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Schaut Ihr noch fern?

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Der Wechsel des Internetproviders hin zum schnellen Kabel-Web hat meine Frau und mich vor einiger Zeit kurz überlegen lassen, ob wir das dazu passende Fernsehpaket mitbuchen oder einfach nur den Webanschluß.

Davor hatten bereits überlegt, ob wir nach sieben Jahren Wohneigentum endlich eine Sat-Schüssel auf's Dach machen - bisher mangelte es an Zeit, Geld und Muße, aber damals war das ein fester Plan.

Nun hat die Zeit das ganze relativiert: Uns fiel bei den Überlegungen auf, dass wir gar kein Fernsehen mehr schauen. Klar, wir haben einen Fernseher, zwei sogar, aber es sind lediglich "Monitore", nur da, um das Bild von angeschlossenen Geräten zu zeigen.

In den letzten Monaten kommt es einfach nicht mehr vor, dass bei der Wahl dessen, was man medial konsumieren möchte, der Fernseher "gewinnt". Mittlerweile finden wir IMMER etwas im Internet, z.B. auf YouTube, im iTunes-Store, auf Lovefilm, dass uns mehr interessiert als das Fernsehprogramm.

Bei der begrenzten Zeit des Medienkonsums - bei uns konzentriert sich das wegen Beruf und Familie auf die Abendstunden - hat der TV eigentlich immer das Nachsehen. Klar wird er noch manchmal angeschaltet, aber meist finden wir uns dann in der Lage wieder, dass sie mit dem Buch vor den Augen auf dem Sofa lümmelt und ich mich in den Weiten des Webs tummele, und die Kiste an der Wand nur noch ein Grundrauschen darstellt.

Ich komme mit meinen 30+ Jahren aus einer Zeit, in der sich Samstags die Familie vor dem TV versammelte, wir Kinder meist im frisch gebadet im Bademantel, das Playmobil auf dem Wohnzimmerboden ausgebreitet, und dann wurde gemeinsam eine der großen Samstagsshows geguckt - Wetten dass oder ähnlich...

Jetzt haben wir selbst Kinder, und wenn unser Großer mal etwas im Fernsehen gucken darf, dann meist eine Episode seiner Lieblingsserien (Bob der Baumeister steht gerade hoch im Kurs) - aber nicht im normalen TV, sondern über Lovefilm, und dann die richtige Episode zu einer von uns bestimmten Zeit.

Diese Möglichkeiten lassen das klassische Fernsehen - für uns - völlig obsolet werden. Die Nachrichten verfolge ich online zu einer selbstgewählten Zeit, und vertiefe mich dann auch lieber in News mehrerer Quellen zu einem wichtigen Thema, anstatt den Drei-Minuten-Teaser der klassischen Tagesschau zu sehen und während man gedanklich noch in Syrien ist, auf dem Schirm dann beim Sport angelangt zu sein.

Manchmal fängt uns eine TV-Serie für einige Wochen ein - jüngst The Big Bang Theory, dann Breaking Bad. Letztlich habe ich bei ersterer die DVDs aus UK gekauft, weil die deutsche Synchro einfach nichts ist, und weil ich nicht jeden Dienstag um 22 Uhr Pro7 schauen wollte, nur um zwei(!) weitere Episoden sehen zu dürfen... Zumal in den TV-Foren die englischsprachige Welt schon heiss die Entwicklungen der sechsten Season diskutierte, während Pro7 irgendwo in den ersten Staffeln festhing...

Wie konnte dieses Medium so einen Abstieg machen in nur 30 Jahren? In unserem Freundeskreis ist es bei fast allen das selbe. Zwischen Konsolen, Blu Rays, eBooks, Internet aber auch solch klassischen Zeitvertreiben wie Büchern, Musik, Gesprächen - keiner meiner Freunde gibt an, noch mehr als gelegentlich den Fernseher zu nutzen und dann auch nur mit einem Auge über den Tabletrand schielend.

Wie ist das bei Euch? Gibt es noch die klassischen Fernsehnutzer in unseren Reihen? Was denkt Ihr über den Wandel der TV-Landschaft? Einfach "teschnische Entwicklung" oder auch "Schuld der ewig gestrigen Sender, die den Wandel verschlafen haben"?

Gruß
Dennis
 

raven

Golden Noble
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Salut :)

Wir schauen noch TV. Haben den Anschluss von unserem Kabelanbieter durch den Vermieter. Lediglich das Basisangebot. Wobei ein Wechsel zu unserem Inetrnetprovider ansteht, der aus Trägheit auch noch nicht vollzogen ist. Neue Dose, neues Modem...du weisst was ich meine. Wenn wir wechseln , dann auch nur das Basisangebot was gratis ist und uns nicht wie bisher 30.--/mtl kosten würde.

Unser Serien schauen wir über den TV oder legen mal eine DVD ein. Wir beide können kein Englich und sind dadurch an die deutschsprachig Sysnchronisationen der Serien gebunden. Receiver haben und wollen wir keinen, weil wir das Aufgezeichnete sicher nicht ansehen würden. Die wenigen Serien die wir verfolgen hinken bestimmt hinter dem Original her.

Und wenn Werbung kommt wird gezappt. Mittelweile haben aber die sender ihre Werbeblöcke auf den gelichen Zeitraum gelegt, also hilft das Zappen nicht. was mich an den Angeboten, voallem der serien stört, man kann das Ende der einen Folge einer Serie nich mal mehr vom beginn der Nächsten unterscheiden. Es sieht so aus, als wenn sie es zusammengeschnitten hätten. Zudem , ist eine Staffel fertig hat man keinerlei Ahnung wann es weiter geht. Gutes Beispiel im Moment : Staffelfinale von Revange in diese Woche
 

wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
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Also, bei uns ist das ähnlich.
Der Fernseher läuft zwar, das Programm, das da gezeigt wird, interessiert mich gar nicht. Meine Frau schaut dann ganz gerne mal zwei oder drei verschiedene Serien. Auf einen wirklich gemeinsamen Nenner kommen wir relativ selten. Aber da gibt es dann Abhilfe in Form von Serien, die ich auf DVD oder auf Watchever schaue.
Das Fernsehprogramm bietet zwar Perlen wie "heute show", "Nicht nachmachen" oder "Neues aus der Anstalt", wer am nächsten Morgen vor 6:00Uhr wieder aufstehen muss, für den ist die Mediathek ein Segen... ;)
 

Jackyapple

Kaiser Wilhelm
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Ich schaue schon seit 3 Jahren kein Fernsehen mehr. Serien schaue ich auf Watchever oder Dokus bei Youtube oder Burningseries. Also mein TV steht nur noch rum um mal ne DVD zu schauen, aber selbst das mache ich aufm MacBook.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Die Fernsehkultur scheint sich, Gott sei Dank, in gewissen Bereichen zu verändern.

Selbst schauen meine Frau und ich eigentlich nur noch die Sparten- und Filmkanäle von Sky, alternativ aber auch VoD. Das ganze mehr oder weniger komfortabel über einen Smart-TV.
 

Mitglied 39040

Gast
Ja, ich gucke noch – es wird aber immer weniger.

Phoenix, Arte.
Bei ARD & ZDF gibt's selten mal eine Perle zu finden (aber immerhin).
RTL,SAT&Co: NULL.
 

Xardas

Luxemburger Triumph
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Bei uns ist's ebenfalls recht ähnlich. Hatten wir in der letzten Wohnung noch einen im Mietpreis eingeschlossenen Kabelanschluss und damit die Gelegenheit, sinnlos vor dem TV zu versumpfen, war dieser in der neuen Wohnung unverhältnismäßig teuer.

Unsere Lösung war dann ein DVB-T Receiver, mit dem man hier in Dresden 12 glorreiche Programme empfangen kann, und zwar keinerlei Dritte - das nennen unsere Freunde dann "Rentner-TV", aber prinzipiell reicht es für Nachrichten, Koch- & Tiersendungen sowie arte.

Auf der anderen Seite haben wir nun einen HTPC mit dem XBMC, und sammeln DVDs, Blu-Rays und Serien über die diversen Vertriebswege (Kauf, amazon.uk.co, tauschticket,...). Außerdem existiert hier eine Anbindung Richtung Mediathek, Youtube, ... per Plugin. Ein Apple-TV ist hier vermutlich nicht groß anders. Für ganz neue, heiße und vermutlich doch nur einmal zu schauende Filme gibt's ne Videothek um die Ecke.

Im Endeffekt sind wir dann ebenfalls bei der Verweigerung des klassischen Fernsehens angekommen - einerseits wegen unseres beschränkten Angebotes, bei dem wir aber nach rund 4 Jahren auch einfach nichts vermissen, und anderseits, weil wir selbst entscheiden können, was wir wann, wo und mit wem schauen können. Allein das Konzept "TV-Werbung" ist uns mittlerweile so fremd, dass wir beide dann total fasziniert sind, wenn wir bei Bekannten und Verwandten mal einem Werbeblock ausgesetzt sind. Und natürlich auch total traurig, nicht mehr diesem Schwachsinn - abgesehen von der gelegentlichen "Zielgruppenwerbung" vor den Nachrichten - ausgesetzt sein zu dürfen.

Wo vermute ich jetzt aber die Gründe? Nun, einerseits wird es sicher irgendwie mit Bildungsniveau, Zeit(ver-)planung und Technikaffinität zu tun haben. Denn ich kenne auch genügend Leute, die sich jeden Abend die 4h+ - Dröhnung TV geben, um sich von ihrem Job im Schichtbetrieb etc. abzulenken, und anderseits auch (tw. ältere) Akademikerfamilien, bei denen es ähnlich wie bei uns und Moriarty läuft.
Die Fernsehsender würde ich nicht zwingend in der Ecke der Ewiggestrigen sehen, sondern nur etwas behäbig bei der Erschließung sich neu bildender Märkte. So finde ich die Mediatheken von ARD und ZDF sehr gut, auch wenn sich diese erst Anfang des Jahres wirklich geöffnet haben. Hier waren der BBC mit dem iPlayer schon weiter voraus; dass beide allerdings immer noch mit Zeitbeschränkungen arbeiten, ist unschön. Andererseits habe ich selbst noch kein ähnliches Angebot der privaten Sender wahrgenommen.
Mit genügend (Steuer-/GEZ-)Mitteln scheint man also der technischen Entwicklung positiv gegenüber zu stehen, bei Abhängigkeit von Werbefinanzierung ist man anscheinend an altbewährtes und Pläne zur Monetisierung gebunden.

Im Prinzip würde ich eine zweigleisige Strategie bevorzugen, wie ich sie z.B. von Spotify her kenne: Auf der einen Seite das komplette Angebot on-demand, kostenlos und werbefinanziert, aber auf der anderen Seite das werbefreie Programm, für das man dann aber auch eine gewisse Summe zahlen muss. Bei letzterem dann aber auch Zugriff abseits des Fernsehers über Web und mobile Geräte (also ähnlich Spotify Premium auf Handys).
Gerade hier ist in Deutschland aber noch einiges aufzuholen, denn soweit ich weiß stehen maxdome, Lovefilm etc. beispielsweise eher schlecht gegenüber dem US-Anbieter netflix da, was Angebot, Qualität und auch Preis angeht.
 

10tacle

Mecklenburger Orangenapfel
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Meine Eltern haben sich irgendwann vorletztes Jahr das Entertain Paket von der Telekom andrehen lassen. Bei der Telekom sind wir sowieso seit vielen Jahren Kunde, und bei dem Entertain Paket haben wir DSL 16000 bekommen und unter'm Strich trotzdem weniger bezahlt als vorher noch mit DSL 6000. Deshalb haben die zugesagt, was so gesehen auch ok war.

Den Media Receiver zum Fernsehen gucken hab ich dann bekommen.

Aber nicht mal ein Jahr später hab ich beschlossen, das Fernsehen einfach aufzugeben. Zu groß waren das Fremdschämen und die Aufregung. Was heutzutage das Fernsehprogramm dominiert sind die asozialsten und dekadentesten Sendungen überhaupt, wo ich im Gegensatz zu vielen anderen einfach nicht drüber lachen kann ("Maria isst zur Not auch Klopapier") sondern mich nur aufrege, dass da a) echt Menschen sitzen, die auf die Idee kommen das Programm mit so einem Müll zu füllen, und b) die Leute von Heute sowas auch noch in irgendeiner Art unterhaltsam und gut finden. Dass sowas nicht einfach verboten wird. Wer kann sowas denn bitte ansehen ohne dass sich die Nackenhaare aufstellen?! Ständig werden asoziale Familien gezeigt. Oder Kochshows mit unterbelichteten Z-Promis für die sich kein Schwein interessiert, und selbst Nachrichten sucht man sich am besten ganz differenziert im Internet zusammen, denn der ganzen manipulativen Propagandascheiße darf man auch keinen Glauben schenken. Im Grunde ist das Fernsehen also komplett nutzlos geworden.

Den Vertrag mit dem Media Receiver haben meine Eltern dann nicht verlängert, jetzt haben wir nur noch Telefon und DSL 16000. Meine Eltern empfangen im Wohnzimmer noch ganz normal über Satellit, aber da hab ich ja nix mit am Hut. Ich habe seitdem keinen Receiver mehr hier stehen und vermisse das Fernsehen kein Stück. Ich bin sogar ziemlich glücklich mit dieser Entscheidung. Ich kann zwar seitdem nicht mehr mitreden wenn es um die neuesten Zitate von Untermenschen geht, aber das will ich auch gar nicht.

Klar kann man jetzt noch sagen "Dann schau dir den Müll doch nicht an, es gibt immer noch gute Filme, Serien und Dokus die im Fernsehen laufen". Abgesehen davon, dass ich bis auf Game of Thrones eigentlich kein Serienfan bin, und auch keine Dokus schaue, ist das natürlich richtig - aber warum brauch ich dafür Fernsehen? Man findet doch eh alles im Internet (egal ob legal oder illegal, geht beides), und damit meine ich wirklich alles. Und dazu sogar ganz ohne den ganzen Unterschichtendreck dazwischen, ohne von Sendezeiten abhängig zu sein, und ohne von maßlos überzogenen Werbepausen unterbrochen zu werden.

Den Fernseher habe ich hier nur noch für meine Konsolensammlung und zum Filme schauen (die werden vom Mac auf die PS3 gestreamt), natürlich auch noch schön mit Dolby Surround. Aber das Geld für das überaus niveauvolle Fernsehprogramm kann man sich sparen.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Wir gucken noch Fernsehen. Viel Nachrichten und Dokumentationen, aber z.B. auch viel Konzertmitschnitte auf zdf_neo oder ZDFKultur. Das könnte man zwar theoretisch auch alles in den entsprechenden Mediatheken abrufen, aber da muss ich gezielt nach suchen - so stolpere ich über das eine oder andere Thema, dass ich mir sonst nicht heraussuchen würde. Auch für Kinder gibt's einige echte Perlen auf KiKa.

Serien und Spielfilme kommen bei uns inzwischen auch fast ausschliesslich aus der Konserve - das liegt allerdings weniger am Angebot, sondern eher an der teilweise unsäglichen Synchronisation bei Serien und den Werbeunterbrechungen. Bei Serien sind die inzwischen gefühlt länger als eine Episode.
 

MFKCNE

Klarapfel
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Ich gucke nur noch sehr selten TV, aber dann nur aufgezeichnete Sendungen, wo ich die Werbepausen dann überspringen kann.
Die Sendungen, die ich gucke, kann man aber an einer Hand abzählen, es kommt echt fast nur noch Müll! Werde versuchen, meine Eltern zu überzeugen, Entertain zu kündigen und stattdessen Watchever zu abonnieren.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Interessant an der Diskussion finde ich ja, dass eigentlich über das Medium gesprochen wird, dabei aber meist nur die Inhalte beschimpft werden, obgleich es letzten Endes die selben Inhalte sind die auch die anderen Medien verbreiten.

Die Serie im TV ist die selbe wie die auf Watchever oder aus der illegalen Tauschbörse. Ebenso findest sich auch der ganze Mist der im TV läuft im Netz wieder. Nicht jeder der TV schaut, schaut deswegen jeden Mist, und nicht jeder der sich vom TV verabschiedet konsumiert nur noch hochintellektuelles Programm, ganz im Gegenteil, die Trends in Youtube stehen in Sachen Fremdschämen dem TV in nichts nach...

Natürlich hat das Netz des Vorteil alles zu jeder zeit sehen zu können, aber dafür verschleißt alles auch viel schneller als im TV wo ich die Serie nur häppchenweise genießen darf.
 

chironex

Dithmarscher Paradiesapfel
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Im Jahr 2002 hatte fuer mich das Fernsehen den Tiefpunkt erreicht, denn man konnte nicht mehr in einem Stueck die Werbung geniessen und wurde von Film zwischendurch unterbrochen (der aufmerksame Leser erkennt die Ironie).
Das fuehrte dazu, dass ich nur noch am Programm-weiter-zappen war.

Mehr und mehr wurde mit die Sinnlosigkeit bewusst, da ich nichts mehr zuende schaute. Daher blieb das Fernsehprogramm aus und ab da liefen nur noch DVD's.

Anfangs war es noch ungewohnt und man hatte das Gefuehl vielleicht etwas zu verpassen. Je laenger die TV lose Zeit aber andauerte, desto weniger vermisste ich sie.

Wenn ich heute jemand besuche und da laeuft mal wieder so eine Nachmittagsshow mit "netten Leuten" bei der jeder 2te Satz mit *piep* unterbrochen wird oder gegen Abend schlechte Filme wiederholt werden, dann bitte ich um Abschaltung des Fernsehers oder wenigstens den Ton abzudrehen.

Sollte tatsaechlich einmal etwas im Fernsehen gezeigt werden das sich lohnte angesehen zu werden, dann kann man das auch kurze Zeit spaeter im Internet wiederfinden.

Richtig aergerlich ist es seit 2013, dass man fuer etwas zwangsweise zur Kasse gebeten wird, dass ich schon 2002 am liebsten durch das geschlossene Fenster geworfen haette :(
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Ich hatte in meinem Initialpost auch nicht die Inhalte kritisiert (obwohl sie jeder Kritik würdig wären), sondern das Konzept "Fernsehen", dass den Zuschauer zwingt, zu einer bestimmten Zeit vorgegebene Inhalte zu konsumieren. Wenn man Serien folgen möchte, verpflichtet man sich, wochenlang zur gleichen Uhrzeit vor dem Fernseher zu sitzen, man muss Werbeblöcke und mangelhafte Synchronisierung ertragen...

Genau das steht in absolutem Gegensatz zur Entwicklung um uns herum, denn alle anderen genannten Medien bieten nun mal die Möglichkeit, die gewünschten Informationen zur gewünschten Zeit zu konsumieren. Der Nutzer kann entscheiden, was er wann und auf welche Weise konsumieren möchte.

Es kann gern auch in Zukunft Formate wie "Schuldenfalle" oder "Hartz-IV-Familie XY" geben - solange es Menschen gibt, die das schauen wollen. Ich unterstelle aber, dass bei völlig freiem Fernsehen im Stile von Netflix oder Mediatheken, sich eben solche billig zu produzierenden Formate nicht durchsetzen würden, und die Content-Industrie mehr Qualität liefern müsste.

Und genau das wollen sie nicht, solange das jetzige Konzept noch irgendwie Gewinne abwirft. Durch immer weniger Produktionskosten (platt gesagt: 'nem Assi einen 50er geben und er macht mit) geht das Konzept noch auf, aber ich sehe keine Zukunft mehr darin.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Es kann gern auch in Zukunft Formate wie "Schuldenfalle" oder "Hartz-IV-Familie XY" geben - solange es Menschen gibt, die das schauen wollen. Ich unterstelle aber, dass bei völlig freiem Fernsehen im Stile von Netflix oder Mediatheken, sich eben solche billig zu produzierenden Formate nicht durchsetzen würden, und die Content-Industrie mehr Qualität liefern müsste.
Die Trendlisten von Youtube und Co lassen mich an dieser These zweifeln. Wobei wir hier aber auch nicht das Nachmittagsprogramm mit dem Abendprogramm in einen Topf werfen sollten. Was im Abendprogramm ankommt deckt sich qualitativ und inhaltlich schon ganz gut mit den Hitlisten der Streaming Angebote.

Ich bin auch nicht unbedingt ein Fan vom TV Programm, und sehe auch natürlich den Vorteil der Streaming Dienste. Nur den großen qualitativen inhaltlichen Unterschied sehe ich da nicht. Ich finde beide Konzepte haben ihre Anwendungsfälle und Daseinsberechtigung. Dass wir auf einmal nur noch hochqualitatives Material erhalten wenn sich Streaming durchsetzt halte ich für Wunschdenken.
 

Mitglied 39040

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Unter dem Blickwinkel bin ich vollkommen hoffnungslos, Moriarty!

Unser TV-System ist nicht dazu gemacht, Qualität hervorzubringen, sondern
entweder: Gewinne zu machen (Privatfernsehen -> simpelste Ansprüche)
oder: es liegt alles in den Händen der politischen Kaste, die – via Rundfunkzwangsgebühren - außer eigener Einflußnahme offenbar keine andersartigen inhaltlichen Interessen mit Fernsehen verbindet.

Ein „Bildungsauftrag“ wird schon lange nicht mehr erfüllt, die Gebühren werden höchst rabiat erhoben, erhöht und verjubelt.

Da kann man nichts Positives erwarten, sondern nur gelegentlich einmal Glück haben und etwas finden. Frust!
 

ApfelundX

Erdapfel
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Als der alte Fernseher vor über einem Jahr verstorben ist haben wie keinen mehr angeschafft. Jetzt stehen Blumen und Keramiken in der ehemaligen Fernsehnische. Hatten eigentlich schon einige Jahre das Geräte kaum mehr benutzt.
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Da kann man nichts Positives erwarten, sondern nur gelegentlich einmal Glück haben und etwas finden. Frust!

...oder den Fernseher ignorieren. Es ist ja selbst ohne TV so, dass man kaum alle Möglichkeiten der Unterhaltung ausschöpfen kann. Wie schon gesagt ist meine Zeit zum Relaxen und Medien konsumieren recht knapp, und ich finde mich regelmäßig zwischen angefangenen Büchern, halb fertigprogrammierten Handyspielchen (ja, damit relaxe ich auch...), angezockten Konsolengames, halb gesehenen Serien-Staffeln, halb gebauten LEGO-Technik-Modellen, angelesenen Web-Artikeln, etc. wieder.
Der Fernseher rangiert da nur noch auf dem letzten Platz der Möglichkeiten, warum sollte ich dem Zufall überlassen, was ich schaue, wenn ich nichtmal all das schaffe, was ich wirklich sehen möchte?

Einziger Wermutstropfen: GEZ zahle ich trotzdem...
 

holst

Auralia
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Wenn man etwas bestimmtes sehen will, sind Streaming-Dienste schon was feines. Für mich hat das TV halt noch irgendwie den Vorteil, dass man immer wieder über etwas sehenswertes stolpert. Im ARD oder ZDF vor allem zu später Stunde, die bringen da gerne mal echte Perlen, Arte ist auch immer für gutes Kino gut, oft in Verbindung mit 'nem Themenabend… 3Sat übrigens auch. Die Spartensender ( ZDFneo & Co. ) bringen auch viel gutes Zeugs, z.B. US-Serien die auf den Privaten keine Chance hätten ( Dirty Sexy Money, 30 Rock, In Plain Sight ), sehenswerte Filme und Dokus oder Konzertmitschnitte… und alles ohne störende Werbepausen. Auch die eigenen Sachen sind nicht die schlechtesten: Kulturpalast, Lateline, Roche & Böhmermann… alles interessante Konzepte & vor allem mal was anderes.
 

rukoolla

Fießers Erstling
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Bei mir läuft der Fernseher doch noch recht häufig. Das liegt auch an meiner schlechten Internetverbindung. Daher fallen Dienste wie Watchever oder sämtliche Online-Mediatheken leider flach.

Ich schaue jedoch selten live Fernsehen. Meistens wird vorher ausgesuchtes Programm manuell oder per intelligentem Timer aufgezeichnet und im Nachhinein geschaut. Live wird Sport, Tagesschau und mal ein Film auf sky angesehen. Werbefernsehen kann ich mir live nicht antun.
 

User 74856

Gast
Ich gehöre auch zu denen, die das Fernsehen noch schätzen. Wie holst auch schreibt: von Zeit zu Zeit gibt es einfach richtig gute Formate. Und wenn man den Öffentlich-Rechtlichen nicht total verfeindet gegenüber steht, gibt es da wirklich einige gute Perlen. Z.B. fand ich es letzthin grandios, Tenacious D und Nine Inch Nails live von Rock´n´Heim zu sehen. Ja, man hätte es auch streamen können - aber das Fernsehsignal ist weniger störanfällig.
Ich schaue auf meinem iMac mit EyeTV, und bei Werbung mache ich häufig das Bild klein, Ton aus und ab ins social web. Im Bett nutze ich auch die Mediatheken auf dem iPad, da hat ja das ZDF letzte Woche eine gute Mediathek-App veröffentlicht.
Was mir immer noch fehlt, und hier schon anklang, ist das personalisierte Fernsehen (will sagen Medienkonsum) nach Spotify-Vorbild: Es sollte doch möglich sein, Sendungen und Formate zu favorisieren, bei neuen Inhalten benachrichtigt zu werden und ebenso qualitative Vorschläge zu erhalten ("Das könnte Dir auch gefallen" oder ähnlich). Und das mit einem breiten Angebot! Aber da stehen halt die privaten Medienkonzerne gegen das Öffentlich-Rechtliche und die Lizenzstreitereien beginnen.