LaTeX kompilieren: dvi oder direkt in die pdf?

Wie kompilierst Du LaTeX-Dateien


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Macholino

Adams Parmäne
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Was LaTeX betrifft, verfüge ich über ein gefährliches Halbwissen. Mehr als ein Anfänger, aber fortgeschritten würde ich nicht behaupten.

Mir geht es prächtig mit der MacTex-Sammlung und TextMate, die mir eine schicke pdf generieren. Gestern allerdings war ich über das Ergebnis meiner pdf auf einem Linuxrechner mit Acrobat gar nicht glücklich (Kpdf sah noch schlimmer aus). Meine Grafik, als pdf in das tex-Dokument eingebunden, sah auf dem Monitor schlimm aus. Kann an der Grafikdarstellung von KDE liegen, ich habe es auf einem speziell geschraubten Debian auf einem Thinkpad T60 gesehen.

Der Druck ist einwandfrei (vom Mac zumindest). Nun meine Frage an die Gemeinde. dvi oder gleich pdflatex. Was nutzt ihr und warum gerade das? Ist eine eps-Einbindung so wichtig, um auf pdflatex zu verzichten? Welches Grafikformat bindet Ihr in die Dateien ein? jpg, png oder pdf?
 

quarx

Brauner Matapfel
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Bei mir werden zu 90% dvi-Dateien (und daraus dann ps oder pdf) erzeugt, mit Emacs und einem parallel geöffneten xdvi. Das hat unter anderem den Grund, dass ich - mit Ausnahme des PDF-Previewers von TeXShop - kein PDF-Anzeigeprogramm kenne, bei dem man den Dateiinhalt durch einen einzigen Mausklick automatisch aktualisieren kann, wenn sich im LaTeX-Dokument etwas geändert hat. Das funktioniert mit xdvi (oder anderen DVI-Betrachtern) 1A. Beim Acrobat Reader muss man z.B. die PDF-Datei schließen und neu öffnen (natürlich ist man dann nicht mehr auf der gleichen Seite wie vorher), auch in der Vorschau geht es nicht. gv wirft immerhin nur Fehlermeldungen beim Reopen (Drücken auf die Punkt-Taste), die man mit Return bestätigen kann. Aber vielleicht kennt ja jemand eine Alternative?

Ansonsten bin ich von TeXShop recht angetan, für zwischendurch eine Supersache. Leider gibt's das Programm nicht unter Linux.

Grafikeinbindung? eps ist für meine Zwecke das geeignetere Format: es sind Grafiken für wissenschaftliche Publikationen zu verarbeiten, meistens Ausgaben von Matlab oder Gnuplot. Rastergrafiken kommen eher selten vor.
 

Macholino

Adams Parmäne
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Bei mir werden zu 90% dvi-Dateien (und daraus dann ps oder pdf) erzeugt, mit Emacs und einem parallel geöffneten xdvi. Das hat unter anderem den Grund, dass ich - mit Ausnahme des PDF-Previewers von TeXShop - kein PDF-Anzeigeprogramm kenne, bei dem man den Dateiinhalt durch einen einzigen Mausklick automatisch aktualisieren kann, wenn sich im LaTeX-Dokument etwas geändert hat. Das funktioniert mit xdvi (oder anderen DVI-Betrachtern) 1A. Beim Acrobat Reader muss man z.B. die PDF-Datei schließen und neu öffnen (natürlich ist man dann nicht mehr auf der gleichen Seite wie vorher), auch in der Vorschau geht es nicht. gv wirft immerhin nur Fehlermeldungen beim Reopen (Drücken auf die Punkt-Taste), die man mit Return bestätigen kann. Aber vielleicht kennt ja jemand eine Alternative?

Ansonsten bin ich von TeXShop recht angetan, für zwischendurch eine Supersache. Leider gibt's das Programm nicht unter Linux.

Grafikeinbindung? eps ist für meine Zwecke das geeignetere Format: es sind Grafiken für wissenschaftliche Publikationen zu verarbeiten, meistens Ausgaben von Matlab oder Gnuplot. Rastergrafiken kommen eher selten vor.

PDFView bietet genau das, eine Aktualisierung bei laufendem Betrieb, wenn sich die pdf ändert. Es bleibt auch dort, wo Du stehen geblieben bist.
Mittlerweile hat PDFView bei mir sogar Vorschau als Standard aller PDFs abgelöst.
 
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quarx

Brauner Matapfel
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PDFView bietet genau das, eine Aktualisierung bei laufendem Betrieb, wenn sich die pdf ändert. Es bleibt auch dort, wo Du stehen geblieben bist.
Mittlerweile hat PDFView bei mir sogar Vorschau als Standard aller PDFs abgelöst.
Danke für den Tipp, das schau ich mir mal an.
 

Stefan_K

Morgenduft
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Vorzüge von pdflatex

Ich ziehe pdflatex vor, da als Ergebnis pdf stehen soll. Das dvi-Format ist über TeX-Nutzer hinaus nicht weit verbreitet, mit postscript kommt auch nicht jeder klar, pdf hat sich sehr etabliert und bietet ja diverse Vorteile. Falls am Ende sowieso pdf stehen soll: pdflatex schaltet den Umweg über dvi und postscript aus, worüber sonst Informationen verlorengehen können, komprimiert besser.

Weiterhin unterstützt pdflatex direkt die pdf-Features, u.a. Hyperlinks und Dokument-Informationen. Kleines Beispiel zur Verdeutlichung: man lasse google nach LTEX suchen: http://www.google.de/search?q=LTEX Man findet große Mengen pdf-Dateien ohne "richtigen Titel", ohne Angabe von Verfasser, Thema oder Stichworten in den pdf-Dokumenteigenschaften. Diese wurden vermutlich eben oft über den weg tex->dvi->ps->pdf erzeugt. Die Suchmaschine erkennt die Ausgabe von \LaTeX im Dokumentrumpf nicht richtig. Mit pdftex kann man diese Dokumenteigenschaften direkt angeben, auch als Parameter für das hyperref-Paket.
Auf der pdftex-Homepage wird man einiges mehr lesen können.

Weiterhin benutze ich das Paket microtype mit pdflatex, das kümmert sich um typografische Feinheiten: u.a. gleichmäßigerer Randausgleich und Buchstaben-Feinskalierung, weniger Trennungen.

Viele Grüße,

Stefan
 
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quarx

Brauner Matapfel
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Hat wirklich alles Hand und Fuß, Stefan. Ich werde bei mir auf Dauer sicher auch in Richtung PDF umstellen ob der Vorzüge, aber die Macht der Gewohnheit...
Wie gehst Du eigentlich mit der PDF-Reload-Problematik um? Arbeitest Du am Mac? Bei mir z.B. findet das meiste (leider) unter Linux statt, da hätte ich gar nicht die Möglichkeit, andere Previewer als Acrobat/gv/kpdf/gpdf/xpdf zu verwenden, von denen keiner mit pdflatex so recht harmoniert (erstere beiden) bzw. deren PDF-Ausgabe mich nicht 100%ig zufrieden stellt (letztere drei). Am ehesten ginge vielleicht noch xpdf als Kompromiß. Aber beim Erstellen von Vortragsfolien in PDF (mit latex-beamer) kann ich eigentlich nur den Acrobat Reader verwenden. Auf dem Mac sieht es generell mit PDFView ja wirklich ganz gut aus.
 

Macholino

Adams Parmäne
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Mir ist mal aufgefallen, dass Acrobat unter Linux grauenvoll aussieht. Ich arbeite im Büro fast ausschließlich mit Debian, boote aber immer dann in XP, wenn ich pdfs lesen will. Das liegt vielleicht auch daran, dass bei uns pdfs direkt aus OOo2 generiert werden.

Nun ja, ich stimme Stefan zu, freu mich, dass er zu AT gefunden hat, eine echte Bereicherung! Gerade weil ich auf dem Mac zuhause die Kombination MacTex-TextMate-PDFView nutze.

Aber unter Linux? Kile sagt mir gar nicht zu, obwohl es auch pdflatex unterstützt.
Emacs und AUCTex wäre eine Maßnahme, wenn ich in der Konsole manuell pdflatex starte. Ich freue mich über jeden Hinweis auf Arbeitserleichterung mit Linux.

Stefan, wie ist Dein Arbeitsablauf mit LaTeX? Welche Programme nutzt Du?

Nachtrag für quarx:
http://pdfview.sourceforge.net/latex.html
zeigt die Einbindung in Emacs/ AUCTex
 

quarx

Brauner Matapfel
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Mir ist mal aufgefallen, dass Acrobat unter Linux grauenvoll aussieht. Ich arbeite im Büro fast ausschließlich mit Debian, boote aber immer dann in XP, wenn ich pdfs lesen will. Das liegt vielleicht auch daran, dass bei uns pdfs direkt aus OOo2 generiert werden.
Also bei mir (Debian Sarge und auch Etch, Acrobat 7) gibt's eigentlich keine Darstellungsprobleme. Welche Version vom Reader ist bei Dir installiert?
Macholino schrieb:
Emacs und AUCTex wäre eine Maßnahme, wenn ich in der Konsole manuell pdflatex starte. Ich freue mich über jeden Hinweis auf Arbeitserleichterung mit Linux.
Mit AUCTeX kannst Du auch pdflatex im Hintergrund von Emacs aufrufen (Tastenkürzel zum TeXen ist Ctrl+C C und dann Return). Dazu musst Du auf Command->TeXing options->PDF Mode klicken oder das halt permanent so in der .emacs einstellen.
 

Stefan_K

Morgenduft
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Acrobat und OS

Hi Macholino,

Mir ist mal aufgefallen, dass Acrobat unter Linux grauenvoll aussieht.

Welche Version von Acrobat nutzt Du denn? Ich habe auf Linux die Version 7.0.8. Sieht ganz ok aus, wenngleich nicht so perfekt wie ein Ausdruck. ;)
Ein screenshot müsste es eigentlich demonstrieren - zeig doch mal.

Stefan, wie ist Dein Arbeitsablauf mit LaTeX? Welche Programme nutzt Du?

Ich arbeite vorwiegend auf Ubuntu Linux 7.04 (Feisty), auf OS X nur sporadisch, dafür brauche ich erstmal einen neuen Mac.
Da ich alles im Quelltext schreibe, würde mir irgendein beliebiger Editor neben pdflatex reichen - ich habe trotzdem KILE installiert, zum Auszuprobieren, und setze es nun weiter ein. Obwohl ich kaum einen Bruchteil der Features nutze, da ich ziemlich alle Codes, die ich brauche, im Kopf habe und ohne Assistenten/Buttons/Menü schreibe.
Mir ist momentan ein schneller Rechner und eine gute Tastatur wesentlicher als eine an Funktionalität reiche Entwicklungsumgebung, da mein Augenmerk auf dem Quelltext liegt. Dennoch möchte ich mir noch Umgebungen wie KILE, Eclipse u.a. näher anschauen.

Viele Grüße,

Stefan
 

Macholino

Adams Parmäne
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Screenshot werde ich mal anfertigen, ich muss eine unverfängliche Stelle suchen, da mein aktuelles Dokument klassifiziert ist. Ich werde mal eine Mac- und eine Debianversion posten.

Ich schreibe fast alles auf dem Mac und erspare mir das Kopieren auf den Debianrechner, weil ich sämtliche Sonderzeichen verliere (TextMate-Einstellungen UTF-8). Woran es liegt, weiß ich nicht. Angeregt durch quarx werde ich mir mal meine tex auf Emacs ansehen. Ich fange also mit der Frage an, ob noch Benzin im Tank ist...
 

Stefan_K

Morgenduft
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Sonderzeichen

Debian-Systeme kann man auf UTF8 umstellen. Die aktuelle Version (Etch, 4.0) sollte standardmäßig mit UTF8 laufen, wie Ubuntu auch. Ohne Umstellung kann man die tex-Dateien mit recode zur Weiterverwendung umwandeln.

Grüße,

Stefan
 

SkyWombat

Uelzener Rambour
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Fuer die Umfrage fehlt noch das Feld: "mal so, mal so"
Meistens benutze ich direkt pdflatex, andererseits kann es manchmal noetig sein die Kette latex -> dvi -> ps -> pdf zu nutzen, wenn zum Beispiel .ps oder .eps eingebunden werden sollen.