Die Zahlen zu den Wahrscheinlichkeiten kenne ich nicht. Aber egal um wie viel, erhöht jeder zusätzliche Zugriff die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas auf dem Medium schief geht. Ist die Zahl der Zugriffe hoch genug - und das zentrale Bereitstellen von Medieninhalten kann je nach Nutzungsverhalten - zu einer relativen hohen Anzahl an Zugriffen führen, dann kommt die Gesamt-Wahrscheinlichkeit für eine Störung in Bereiche, die doch relevant sein kann.
Die Schwierigkeit dabei ist auch, dass man sich im Nachhinein ja selten sicher ist, was exakt die Ursache für eine Fehlfunktion war. Um auf der sicheren Seite zu sein, lässt man daher sein Backup am besten einfach in Ruhe.
Es ist natürlich auch immer die Frage, wie wichtig einem selbst diese Daten sind. Kann man im Zweifel auch mit einem Verlust der Daten leben, dann muss man nicht so strikt sein.
Für wichtige Daten gilt allerdings auch der Grundsatz: ein Backup ist kein Backup. Für wichtige Daten sollte man ein zweites Backup haben, das mit einer anderen Methode als Backup 1 erstellt wurde und auf ein physisch separates Medium läuft.
Generell gilt auch, dass man Backups idealerweise elektrisch und räumlich getrennt von den Produktiv-Daten lagert, damit im Falle von Überspannungen, Brand oder Diebstahl die Daten noch da sind. D.h. wenn man z.B. Time Machine nutzt, kann man zwei USB-Festplatten im Wechsel verwenden und eine die Woche über im Büro lagern, während auf die andere zu Hause gesichert wird. Immer Montags (oder Freitags oder wann auch immer) tauscht man dann.
Blöderweise stellt man Fehler im Backup auch häufig dann fest, wenn man es benutzen will. Sprich zu Zeitpunkten, an denen man an die Originale auf dem Rechner gerade nicht heran kommt oder diese bereits beschädigt sind. Daher gilt auch wieder für wichtige Daten, dass man seine Backups regelmäßig auf Vollständigkeit und Integrität testen sollte.
Nur weil Apple damit wirbt, dass man weitere Daten auf der TC lagern kann, halte ich das trotzdem nicht für die beste Strategie, um die eigenen Daten zu sichern. Ja, technisch geht das, machen würde ich es trotzdem nicht. Und 3 TB sind je nach dem was man so macht auch nicht unbedingt zu viel an Speicherplatz. Da z.B. Time Machine auch ein kleines bisschen als Archiv arbeitet (nicht wirklich, da man keine echte Kontrolle über die Versionierung hat), schadet es auch nicht mehr Platz zur Verfügung zu haben. Je mehr Platz, desto mehr Stände und damit Versionen kann TM anlegen. Sprich man hat bei korrupten Dateien die Chance eine funktionierende Version im Backup zu finden, auch wenn einem über längere Zeit nicht aufgefallen ist, dass die Dateien korrumpiert wurden. Die Faustregel ist hier, dass das Backup-Volumen ca. das Doppelte der Summe an zu sichernden Daten haben sollte. D.h. dass man alleine für einen aktuellen iMac mit 3 TB Fusion mit einer 3 TB Capsule schon nicht mehr hinkommt. Sichert man mehrere Rechner eines Haushalts auf eine TC, wird's auch schnell eng.
Ich selbst habe keine TC, aber nach dem, was man hier so liest, sind die Zugriffszeiten und Übertragungsraten des Geräts auch nicht übermäßig berauschend. D.h. das Gerät macht auch keine Freude, wenn man es als Medienverteiler für den Haushalt verwendet. Hier werden in der Regel die NAS von Synology und Qnap empfohlen, die abgesehen von der Performance auch die bessere Konfigurierbarkeit für diese Aufgaben bieten sollen. Aber auch da kann ich nur wiedergeben, was ich hier gelesen habe, da ich mir die eigene Erfahrung fehlt.
Eine USB-Festplatte an die TC hängen funktioniert wohl. Aber auch diesbezüglich müsstest du mal ein bisschen im Forum quer lesen, wie damit so die Erfahrungen sind. Aber der Punkt, dass man diese Platte dann an den Mac hängen kann, um sie auf die TC zu sichern sollte so funktionieren.
Was eine konkrete Empfehlung für deinen Fall angeht, kommt das aus den genannten Gründen eben auch auf deine Gegebenheiten an. Z.B. könnte ein NAS im Keller stehen (i.d.R. anderer Stromkreis im Haus, als die Wohnbereiche und räumlich wenigstens etwas getrennt) um die ganzen Medien zu verteilen und eine TC irgendwo im Wohnbereich (die kann dann auch gleich noch das WLAN zur Verfügung stellen). An der TC könnte dann noch eine USB-Festplatte hängen, um die Backups des NAS aufzunehmen. Das sollte sich mit der Software des NAS auch automatisieren lassen. Bei den USB-Festplatten gelten diejenigen welchen mit eigener Stromversorgung als stabiler als die USB-Bus getriebenen.
Wichtig noch bzgl. NAS: diese werden in der Regel mit ihrer RAID-Funktionalität beworben und dass diese schon die Datensicherheit erhöhen würde. Das stimmt so nicht. Ein RAID hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass du weiterhin mit deinen Daten arbeiten kannst, auch wenn eine (oder bei großen RAIDs auch mehrere) Festplatten ausfallen. Aufgrund der zusätzlich eingeführten Komplexität (RAID-Controller, der richtig arbeiten muss) und der Tatsache, dass die Platten in einem Verbund in einem Gehäuse betrieben werden, erhöht sich aber nicht die Sicherheit. Ein Fehler im RAID erstreckt sich zu leicht auf alle im Verbund betriebenen Platten. Bei gespiegelten Platten (der häufigste beworbene RAID1-Modus) kommt hinzu, dass eine korrupte Datei auf Platte 1 identisch auf Platte 2 vorliegt und einem damit auch nicht weiterhilft. Das gleiche gilt für Löschen. Auf Platte 1 gelöscht, verschwindet die Datei auch sofort auf Platte 2.
Du siehst, das ist insgesamt ein gar nicht mal so simples Thema, wenn einem die Daten wirklich wichtig sind. Hier im Forum wurde aber auch schon viel dazu geschrieben. Wenn du mit der Board-Suche nicht weiterkommen solltest, kannst du auch Google verwenden, um Apfeltalk zu durchsuchen. Dazu
site:apfeltalk.de
in das Google-Suchfeld schreiben/kopieren und dann deine eigenen Suchbegriffe folgen lassen.
(hui, das ist jetzt länger geworden als ich vor hatte...hoffentlich konnte ich trotzdem einigermaßen vermitteln, was ich meinte)