[UPDATE] Telekom: Drosselung auf 2 MBit/s statt 384 KBit/s?

Martin Wendel

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Es hat den Anschein, als würde die Telekom aufgrund der ständigen Kritik von Kunden, Medien und auch der Politik nun einlenken und die Drosselung der Internetanschlüsse, die ab 2016 umgesetzt werden soll, relativieren. Wie Carsten Knobloch in seinem Technikblog schreibt, werde die Telekom die Geschwindigkeit nach Erreichen der Volumengrenze nicht auf 384 KBit/s sondern auf 2 MBit/s senken. Er beruft sich dabei auf zwei unabhängige Quellen, die offizielle Bestätigung soll im Laufe des Tages folgen.[PRBREAK][/PRBREAK]

Zwar würde man auch hochauflösende Youtube-Videos nicht ohne zu buffern betrachten können, normales Surfen und Clips in geringerer Auflösung wären aber möglich. So bietet etwa der langsamste DSL-Tarif der Telekom ebenfalls eine Bandbreite von 2 MBit/s.

[UD=12. Juni 2013, 11:18]Die Telekom hat eine Erhöhung der Bandbreite nach der Drosselung auf 2 MBit/s nun offiziell per Pressemitteilung bestätigt. Die Änderung gilt rückwirkend für alle Verträge, die seit 2. Mai 2013 abgeschlossen wurden. Die Bandbreite und die Inklusivvolumina seien dabei nicht in Stein gemeißelt, sondern könnten – je nach Markterfordernissen – zur geplanten Einführung der Drosselung im Jahr 2016 noch angepasst werden, so die Telekom.[/UD]

2-format3.jpg
Via stadt-bremerhaven.de, Deutsche Telekom
 
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Synoxis

Sonnenwirtsapfel
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Immerhin ein Schritt nach vorne, mal sehen was da noch geht bis zur endgültigen Umsetzung.
 

Tristo

Gloster
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Die ganze Aktion stinkt doch zum Himmel. Wenn doch nur die Geschwindigkeit aller User gewährleistet werden soll und dafür gedrosselt werden MUSS (Lt. TK), wie kann man jetzt ein Zugeständnis nach dem anderen machen? Alles doch nicht so schlimm? Oder doch nur, wie vermutet, Abzocke...
 

smoe

Roter Winterkalvill
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2mbit wären imho schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Immerhin kann man damit noch den Grundbedarf an Surfen und Mail und Co erledigen.

Hat der Aufschrei also vielleicht doch zumindest ein bisschen was gebracht...
 

ddrulez

Apfel der Erkenntnis
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Technisch gibt es ja keinen Grund die Geschwindigkeit zu drosseln.
Die wollen einfach mehr Geld machen damit.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Die äußerst niedrige Drosselungsgrenze war doch dafür gedacht, dass man ohne Probleme von der AGB zugunsten des Kunden abweichen kann, ohne dass daraus eine riesige Umstellung resultiert.
 

Koopa

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Ach wie gütig...
und es bleiben trotzdem Blutsauger
 

druckfabrik

Empire
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Ich verstehe das alles nicht. Da habe ich einen DSL-Vertrag mit 16 MBit/s und bekomme seit 7 Jahren nur 384 kBit/s. Man kann damit auch Internet benutzen. Aber seit wann gibt es Filme im Netzt? Davon weiß ich nichts.
 

Breznsemmel

Apfel der Erkenntnis
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Also bei mir drosselt O2, vormals Alice schon seit Monaten meinen 16MBit/s Zugang. Zwar nicht offiziell, aber die Geschwindigigkeit ging von 12 auf nunmehr oft nur noch 4MBit/s runter. Fragt man nach, bekommt man keine Antwort, dafür aber eine lustige Mail mit einem TÜV-Zertifikat, das angeblich 12-16MBit/s garantiert.
Nun ja, der TÜV war in solchen Dingen schon immer ein lustiger Haufen, der seinen (noch) guten Namen für jeden Mist hergibt, den der Kunde (in diesem Fall O2) bezahlt.

Ich finde die offizielle Drosselung der Terrorkom daher um einiges ehrlicher, als das verkappte Drosseln von z.B. O2.
 

Tissi

Aargauer Weinapfel
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Wie das dan wohl mit iRadio wird....
Habe alles Anschlüsse bei der Telekom und habe bis jetzt noch keine Drosselung feststellen können. Bis auf das Mobile monatliche Datenvolumen.
Habe 16 MBit/s Anschlüsse und 10- 14 MBit/s kommen immer an.
 

funz3l

Goldparmäne
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Das mit dem Drosseln finde ich gar nicht so dramatisch. Ich finde es schlichtweg eine Frechheit das die eigenen Dienste davon nicht betroffen sind und dann spielt es keine Rolle ob auf 384 KBit/s oder auf 2 MBit/s gedrosselt wird. Das Netz MUSS neutral bleiben.
 

Spittek

Cripps Pink
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Ich habe DSL6000 (max. möglich bei mir) und nutze trotzdem Dienste wie iCloud, AppleTV HD-Filme und Watchever. Bei einem 2 Personenhaushalt reichen mir die 75GB im Monat dicke aus. Wenn nach Erreichen des Inklusivvolumens auf DSL2000 gedrosselt würde, dafür aber die DSL Preise stabil bleiben, könnte ich gut damit leben. Ich bin kein Techniker, aber wenn es wirklich so ist, daß Poweruser (z.B. Filmjunkies, 5-Personen-Haushalte, WGs) die extrem viel saugen, die Netze auf Kosten der anderen stark belasten, finde ich die Regelung sehr fair. Bei Strom, Gas, Wasser ist es doch auch so: Wer viel verbraucht, muss halt viel zahlen.
 

Tri_Apfel

Antonowka
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Weiß eigentlich einer von euch, wie viel GB er pro Monat verbraucht? Ich lebe in Belgien und habe eine Grenze bei 650 GB. Super, aber verbrauchen tue ich mit fast täglichem Streaming, Downloads, Spotify, Games etc. etc. in etwa 30 GB. Selbst bis 75 GB ist noch einige Luft nach oben...
 

SORAR

Châtaigne du Léman
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Nun, 2Mbit sind immer noch akzeptable 250KB/s (und entspricht zufällig genau meiner Nettogeschwindigkeit).
Damit kann man recht gut arbeiten, abgesehen von HD-Videos auf Youtube oder größere Dateien (hoch)laden.

Ich finde die Netzdrosselung auch nicht pralle, kann die Anbieter aber schon ein bisschen verstehen!
Überall regiert Geiz-ist-Geil-all-you-can-surf für möglichst billig, während die Netzkapazitäten unter der wachsenden Last ächzen. Leute die im wirklich (sehr) großen Umfang Traffic verbrauchen (was nicht selten "weniger legales" Filesharing und Streaming betrifft) sollen in meinen Augen ruhig mehr zahlen als der Otto-Normal-User. Letzterer braucht für Facebook, E-Mails, Radio und etwas Youtube wohl kaum >100Gb pro Monat (wie auch mein Vorposter schon angerissen hat). Klar stellt sich nun die Frage, wie man jene Benutzergruppen genau definieren und entsprechend die Trafficgrenzen setzen soll.

Wie bereits angesprochen darf es aber keine Ausnahmeregelungen für eigene Dienste und Tocherunternehmen gelten.
Entweder für Alle und Alles oder ganz bleiben lassen. :-$
 

offtopic

Weisser Rosenapfel
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Es geht nicht darum, ob einem das nun am Anfang noch zugestandene Fullspeed Volumen von 75 GB genügt. Durch die Aufhebung der Netzneutralität werden kleinere Anbieter, Startups und private Betreiber benachteiligt und dadurch am Ende die Vielfalt, Innovation und der Fortschritt im Internet künstlich begrenzt. Das ist schlichtweg eine Wettbewerbsverzerrung, von der am Ende der Konsument die Konsequenzen zu tragen hat. Ich empfehle die Lektüre der Site netzneutralitaet.cc

Nochmal: Es spielt keine Rolle, ob einem das (jetzt noch) gebotene Inklusivvolumen genügt. Es spielt keine Rolle, auf welche Geschwindigkeit jetzt gedrosselt wird. Man muss einen Schritt weiter denken und mögliche zukünftige Entwicklungen mit einbeziehen. Die Netzneutralität muss erhalten bleiben. Und dazu bedarf es gesetzlicher Richtlinien.
 

BreZel

Eierleder-Apfel
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Das vorgeschobene Argument der Telekom "die Netze zu entlasten" ist irgendwie recht unglaubwürdig. Es wird doch darauf hinauslaufen dass "PowerUser" die gegen Ende des Monats Ihre Volumengrenze erreichen auf den 1. des nächsten Monats warten um dann wieder loszulegen mit Ihren Downloads. Das heißt es wird das Netz doch wahrscheinlich zu jedem 1. des Monats noch stärker belastet als bisher...
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Die äußerst niedrige Drosselungsgrenze war doch dafür gedacht, dass man ohne Probleme von der AGB zugunsten des Kunden abweichen kann, ohne dass daraus eine riesige Umstellung resultiert.

Niemals, das wäre genau so gelaufen wie im Mobilfunk. Limit erreicht -> Leitung unbrauchbar. Genau so macht man ja am besten Geld mit Bonus-Volumen.

Und die 2mbit sind ja immer noch niedrig genug, dass man da zugunsten des Kunden auch abweichen könnte...
 

joey23

Hochzeitsapfel
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Gegen die Drossel als solche ist absolut nichts einzuwenden. Gegen die Verletzung der Netzneutralität allerdings schon. Es darf absolut nicht sein, dass zB die Inhalte der Bild abrufbar sind, weil sie der Telekom Geld bezahlt, die Inhalte der Tagesschau aber nicht, weil sie der Telekom KEIN Geld bezahlt, oder sich die Telekom vll einfach von der Tagesschau gar nicht bezahlen lassen will.

Ein Telekomunikationsdienstleister darf niemals in die Lage gebracht werden zu entscheiden welche Informationen abrufbar sind. Ansonsten drosseln oder sperren sie einfach alles, was zB telekomkritisch ist.
 

colacastell

Pomme Etrangle
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in den verträgen, welche bereits unterschrieben wurden seit dem 2. mai steht aber immernoch was anderes.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Gegen die Drossel als solche ist absolut nichts einzuwenden. Gegen die Verletzung der Netzneutralität allerdings schon. Es darf absolut nicht sein, dass zB die Inhalte der Bild abrufbar sind, weil sie der Telekom Geld bezahlt, die Inhalte der Tagesschau aber nicht, weil sie der Telekom KEIN Geld bezahlt, oder sich die Telekom vll einfach von der Tagesschau gar nicht bezahlen lassen will.

Dem kann man nichts hinzufügen.

Das ganze Thema dreht sich nämlich genau nur darum, zu entscheiden, welche Inhalte (künftig eben kostenpflichtig!) über deren Netz laufen.