iMac (Flat Panel / PowerMac 4,2) kein Boot von USB

[Alv]

Hallo Leute,

ein Kollege hat mir seinen alten iMac "Flat Panel" (Modellbezeichnung: PowerMac4,2) aka "Tischlampe" vermacht. Nun wollte ich das OS (Tiger) mittels USB neu aufsetzen. Allerdings musste ich feststellen, dass der iMac meinen USB-Drive mit vorinstalliertem Tiger nicht erkannte. Also brannte ich eine DVD mit dem OS auf einen Rohling und versuchte es so.
Habt ihr vielleicht einen Tipp für meine etwas besondere Situation?

 

[Rastafari]

PowerMacs (alte Geräte mit IBM PPC Prozessor, in deinem Fall ist es ein "G4") starten nicht über USB.
Kein Bug, sondern völlig normal.
Du brauchst eine FireWire-Festplatte oder ein FireWire-DVD, wenn du von extern verbundenen Geräten booten willst.
(Geräte mit intel Core-CPU heissen laut interner Modellbezeichnung nicht mehr "PowerMac", sondern "iMac", "Macmini", "MacPro" etc)

 

[Alv]

Danke für die überaus schnelle und kompetente Antwort!

 

[sn0wleo]

mein G5 damals ist von USB gestartet dafür muss man was in der Open fw eingeben

 

[MACaerer]

In der Tat gibt es einen Workaround um einen G5 zu überreden, dass er auch von USB bootet.
http://www.apfeltalk.de/community/threads/von-usb-booten-bei-ppc-macs.36947/
Viel bringt das aber nicht, da USB bei einem G5-Mac nur die halbe Datenrate kann wie in der USB-Spezifikation steht. Booten von USB wäre demnach eine sehr zähflüssige Angelegenheit.

MACaerer

 

[sn0wleo]

das ging eigtl ganz gut habe Leopard so installiert da ich keine Dual Layer DVD da hatte ^^

 

[Rastafari]

Ein G4 (aka "Tischlampe" mit Schwenkdisplay) ist aber kein G5.
Der hat mit ziemlicher Sicherheit noch nicht mal USB-2 an Bord, und selbst wenn es einer der wenigen entsprechend ausgestatteten, allerletzten iMacs dieser Bauform wäre, was ein PowerMac4,2 nun mal leider leider nicht ist (das ist der allererste), würde der Bus in diesem Modus nur als USB-1.x betrieben.
Selbst wenn der "Trick" bei diesem Modell funktionieren würde, die Bootzeit läge im Bereich von Stunden, die Installation des gesamten Systems würde mehrere Tage dauern.
Wie schon gesagt: Ein FireWire Laufwerk muss her.

 

[MACaerer]

Stimmt, der iMac mit der ID 4.2 hatte nur USB 1.0 an Bord, daran habe ich nicht gedacht. Dann kann man das booten per USB glatt vergessen. Da könnte man ja gleich ein Disketten-Laufwerk nehmen. :rolleyes:

MACaerer

 

[Applicator]

Wenn der Boot über das interne Laufwerk nicht glücken wollte könnte man versuchen per Target Disk Mode und einem zweiten PowerPC Mac eine Installation zu wagen. Nur leider fällt mir so auf während ich das grade tippe, dass die Wahrscheinlichkeit eines vorhandenen PPC Macs doch eher gering ist ... Nun denn, ich wollte den Tipp nicht verschweigen.

 

[dusty1000]

Der Trick mit dem Target Mode klappt meist auch mit neueren Intel-Macs, sofern sie einen Firewire-Port haben. Man startet den neuen Mac im Taget-Mode und "missbraucht" ihn quasi als externes DVD-Laufwerk für das PPC System.

 

[Applicator]

Stimmt, stimmt, ganz vergessen, dass das ja in beide Richtungen geht...
Das funktioniert soweit ich weiß aber ab ca. 2008 mit den meisten Macs nicht mehr, oder?

 

[Rastafari]

Ein FireWire Port wäre schon hilfreich, wenn du das meinst.

 

[MACaerer]

Das funktioniert soweit ich weiß aber ab ca. 2008 mit den meisten Macs nicht mehr, oder?

Doch, der Target-Modus funktioniert auch mit den aktuellen Macs. Man braucht dazu entweder zwei Macs mit Thunderbolt oder einen Mac mit Thunderbolt und einen mit FireWire. In letzterem Fall benötigt man dann allerdings noch einen Adapter Thunderbolt auf FireWire.

MACaerer

 

[Applicator]

Nein, dass der Target Mode auch mit neuen Macs funktioniert weiß ich, aber ich bilde mir ein über Probleme mit dem Target Mode zwischen PPC Macs und Intel Macs nach 2008 gelesen zu haben. Vielleicht war das aber auch ein Modellbezogenes Problem. Ist schon ein Weilchen her. Ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

 

[Rastafari]

Natürlich gibt es da ein Problem, und zwar immer dann, wenn du die Installation in der falschen Richtung vornimmst. Dann landet eine inkompatible Systemsoftware auf dem entfernten Gerät, mit der dieses hinterher genau gar nichts anfangen kann.

 

[Applicator]

Ja, das war mir schon bewusst. Mit dem Problem meine ich, dass sich die Geräte nicht gegenseitig im Target Mode finden wollen weil inkompatibel.

 

[MACaerer]

Doch das funktioniert schon. Ich habe gerade mal testweise ein (uraltes) PPC-Powerbook mit einem MacBook Pro per Target-Modus verbunden. Geht einwandfrei und zwar in beiden Richtungen. Allerdings muss auf dem Powerbook ein MacOs X (in dem Fall 10.4) installiert sein. Mit dem Classic-System 9.x mounted die MacBook-HDD nicht auf dem Powerbook.

MACaerer

 

[Rastafari]

GUID-partitionierte Platten sind erst ab OS X "Tiger" 10.4.6 (oder so in etwa) überhaupt lesbar. Um eine solche Platte wenigstens (fehlerhaft) als MBR-partitioniert zu erkennen, brauchts immer noch mindestens OS X "Cheetah" 10.0, ein klassisches OS 9 frisst sowas nur mit Drittanbieter-Software.
Eingelegte System-DVDs nutzen aber weiterhin das klassische APM-Schema der allerersten Mac-Würfelrechner und werden sehr wohl überall sichtbar.