt, was sich auch traditionellen Geschichten ergibt (im Sinne von "man hat schon immer xyz zu Anlass abc getragen"), oder ist "angemessen" nicht eher eine Frage von "ich passe mich der Situation an, die ich erwarte", und letzteres inkludiert auch, dass ich mir überlege, wie wohl die Mehrheit der Menschen gekleidet sein wird.
Bedeutet "angemessen" nicht irgendwie, dass ich versuche mich in die Gruppe der Mehrheit zu integrieren und nicht herauszustechen. Man kann ja nicht nur "underdressed", sondern auch "overdressed" sein.
Unterliegt die Position, wo man sich auf einer Skala von "Knigge" bis "konkreter Anlass und Personen" bewegt nicht einer gewissen individuellen Entscheidungsfreiheit?

wird man schon wieder schräg angeschaut und in aller Regel, je nach Umfeld, als schwul, arrogant, albern oder altmodisch bezeichnet. [...] Schaut man alte Fotos aus den 30er-60er Jahren an, war das durchaus gängig

Das hab ich gelesen, und musste lachen. Es stört dich, wenn du als altmodisch betitelt wirst, führst dann aber als Beispiel die 30er-60er Jahre an.. das ist doch irgendwie altmodisch, oder nicht?
Die Gesellschaft entwickelt sich ja. Ob man diese Entwicklung nun gut heißt, oder nicht, spielt dabei weniger eine Rolle. Muss man diesem Fakt nicht auch einen gewissen Respekt zollen, bzw ihn zumindest wahrnehmen? Was in den 30er Jahren Gang und Gäbe war, darf doch heutzutage durchaus als altmodisch betitelt werden, wenn diese Tradition nicht mehr verbreitet ist. Das ist doch die Definition von altmodisch. (und ich persönlich finde viele altmodische Sachen übrigens voll toll ;)

Und natürlich fühle ich mich gestört, wenn ich beim Bummeln permanent von schwitzigen Leuten in zu kurzen, zu engen oder schlichtweg nicht angemessenen Kleidern überrannt werde. Warum mich das stört? Weil es, mal abgesehen von der fiesen Optik, schlichtweg respektlos ist. Respektlos gegenüber den Mitmenschen, dem Anlass, der Örtlichkeit, vor allem aber gegenüber den Personen selbst. Sie scheren sich nur nicht darum, weil es Ihnen egal ist. Und die anderen ja auch so rumlaufen.

Hier frage ich mich ehrlich gesagt wirklich, wo du eine Respektlosigkeit festmachst. "beim Bummeln" interpretiere ich jetzt mal, als "unterwegs in einer öffentlichen Einkaufsstraße". Also kein wirklich festlicher Anlass, sondern eher Alltagsumgebung vieler Leute. Sprich: ein Ort, wo man im Normalfall das anzieht, worin man sich wohlfühlt, was vielleicht noch praktisch ist und was der eigenen Persönlichkeit Ausdruck verleiht. Es liegt in der Natur der Sache, dass man manche Outfits als nicht-schick ansieht.
Aber wenn jemand in der Situation so herumlaufen will, wer bin ich, um ihn dafür zu verurteilen? Ist das nicht eher respektlos ihm gegenüber, weil ich meinen persönlichen Geschmack über seine individuelle Ausdrucksfreiheit stelle? Wenn ich in der Stadt einen Punk oder Goth sehe, mag mir die Kleidung vielleicht unangemessen erscheinen. Aber ihn dafür zu verurteilen, weil er seine kulturellen Werte auslebt? DAS wäre für mich in diesem Fall die Respektlosigkeit.
Generell finde ich es schwierig zu sagen, dass man sich durch Outfits anderer Personen gestört fühlt. Natürlich kann man sagen "das gefällt mir nicht", oder "das würde ich nie im Leben anziehen", aber zu sagen "dein Aussehen empfinde ich als Angriff auf mein Wohlbefinden" (denn das heißt es ja sich gestört zu fühlen) ist für meinen Geschmack schon harter Tobak.

Dann sagst du noch, es wäre respektlos "gegenüber den Mitmenschen", die "ja auch so rumlaufen"..
Verstehe ich auch nicht. Wie kann etwas gegenüber jemandem respektlos sein, der genau dasselbe tut?
Wenn sich jemand die Haare blaufärbt, ist das vllt respektlos (oder eine bewusste Provokation) gegenüber denjenigen, die gefärbte Haare als unästhetisch empfinden. Aber wenn ich mir nun ebenfalls die Haare blaufärbe ist das doch nicht respektlos demjenigen gegenüber der sich die Haare zuerst gefärbt hat (außer ich mache das in einem ironischen Sinne, um ihn zu karikieren).

Wie definiert ihr (wie eingangs erwähnt, greife ich nur ein paar Beispiele heraus, aber Proteus ist ja nicht der einzige, der in dieser Art hier Stellung bezieht) diese Respektlosigkeit gegenüber einer Fraktion, die die breite Masse darstellt, und die im gleichen Sinne handelt?

Auf der Durchreise war ich Freitag Abend auf einer öffentlichen, festlichen Abendveranstaltung. Gut, es war heiss, aber ausser mir war unter 2500 Gästen nur noch ein Anderer, der überhaupt ein Sakko trug. ( Der männliche Part des Pärchens mit dem wir uns trafen ) Alle anderen Männer trugen, wenn es hoch kam, lange Hosen und ein Kurzarmhemd.

Auch hier stellt sich mir wieder die Frage nach der "Angemessenheit". "Früher" war es angemessen, sich zu einer solchen Veranstaltung ein Sakko anzuziehen, einfach aus dem Grund, weil alle Leute, die zu so einer Veranstaltung aufliefen ein Sakko trugen. Es war die gesellschaftliche Norm, und aus dieser Norm entsteht ein sozialer Aspekt der Angemessenheit. Angemessen hier = im korrekten Verhältnis zur Norm.
Wenn sich diese Norm nun ändert (was offenbar bei der Veranstaltung der Fall war, wenn von 1250 anwesenden Männern nur 2 ein Sakko trugen), ist es dann nicht eigentlich "unangemessen" ein Sakko zu tragen? Also jetzt allein vom Begriff her gedacht?
Wann würdet ihr beginnen mit einer traditionell gedachten Norm zu brechen, und der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung zu tragen? Schließlich ändert sich diese Normen. Im 17 Jahrhundert war es angemessen zu gesellschaftlichen Anlässen Perücken zu tragen. Auf diese Idee käme heute wohl kaum noch jemand. D.h. man muss irgendwann auch mal einen Schnitt machen und sagen "gut, dieses Outfit, wäre traditionell gedacht das korrektere, aber letztlich ist es zum aktuellen Zeitpunkt der Situation nicht mehr angebracht es zu tragen".
Mal ganz auf die Spitze gebracht: Nehmt mal an, ihr wäret (aus irgendeinem unerfindlichen Grund) auf eine Rocker-Hochzeit eingeladen. Ihr wisst: alle anwesender Personen, inklusive dem Brautpaar werden Rocker-Lederklamotten oder Jeans tragen. Zieht ihr euch auch solche Rocker-Klamotten an, oder kleidet ihr euch wie zu jeder anderen Hochzeit auch, weil das die korrekte Kleidung für den Anlass ist?
 
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doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Kann mir bitte irgendjemand hier auf die Finger hauen, falls ich jemals noch mal zu irgendeinem anderen Thema als IT/EDV einen Beitrag verfassen sollte? Danke.

(dieser Beitrag ersetzt die Antwort, die ich lieber mal nicht geschrieben habe. Vielleicht werde ich mich irgendwann von den hier gewonnen Eindrücken wieder so weit erholt haben, dass ich vernünftig antworten kann, aber ich verspreche nichts)
 

Bovary

Starking
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@Nightfall85 Ein schöner Beitrag, den Du verfasst hast.

Mal ganz auf die Spitze gebracht: Nehmt mal an, ihr wäret (aus irgendeinem unerfindlichen Grund) auf eine Rocker-Hochzeit eingeladen. Ihr wisst: alle anwesender Personen, inklusive dem Brautpaar werden Rocker-Lederklamotten oder Jeans tragen. Zieht ihr euch auch solche Rocker-Klamotten an, oder kleidet ihr euch wie zu jeder anderen Hochzeit auch, weil das die korrekte Kleidung für den Anlass ist?

Ein sehr wichtiger Spruch, der mich schon lange durchs Leben begleitet, ist: Wenn Du nach Rom kommst, tu so, wie die Römer tun.
Ich würde jetzt keine Rocker-Klamotten tragen, weil ich das generell nicht tue (und vermutlich werde ich auch nie zu einer solchen Hochzeit eingeladen). Aber dem Grundsatz nach: ja, so wie ich erwarte, dass der Rest der Gesellschaft gekleidet ist.

Meine Tante hatte sich für ihre Beerdigung eine Trauergemeinschaft in farbenfroher, legerer Kleidung gewünscht. Dann bin ich da so hingegangen, obwohl es mir unter normalen Umständen nicht in den Sinn kommen würde, so zu einer Beerdigung zu gehen.

Respekt ist nämlich auch, den Wunsch anderer zu akzeptieren.

Und Overdressed empfinde ich genau so störend wie Underdressed.
 

proteus

Langelandapfel
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Nun bedient der Artikel allerdings auch genau jene Klischees, die mir auf den letzen Seiten vorgeworfen wurden. Das ist auch schon wieder so ein "Lifestyle Ding", befeuert durch Marken, die "Mann" trägt und Locations, an denen man sein muss.
Das Problem an der Masse "Man" ist, das sich das "Ich" darin verstecken kann.
Vom Ansatz her aber das, was ich versucht habe, zum Ausdruck zu bringen. Besonders richtig das Zitat von Alexander von Schönburg: Deutschland hat in den letzen 100 Jahren beständig in jeder Generation eine Elite, die früher Vorbild und Motor der Gesellschaft war, hingerichtet. Heute fehlen in der Gesellschaft die Werte, dazu gehört auch angemessene Kleidung. Lustigerweise sind häufig gerade die, welche sich für Freiheit, Individualität und Selbstbestimmung in Anspruch nehmen, die intolerantesten, die sofort mit irgendwelchen platten Vorurteilen alles plattmachen, was eben nicht Ihrer Wertvorstellung entspricht. Diese Gutmenschen sind natürlich die Einzigen, die den Durchblick haben, also müssen alle Anderen daneben liegen.

Den Gentleman ursprünglicher Prägung - und das hat nur am Rande mit Kleidung zu tun - gab es schon immer. Zugegeben in Hamburg eher als in Dortmund und in GB eher als in Deutschland. Für mich war es als Kind schon normal, sich zum Abendessen umzuziehen. Das Essen wurde am Tisch eingenommen, es wurde sich unterhalten. Es wurde niemals vor dem TV irgendein Fertiggericht gemampft. Man steht auf, wenn eine Dame an den Tisch kommt ( oder ihn verlässt ), hat Smalltalk gelernt, ohne nach 3 Minuten zu fragen "Was machen Sie beruflich" und zieht in der Oper Abendgarderobe an, weil es dem Anlass und dem Umfeld entspricht. Nicht, weil man das schon immer so gemacht hat, sondern weil es der eigenen Wertigkeit und der des Anlasses entspricht.

Es wird immer Leute, wie double-d, geben, die das nicht verstehen können oder wollen, die diesen Lebensstil an Äusserlichkeiten festmachen. Das ist mir aber herzlich egal. Ich bekehre keinen, schon gar nicht, ohne dafür bezahlt zu werden. Ich erlaube mir, mich genauso auszuleben wie die Latschenträger. Ich sehe wahrscheinlich dabei nur besser aus.

Ein Satz noch zu den Anmerkungen von Nightfall. Angemessene Kleidung ist die, welche ich als angemessen empfinde. Und das ist in der Oper nun mal Abendgarderobe. Wer in kurzen Hosen in die Oper geht, hält das sicherlich nicht für angemessen, ich unterstelle einmal, er hat schlicht nicht drüber nachgedacht und es ist ihm egal. Das ist etwas völlig anderes.
Die 20er-40er waren maßgeblich für die Entwicklung der Herrenmode. 90% dessen, was wir heute als klassische Mode bezeichnen, kommt aus dieser Zeit. Mit dem Unterschied, damals war auch der Student, Fabrikarbeiter und Professor zu entspechenden Anlässen vernünftig gekleidet.
Und noch einmal, nur weil alle in Sack und Asche gehen, wird das dadurch weder besser noch richtiger.

Und die "Norm" ist auch heute noch, zumindest in der zivilisierten Welt, Abendkleidung zu einem festlichen Anlass, Anzug im Beruf, geschlossene Schuhe abseits des Strandes. Es interessiert nur keinen mehr.
 

double_d

Baumanns Renette
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Der Club versteht sich als Treffpunkt für Männer, die Stil mit einer Prise Weltgelassenheit paaren. Ein großer Barbiersalon bildet das Zentrum, Goerner ist schließlich Friseur auf der anderen Seite des Gendarmenmarkts. Eine kleine Bar dient als Wartezone und eine Couchecke unter einem Maxime-Ballesteros-Foto als Gesprächsangebot.....Für Männer ist das Ladenlokal eine Komfortzone unter Artgenossen. „Keine Frau darf hier auf ihren Mann warten, wenn er sich rasieren lässt"....
Echt jetzt?
Ich kenne so etwas seit meiner Kindheit, dass sich adrett gekleidete Männer mit gepflegten Bärten in einem Café aufhalten, ausgewählte Tees trinken, weltoffen und kultiviert vor den vorbeigehenden Menschen den Hut zum Gruß heben, bei Tabak eine Runde Okey spielen und auf traditionelle Weise vom dort ansässigen Barbier bedient werden.

Nur war das nie ein Trend, den es galt zu übernehmen oder auszubauen, geschweige denn zu bewundern, sondern wurde immer als Subkultur und befremdliche Tradition eher missfällig beäugt. Interessante Entwicklung da in Berlin.